Neuer Prozessor, bessere High-End-Kompaktkamera?

Testbericht: Sony Cyber-shot DSC-RX100 VA (DSC-RX100M5A)

Inhaltsverzeichnis

  1. Ergonomie und Verarbeitung
  2. Ausstattung
  3. Bildqualität
  4. Fazit und Kurzbewertung
  5. Messwerte (Premium)
  6. Bewertungstabelle (Premium)
  7. Bewertungsdiagramme (Premium)
  8. Technische Daten
  9. Alternativen (Premium)
Seite 3 von 5, vom 2019-02-26 (Autor: Benjamin Kirchheim)Zur Seite 1 wechseln

Bildqualität

Die Sony ursprüngliche erste RX100 setzte einst neue Maßstäbe bei der Bildqualität von Kompaktkameras. Dem will die RX100 VA natürlich in Nichts nachstehen. Ob ihr das gelungen ist und ob es Unterschiede zur RX100 V (ohne A) gibt, musste die RX100 VA im digitalkamera.de-Labortest zeigen, auf dem die folgenden Betrachtungen beruhen. Der komplette Labortest mit allen Diagrammen und erläuternden Texten ist kostenpflichtig über die weiterführenden Links abrufbar. Der Einzelabruf kostet 1,40 Euro, während Labortest-Flatrates mit einem zeitlich begrenzten Zugriff auf das gesamte Testarchiv bereits ab umgerechnet 2,08 Euro monatlich erhältlich sind. Ein Kauf unterstützt uns darüber hinaus dabei, redaktionelle Tests wie diesen weiterhin kostenlos anbieten zu können.

Dass das F1,8-2,8 lichtstarke 24-70mm-Objektiv (alle Brennweitenangaben entsprechend Kleinbild) bei allen Blenden und Brennweiten am 20-Megapixel-Sensor ausreichend scharfe Bilder von der Bildmitte bis zum Bildrand für 20 mal 30 Zentimeter große Ausdrucke bietet, verwundert nicht. Dabei bleibt die Randabdunklung mit maximal 27 Prozent (0,4 Blendenstufen) stets gering, auch die Verzeichnung spielt keine Rolle, wobei die neue Bildaufbereitung die Randabdunklung nochmals stärker reduziert. Farbsäume finden weiterhin auf einem unverändert geringen Level statt.

Bei der Messung der tatsächlichen Auflösung bei 50 Prozent Kontrast (MTF50) zeigen sich schon eher die Stärken und Schwächen des Objektivs. Bis zu 62 Linienpaare pro Millimeter (lp/mm, Kleinbild-Äquivalent) löst es auf, was für einen physikalisch 20 Megapixel auflösenden Sensor sehr gut ist. Dieses Maximum wird im Weitwinkel bei F4 erreicht. Bei Offenblende löst das Objektiv im Weitwinkel geringer, aber mit über 40 lp/mm dennoch gut auf. Ab F5,6 setzt bereits Beugung ein, die vor allem bei der kleinsten Blende F11 deutlich zuschlägt und die Auflösung auf unter 40 lp/mm drückt. Am Bildrand löst das Objektiv im Weitwinkel zwar über 30, aber nie über 40 lp/mm auf und zeigt damit bei größeren Ausdrucken über A3 einen sichtbaren Randabfall. Beugungsbedingt sinkt hier die Auflösung jenseits von F5,6 unter 30 lp/mm.

Beim Zoomen steigt zwar die Randauflösung zunächst etwas an, dafür fällt aber auch die Auflösung im Bildzentrum. Je mehr man zoomt, desto gleichmäßiger wird die Auflösung also. Bei mittlerer Brennweite beträgt die Auflösung im Bildzentrum zwischen 45 und 47 lp/mm und fällt bei F11 deutlich ab. Die Randauflösung liegt zwischen 35 und 39 lp/mm und bleibt damit knapp unter der Marke von 40 lp/mm. In Telestellung ist die Auflösung insgesamt noch etwas geringer, sie bewegt sich zwischen 35 und 43 lp/mm im Zentrum sowie 29 und 32 lp/mm am Bildrand. Das Objektiv kann sich also zwar sehen lassen, glänzt aber nicht gerade mit der höchsten Randauflösung. Die Bildaufbereitung geht bei der RX100 VA etwas sanfter zu Werke als noch bei der RX100 V. Das kostet etwas Auflösung, dafür sind die Schärfeartefakte aber deutlich geringer geworden, was für etwas natürlichere Bilder sorgt.

Die Messergebnisse des neuen 1"-Sensors können sich sehen lassen und übertreffen die des Vorgängermodells teilweise, was vor allem der geänderten Bildaufbereitung geschuldet ist. Der Signal-Rauschabstand bewegt sich bis ISO 1.600 auf einem Niveau von 40 bis 35 dB und unterschreitet erst oberhalb von ISO 3.200 die Grenze von 35 dB. Das Rauschen ist feinkörnig und wird erst oberhalb von ISO 3.200 leicht in Form von Helligkeitsrauschen sichtbar, Farbrauschen hingegen spielt praktisch keine Rolle. Die Texturschärfe zeigt bis ISO 1.600 detailreiche Bilder. Selbst bei ISO 3.200 liefert die Sony noch ausreichend viele Details, auch wenn die Bilder hier schon etwas weicher sind. Zwar ist der Signal-Rauschabstand der RX100 VA zwischen ISO 200 und 1.600 etwas schlechter als bei der RX100 V, aber trotzdem zeigt sie bei ISO 1.600 und 3.200 etwas mehr Details, weil die Rauschunterdrückung hier minimal sanfter zu Werke geht.

Die Eingangsdynamik bewegt sich bis ISO 1.600 auf einem hohen Niveau von über zehn Blendenstufen und sinkt darüber linear ab. Oberhalb von ISO 1.600 ist der Dynamikumfang damit etwas schlechter als bei der RX100 V. Die Tonwertkurve verläuft angesteilt für kontrastreiche Mittentöne. Beim Ausgangs-Tonwertumfang zeigt sich wieder die etwas natürlichere Bildaufbereitung der RX100 VA in einem stetiger abfallenden und damit aber auch schlechteren Messwert als bei der RX100 V. Bis ISO 400 zeigt die RX100 VA einen sehr guten Ausgangs-Tonwertumfang mit über 192 von 256 möglichen Helligkeitsstufen, bis ISO 1.600 bleibt er im guten Bereich von über 160 Abstufungen. Bei höheren Empfindlichkeiten beginnt der Wert stärker zu sinken, bereits bei ISO 3.200 ist der Tonwertumfang mit unter 128 Stufen nur noch ausreichend. Die Farbgenauigkeit ist mäßig, einige Farbtöne leiden vor allem an einer deutlich aufgedrehten Sättigung. Der Farbenvielfalt tut dies keinen Abbruch, bis einschließlich ISO 1.600 differenziert die Sony RX100 VA mehr als vier Millionen Farbtöne. Auch hier zeigen sich bei höheren Empfindlichkeiten ab ISO 3.200 Unterschiede zur RX100 V mit messtechnischen Vorteilen für letztere.

Die Sony RX100 VA zeigt insgesamt nicht die neutralsten Farben, weiß aber mit schönen Bildern in JPEG zu begeistern, die keiner weiteren Nachbearbeitung bedürfen. Wer gerne selbst "Hand" an die Bildentwicklung legt, greift ohnehin besser auf das Rohdatenformat zurück. An den JPEGs jedenfalls gibt es kaum noch etwas zu optimieren und Sony holt aus dem 1"-Sensor eine bessere Bildqualität als die meisten Mitbewerber. Vor allem bei höheren Empfindlichkeiten wie ISO 800 und 1.600 wirken die Bilder weder weichgespült noch verrauscht. Selbst bei ISO 3.200 sackt die Bildqualität kaum ab. Die Messwerte zeigen im Vergleich der RX100 VA mit der RX100 V mal für die eine, mal für die andere Kamera Vorteile mit leicht positivem Übergewicht der RX100 V. Dafür sind die Bilder der RX100 VA etwas natürlicher und vor allem nicht mehr ganz so künstlich stark nachgeschärft.

Fortsetzung auf Seite 4

Passende Meldungen zu diesem Thema

Artikel-Vorschläge der Redaktion