Hochauflösende spiegellose Vollformat-Systemkamera
Testbericht: Sony Alpha 7R III / 7R IIIA
Seite 3 von 5, vom 2018-01-04, aktualisiert 2022-12-20 (Autor: Benjamin Kirchheim)Zur Seite 1 wechseln
Bildqualität
Die Bildqualität der Sony Alpha 7R III haben wir nicht nur in der Praxis, sondern auch in unserem Labor getestet. Dabei kam das neue Sony FE 24-105 mm F4 G OSS (SEL24105G) als Standardzoom zum Einsatz. Der gesamte Labortest inklusive allen Diagrammen, auf denen die folgenden Betrachtungen beruhen, kann gegen ein kleines Entgelt über die weiterführenden Links abgerufen werden. Damit wird, nebenbei bemerkt, auch die Redaktion direkt unterstützt, beispielsweise bei der Arbeit an kostenlos zu lesenden Tests wie diesem. Wer gerne mehr Labortests einsehen möchte, sollte die Prepaid-Flatrate buchen, die Zugriff auf das gesamte Labortest-Archiv mit über 1.700 Tests für den gebuchten Zeitraum gewährt. Wir haben übrigens zahlreiche Objektive von Sony und Zeiss an der Alpha 7R III und Alpha 7R II getestet, die Ergebnisse sind in unserer Objektivtest-Rubrik zu finden oder werden im Laufe der nächsten Woche noch dort veröffentlicht.
Im Testlabor überzeugt die optische Korrektur des 24-105 mm. Die Randabdunklung beträgt maximal 0,6 Blendenstufen und fällt durch den sanften Anstieg zum Bildrand hin kaum auf. Erstaunlich gering ist die Verzeichnung. Sie liegt im Weitwinkel bei unter einem Prozent Tonnenform, bei mittlerer Brennweite bei unter einem halben Prozent Kissenform und ist in Telestellung praktisch nicht vorhanden. Auch Farbsäume treten nur in sehr geringem Maße auf und sind visuell nicht auffällig.
Die Auflösung bei 50 Prozent Kontrast erreicht ein hervorragendes Maximum von über 80 Linienpaaren pro Millimeter (lp/mm), allerdings nur im Weitwinkel im Bildzentrum, hier aber bereits ab Offenblende. Jenseits von F8 beginnt Beugung die Auflösung zu reduzieren, aber erst jenseits von F16 sinkt sie unter 70 lp/mm. Bei mittlerer und langer Brennweite wird eine ebenfalls sehr hohe Auflösung von bis zu gut 70 lp/mm erreicht, wobei man in Telestellung dafür um eine Stufe abblenden muss. Auch hier gilt: Jenseits von F8 begrenzt Beugung die Auflösung, bleibt aber bis F16 auf einem sehr hohen Niveau.
Der große Akku der Sony Alpha 7R III reicht für 650 (Monitor) bzw. 530 (Sucher) Aufnahmen. Nur Slot 1 des Doppel-Speicherkartenfachs ist zu den schnellen UHS-II-Karten kompatibel. [Foto: MediaNord]
Die Randauflösung beträgt bei allen Brennweiten bei F4 knapp über 50 lp/mm (das reicht gut für 30 mal 45 Zentimeter große Ausdrucke) und steigert sich beim Abblenden teilweise deutlich. Dies trifft vor allem für den Weitwinkel zu, wo die Randauflösung bei F8 sogar über 70 lp/mm klettert, während bei langer Brennweite bei F11 beziehungsweise bei mittlerer Brennweite sogar erst bei F16 das Maximum mit 63-64 lp/mm erreicht wird. Kräftig abgeblendet sind also bei allen Brennweiten sehr gleichmäßige Auflösungen bis an den Bildrand möglich, wohingegen bei Offenblende ein Randabfall von bis zu fast 40 Prozent auftritt.
Der Signal-Rauschabstand der Sony Alpha 7R III bewegt sich bis ISO 400 auf gutem Niveau von über 40 dB und bleibt bis ISO 3.200 im akzeptablen Bereich von über 35 dB. Helligkeitsrauschen wird ab ISO 6.400 sichtbar und wird mit steigender Empfindlichkeit immer deutlicher. Ab ISO 25.600 wird es sehr kräftig und dominant. Farbrauschen spielt hingegen keine Rolle und wird nur bei der höchsten Empfindlichkeit von ISO 102.400 sichtbar. Dabei bleibt das Rauschen stets sehr feinkörnig, neigt also nicht zur Blöckchenbildung. Bis ISO 3.200 treten praktisch keine Detailverluste durch die Rauschunterdrückung auf. Bei ISO 6.400 sind erste Verluste Messbar, bei ISO 12.800 sind sie etwas stärker, aber richtig weich werden die Bilder erst bei noch höheren Empfindlichkeiten. Insgesamt liegt die Alpha 7R III bei diesen Messwerten auf gleicher Höhe mit dem Vorgängermodell Alpha 7R II oder ist einen Hauch besser.
Größer sind die Unterschiede beim Dynamikumfang. Hier bringt der neue Sensor fast eine Blendenstufe mehr Dynamik. Bei ISO 100 sind es zwölf Blendenstufen, bis ISO 800 sinkt der Wert kaum auf etwa 11,5 Blendenstufen. Danach geht es etwas runter, aber selbst bei ISO 12.800 sind noch gute zehn Blendenstufen Dynamikumfang zu verzeichnen. Danach geht es runter auf neun Blendenstufen bei ISO 51.200 und acht Blendenstufen bei ISO 102.400.
Die Tonwertkurve verläuft angesteilt für eine Betonung der Bilddetails mit mittleren Kontrasten, was die Bilder knackiger wirken lässt. Die Nachschärfung geht hingegen zurückhaltend zu Werke, die Artefaktrate bleibt bei unter zehn Prozent gering. Der Ausgangs-Tonwertumfang ist bei ISO 50 und 100 fast perfekt, indem nahezu alle der möglichen 256 Helligkeitsabstufungen genutzt werden. Bis ISO 400 sind es über 224 Stufen und bei ISO 1.600 ist der Wert mit 160 Stufen immer noch gut. Akzeptabel bleibt der Ausgangs-Tonwertumfang bis ISO 12.800, darüber sind nur noch weniger als 96 Helligkeitsabstufungen vorhanden.
Der Handgriff der Sony Alpha 7R III ist gut aufgeprägt und bietet mit seiner Mulde für den Mittelfinger einen besonders gute Ergonomie. [Foto: MediaNord]
Deutlich neutraler als noch die Alpha 7R II stellt die Alpha 7R III Farben dar. Die Abweichungen sind geringer und betreffen fast ausschließlich die Sättigung, die bei warmen Farben leicht angehoben ist. Nur Grün weist noch eine kleine Abweichung Richtung Gelb auf. Auch der Farbumfang ist sehr gut. Bis ISO 400 sind es um die acht Millionen Farben, bis ISO 3.200 über vier Millionen und selbst bei ISO 12.800 wird mit zwei Millionen noch ein guter Wert erreicht.
Insgesamt liefert die Alpha 7R III eine sehr hohe Auflösung (wir haben mit einem anderen Objektiv sogar ein Maximum von fast 90 lp/mm erreichen können) und eine hervorragende Bildqualität bis ISO 400. Bis ISO 3.200 ist die Bildqualität sehr gut und bis ISO 12.800 gut.
Fortsetzung auf Seite 4
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