Spiegelreflexkamera, Systemkamera
Testbericht: Samsung GX-1L
2006-05-16 Die GX-1L ist Samsungs Einstieg in den DSLR-Markt, wobei Samsung nicht von Grund auf eine neue Kamera mit Bajonett entwickelt, sondern sich für eine Kooperation mit Pentax entschieden hat. Das bedeutet nicht nur, dass das Bajonett dasselbe ist und damit die Objektive kompatibel sind, sondern auch Zubehör wie Blitz, Sucheraufsteckzubehör und Fernbedienung sind austauschbar. Zum Einstieg hat Samsung noch nicht einmal die Kameras selbst entwickelt, sondern mit minimalem Aufwand zwei aktuelle DSLR-Modelle von Pentax, die in Europa nicht erhältlich sind, auf "Samsung" getrimmt. (Benjamin Kirchheim)
Konkret heißt dies, dass lediglich das Gehäuse andere Beschriftungen aufweist und die Firmware angepasst wurde. Das bedeutet ein minimal anderes, optisches Layout, ansonsten gleichen sich die Menüs wie ein Ei dem anderen. Bei der Samsung GX-1L handelt es sich technisch um die hierzulande nicht erhältliche Pentax *ist DL2 (so dass die überwiegende Mehrheit aller Ausführungen in diesem Test auch auf die Pentax *ist DL2 zutreffen), die gegenüber der hier käuflichen Pentax *ist DL im Wesentlichen zwei weitere Autofokusfelder und ein digitales Vorschaubild hat (was nicht mit einem digitalen Livebild zu verwechseln ist). Bei der parallel zur Samsung GX-1L eingeführten GX-1S handelt es sich um die hier ebenfalls nicht verfügbare Pentax *ist DS2. In Zukunft werden Pentax und Samsung zwar weiter zusammen arbeiten und entwickeln, aber laut Aussagen der Unternehmen eigenständige Kameras produzieren. Ob das auch für die Objektive gilt, ist momentan nicht bekannt – die zur Samsung erhältlichen Schneider-Kreuznach Objektive D-XENON 1:3,5-5,6 18-55mm AL und D-XENON 1:4-5,6 50-200mm sehen ihren Pentax-Pendants bis auf ein paar kosmetische Einzelheiten zum Verwechseln ähnlich. Samsung macht – im Gegensatz zu Schneider-Kreuznach, die behaupten, die Objektive selbst gerechnet zu haben – auch keinen Hehl daraus, dass diese Objektive bei Pentax gebaut werden, allerdings mit Schneider-Kreuznach Qualitätskontrollen.
Da die Pentax *ist DL von digitalkamera.de nicht getestet wurde und die DL2 hierzulande nicht erhältlich ist, haben wir die Samsung GX-1L genauer unter die Lupe genommen. Die Testergebnisse können unsere Leser sowohl im nachfolgenden Text als auch im nebenstehenden Steckbrief, in der Tabelle "Messwerte" am Ende des Tests und in einer aktualisierten Version unseres digitalkamera.de-Datenblattes zu dieser Kamera nachlesen. Als hilfreiche Ergänzung dazu bieten wir das DCTau-Testprotokoll zum kostenpflichtigen Abruf (bzw. im Abo) an, das diesem Test bei der Beurteilung der Bildqualität zugrunde lag.
Ergonomie/Verarbeitung Die Samsung GX-1L kommt, der Einsteigerklasse entsprechend, in einem Kunststoffgehäuse daher, das jedoch "innen" durch ein Stahlchassis verstärkt ist. Der Kunststoff gehört zu der besseren Sorte und ist gut verarbeitet. Am ausgeprägten Handgriff, der sich schön in die Hand schmiegt, wurde eine Gummibeschichtung aufgebracht, die das Sicherheitsgefühl beim Halten deutlich steigert. Auch für den Daumen gibt es an der Kamerarückseite eine Aussparung, so dass dieser einen sicheren Halt neben den Bedienelementen findet. Die Kamera ist vor allem für kleine bis mittelgroße Hände geeignet, während Menschen mit ausgeprägten Bärenpranken vielleicht doch lieber zu einer größeren Kamera greifen sollten, denn zumindest von Pentax/Samsung gibt es keinen unter die Kamera schraubbaren Batterie-/Handgriff (wohl aber von einem koreanischen Fremdhersteller). Ein weiteres wichtiges Designelement neben dem Handgriff ist der "Buckel" oben auf der Kamera, der die Sucherkonstruktion und den Blitz beherbergt. Nicht ganz sauber ist die Bodenplatte verarbeitet, die an einigen Stellen zu klein erscheint und so im Übergang einige unangenehm fühlbare Kanten aufweist. Stabil, wenn auch wenig elegant ist die Anbringung der aus Metall gefertigten Ösen für die Tragegurtbefestigung; sie ragen aus dem Kameragehäuse deutlich und etwas kantig hervor. Ein weiteres von außen sichtbares Metallteil ist das Stativgewinde, das sich mustergültig in der optischen Achse befindet. Ebenfalls an der Kameraunterseite befindet sich die Batterieklappe, die sich auch bei angeschraubter Stativwechselplatte öffnen lässt. Das Öffnen entpuppt sich dabei als kleines Geschicklichkeitsspiel, muss doch ein kleiner Hebel zur Seite und das Batteriefach dann gleichzeitig nach vorne geschoben werden, damit es aufspringt.
Das Batteriefach der Samsung zeigt sich dagegen sehr polyvalent, denn es werden verschiedenste Akku- und Batterietypen aufgenommen. Dazu gehören AA/Mignon-Zellen (Einwegbatterien oder Akkus), aber auch CR-V3 Lithiumbatterien (nicht jedoch Lithiumionenakkus im CR-V3-Format). Mit 2.500 mAh NiMH-Akkus erreicht man mit der Kamera 500 Aufnahmen nach CIPA-Standardmessverfahren, mit CR-V3-Lithiumbatterien sind es noch einmal deutlich mehr.
An der von hinten aus gesehen linken Gehäuseseite befindet sich eine große Abdeckklappe für diverse Schnittstellen. Dazu gehört ein Netzeingang für den Anschluss einer 6,5 V Gleichstrom-Spannungsquelle, eine kombinierte USB-2.0-Highspeed- und TV-Out-Schnittstelle (PAL/NTSC) sowie der Anschluss für eine Kabelfernbedienung. Im Übrigen verfügt die Samsung GX-1L auch über einen Infrarotsensor im Handgriff an der Kameravorderseite, über den die Kamera ebenfalls ausgelöst werden kann. Außerdem befindet sich ein Bedienelement in der Nähe des Objektivbajonetts, mit dessen Hilfe manuell und elektrisch zwischen manuellem und automatischem Fokus umgeschaltet wird. Auf der gegenüberliegenden Kameraseite befindet sich die Speicherkartenklappe, die nach dem Betätigen eines kleinen Schalters auf der Kamerarückseite aufspringt und die SD-Speicherkarte frei gibt.
Auf der Kameraoberseite gibt es nur vier Bedienelemente, die aber zu den Wichtigsten zählen. Zum Einen der Auslöser, der zwei gut fühlbare Druckpunkte für das Fokussieren und Auslösen bietet. Ringförmig um den Auslöser herum ist ein Schalter angebracht, der gleich zwei Funktionen in sich vereint. Einerseits wird hier die Kamera angeschaltet, wobei diese nur 0,8 Sekunden benötigt, bis sie auslösebereit ist. Zieht man zum anderen den Ringschalter von der Einschaltposition aus weiter, wird das an der Kamera befindliche Objektiv auf den eingestellten Wert abgeblendet oder aber ein Probe- bzw. Vorschaubild gemacht (siehe Abschnitt "Sonstiges/Besondere Funktionen"). In Auslösernähe befindet sich eine weitere Taste, die dazu dient, das Daumenrad mangels zweitem Einstellrad am Handgriff mit einer anderen Funktion zu belegen, was normalerweise die Belichtungskorrektur in den Halb- und Vollautomatiken bzw. die Blendenverstellung im manuellen Modus ist. Eine Programmshift-Funktion sucht man bei der Kamera vergebens. Auf der linken Kameraoberseite befindet sich das Programmwählrad, das diverse Motivprogramme und andere Aufnahmeprogramme, wie z. B. Zeitautomatik, Blendenautomatik und manuelle Belichtungseinstellung, einfach wählbar macht. Ebenfalls auf der Kameraoberseite befinden sich ein Status-LCD, das diverse Parameter anzeigt, und der Aufklappblitz incl. eines System-Zubehörblitzschuhs.
Hauptsächlich wird die Kamera von ihrer Rückseite aus bedient, wo sich neben Spiegelreflexsucher und Monitor auch noch diverse Tasten, ein Daumenrad und eine 4-Wege-Wippe mit zentralem Bestätigungsknopf befinden. Das Display ist mit 2,5" Bilddiagonale und 210.000 Pixeln Auflösung groß und hoch auflösend geraten und bietet ein hervorragendes Bild für die Ansicht der Fotos und Menünavigation. Das Display kann jedoch – wie in der Kameraklasse bis auf wenige Ausnahmen üblich – nicht für eine Livevorschau und damit auch nicht für die Bildkomposition verwendet werden. Die Displayhelligkeit ist über das Menü anpassbar. Das Display ist hell, farbtreu und zeigt auch sonst keine negativen Effekte – nur bei sehr hellem Umgebungslicht ist es etwas schwerer abzulesen, dann mangelt es an Helligkeit und Detaildarstellung in Tiefen und Lichtern.
Links vom Display befinden sich vier Knöpfe, die für den Aufruf des Menüs, das Löschen von Bildern, die Einblendung von zusätzlichen Informationen und den Wechsel in den Wiedergabemodus dienen. Die Samsung besitzt dabei in allen Betriebsarten eine Auslösepriorität, so dass das Antippen des Auslösers das Menü bzw. den Wiedergabemodus verlässt und so stets aufnahmebereit ist. Das Kameramenü unterteilt sich in vier Bereiche für Aufnahmeparameter, Wiedergabeoptionen, Grundeinstellungen sowie erweiterte Benutzereinstellungen, wobei letztere zur einfacheren Bedienbarkeit ausgeblendet werden können. Das Aufnahmemenü besitzt insgesamt elf übersichtliche Menüpunkte für Einstellungen wie Bildqualität und Komprimierung, Bildparameter (Sättigung, Schärfe, Kontrast, Farbdynamik), Belichtungseinstellungen (Korrektur, Messart) sowie Autofokuseinstellungen.
Das Wiedergabemenü ist mit fünf Menüpunkten sehr kurz und beinhaltet Einstellungen zu Schnellbildansicht, Diashow und Bildeffekten. Das Einstellungsmenü ist da mit 14 Punkten schon deutlich länger, bleibt aber mit drei Bildschirmseiten noch übersichtlich. Hier können grundsätzliche Einstellungen wie Sprache, Kartenformatierung, Datum/Zeit, Stromsparfunktionen und noch vieles mehr vorgenommen werden – auch die Sensorreinigungsfunktion, die den Spiegel dauerhaft für eine manuelle Reinigung des CCD-Bildsensors hoch klappt, ist hier zu finden. Das längste Menü mit immerhin 20 Einstellungen auf vier Bildschirmseiten ist jedoch das Menü für die Benutzereinstellungen. Hier kann die Kamera in vielen Punkten in ihrem Verhalten den Benutzerwünschen angepasst werden. Dazu gehören z. B. die Einstellung für den Arbeitsbereich der ISO-Automatik (der Höchstwert kann zwischen ISO 400 und 3.200 festgelegt werden), die Rauschunterdrückung, die Belegung der OK-Taste im Aufnahmemodus, wichtige Einstellungen zur Verwendbarkeit alter, manueller Objektive (Schärfeindikator, Blendenringverwendung) und noch vieles mehr. Insgesamt ist das Menü sehr übersichtlich und intuitiv bedienbar, ein Blick in die Kameraanleitung ist so nur selten nötig.
Über dem Monitor befindet sich das wichtigste Element zur Bildkomposition bei einer DSLR-Kamera: der Spiegelreflexsucher. Hier sieht der Benutzer das durch einen Spiegel auf eine Mattscheibe umgelenkte Bild. Dieses Mattscheibenbild wird mittels einer Spiegelkonstruktion (bei höherwertigen Kameras dagegen durch ein so genanntes Pentaprisma) seitenrichtig in den Sucher umgelenkt. Die Samsung GX-1L verfügt über eine 0,85-fache Suchervergrößerung, was in der Klasse der günstigsten Einsteigerkameras als recht ordentlich bezeichnet werden kann. Nur die Samsung GX-1S, die Pentax *ist DS und deutlich höherpreisige Kameras wie z. B. die Canon 30D oder Nikon D200 verfügen über einen größeren Sucher.
Neben der Vergrößerung gibt es noch weitere wichtige Eigenschaften, dazu gehört z. B. die Bildfeldabdeckung. Hier ist es leider üblich, keine 100%-Sucher zu bauen, d. h. die Sucher schneiden am Rand Bildinformationen ab, die später auf dem Foto aber zu sehen sind. Die Samsung GX-1L hat hier eine 96%-ige Bildfeldabdeckung – geringfügig mehr als die Konkurrenz. Brillenträgerfreundlich ist der Sucher ebenfalls: Das Sucherbild kann – wenn auch nur knapp – mit Brille komplett eingesehen werden. Der Sucher verfügt aber auch über eine Dioptrienkorrektur, die, sofern der Einstellbereich (-2,5 – +1,5) ausreicht, die bessere Alternative zur Brille darstellt. Ein gewichtiger Vorteil des Spiegelreflexsuchers ist die gute manuelle Fokussiermöglichkeit, die auch bei der Samsung vorliegt. Die Einblendung wichtiger Aufnahmeparameter erfolgt unterhalb des Sucherbildes – Einblendungen direkt in das Sucherbild (aktives Autofokusfeld, Gitter) gibt es leider nicht. Anzeigen sind z. B. für den Blitz, den Fokusmodus, eine ISO-Warnung (aber leider nicht für den eingestellten Wert) und die Belichtungsdaten (Blende, Zeit, Korrektur) vorhanden.
Zurück zur Tastenanordnung. Links neben dem Sucher befindet sich noch eine Taste, um den Blitz manuell aufzuklappen – in den Motivprogrammen macht er das auch automatisch. Rechts neben Sucher und Display gibt es noch ein paar weitere Tasten. Mit dem Daumenrad können Belichtungsparameter wie Blende, Zeit und Belichtungskorrektur verstellt werden; in der Wiedergabe kann hiermit ins Bild gezoomt (bis max. 12-fach) oder eine Bildübersicht aufgerufen werden. Ganz rechts oben an der Gehäuserückwand befindet sicht die AE-L-Taste, mit der es möglich ist, die Belichtung zu speichern und im manuellen Modus die Belichtung sogar zu messen (siehe Abschnitt "Optik"). Mit dem rechts neben dem Display angeordneten Steuerkreuz und der mittleren OK-Taste wird allgemein in den Menüs navigiert. Unter dem Steuerkreuz befindet sich eine Fn-Taste, der sehr wichtige Funktionen zukommen: Sowohl bei der Aufnahme als auch bei der Wiedergabe lässt sich hiermit ein Schnellwahlmenü (Fn = Funktionsmenü) für wichtige Parameter aufrufen. Bei der Aufnahme kann man so schnell den Blitzmodus, die Empfindlichkeit, den Weißabgleich und die Serienbildfunktion incl. Selbstauslöser und Belichtungsreihe verstellen. Leider ist eine Personalisierung dieses Fn-Menüs nicht vorgesehen. Während der Wiedergabe bietet das Fn-Menü Zugriff auf die Diashow, die Digitaleffektfilter und die Direktdruckfunktion. Noch zu erwähnen wäre, dass alle Knöpfe und Rädchen einen definierten Rast/Druckpunkt bieten und angenehm zu bedienen sind.
Optik Die Samsung GX-1L verfügt über ein Pentax-KAF-Bajonett, das kompatibel mit entsprechenden Objektiven von Pentax und von Fremdherstellern ist, wobei sich der Bildwinkel allerdings durch das APS-C-Aufnahmeformat um den Faktor 1,5 verkleinert (d. h. die Brennweite verlängert sich scheinbar um den Faktor 1,5). Das K-Bajonett existiert bereits seit 1975 und ist seitdem mechanisch kompatibel. Von Pentax gab und gibt es verschiedene Objektivserien mit unterschiedlicher Funktionalität, wobei alle Objektive mit "SMC" im Namen die berühmte Pentax-Mehrschichtvergütung haben, die ständig bis hin zu den modernen Ghostless-Vergütungen optimiert wurde. Am ältesten sind die K-Objektive, die wie die zwei Jahre später eingeführten M-Objektive über keinerlei elektrische Kontakte verfügen. Lediglich ein Blendenmitnehmer sowie ein Blendenhebel sind vorhanden. 1983 führte Pentax die A-Objektive ein, die über einige elektrische Kontakte verfügen, um der Kamera den einstellbaren Blendenbereich mitzuteilen. Am Blendenring der Objektive kam eine Automatikstellung hinzu, wodurch die Blende von der Kamera aus gesteuert werden konnte. 1987 führte Pentax mit der F-Objektivserie den Autofokus sowie einen weiteren Kontakt für digitale Datenübertragung vom Objektiv zur Kamera ein. Der Autofokus wurde und wird auch bei aktuellen Objektiven noch mechanisch mit Hilfe einer Kupplung am Bajonett übertragen; der Antriebsmotor sitzt in der Kamera. Über den zusätzlichen elektronischen Kontakt erhält die Kamera Informationen über die eingestellte Brennweite und Entfernung. 1991 führte Pentax eine neue Autofokusobjektivserie ein, die FA-Objektive, die der Kamera die optimale Blende mitteilen können. 2003 folgten drei blendenringlose Objektive der FA-J-Serie. Seit 2004 stellt Pentax sein Objektivprogramm auf Digital um. Während neue Objektive der DA- und DFA-Serien auf den Markt kommen, sind die alten kaum noch erhältlich. DA-Objektive haben keinen Blendenring und sind durch den verkleinerten Bildkreis nur an digitalen Spiegelreflexkameras mit APS-C-Sensor einsetzbar, mechanisch und elektrisch passen sie aber auch an ältere Kameras. DFA-Objektive können auch an Kleinbild-Kameras Verwendung finden, da sie über Blendenring und einen größeren Bildkreis verfügen. Ebenfalls neu ist der so genannte Quick-Shift-Fokus, der es erlaubt, den Fokus nach erfolgter automatischer Scharfstellung von Hand zu korrigieren. Die Vergütung der neuen Objektive wurde den Eigenschaften von CCDs (u. a. an deren höhere Lichtreflexion) angepasst.
Die "Sahnelinsen" von Pentax tragen ein "*" in der Objektivbezeichnung. Dabei handelt es sich um optisch und mechanisch erstklassige Objektive, die auch sehr teuer waren. Später führte Pentax die Limited-Objektivserie ein. Diese Objektive sind nicht nur für ihre Lichtstärke sehr kompakt, sie haben auch sehr gute Abbildungsleistungen und sind in einer Art Retro-Look komplett aus Metall gefertigt. Die ersten drei Limited-Objektive, die noch vereinzelt erhältlich sind, haben Brennweiten von 31, 43 und 77 mm. Das momentan einzige neue Limited-Objektiv ist besonders flach, es wird als "Pancake"- (Pfannkuchen-)Objektiv bezeichnet und hat eine Brennweite von 40 mm bei einer Lichtstärke von F 2,8. Weitere, sehr kompakte Limited-Objektive sollen noch dieses Jahr folgen (21 und 70 mm).
Aktuell gibt es neun digital optimierte Objektive im Pentax-Programm, in diesem Jahr sollen noch vier Weitere folgen. Vier Objektive sind erstklassige Festbrennweiten, davon zwei Makros und ein Limited-Objektiv. Bei den anderen fünf Objektiven handelt es sich um Zoomobjektive, zwei als Standardzooms, ein Telezoom sowie zwei Weitwinkelzooms, davon ein Fisheyezoom. Die digitale Optimierung bezieht sich nicht nur auf die Vergütung, sondern bei den DA-Objektiven auch auf die Brennweiten, die entsprechend dem Verlängerungsfaktor geschrumpft wurden. Das Pentax-Objektivprogramm ist momentan aufgrund der Umstellungen etwas mager, vor allem an hochlichtstarken Festbrennweiten, extremen Telezooms und lichtstarken Zooms fehlt es, wobei mit Letzteren laut Pentax-Ankündigung noch in diesem Jahr (zur Photokina) zu rechnen ist. Was dem Pentax-Bajonett fehlt, sind Strom führende Anschlüsse, so dass es weder Objektive mit Ultraschallmotor noch bildstabilisierte Objektive gibt. Jedoch ist gerade für Einsteiger das Objektivangebot gut.
Das Pentax-KAF-Bajonett der Samsung ist bis auf den fehlenden Blendenmitnehmer kompatibel zu allen Objektiven mit K-Bajonett. So kann lediglich eine am Objektiv eingestellte Blende nicht mechanisch ausgelesen werden. Mit Hilfe einer Arbeitsblendenmessung ist es aber auch mit K- und M-Objektiven möglich, die Belichtung zu messen. Man stellt die Blende am Objektiv ein, richtet die Kamera auf das Motiv, drückt die AE-L-Taste (nur im Programm M), und die Kamera blendet das Objektiv ab, misst die Belichtung und blendet wieder auf. Das Ganze geschieht in weniger als einer Sekunde. Warum Samsung/Pentax diese Messung auf Wunsch nicht mit dem Auslöser verbindet, bleibt allerdings ein Geheimnis. Jedenfalls ist es so möglich, auf jede Menge alte, teilweise sehr hochwertige Objektive zu günstigen Preisen zurückgreifen zu können, sofern man mit den Einschränkungen (nur manueller Fokus, Belichtungsmessung auf Knopfdruck) leben kann. Diese Funktion spricht insbesondere auch Besitzer alter Pentax-Objektive an, die so ihre Objektive auch an einer digitalen Spiegelreflexkamera verwenden können. Objektive ab der A-Serie lassen sich an der Samsung/Pentax in allen Programmen verwenden, einzige Einschränkung ist der manuelle Fokus, Objektive ab der F-Serie haben keinerlei Einschränkungen mehr an der Samsung GX-1L.
Das AF-Modul der Samsung GX-1L (vom Typ Pentax SAFOX VIII – wobei SAFOX von SAFOCS abgeleitet ist und für "Sensor Ability Fortifying Optical Compensation System" steht) verfügt über fünf Autofokusmessfelder, ein Zentrales und in jeder Richtung (oben, unten, links, rechts) noch ein Weiteres. Damit hat Pentax einen wesentlichen Kritikpunkt der *ist DL, nämlich dass diese nur drei AF-Felder besitzt, beseitigt. Nun kann die Kamera auch im Hochformat sich waagerecht bewegende Objekte verfolgen. Neben der automatischen Fokusfeldwahl kann man sich auch auf das mittlere AF-Feld mittels Menüeinstellung beschränken. Zusätzlich zum Fokusschalter an der Kamera verfügt die Samsung noch über einen per Menü zuschaltbaren kontinuierlichen Autofokus zur Schärfenachführung von innerhalb der Messfelder befindlichen Objekten. Wird es einmal zu dunkel für den Autofokus (Arbeitsbereich 1 EV bis 19 EV), benutzt die Kamera den internen Blitz als Stroboskoplicht, was aber sehr störend und langsam ist. Besser ist es, einen externen Blitz mit rotem Hilfslicht einzusetzen, das ein Muster auf das Motiv projiziert und dem Autofokus so selbst auf einfarbigen Flächen einen verwertbaren Kontrast bietet.
Die allgemeine Geschwindigkeit des Autofokus ist im Wesentlichen vom Objektiv abhängig. Innenfokussierte Objektive (IF) bzw. kleine, leichte Objektive – wie das Pentax DA 2,8/40 mm Limited – sind im Vorteil. Große Objektive hingegen, bei denen ganze Linsengruppen bewegt werden, sind relativ langsam. Die beim Test ermittelten Werte, die am Ende in der Messwerttabelle nachzulesen sind, basieren auf dem Kitobjektiv der Samsung GX-1L, dem D-XENON 18-55 mm. Insgesamt ist die Autofokusgeschwindigkeit zwar als gut zu bezeichnen und reicht für den Alltag normalerweise auch aus, jedoch ist die Konkurrenz, insbesondere mit Ultraschallmotoren, noch deutlich schneller. Die ermittelten Werte werden inzwischen sogar schon von mancher Kompaktkamera übertroffen. An der Genauigkeit des Autofokus gibt es jedoch keine Kritik.
Die Autofokusmessfelder bleiben auch bei manueller Fokussierung aktiv und unterstützen den Benutzer so optisch und akustisch bei der Schärfefindung. Lässt man bei Objektiven, die keinen Autofokus besitzen, den Fokusschalter auf Autofokus stehen, ist die so genannte Schärfefalle aktiv. Die Kamera löst nur aus, wenn eines der Fokusmessfelder "scharf" meldet. Man kann so bei bewegten Motiven vorfokussieren, den Auslöser drücken, und die Kamera löst erst dann aus, wenn ein Objekt in den Schärfebereich kommt. Überhaupt hat die Kamera im Zusammenhang mit aktiviertem Autofokus immer eine Schärfepriorität. Wird kein Fokus gefunden, löst die Kamera auch nicht aus.
Blitz Der Blitz der Samsung ist klassenüblich mit im "Sucherbuckel" untergebracht und klappt (in einigen Programmen) automatisch bzw. auf Knopfdruck hoch. Auch der TTL-Systemblitzschuh ist über dem Sucher angebracht. Was man an der Samsung vergeblich sucht, ist eine Blitzsynchronbuchse. Der kleine Blitz der Samsung springt zwar nach oben, reckt sich aber nicht außergewöhnlich weit empor – trotzdem ist der Abstand zur optischen Achse ganz ordentlich, auch wenn es nicht immer zur Vermeidung roter Augen reicht. Dafür ist der Blitz mit einer Leitzahl 11 halbwegs kräftig, zumal diese durch die geringst mögliche Empfindlichkeit von ISO 200 scheinbar auf 15,6 anwächst. In jedem Fall sollte man die Sonnenblende eines angesetzten Objektivs abnehmen, da sonst Schatten im Bild drohen. Der Blitz selber leuchtet maximal 18 mm Brennweite aus und das sehr gleichmäßig und farbstichfrei. Die Belichtung ist ausgewogen und eher knapp, nur selten sind überstrahlte Flächen zu sehen. Die von +1 EV bis -2 EV in 1/3 oder 1/2 EV-Schritten einstellbare Blitzbelichtungskorrektur hilft in Situationen, wo der Blitz zu kräftig oder zu schwach zu Werke geht, eine manuelle Leistungsregelung sucht man dagegen vergeblich.
Der Blitz arbeitet im P-TTL-Modus (P-TTL = Preflash-TTL – nicht zu verwechseln mit dem älteren programed-TTL, das es mal bei Pentax gab) mit einer Vorblitzmessung. Vor der eigentlichen Belichtung wird ein schwacher Blitz gezündet, und die Reflexionen werden im Verhältnis zum Umgebungslicht gemessen, um die Blitzstärke anpassen zu können. Auch die am Objektiv eingestellte Entfernung geht – sofern das verwendete Objektiv diese übermittelt – mit in die Berechnung ein. Das Ganze geschieht so schnell, dass man den Vorblitz vom Hauptblitz nicht unterscheiden kann. Die maximale Blitzsynchronzeit beträgt 1/180 s. Diese Zeit kann nur mit dem so genannten Highspeed-Blitzen (HSS) verkürzt werden, wozu allerdings ein externer Blitz notwendig ist. Eine weitere, nur mit externen Blitzen zugängliche Funktion ist das Wireless-P-TTL-Blitzen. Dabei ist es möglich, mehrere Blitze im Raum zu verteilen und synchron zu zünden. Diese Blitze werden dann vom auf der Kamera aufgesteckten Blitz (dies ist ein Rückschritt bzw. eine fragwürdige Sparmaßnahme im Vergleich zur *istD, bei der das eingebaute Blitzgerät noch als Steuerblitz benutzt werden kann) in ihrer Leistung mittels Vorblitzmessung gesteuert.
Im Samsung/Pentax- Blitzsystem gibt es momentan nur zwei externe, P-TTL-fähige Blitze. Zum einen den Pentax AF-360FGZ (bzw. den baugleichen Samsung SEF-36PZF) sowie den Pentax AF-540FGZ. Der 360FGZ ist ein relativ kompakter Blitz, der allerdings nur vertikal schwenkbar ist und nur eine mittelmäßige Blitzleistung (Leitzahl max. 36) abgibt. Ansonsten bietet er aber alle mit P-TTL möglichen Funktionen. Sein größerer Bruder, der 540FGZ, bietet die höhere Blitzleitzahl (bis zu 54) und ist zusätzlich auch horizontal schwenkbar, was z. B. für das indirekte Blitzen über die Decke im Hochformat nötig ist. Alle P-TTL-Blitze verfügen auch über ein rotes AF-Hilfslicht, womit die lästige Stroboskopblitzsalve des internen Blitzes überflüssig wird.
Bildqualität Der in der Samsung GX-1L eingesetzte, 6-Megapixel-CCD von Sony im APS-C-Format hat schon einige Jahre auf dem Buckel und hat sich in diversen anderen Kameras bewährt (Nikon D50, D70, D100, Pentax *ist D-Serie, Konica-Minolta Dynax 5D und Dynax 7D). Die Bildqualität dieses CCD bewegt sich auf einem hohen Niveau, insbesondere ist er sehr rauscharm. Das einzige, was sich an dem 6-MP-Chip von Sony über die Jahre geändert hat, sind die eingesetzten Anti-Aliasing-Filter und Mikrolinsen, die das Licht bündeln sollen. Insbesondere die Verdünnung des AA-Filters führte zu einer höheren Bildqualität insbesondere bei lichtstarken bzw. Weitwinkelobjektiven, ruft jedoch vermehrte Aliasingeffekte hervor, die besonders bei feinen Mustern manchmal unangenehm auffallen (z. B. Jalousien, Gardinen, feinen Stoffmustern etc.). So sind die Aliasing/Moiré-Effekte denn auch eines der wenigen Bildqualitätsprobleme, mit der die Samsung zu kämpfen hat.
Die Auflösung, gemessen mit dem Schneider-Kreuznach D-Xenon 18-55/3.5-5.6 Objektiv, steigt bei der mittleren und langen Brennweite zum Rand hin leicht an und bewegt sich auf gutem bis sehr gutem Niveau. Lediglich bei der geringsten Brennweite von 18 mm ist ein deutlicher Randabfall bemerkbar, hier sollte besser abgeblendet werden. Auch die Richtungsabhängigkeit der Auflösung ist in der kurzen Brennweite etwas schlechter, aber insgesamt bei allen Brennweiten nur mittel – ein Tribut an das preisgünstige Objektiv. Diese Schwäche im Weitwinkel zeigt sich auch bei der Nettodateigröße, die bei 18 mm nur gute Werte erreicht, während sie bei mittlerer bis langer Brennweite sehr gut ist. Die Bilddetails werden, gemessen an der Kameraklasse (Einsteiger), mit mittlerer bis guter Eignung für die anspruchsvolle Bildbearbeitung aufbereitet – eine weitere Einschränkung im Zusammenhang mit den Bilddetails sind die oben genannten Moiré-Effekte. In der Scharfzeichnung ergibt sich ein recht gutes Bild für die Samsung, insbesondere steigt der subjektive Schärfeeindruck durch eine stärkere Schärfung der mittleren Bildhelligkeiten, während die Scharfzeichnung in den hellen und dunklen Bildbereichen etwas sanfter ausfällt und so das unangenehme Signalclipping relativ gering ausfällt.
Einen nicht unerheblichen Einfluss auf die Detaildarstellung und Schärfung haben die in der Kamera gewählten Parameter für die JPEG-Bildbearbeitung. Insbesondere die Einstellung der Farbdynamik beeinflusst die Bildqualität deutlich. Während die Standardeinstellung "Leuchtend" eher für Shoot-to-Print interessant ist, gibt es noch eine "Neutral"-Einstellung, die bei der Signalaufbereitung etwas sanfter zu Werke geht. Bei "Leuchtend" ist die Detailaufbereitung stärker, die Bilder sind stärker scharf gezeichnet und haben eine höhere Brillanz, sind kräftiger in den Farben und Kontrasten, aber auch das Rauschen tritt dabei etwas deutlicher hervor. Ebenfalls einstellbar sind Kontrast, Schärfe und Sättigung. Mit Kontrast und Schärfe je auf Minus werden die Bilder zwar etwas flauer und unschärfer, jedoch auch bildbearbeitungsfreundlicher, falls man nicht auf RAW zurückgreifen möchte. Die eingestellten Werte wirken sich auch auf das im RAW eingebettete JPEG aus, das z. B. für die Bildbetrachtung in der Kamera incl. des Wiedergabezooms eingesetzt wird. Allein schon aus dem Grund sollte man die für sich optimalen Parameter für die Einstellungen finden.
Bei der Randabdunklung und der Verzeichnung zeigt sich wieder eine deutliche Weitwinkelschwäche des Kitobjektivs. Eine Vignettierung von fast 2 Blendenstufen bei 18 mm Brennweite ist in den Bildern leider sehr deutlich zu sehen, auch die tonnenförmige Verzeichnung (die Linien werden zum Bildrand hin gebogen) im Weitwinkel stört bei so einigen Motiven wie z. B. Architektur. In der mittleren und langen Brennweite dagegen zeigt sich das Objektiv von seiner guten Seite, bei 30 mm ist es fast verzeichnungs- und vignettierungsfrei, bei 55 mm gibt es eine minimale kissenförmige Verzeichnung und eine verschmerzbare Randabdunklung von etwas mehr als einer halben Blendenstufe. Seine Stärken zeigt der relativ große Sony-CCD bei der Signalübertragung und dem Rauschen, wozu natürlich auch die gute kamerainterne Signalverarbeitung beiträgt. Die kleine Samsung zeigt eine Eingangsdynamik von 8,7 Blendenstufen, die Tonwertwiedergabe ist an eine Steigerung der subjektiven Wahrnehmung angepasst, was bedeutet, dass die Lichter minimal und die Schatten etwas stärker weicher wiedergegeben werden. Das Rauschen hält sich dezent zurück, vor allem Farbrauschen ist bei 200 ISO nicht auszumachen. Das Helligkeitsrauschen ist vor allem in dunkleren bis mittleren Bildhelligkeiten leicht sichtbar, fällt jedoch in den hellen Bildbereichen, z. B. Himmelsblau und Hautfarben, weniger stark aus. Mit höheren Empfindlichkeiten nimmt auch das Rauschen, vor allem das Farbrauschen, entsprechend stark zu, so dass man nur ganz bewusst auf 1.600 oder gar 3.200 ISO hoch schalten sollte. Etwas hoch ist die geringste einstellbare Komprimierung ausgefallen, durch das geringe Rauschen fällt das aber nicht auf, so dass keine störenden Komprimierungsartefakte sichtbar werden. Von der stärksten Komprimierung sollte man allerdings die Finger lassen, hier zeigen sich deutliche Artefakte und Bildqualitätsverluste.
Nicht unwichtig ist die Farbwiedergabe der Kamera. Die Farbtafel wird sehr neutral und ohne Farbstich wiedergegeben, jedoch neigt die Kamera mit dem Kitobjektiv zu einer, je nach Situation, mehr oder weniger starken Unterbelichtung. Dies verhindert zwar ausfressende Lichter, die nur in sehr kontrastreichen Situationen vermehrt auftreten, jedoch wirken die Bilder etwas duster, was sich in der Bildbearbeitung aber leicht beheben lässt. Eine andere Möglichkeit ist die Nutzung der Belichtungskorrektur, was aber leider die automatische Empfindlichkeitsanpassung abschaltet. Die Kamera verfügt zur Anpassung der Belichtungsmessung über verschiedene Modi wie die moderne Mehrfeldmessung, die mittenbetonte Integralmessung und für die Spezialisten über eine Spotmessung, umschaltbar leider nur im Menü. Insgesamt neigt die Belichtungsmessung, trotz der leichten Unterbelichtung, zu keinen Ausreißern. Der automatische Weißabgleich arbeitet ebenfalls sehr zuverlässig, einzig eine mit Glühlampen ausgeleuchtete Umgebung führt zu einem deutlichen Orangestich, der allerdings mittels der entsprechenden Weißabgleichs-Voreinstellung (wovon es insgesamt acht gibt) behoben werden kann. In ganz schwierigen Lichtsituationen hilft der vorhandene manuelle Weißabgleich. Eine Feinkorrektur des Weißabgleichs bzw. eine Vorgabe der Farbtemperatur in Kelvin sucht man allerdings vergeblich.
Insgesamt zeigt die Samsung GX-1L – bis auf ein paar Schwächen bei der Detailaufbereitung, die aber nicht aggressiv hervortreten – eine sehr gute Bildqualität, die sich mit der Konkurrenz messen kann und für hochwertige Fotos reicht. Die Bildqualität erreicht insbesondere einen guten Kompromiss zwischen schneller Fotografie und anspruchsvolleren Bearbeitungsmöglichkeiten. Das mitgelieferte Objektiv zeigt speziell im Weitwinkel deutliche Schwächen, ist aber ansonsten für den Einstieg bzw. den Preis gut brauchbar. Mit einem hochwertigeren Objektiv lässt sich die Bildqualität allerdings noch steigern.
Sonstige/besondere Funktionen Bei allen Schwächen des mitgelieferten Kitobjektivs im Weitwinkelbereich sei an dieser Stelle die ausgezeichnete Makrofunktion hervorgehoben. Über den gesamten Brennweitenbereich verfügt es über eine Naheinstellgrenze von nur 25 cm, was bei 55 mm Brennweite einen Abbildungsmaßstab von 1:3 bedeutet, ein Objekt mit 7,5 cm Länge kann Format füllend abgebildet werden – ein guter Einstieg in die Makrofotografie. Ebenfalls wichtig für die Makrofunktion ist das Vorhandensein einer Abblendtaste – bei der Samsung als Ringschalter um den Auslöser sehr ergonomisch platziert. Wem der Sucher bei kleinen Blenden mit Abblendtaste zu dunkel ist, der kann eine besondere Funktion der Kamera im Benutzermenü aktivieren. Die so genannte digitale Vorschau dient dazu, statt des abgeblendeten Sucherbildes ein digitales aufzunehmen und auf dem Display darzustellen. Dieses so erstellte Vorschaubild wird nicht gespeichert. So kann insbesondere die Belichtung beurteilt werden, da ein Histogramm angezeigt wird und auch die überbelichteten Bildbereiche blinken. Doch die wichtige Funktion der Schärfebeurteilung entfällt, da in dieses Vorschaubild leider nicht hinein gezoomt werden kann. So muss sich der Benutzer entscheiden, wofür ihm die Abblendtaste lieber ist. Schön wäre es, diese digitale Vorschau statt auf die Abblendtaste auf eine andere legen zu können.
Dank USB-2.0-Highspeed-Schnittstelle funktioniert die Kommunikation mit Drucker bzw. Computer auch sehr schnell. Eine Besonderheit gibt es bei der Kommunikation mit dem Computer: Die Samsung ist fernsteuerfähig, das heißt, sie kann vom Computer aus ferngesteuert werden, wenn die beiden Geräte ein USB-Kabel verbindet und die Kamera im Menü entsprechend programmiert wurde. Leider erkennt der Pentax Remote Assistant die Samsung nicht. Diese Software ist für die Pentax *ist D programmiert worden, funktioniert aber z. B. auch mit der *ist DS und DL. Hier bleibt also abzuwarten, ob die Software noch angepasst wird bzw. Samsung eine eigene programmiert.
Eine weitere kleine Besonderheit der Kamera ist die ISO-Einstellung, die nicht nur manuell per Funktionsmenü, sondern auch automatisch erfolgen kann. Statt im Funktionsmenü einen festen Wert einzustellen, wählt man hier einfach "Auto". Der Arbeitsbereich dieser Automatik kann nach den Wünschen des Benutzers erfolgen, so dass jeder seinen eigenen Höchstwert für die Automatik von ISO 400 bis 3.200 bestimmen kann. Wer jetzt Angst hat, die Kamera würde dann willkürlich die Empfindlichkeit hochschrauben, der sei beruhigt. Erst wenn die Belichtungszeit bei der aktuellen Blende (bzw. der größtmöglichen bei den Motivprogrammen/Programmautomatik) nach der Faustregel Belichtungszeit gleich 1/Brennweite nicht mehr erreichbar ist, wird der Empfindlichkeitswert erhöht. Leider funktioniert die ISO-Warnanzeige im Sucher bei ISO-Automatik nicht mehr, selbst wenn die Automatik den eingestellten Schwellwert überschreitet. Ebenfalls ein kleines Ärgernis ist, dass die ISO-Automatik nicht mehr funktioniert, wenn man die Belichtungskorrektur verwendet; die Empfindlichkeit bleibt dann bei ISO 200.
Für eine Spiegelreflexkamera ist die so genannte Spiegelvorauslösung eine fast unerlässliche Funktion. Durch den Schwingspiegel werden Vibrationen hervorgerufen, die bei bestimmten, kritischen Belichtungszeiten zu Verwackelungen führen, selbst wenn ein Stativ verwendet wird. Dies kann vermieden werden, indem zwischen dem Hochklappen des Spiegels beim Auslösen und dem Beginn der Belichtung einige Sekunden vergehen, so dass die Schwingungen abklingen können. Die Samsung GX-1L besitzt eine solche Spiegelvorauslösung, allerdings nur im Zusammenhang mit dem Selbstauslöser mit einer Verzögerung von 2 Sekunden. Bei eingestellter Selbstauslösung mit längerer Wartezeit dagegen klappt der Spiegel erst unmittelbar vor der Belichtung hoch. Das gleiche gilt für die verzögerte Auslösung per Infrarotfernbedienung. Bei der optional einstellbaren Wartezeit von 3 Sekunden wird der Spiegel nicht vor der Belichtung hochgeklappt. Langzeitaufnahmen vom Stativ aus sollten also direkt an der Kamera bzw. mit Kabelauslöser gemacht werden. Zu Erreichen sind die Einstellungen für die Selbstauslösung über das Fn-Menü – genauso wie die Einstellung für Serienbildaufnahmen. Die Samsung erlaubt es, bei JPEG fünf Aufnahmen in Serie (drei bei RAW) bei 2,5 Bildern pro Sekunde zu machen. Bleibt der Auslöser nach den fünf Bildern gedrückt, macht die Kamera mit ca. 1,1 Bildern pro Sekunde (bei JPEG) weiter, wobei diese Bildrate hauptsächlich von der Speicherzeit der Bilder auf die SD-Speicherkarte abhängig ist. Ebenfalls möglich sind Belichtungsreihen mit bis zu 2 Blendenstufen Belichtungsunterschied zwischen den drei Bildern.
Eine kleine Besonderheit stellt die mitgelieferte Software dar. Die meisten Kamerahersteller programmieren eigene RAW-Konverter, Samsung verzichtet darauf (im Gegensatz zu Pentax) und greift auf eine Spezialversion der Software SilverFast DC VLT der deutschen Firma LaserSoft Imaging zurück, die nicht nur einen virtuellen Leuchttisch, sondern auch eine Bildbearbeitung und einen RAW-Konverter in sich vereint. Im freien Handel würde diese Software 100 EUR kosten. Weitere Software, die jetzt schon mit den Samsung RAWs umgehen kann, ist zum einen FixFoto in der aktuellen Version und zum anderen Adobe Photoshop CS2 mit aktualisiertem RAW-Konverter (Version 3.4). Im Übrigen ist bei Samsung und Pentax, zumindest bei dieser Kamera, das RAW-Format dasselbe (.PEF), nur im Header steht ein anderer Kameraname, wodurch Software, die mit Pentax-RAWs umgehen kann, Samsung-RAWs nicht erkennt. Hier wird es sicher bald Updates der aktuell gepflegten RAW-Konverter geben.
Fazit Die Samsung GX-1L ist eine digitale Spiegelreflex-Einsteigerkamera, die durch ihre Kompaktheit und Ergonomie glänzt. Vor allem aber bietet sie alles, was man braucht, um mit ihr gute Fotos machen zu können, und verzichtet weitgehend auf Spielereien. Halt eine Kamera, die zum Fotografieren gebaut wurde. Sie leistet sich keine gravierenden Schwächen; wenn auch die Auflösung mit 6 Megapixeln an der unteren Grenze ist, reicht sie dennoch für qualitativ hochwertige Fotos. Schwächen gibt es noch im System. Der Autofokus ist zwar sehr schnell, aber die Konkurrenz kann es schneller, auch fehlt jegliche Möglichkeit der Bildstabilisierung. Das konsequent auf digital ausgerichtete Objektivprogramm weist noch einige Lücken auf, so gibt es noch keine lichtstarken Zooms oder Festbrennweiten, auch extrem lange Brennweiten fehlen – für den Einsteiger gibt es dennoch Einiges an Auswahl qualitativ hochwertiger Objektive zu verschmerzbaren Preisen. Man darf gespannt sein, wie das im Aufbau befindliche Pentax/Samsung Objektivprogramm in ein bis zwei Jahren aussieht.
Messwerttabelle |
Einschaltzeit |
ca. 0,8 s |
Brennweitenverstellung Anzahl Stufen Zeit Weitwinkel bis Tele |
manuell am Objektiv - - |
Autofokus-Geschwindigkeit |
min. 0,2 s / ca. 0,5 s / max. 1,1 s (abhängig von Motiv und Aufnahmebedingungen) |
Auslöseverzögerung |
<0,1 s |
Blitz Leitzahl |
15,6 (bei ISO 200) |
Batterielaufzeit |
ca. 500 Aufnahmen |
Speicherzeiten RAW JPEG TIFF |
ca. 4,5 s (9,5 MByte) ca. 1,0 s (2,3 MByte) – Auslösung während Speicherung möglich |
Serienbilder Verwendete Auflösung Geschwindigkeit Anzahl mit Blitz |
3.008 x 2.000 (JPEG/Optimal) ca. 2,5 Bilder/s (Dauerlauf mit 1,1 Bilder/s ab dem 6. Bild) max. 5 Bilder (anschließend Dauerlauf mit verringerter Bildfolgezeit) nur mit externem Blitz |
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Kurzbewertung
- standardmäßig AA/Mignon-Zellen oder CR-V3Lithiumbatterien verwendbar
- direkter manueller Eingriff in die automatische Fokussierung möglich
- gutes Rauschverhalten
- ausgedehnterEmpfindlichkeits-stufenbereich (ISO 200 bis3.200)weitgehend guteErgonomie, umfangreichePersonalisierungs-möglichkeiten
- ISO-Automatik
- hoher Belichtungsspielraum (Eingangsdynamik) /sehr gute Tonwertwiedergabe
- ausgewogene Bildabstimmung
- respektable Auswahl an digital angepassten Objektiven
- Pentax-K-Objektivanschluss
- gut durchdachte Bedienung und Ergonomie (im Einklang mit denangenehm kompakten Kameramaßen)
- Set-Objektiv mit leichten Abbildungsschwächen im Weitwinkel-Bereich
- ausbauträchtiges Objektivprogramm (u. a. Stabilisator- und Ultraschall-Objektive)
- kein Batterie- bzw.Hochformatgriff erhältlich (zumindest nicht als Originalzubehör)
- eingebautes Blitzgerät im drahtlosen TTL-Blitzbetriebnicht als Steuergerätverwendbar
- keine direkte Kontrolle der eingestellten Lichtempfindlichkeitsstufe möglich (weder im Suchernoch auf dem LC-Statusdisplay)
- Lichtempfindlichkeitsstufen-bereich erst ab ISO 200 beginnend
- leichte Schwächen bei Detailaufbereitung und Artefaktbildung
- bescheidene Puffergröße bzw. geringe Bildfolgezahl
- Suchermattscheibe nicht wechselbar
- AF-Geschwindigkeit nur "2. Liga"
- wenig diskretes AF-Hilfslicht(über Blitzsalve)
Technische Daten
Modell |
Samsung GX-1L |
Sensor |
CCD APS-C 23,6 x 15,8 mm (Cropfaktor 1,5) 6,3 Megapixel (physikalisch), 6,1 Megapixel (effektiv) |
Auflösung (max.) |
3.008 x 2.008 (3:2) |
Objektivanschluss |
|
Spiegelreflex-Sucher |
Prismensucher, 96 % Abdeckung, Dioptrienausgleich -2,5 - 1,5 dpt, wechselbare Mattscheibe |
Monitor |
2,5", 0,210 Mio. Bildpunkte |
Belichtungsmessung |
Integral-, Spot- und Matrix-/Mehrfeld-Messung (16 Felder) |
Belichtungsreihe |
automatisch, max. 3 Aufnahmen (1/3-1/2 EV Schrittweite), ohne interne HDR-Verarbeitung |
Bildstabilisator |
nein |
eingebauter Blitz |
ja |
Blitzanschuh |
Pentax, Standard-Mittenkontakt |
AV-Anschlüsse |
AV-Ausgang: ja |
Serienbildfunktion |
max. 2,8 Bilder/s und max. 5 Aufnahmen in bester Qualität |
kürzeste Verschlusszeit |
1/4.000 s |
Autofokus |
Phasenvergleich |
Speicher |
Speicherkartenfach 1: SD |
Empfindlichkeit |
manuell ISO 200 bis 3.200 |
Abmessungen |
125 x 92 x 67 mm (B x H x T) |
Gewicht |
553 g (betriebsbereit, ohne Objektiv) |
Online-Datenblatt |
https://www.digitalkamera.de/S05UX (mit Preisvergleich) |