High-End-Bridgekamera

Testbericht: Sony Cyber-shot DSC-RX10 IV

Seite 2 von 2, vom 2017-11-14 (Autor: Benjamin Kirchheim)Zur Seite 1 wechseln

Dank des neuen Bildsensors bietet die RX10 IV einen Hybrid-Autofokus aus 315 im Sensor integrierten Phasensensoren sowie einem Kontrastautofokus, der auf 25 Messfelder zurückgreift. Sony verspricht dabei ein 0,03 Sekunden schnelle Fokussierung, dreimal schneller als noch im Vorgängermodell. In unserem Labor benötigte der Autofokus im Weitwinkel fast die vierfache Zeit davon, nämlich 0,11 Sekunden, um von unendlich auf zwei Meter zu fokussieren. Hinzu kommen noch eine 0,01 Sekunden kurze Auslöseverzögerung, die auch ohne Fokussierung auftritt. Beides ist immerhin minimal schneller als beim Vorgänger. Zoomt man hingegen ordentlich ein, so wird der Autofokus deutlich träger. Knapp 0,4 Sekunden genehmigt er sich am langen Brennweitenende. Das ist zwar immer noch recht flott, aber die Fokuszeit hängt stark von der gewählten Brennweite ab. Der Fokus ist im Tele auch nicht schneller als beim Vorgängermodell. Neu ist der Fokusbegrenzer, mit dem sich die Naheinstellgrenze auf drei Meter erhöhen lässt. Das spart bei entfernteren Motiven gelegentlich etwas Fokuszeit, da die Kamera nicht auf die Idee kommt, auf ein irrelevantes Detail im Vordergrund zu fokussieren. Die Fokussierung selbst erfolgt im Gegensatz zum Zoomen absolut lautlos. Das manuelle Fokussieren gelingt nicht nur aufgrund des schönen Fokusrings sehr gut, sondern auch dank der Hilfen wie Fokuslupe und Fokuspeaking.

Im Serienbildmodus will die RX10 IV mit nochmals erhöhter Performanz punkten. 24 Serienbilder pro Sekunde verspricht Sony – und erreicht diese in JPEG für 221 und in Raw für immerhin 113 Bilder in Folge. Das beste: Dabei wird sowohl der Autofokus nachgeführt, also auch ein Livebild angezeigt, das nur von superkurzen Schwarzbildern unterbrochen wird. Somit ist es kein Problem mehr, auch bei Mitziehern das Motiv im Bild zu halten. Ist der dank des dem Bionz X vorgeschalteten Front-End-LSI extrem große Pufferspeicher jedoch voll, dann geht es in Raw mit nur noch 3,1 Serienbildern pro Sekunde weiter, in JPEG ist die RX10 IV mit 1,9 Bildern pro Sekunde dann sogar noch langsamer. Als extrem nervig erweisen sich die langen Speicherzeiten, während denen beispielsweise das Menü gesperrt ist, sich aber immerhin auf das Schnellmenü, die Tastenfunktionen und die Auslösung zugreifen lassen, man kann also eingeschränkt weiterfotografieren. In Raw dauert es etwas über 30 Sekunden, bis die Schreibleuchte erlischt und damit die volle Einsatzbereitschaft der Kamera signalisiert, in JPEG hingegen dauert es über 90 Sekunden! In Raw wird damit eine maximale Schreibgeschwindigkeit von 62,6 MByte pro Sekunde erreicht. Hier merkt man, dass der RX 10 IV die Unterstützung von UHS II fehlt, was Schreibraten deutlich jenseits der 95 MB/s erlauben würde. Aber auch die UHS-I-Geschwindigkeit wird nur zu gut 2/3 ausgenutzt. Warum die Sony in JPEG länger schreibt, bleibt Spekulation. Vielleicht liegt es an der umfangreicheren Bildaufbereitung, vielleicht auch an einem schlechten Dateimanagement. Bei der Serienbildfunktion kommt übrigens der elektronische Verschluss zum Einsatz, der jedoch so gut wie keinen Rolling-Shutter-Effekt mehr zeigt.

Rasant geht es auch bei den Videoaufnahmen zu, jedenfalls sofern dies gewünscht ist. Die Videoqualität jedenfalls kann sich mit 4K-Auflösung und 1,7-fachem Oversampling wahrlich sehen lassen. Der Fokus wird sanft angepasst wie auch die Belichtung und Videoexperten finden zahlreiche Einstelloptionen, die für reine Fotografen ein Buch mit sieben Siegeln darstellen. Das interne Mikrofon beispielsweise zeichnet in Stereo auf, kann aber selbstverständlich ausgepegelt werden oder durch ein externes Mikrofon ersetzt werden. Dank der Kopfhörerbuchse kann der Videograf den Ton live kontrollieren. Die Clean-HDMI-Videoausgabe beispielsweise für eine externe Aufzeichnung gehört da schon zum guten Ton. Schaltet man die Auflösung herunter, so erhöht sich auf Wunsch die Bildrate entsprechend auf bis zu 960 (NTSC) beziehungsweise 1.000 (PAL) Bilder pro Sekunde. 40-fache Zeitlupen sind damit möglich. Die ganz hohen Bildraten (über 120 fps) stehen allerdings nur für eine kurze Aufnahmedauer (zwei oder vier Sekunden) zur Verfügung. Als Videograf sollte man jedoch den Crop beachten, der sich je nach Modus zwischen 27-650 mm entsprechend Kleinbild und 60-1390 mm entsprechend Kleinbild bewegt.

Der integrierte Pop-Up-Blitz springt, sofern mechanisch entriegelt, sehr hoch auf. Allerdings erlaubt der Klappmechanismus kein "getrickstes" indirektes Blitzen, da sich der Blitz nicht mit dem Finger nach hinten klappen lässt. Ob der geringen Leistung von etwa Leitzahl 6 ist dies aber verschmerzbar. Für eine Bridgekamera ist der Blitz damit ziemlich leistungsschwach. Auch die Blitzfunktionen sind auf das Nötigste beschränkt, etwa eine Blitzbelichtungskorrektur, eine Langzeitsynchronisation, eine Synchronisation auf den zweiten Verschlussvorhang, geblitzt wird dann am Ende der Belichtung, sowie eine Rote-Augen-Korrektur. Als Drahtlos-Master taugt der integrierte Blitz hingegen leider nicht, dafür muss schon ein externer in den Multifunktionsschuh geschoben werden. Immerhin besitzt die RX10 IV einen Zentralverschluss und erlaubt damit eine 1/2.000 Sekunde kurze Blitzsynchronzeit – jedenfalls sofern mindestens auf F8 abgeblendet wurde. Bei Offenblende liegt die kürzeste mechanische Verschlusszeit nämlich bei 1/1.000 Sekunde. Mit dem bis zu 1/32.000 Sekunde schnellen elektronischem Verschluss kann leider nicht geblitzt werden, dem steht der Rolling-Shutter-Effekt entgegen. Egal ob der Verschluss elektronisch oder mechanisch betätigt wird, sehr leise bis unhörbar ist er allemal.

Dank des integrierten NFC-Chips sowie Bluetooth und WLAN lässt sich die Sony RX10 IV einfach mit einem Smartphone verbinden, wobei dies "dank" der Restriktionen in Apples iPhones unter Android deutlich einfacher gelingt. Die dauerhafte Bluetoothverbindung erlaubt energiesparend die Verwendung vom Smartphone-GPS, was sehr praktisch ist. Für die Bildübertragung sowie die Kamerafernsteuerung wird das WLAN hinzugeschaltet.

Bildqualität

Die beste Kamera nützt nicht viel, wenn die Bildqualität nichts taugt. Diese ergibt sich aus dem Zusammenspiel von Objektiv und Bildsensor. Letzterer bietet mit 20 Megapixeln auf dem für Kompaktkameras recht großen Ein-Zoll-Sensor (13,2 mal 8,8 Millimeter) gute Voraussetzungen. Da auch das Objektiv mit großem Aufwand ohne Rücksicht auf Kompaktheit konstruiert wurde, verspricht dies ebenfalls eine gute Qualität. Überprüft haben wir das nicht nur in der Praxis, sondern vor allem unter kontrollierten Bedingungen in unserem Lübecker Testlabor. Wer sich für den detaillierten Laborbericht mit allen Diagrammen interessiert, kann diesen über die weiterführenden Links zu einem Preis von 1,40 € abrufen oder mittels einer Prepaid-Flatrate ab umgerechnet 2,08 € monatlich auf das gesamte Testarchiv zugreifen, beispielsweise um die Messergebnisse mit denen anderer Kompaktkameras oder sogar DSLRs zu vergleichen. Ein Kauf unterstützt uns, nebenbei bemerkt, bei unserer redaktionellen Arbeit. Die folgenden Betrachtungen jedenfalls beruhen auf unserem Labortest.

Das Objektiv erreicht eine Maximalauflösung von 56 Linienpaaren pro Millimeter (lp/mm) im Kleinbildäquivalent bei 50 Prozent Kontrast. Das sind gut fünf Prozent weniger als noch beim Vorgängermodell. Jedoch ist die RX 10 IV deutlich zurückhaltender abgestimmt, die Schärfeartefaktrate ist halb so hoch. Erreicht wird die Maximalauflösung im Weitwinkel bei F4 im Bildzentrum. Offen löst sie knapp unter 50 lp/mm auf, abblenden kostet ebenfalls deutlich Auflösung. Sind es bei F5,6 noch 50 lp/mm, erreicht die RX10 IV bei F8 nur noch 40 lp/mm. Die Randauflösung bewegt sich bei 24 Millimeter Kleinbildäquivalent indes von F2,4 bis F8 im Bereich von 33 bis knapp 38 lp/mm, was einen sichtbaren, aber nicht dramatischen Randabfall bedeutet. Für 20x30 cm und größere Ausbelichtungen reicht das problemlos. Beim Zoomen verliert die Sony an Auflösung, wobei jedoch bei mittlerer Brennweite von ca. 120 Millimetern entsprechend Kleinbild ab einer Stufe abgeblendet kein Randabfall der Auflösung mehr auftritt, sondern die Randauflösung durch leichte Überkompensation der Randunschärfe sogar minimal die Auflösung im Bildzentrum überflügelt. Im Zentrum wird bereits bei Offenblende von F4 das Auflösungsmaximum von 48 lp/mm erreicht. Dann fällt die Auflösung über 41 lp/mm bei F5,6 auf nur noch 33 lp/mm bei F8. Zoomt man weiter, so sinkt auch die Auflösung nochmals ab. Mehr als 43 lp/mm bei F4 und nur noch 33 lp/mm bei F5,6 sind in Telestellung nicht drin. Weiter abgeblendet sind es weniger als 30 lp/mm, zu wenig für 20x30 cm Ausdrucke, am Bildrand wird diese kritische Marke bereits leicht abgeblendet unterschritten.

Die Verzeichnung sowie die Randabdunklung des Objektivs sind völlig unkritisch. Eine Verzeichnung gibt es schlicht nicht, die Randabdunklung ist minimal. Bei den Farbsäumen wiederum sieht es schon etwas anders aus. Im Mittel fallen sie zwar gering aus, im Weitwinkel und bei mittlerer Brennweite werden die Extreme in der Nähe der Bildränder jedoch leicht sichtbar, in Telestellung hingegen deutlich stärker.

Die von Sony gewohnte gute Performance des 20-Megapixel-1-Zoll-Sensors leistet auch die RX10 IV problemlos, kommt jedoch nicht ganz an das Vorgängermodell heran. So liegt der Signal-Rauschabstand nur bei ISO 64 im guten Bereich von über 40 dB, bis ISO 1.600 hält er sich im akzeptablen Bereich von über 35 dB. Das Rauschen ist generell feinkörnig, wobei Helligkeitsrauschen ab ISO 3.200 langsam sichtbar wird und sich bei ISO 6.400 und 12.800 deutlicher steigert als noch bei der RX10 III. Farbrauschen spiel hingegen praktisch keine Rolle. Dabei bleibt die Rauschunterdrückung so zurückhaltend, dass bis ISO 800 keine Detailverluste auftreten und selbst bei ISO 1.600 nur minimale Verluste zu beklagen sind. Erst ab ISO 3.200 werden die Detailverluste deutlicher sichtbar. Die Messkurve selbst zeigt vor allem von ISO 64 bis ISO 400 einen hohen Messwert mit einer Überschärfung, der oberhalb von ISO 400 zu sinken beginnt. Hier liegt die RX10 IV auf annähernd gleichem Niveau wie das Vorgängermodell.

Die Eingangsdynamik bewegt sich von ISO 64 bis 1.600 auf einem hohen Niveau von knapp zehn bis minimal über elf Blendenstufen. Ab ISO 3.200 sinkt der Dynamikumfang deutlicher ab als noch beim Vorgängermodell und wird oberhalb von ISO 3.200 kritisch gering. Die bei ISO 64 noch etwas gedämpfte Tonwertkurve zeigt bei allen anderen Empfindlichkeiten eine leichte, aber keineswegs übertriebene Steilheit. Die Bilder wirken knackig, aber keineswegs künstlich. Feine Helligkeitsunterschiede vermag die RX10 IV vor allem von ISO 64 bis 800 darzustellen. Bei ISO 3.200 sinkt der Messwert in den noch akzeptablen Bereich, bei höheren Empfindlichkeiten sind dagegen nur noch etwa ein Drittel der Helligkeitsstufen vorhanden. Hier war das Vorgängermodell deutlich besser. Die Farbtreue der RX10 IV ist im Mittel gerade noch gut. Einzelne Messwerte weichen zugunsten einer "schönen" Farbdarstellung ab. Vor allem warme Farben, insbesondere Violett und Rot, leuchten kräftiger als in der Realität, aber auch Magenta und Orangetöne sind davon betroffen. Der manuelle Weißabgleich arbeitete hingegen im Messlabor ohne Fehl und Tadel und auch die Automatik leistet auch in der Praxis in der Regel gute Dienste.

Fazit und Kurzbewertung

Fazit

Die Sony RX10 IV ist eine in der Leistung nochmals gesteigerte RX10 III, die dafür allerdings auch deutlich teurer ist. Wer diese Mehrleistung, die sich vor allem bei der Serienbildfunktion bemerkbar macht, nicht benötigt, kann getrost zur RX10 III greifen. Für eine 2.000-Euro-Kamera ist die RX10 IV ordentlich, aber nicht überragend verarbeitet, bietet jedoch immerhin eine gute Ergonomie und Individualisierbarkeit. Das Display ist sehr hell, die Touchfunktion jedoch arg beschränkt. Der schnellere Autofokus kann seine Vorteile im Labor zwar nicht in messbare Zahlen ummünzen, zeigt in der Praxis jedoch deutliche Vorteile bei Action-Aufnahmen. Bei 24 Bildern pro Sekunde bleiben sowohl das Livebild, als auch die Autofokusfunktion weiterhin aktiv. Ist der Puffer jedoch mit gut 220 JPEG oder 110 Raw-Bildern gefüllt, braucht die Kamera vor allem in JPEG eine ziemlich lange Denkpause, in der sie nur eingeschränkt verwendbar ist. Die Bildqualität bewegt sich auf dem gewohnt hohen Niveau von 1"-Sensor-Kameras. Sie ist bis ISO 800 sehr gut, bei ISO 1.600 gut und bei ISO 3.200 kommen noch akzeptable Bilder mit wenig Rauschen und ausreichend Details dabei heraus. Hier muss sich die RX10 IV jedoch knapp ihrem leicht besseren Vorgängermodell geschlagen geben.

Kurzbewertung

  • Griffiges Gehäuse mit guter Ergonomie
  • Schneller Autofokus (wenn auch langsamer als versprochen)
  • Hohe Serienbildrate bei Erhalt von Livebild und Fokusverfolgung
  • Sehr gute Videofunktion inklusive Highspeed-Funktionen
  • Gute bis sehr gute Bildqualität auch bei höheren ISO-Empfindlichkeiten
  • Langsames Schreiben auf die Speicherkarte
  • Leistungsschwacher integrierter Blitz mit nur wenigen Funktionen
  • Weit hinten sitzendes Stativgewinde macht die Kamera kopflastig

Technische Daten

Modell Sony DSC-RX10 IV
Sensor CMOS-Sensor 1" 13,2 x 8,8 mm (Cropfaktor 2,7)
21,0 Megapixel (physikalisch), 20,1 Megapixel (effektiv)
Auflösung (max.) 5.472 x 3.648 (3:2)
Video (max.) 3.840 x 2.160 30p
Objektiv 24-600 mm / F2,4-4,0 (25-fach Zoom)
Sucher elektronischer Sucher, 2,36 Mio. Bildpunkte, Vergrößerung 1,89-fach (Sensor-bezogen)
Monitor 3,0" (7,5 cm), 1,44 Mio. Bildpunkte, beweglich, Touchscreen
Belichtungsmessung Mittenbetonte Integralmessung, Matrix/Mehrfeld-Messung, Spotmessung, AF-AE-Kopplung
Belichtungsreihe automatisch, max. 9 Aufnahmen (1/3-3 EV Schrittweite), mit interner HDR-Verarbeitung
Bildstabilisator Lens-Shift (optisch)
Eingebauter Blitz ja
Blitzschuh Sony Multi Interface, Standard-Mittenkontakt Blitzschuh
Drahtlos WLAN, NFC, Bluetooth
AV-Anschlüsse AV-Ausgang: HDMI-Ausgang Micro (Typ D)
Mikrofoneingang, Audioausgang
GPS extern (Smartphone-Verbindung)
Serienaufnahmen max. 24 Bilder/s und max. 249 Aufnahmen in bester Qualität
kürzeste Verschlusszeit 1/2.000 s
Autofokus Phasenvergleich, Kontrast
Akkulaufzeit 400 Aufnahmen gem. CIPA-Standard
Speicher
Memory Stick (Duo, Duo Pro)
SD (SDHC, SDXC, UHS I)
Empfindlichkeit Automatisch ISO 100 bis 12.800, manuell ISO 64 bis 12.800
Abmessungen 133 x 94 x 127 mm (B x H x T)
Gewicht 1.095 g (betriebsbereit)
Online-Datenblatt https://www.digitalkamera.de/SE0D1 (mit Preisvergleich)
Kommentare

9 Kommentare aus dem alten Forum anzeigen

ctueni 2017-11-15

Irgendwie enttäuschend!

Mein 28-300mm an der Nikon D600 ist als Reisekamera eindeutig besser und auch nicht gösser. Nur 300mm?ich denke raussvergrössert ist die BQ auch nicht schlechter.

Benjamin Kirchheim 2017-11-16

So ein 28-300 Superzoom zählt nicht grade zu den besten Linsen, vor allem am Teleende nicht. Hinzu kommt, dass beim "Rausvergrößern" von 300 auf 600 mm von den 24 Megapixeln Auflösung gerade einmal 6 Megapixel übrig bleiben. Für ne Postkarte reicht das aber durchaus noch. Größenmäßig ist die D600 einen Zentimeter breiter und zwei Zentimeter höher als die RX10 IV und sicher locker 4-5 cm länger mit 28-300 (bei der Hälfte der Telebrennweite). 550 Gramm mehr Gewicht bringt die Nikon-Kombination auf die Waage und die Summe der UVPs liegt 850 Euro höher.

Wenn es um Video, Makros oder Aufnahmen aus Perspektiven geht, bei denen man nicht durch den Sucher schauen kann, hat die Nikon ohnehin keine Chance, auch bei den Serienbildern bei weitem nicht.

Die Kameras sind schon sehr verschieden und eine D600 hat klar auch große Vorteile, aber nicht mit einem 28-300 Superzoom, sondern mit feinen Festbrennweiten oder hochwertigen Zooms. Das sind dann doch eher ganz andere Zielgruppen, die die beiden Kameras ansprechen.

Der Preis der RX10 IV ist sehr hoch, aber deswegen empfehle ich ja auch die RX10 III als Alternative, wenn man die hohe Serienbildgeschwindigkeit und den besseren Autofokus nicht benötigt. Die RX10 III bekommt man aktuell 600 Euro günstiger als die RX10 IV.

ctueni 2018-07-11

OK! Ich habe die RX10 M4 ausprobiert und gekauft. Ich brauche für den Urlaub sie 600mm und habe die Kamera getestet und den kauf nicht bereut.

MNeuhaus 2017-11-17

[quote user="ctueni"]

Mein 28-300mm an der Nikon D600 ist als Reisekamera eindeutig besser und auch nicht gösser.

Ja, ne is klar:

http://camerasize.com/compact/#722,378.329,ha,b

http://camerasize.com/compact/#722,378.329,ha,t

 

odin 2017-11-22

Eine Frage zum Test :

Die MTF-50 Auflösung am Rand bezieht sich auf den Rand bei 36mm entsprechend "Kleinbildbreite" ?

Es ist nicht die Auflösung in den Ecken gemeint !?   ....  oder ?

Sorry, wenn ich das irgendwo (mehrfach) überlesen haben sollte.

 

Manfred

Benjamin Kirchheim 2017-11-22

Die Linienpaare pro Millimeter sind auf Kleinbildäquivalent umgerechnet, um die Werte verschieden großer Sensoren vergleich zu können. Frag mich nicht, warum, wir übernehmen nur die Werte direkt aus dem DxO-Analyzer. Ich hätte ja so etwas wie Linienpaare oder Linien pro Bildhöhe angegeben. Das wäre ganz ohne Kleinbildäquivalent vergleichbar. Der Bildrand ist glaube ich 80 % von der Bildmitte entfernt, also nicht die alleräußerste Ecke. Das müsste ich aber jetzt in der Doku nachgucken, wenn das so wichtig ist.

odin 2017-11-22

[quote user="Benjamin Kirchheim"]Die Linienpaare pro Millimeter sind auf Kleinbildäquivalent umgerechnet, um die Werte verschieden großer Sensoren vergleich zu können.

Das empfinde ich von den Kompromissen, die man machen muss,  als den  am "wenigsten schlimmsten".

 

[quote user="Benjamin Kirchheim"] Das müsste ich aber jetzt in der Doku nachgucken, wenn das so wichtig ist.

Sooo "wichtig" ist es nicht  ...

aber es würde den Labortest vielleicht etwas aussagekräftiger/ präziser machen, wenn man "die Lage des Randes" in dem grundsätzlichen Beschreibungstext des MTF-50 Diagramms dauerhaft hinterlegen würde.

 

Ich kam zu der Nachfrage, weil mir bei der RX10IV eines Freundes der Schärfeabfall in den Ecken deutlich mehr als der Unterschied im Labortest von Mitte ca. 50 auf Rand ca. 33 erschien.

 

Manfred

Benjamin Kirchheim 2017-11-22

[quote user="odin"]aber es würde den Labortest vielleicht etwas aussagekräftiger/ präziser machen, wenn man "die Lage des Randes" in dem grundsätzlichen Beschreibungstext des MTF-50 Diagramms dauerhaft hinterlegen würde.

Es ist tatsächlich bei DxO etwas schwammig beschrieben. Grundsätzlich wird der MTF-Wert an 15 Positionen gemessen (ein gleichmäßig über das Bildfeld verteiltes 5x3-Raster, d. h. die äußersten Punkte sind genauso weit vom Bildrand entfernt wie untereinander). Beim Wert für die Bildränder ist dann nur beschrieben, dass dabei der Mittelwert der Ecken verwendet wird: "The value at the center of the image and the mean of the values at corners are given. Each value is the mean of the corresponding vertical and horizontal values."

Wie man den Schärfeabfall wahrnimmt, hängt aber ohnehin von der Vergrößerung ab. Also nicht nur von der Ausgabegröße, sondern auch dem Betrachtungsabstand. So sind ~30 lp/mm eigentlich genug Auflösung für jede Ausgabegröße, sofern man einen Betrachtungsabstand einhält, bei dem man das Bild komplett überblicken kann. Möchte man näher ans Bild, um Details zu entdecken (genau das erwartet man ja von einer guten, teuren Kamera), dann braucht es auch mehr Auflösung, je nach Anwendung beliebig mehr.

odin 2017-11-22

[quote user="Benjamin Kirchheim"]Wie man den Schärfeabfall wahrnimmt, hängt aber ohnehin von der Vergrößerung ab.

Das sehe ich auch so  Big Smile

Wenn man ( oder ich ) sich eine neue Kamera kauft ( in diesem Fall ein Freund )  ...

packt man sie aus und prüft erst einmal, ob sie "funktioniert"  ...  und dann, ob das Objektiv einigermaßen zentriert ist. Dazu sieht man sich die Ecken an, ob sie gleichmäßig scharf ( unscharf Cool ) sind.

Bei der Kontrolle kamen wir zu dem Schluss, dass das eher nicht 33LP sein  könnten, verglichen mit der Mitte.

Deshalb die Frage, wo der "Rand" messpunktmäßig liegt.

Wenn die Randwerte = Mittelwerte sind, passt das dann schon so in etwa mit den schwächeren Ecken "unserer" Kamera. ( weil es halt die schwächeren Ecken sind )

Sie ist nicht wirklich sichtbar dezentriert:  alle Ecken sind im Verhältnis zur Mitte gleich "matschig"  Devil

 

Und : es ist für die Interpretation der Laborteste in Zukunft  gut zu wissen, wie die Werte zustande kommen.

 

Manfred

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