Kompaktkamera

Testbericht: Sony DSC-F505V

2000-12-22 Ausgerüstet mit einem neuen Bildwandler und einem Anschluss für ein externes Blitzgerät macht der Hersteller seine auffällige Digitalkamera mit ihrem dominierenden Zoomobjektiv fit für die nächsten Monate. Wir haben das überarbeitete Modell ausführlich unter die Lupe genommen.  (Yvan Boeres)

Viel wichtiger für den Benutzer (und bei DSC-F505-Besitzern schon lange gewünscht) ist der Anschluss für ein externes Blitzgerät. So kann die DSC-F505V endlich um das Sony Systemblitzgerät HVL-F1000 ergänzt werden. Außerdem kommen bei der DSC-F505V noch einige Kamerafunktionen hinzu, die sie zu einem würdigen Nachfolger der DSC-F505 machen.

Sony DSC-F505V Unterseite [Foto: MediaNord]Ergonomie und Verarbeitung  Die Sony DSC-F505V ist L-förmig gebaut. Den größten Platz nimmt der Objektivtubus ein, der über ein schwenkbares Gelenk mit dem eigentlichen Kameragehäuse verbunden ist. So lässt sich das Objektiv um 90 Grad nach oben und 50 Grad nach unten bewegen. Dies ermöglicht Aufnahmen, aus "gewagteren" Perspektiven und macht auch gleich den besonderen Reiz der Kamera aus. Betriebsbereit wiegt das Gerät knapp 472 Gramm; von Passform und Gewicht her liegt das Gehäuse gut in der Hand. Für das geringe Gewicht sorgt nicht zuletzt das Aluminium/Magnesium-Druckgussgehäuse, das außerdem auch noch robust ist.

Ein Stativgewinde aus Metall ist ebenfalls vorhanden und mittig unterhalb des Objektivtubus platziert. So bleibt das Objektiv bei Stativbetrieb vor Verwacklungen geschützt und man kann trotzdem noch den beweglichen Teil des Kameragehäuses in alle Richtungen schwenken. Batterie und Speicherkarte finden zusammen hinter einer Klappe an der rechten Kameraseite Platz. Hinter einem Klappdeckel findet sich die USB-Schnittstelle und der AV-Ausgang. Leider ist diese Anordnung (die vermutlich aus Platzgründen geschah) nicht besonders glücklich gewählt: Entweder die Kabel hängen vor dem Gehäuse herum und sind so den Fingern im Wege oder die Kabel baumeln hinten am Gehäuse und verdecken den LCD-Farbbildschirm.

Der Bildschirm ist übrigens mit einer Auflösung von 123.200 Bildpunkten und einer Bildgröße von 2" relativ hell und ziemlich gut lesbar. Die Darstellung der Motive ist weitestgehend ruckelfrei. Leider ist dieser Bildschirm aber auch der einzige Weg zur Motivgestaltung, da ein optischer Sucher ganz einfach fehlt. Problematisch kann es also werden, wenn direktes Sonnenlicht auf den LCD-Bildschirm trifft. Sony DSC-F505V mit eingelegtem Memory Stick und Akku [Foto: MediaNord]Zwar besitzt die Sony DSC-F505V ein sogenanntes transflektives Display, das sogar einfallendes Licht zur Unterstützung oder als Ersatz für die Hintergrundbeleuchtung nutzen soll (weshalb auch die Monitorbeleuchtung abschaltbar ist) – dass dies in der Praxis aber funktioniert, konnten wir nicht beobachten.

Die Bedienelemente (Funktionsknöpfe, Schalter) sind bei der Sony DSC-F505V auf ein sinnvolles Maß beschränkt, Mehrfachbelegungen bleiben fast aus. Insgesamt lässt sich die Kamera dadurch sehr bequem und benutzerfreundlich bedienen. Sie erfordert weder ausgeklügelte Fingerakrobatik noch zeitraubende Fahndungen nach den richtigen Bedienelementen.

Bedienungsanleitung  Die komplette Bedienungsanleitung ist in einem handlichen, einfarbig gedruckten DIN A 5 Handbuch untergebracht, wobei sich die 71-seitige, deutsche Version ein Buch mit der französischen Version teilt. Insgesamt liegt die Anleitung in 9 verschiedenen Sprachen bei.

Für die gezielte Suche nach bestimmten Themen stehen sowohl ein Inhalts- als auch ein Stichwortverzeichnis zur Verfügung und erlaubt somit die gezielte Suche nach bestimmten Themen. Auch eine grafische Anatomie der Kamera ist vorhanden, zwar nicht als Ausklappseite, aber eine einfache Zuordnung der einzelnen Kamerateile ist mühelos möglich. Alle Kamerafunktionen sind verständlich beschrieben und bei Bedarf mit Illustrationen versehen. Eine Online-Version auf CD-ROM steht zu dieser Kamera nicht zur Verfügung.

   Sony DSC-F505V Festlegung des Aufnahmemodus im On-Screen-Menü - Bild 1 von 3 [Foto: MediaNord]
   Sony DSC-F505V Festlegung des Aufnahmemodus im On-Screen-Menü - Bild 2 von 3 [Foto: MediaNord]
   Sony DSC-F505V Festlegung des Aufnahmemodus im On-Screen-Menü - Bild 3 von 3 [Foto: MediaNord]
Menüführung, Kameraeinstellung

Links am Objektivtubus, in unmittelbarer Fingernähe, kann der Fokus über einen Schalter von automatisch auf manuell, der Schärfebereich von Normal auf Makro, der Weißabgleich auf verschiedene Betriebsarten und die Belichtungsmessung von "mittenbetont integral" auf Spotmessung umgestellt werden (siehe Foto in der Rubrik "Einschalt- und Auslösezeiten"). An gleichem Ort befindet sich ebenfalls ein Schiebeschalter, der bei Betätigung den internen Kamerablitz aus seiner Versenkung herausspringen lässt.

Um den hinteren LCD-Farbbildschirm herum befinden sich Knöpfe bzw. Schalter für die Blitzbetriebsart, die Wahl des Belichtungsprogramms, das Ein- und Ausschalten der LCD-Hintergrundbeleuchtung, die Einstellung der Lautstärke bzw. der Belichtungsparameter und das Ein- und Ausschalten des Bildschirmes. Eine runde Cursortaste mit fünf Positionen dient der Navigation durch das Menüsystem der Kamera. Dieses Menüsystem ist übrigens bei praktisch allen Sony-Digitalkamera-Modellen einheitlich gestaltet, so dass sich alte Kunden dieser Marke in bekannten Gefilden bewegen.

Neben der Aktivierung des Selbstauslösers findet man vier Hauptmenüpunkte (Effect, File, Camera, Setup), die auf Knopfdruck aufklappen und die Untermenüs zum Vorschein bringen. Die Menüführung ist allerdings nur in englischer oder japanischer Sprache möglich. Besonders im Japanischen dürfte ein Großteil der deutschen Kunden Mühe haben.

Objektiv  Dieses Bauteil kann man bei der DSC-F505V nicht verfehlen: Es nimmt den größten Platz ein. Die optische Formel mit dem klangvollen Namen "Vario-Sonnar" stammt aus der renommierten Feinoptik-Schmiede Carl Zeiss. Diese Formel ergibt einen optischen 5-fach-Zoom mit einer Brennweite von 38 bis 190 mm. Die maximale Blendenöffnung (Lichtstärke) in Weitwinkel-Stellung liegt bei F2,8 und dem Wert F3,3 in maximaler Tele-Stellung. Auf Kosten der Bildqualität lässt sich das Bild mit Hilfe des Digitalzooms zusätzlich bis zu 2-fach vergrößern.

Sony DSC-F505V [Foto: MediaNord]In Sachen Bildqualität verdient das Carl-Zeiss-Objektiv allerdings hohe Anerkennung, denn für ein Objektiv dieses Zoombereiches ist die Verzeichnung vergleichsweise gering. Bei 38 mm ist die Verzeichnung leicht tonnenförmig; bei 190 mm leicht kissenförmig. In beiden Fällen ist die Verzeichnung – zumindest auf den Bildern unserer Testtafeln – mit bloßem Auge sichtbar, jedoch so gering, dass sie auf alltäglichen Motiven kaum auffällt. Vignettierungen und Randunschärfen konnten wir bei keiner Brennweite ausmachen. In Teleposition kann man einen sehr leichten (kaum auffälligen) Farbsaum erkennen.

Das Objektiv ist mit einem 52-mm-Filtergewinde versehen, es können also Filter, Nahlinsen und Konverter angeschraubt werden. Das Maß 52 mm ist in der Fotobranche stark verbreitet und es ist daher durchaus möglich, dass viele Leute ihr Zubehör einer KB-Kamera-Ausrüstung ganz einfach weiterverwenden werden. Für alle anderen gilt: Entsprechende Filter sind im Fachhandel überall günstig zu bekommen. Sony legt der DSC-F505V auch gleich ein Faltblatt bei, in dem zwei Konverter aufgeführt sind. Dabei handelt es sich dabei um den 2-fach-Telekonverter VCL-R2052 und den 0,7-fach-Weitwinkelkonverter VCL-MHG07 (aus der High Grade-Serie). Da die Kamera viel eher im Weitwinkel- als im Telebereich etwas "Nachhilfe" benötigt, haben wir uns auf den Test des Weitwinkel-Konverters beschränkt. Wie zu erwarten, wird die tonnenförmige Verzeichnung durch dessen Einsatz noch verstärkt, so dass unter Umständen keine naturgetreuen Architekturaufnahmen mehr möglich sind. Vignettierungen und Randunschärfen bleiben aber selbst beim Einsatz mit Konverter weiterhin aus.

Belichtungsmessung und -steuerung  Durch einen Druck auf den Program-AE-Knopf an der Kamerarückseite kann man zwischen der Programmautomatik und der Zeiten- bzw. Blendenautomatik wechseln. In der Zeitenautomatik stehen dem Benutzer dann 7 Blendenwerte (F2,8/F3,4/F4/F4,8/F5,6/F6,8/F8) und in der Blendenautomatik 19 verschiedene Verschlusszeiten zwischen 1/1.000 und 8 Sekunden zur Auswahl. Sony DSC-F505V Rückseite [Foto: MediaNord]Leider muss man aber für jeden einzelnen Sprung von einem Wert zum anderen die + oder - Taste unterhalb des LCD-Bildschirmes betätigen. Wer also schnell von einem extremen Wert zum nächsten gelangen will, sollte sich im Dauertippen üben. Im Kameramenü findet sich noch die zusätzliche Möglichkeit, Belichtungskorrekturen einzugeben (+/- 2 Blenden in Drittelschritten). Weitere Belichtungsfunktionen (wie Intervallaufnahmen, automatische Belichtungsreihen oder Langzeitbelichtungsfunktionen) gibt es nicht. Verstellbare CCD-Empfindlichkeiten sind ebenfalls nicht vorgesehen; dafür bietet die DSC-F505V aber einen sogenannten "Dämmerungsmodus" in zwei Stufen an, der fast denselben Effekt bewirkt. Dazu gibt es noch zwei weitere Motivprogramme: einen Landschafts-Modus (hier wird der Fokus einfach auf unendlich gestellt) und einen sogenannten "Panfokus-Modus" (hier wird die Hyperfokale eingestellt, so dass Vordergrund und Hintergrund gleichscharf sind).

Ebenfalls per Knopfdruck funktioniert der Weißabgleich. Dabei wechselt man von der Weißabgleich-Automatik zu zwei Voreinstellungen (Indoor, Outdoor) und zu einem manuellen Weißabgleich (One-Push). Die Belichtungsmessung bei der DSC-F505V erfolgt nach mittenbetonter Integralmessung. So kommt es dann auch, dass die Belichtung bei mittig anvisierten Motiven die besten Resultate liefert. Ist das Motiv allerdings außerhalb der Bildmitte, muss man mit einer Fehlbelichtung (besonders bei Gegenlicht) rechnen. Geübte Fotografen werden sich bei diesen Schwächen auszuhelfen wissen, indem sie die alternativ zur Verfügung stehende Spotmessung aktivieren, den bildwichtigsten Punkt anmessen und dabei den Auslöser halb niedergedrückt halten, um die Belichtung (und unvermeidlich auch die Schärfe) zu speichern. So ein Aufwand ist eigentlich nicht gerechtfertigt; denn die mittenbetonte Integralmessung ist seit längerer Zeit schon nicht mehr Stand der Technik. Im Digitalkamera-Zeitalter sollte stattdessen eine Mehrfeldmessung bei höherwertigen Kameras Standard sein.

Blitz  Der eingebaute Blitz der Sony DSC-F505V mit der von uns gemessene Leitzahl 7 bis 7,8 ist ein sogenannter Pop-Up-Blitz und wird per Knopfdruck freigesetzt. Das hat seine Vor- und Nachteile: Einerseits wird der Blitz nur dann aktiviert, wenn der Benutzer dies auch will, andererseits kann das bei "vergesslichen" Fotografen gefährlich sein. Da der Blitz nicht mehr automatisch losgeht, sind die Bilder bei Dunkelheit oder Gegenlicht erbarmungslos unterbelichtet oder verwackelt.

Sony DSC-F505V mit Pop-Up-Blitz [Foto: MediaNord]Durch seine herausragende Position liefert der interne Kamerablitz dann auch schattenfreie Bilder – lediglich bei Nahaufnahmen wirft der Objektivtubus einen Schatten über die Aufnahmen. Das Risiko der "roten Augen" auf dem Bild wird durch die höhergestellte Blitzposition bereits erheblich verringert. Wer auf Nummer Sicher gehen will, kann zusätzlich noch die Rote-Augen-Korrektur (in Form einer Blitzsalve vor dem eigentlichen Blitz) einschalten. Trotz starrer Blitzreflektorposition gestaltet sich die Blitzlichtverteilung sehr homogen. Und das über den gesamten Brennweitenbereich hinaus. Im Nahbereich kommt es gelegentlich zu Überblitzeffekten. Diese lassen sich zum Teil beheben, indem man die Blitzintensität im Kameramenü (Camera/Flash Level: High, Normal, Low) auf "Low" heruntersetzt, so dass dann zumindest noch Zeichnung in den Bildern vorhanden ist. Die Farbtemperatur des Blitzlichtes ist eher "leicht kühl". Eine Blitzlangzeitsynchronisation gibt es bei der DSC-F505V leider nicht.

Seine ganze Stärke entfaltet das Blitzsystem der Sony DSC-F505V bei angeschlossenem Sony-Systemblitz (siehe Foto in der Rubrik "Scharfeinstellung"). In diesem Fall wird ein über die Klinken-Buchse angeschlossener HVL-F1000 (zur Zeit das einzige Systemblitzgerät im Sony Zubehörprogramm) über ein "unechtes" TTL-Blitzbelichtungssystem gesteuert. Das Blitzgerät wird mit der mitgelieferten Blitzschiene seitlich an der Kamera angebracht. Allerdings besitzt der HVL-F1000 nur grundlegende Blitzfunktionen: Einen motorgesteuerten Zoomreflektor gibt es nicht, der Reflektorkopf ist lediglich nach oben schwenkbar und ein AF-Einstellhilfslicht (Rotlicht) gibt es auch nicht. Dort, wo man eigentlich letzteren vermuten würde, befindet sich laut Bedienungsanleitung eine Messzelle. Daraus muss man schlussfolgern, dass der HVL-F1000 eigentlich gar kein TTL-, sondern ein einfaches computerblendengesteuertes Blitzgerät ist. Diese Vermutung wird bestätigt, sobald man den Blitzsensor mit dem Finger verdeckt. In diesem Falle gibt das Blitzgerät die volle Leistung ab; die Bilder werden hoffnungslos überblitzt. Die von uns gemessene Leitzahl des HVL-F1000 Blitzes beträgt 21 bis 24 – statt 28, wie von den Herstellerspezifikationen angegeben. Das ist – im Vergleich zu anderen Blitzherstellern – ein durchaus "ehrlicher" Wert. Obwohl interner und externer Blitz sich – mechanisch gesehen – gegenseitig nicht stören, ist es nicht möglich, beide Geräte parallel zu zünden. Der kamerainterne Blitz kann also in Kombination  mit dem Zusatzblitz beim indirekten Blitzen leider nicht zum Aufhellen von Schattenpartien bzw. zum Anbringen von Spitzlichtern in den Augen benutzt werden. Der HVL-F1000 wird übrigens nur aktiviert, wenn auch die Kamera eingeschaltet ist. Das ist praktisch, denn es schont die Batterien. Ebenfalls als positiv zu bewerten ist die "saubere" Abstimmung der Blitzautomatik: In den meisten Fällen sind die Bilder korrekt ausgeleuchtet; was über die fehlende "echte" TTL-Blitzsteuerung hinwegtröstet.

Scharfeinstellung  Das Autofokus-System der Sony DSC-F505V funktioniert nach dem Prinzip des Kontrastvergleiches. In der Praxis arbeitet der Autofokus der DSC-F505V zwar zuverlässig, aber etwas langsam (zwischen 1,1 und 1,3 Sekunden). Die Kamera gibt keine visuelle Auskunft, wo nun tatsächlich im Bild die Scharfeinstellung erfolgt ist. Sony DSC-F505V mit Sony Systemblitz HVL-F1000 [Foto: MediaNord]Das ist um so ärgerlicher, wenn man bedenkt, dass die meisten LCD-Bildschirme noch nicht hochauflösend genug sind, um darauf eine präzise Scharfeinstellung vornehmen zu können. Schließlich sind wir bei der Motivsuche und Scharfeinstellung bei der DSC-F505V alleine auf den LCD-Farbbildschirm angewiesen. Durch Aktivierung der Spotbelichtungsmessung lässt sich zumindest ein Fadenkreuz in der Bildmitte einblenden, das als Referenzpunkt zur automatischen Scharfeinstellung genutzt werden kann. Der Arbeitsbereich des Autofokus liegt zwischen 25 cm und unendlich (in Weitwinkel-Stellung). Schaltet man per Knopfdruck in den Makro-Modus geht die Nahgrenze auf 2 cm herunter (ebenfalls in Weitwinkel-Stellung, im Tele-Bereich liegt die Nahgrenze bei 80 cm).

Angesichts dieser Tatsachen wird so mancher potentielle Benutzer das Autofokus-System der Kamera abstellen und die Scharfeinstellung manuell vornehmen. Und die Chancen stehen nicht schlecht, dass einige die manuelle Fokussierung lieb gewinnen werden. Denn der manuelle Fokussierring an der Objektivfront ist gut dimensioniert und sehr feinfühlig zu bedienen. Dabei wird der Fotograf unterstützt, indem auf dem LCD-Bildschirm die aktuelle Distanz und ein vergrößerter Abschnitt des Bildes angezeigt wird, was die manuelle Fokussierung erleichtert. Der Fokusring wirkt übrigens nicht mechanisch auf das Linsensystem, sondern steuert die auch beim Autofokus arbeitenden Stellmotoren.

Auflösung und Weißabgleich  Während die ursprüngliche DSC-F505 noch einen 1/2" CCD-Bildwandler mit 2,1 Millionen Bildpunkten besaß, bekam die DSC-F505V einen 1/1,8" CCD-Bildwandler mit 3,34 Millionen Pixeln spendiert. Eigentlich wäre damit aufgrund der etwas größeren Sensorfläche des neuen CCD-Chips eine komplette Neuberechnung des Objektivs erforderlich gewesen. Um diesem hohen Kostenaufwand zu entgehen, hat Sony sich entschieden, lediglich diejenigen 2,58 Millionen Pixel des CCDs zu nutzen, die von dem Objektiv noch einwandfrei "beleuchtet" werden. Die Sony DSC-F505V liefert also Bilder in einer echten Höchstauflösung von 1.856 x 1.392 Bildpunkten. Unter Einsatz der kamerainternen Interpolationssoftware ist auch eine hochgerechnete Auflösung von 2.240 x 1.680 Pixel einstellbar. Über den Sinn dieser Interpolation lässt sich streiten, die Resultate sind aber durchaus ansehnlich. Zusätzlich stehen dem Anwender noch Auflösungen von 1.856 x 1.232 (3:2-Aufnahmeformat), 1.600 x 1.200, 1.280 x 960 und 640 x 480 Bildpunkten zur Verfügung.

Von der reinen Bildauflösung her, gibt es an der DSC-F505V nichts zu mäkeln. Rein rechnerisch als auch unter visuellen Betrachtungsmerkmalen liegt die Standard-Auflösung der DSC-F505V (1.856 x 1.392 Pixel) zwischen den Auflösungen der Kameras der 2,1-Megapixel- und 3,3-Megapixel-Klasse. Die Farbsättigung liegt im oberen Bereich, ohne jedoch störend zu wirken. Ganz im Gegenteil: Bei grauem Wetter wirkt die etwas höhere Farbsättigung gut. Unter Tageslicht und Neonröhren-Licht funktioniert der Weißabgleich in automatischer Stellung recht zuverlässig; bei Glühlampen-Licht sind die Bildresultate allerdings etwas rotstichig. Da hilft auch die Umstellung des Weißabgleiches auf "Indoor" nicht, denn dann wird zu stark ins Blaue korrigiert. Sieht das Bildresultat auf dem LCD-Bildschirm nicht wie erwartet aus, sollte man lieber gleich auf den manuellen Weißabgleich zurückgreifen. Da dieser per Knopfdruck sehr schnell und einfach verfügbar ist, gibt es eigentlich keinen Grund, diese Funktion nicht auch zu nutzen.

Speicherung  Gerade in Sachen Speicherung hat sich Sony schon immer "eigenwillig" gezeigt. Die Sony Mavica-Digitalkameras speichern ihre Bilder auf 3,5"-Diskette (die MVC-CD1000 neuerdings auf CD-R-Speichermedien), die Kameras der DSC-Reihe dagegen auf Flash-Speicher. Aber nicht etwa nach SmartMedia- oder CompactFlash-Standard, sondern Marke Eigenbau. Die Rede ist vom Memory Stick, den Sony am liebsten in all seinen Geräten aus der Unterhaltungselektronik und Computerbranche sehen möchte. So sind bereits mehrere Sony VAIO-Notebooks, verschiedene Sony Camcorder mit Standbildfunktion sowie die neuen Sony PDAs (Personal Digital Assistent) oder sogar Musikgeräte (wie der Sony Memory Stick-Walkman) mit dem Kaugummistreifen-ähnlichen Wechselspeicher kompatibel. Sony DSC-F505V rechte Kameraseite [Foto: MediaNord]Memory Sticks sind derzeit in Kapazitäten bis 64 MByte erhältlich und größere Memory Sticks mit 128 und 256 MByte sind angekündigt. Bisher setzt außer Sony kein anderer Hersteller Memory Stick Speicher ein.

Dass Sony als Weltkonzern das nötige Gewicht auf dem Markt hat, um den Memory Stick im Alleingang (bzw. neuerdings auch in Kooperation mit Lexar-Media) durchzusetzen, beweist der Erfolg der Spielekonsole PlayStation. Die konnte Sony erfolgreich (vorbei an den etablierten Spiele-Marken Nintendo und Sega) auf den ersten Platz der Verkaufscharts pushen.

Auf den mitgelieferten 8-MByte-Memory Stick passen in Normalauflösung (1.856 x 1.392 Pixel) etwa sieben Bilder à ca. 1,1 MByte. Je nach Auflösung beträgt die Bildkapazität vier (2.240 x 1.680 Pixel) bis 118 (640 x 480) Bilder. In diesen Fällen sind die Bilder JPEG-komprimiert. Ein unkomprimierter TIFF-Modus ist zwar vorhanden, allerdings ist der mitgelieferte 8-MByte-MemoryStick so knapp bemessen, dass kein einziges TIFF-Bild auf die Speicherkarte passt. So muss man sich schon mindestens einen 16 MByte großen Memory Stick zulegen, um in den Genuss kompressionsfreier Bildqualität zu kommen. Eine JPEG-komprimierte Bilddatei wird innerhalb von 1,1 Sekunden auf den Memory Stick geschrieben. Eine TIFF-Datei braucht knapp 31 Sekunden. Diese Zeit muss abgewartet werden, bis die Kamera jeweils wieder schussbereit ist, da die Sony DSC-F505V keinen Pufferspeicher besitzt.

Stromversorgung  Die Stromversorgung über die Sony-spezifischen InfoLithium-Akkus ist sozusagen ein Wahrzeichen von Sony. Die DSC-F505V bedient sich eines NP-FS11-Akkus (mitgeliefert), der mit seiner Kapazität von 1.140 mAh eine Betriebszeit von bis zu 1 Stunde bzw. eine Bildausbeute (ohne Blitzgebrauch) von bis zu 1.300 Bildern verspricht. Das Powermanagement der Sony-Digitalkameras funktioniert so präzise, dass die Restlaufzeit des Akkus in Minuten angezeigt wird – komfortabler geht es kaum!

Ist der Akku einmal leer, kann es mit dem mitgelieferten Netz-/Ladegerät innerhalb von weniger als drei Stunden wieder voll aufgeladen werden. Mit dem als Zubehör erhältlichen Schnell-Ladegeräten von Sony (AC-VQ11, DC-VQ11) kann die Ladezeit weiter verkürzt werden. Während das AC-VQ11 für "normalen" Wechselstrom geeignet ist, wird das DC-VQ11 an den 12 V-Bordanschluss eines Fahrzeuges angeschlossen.

Zum Laden wird der Akku in jedem Fall aus der Kamera herausgenommen und auf den entsprechenden Ladekorb auf dem Netzteil aufgesteckt. Soll die Kamera am Stromnetz betrieben werden, kommt das serienmäßig mitgelieferte Adapterkabel zum Einsatz. Dieses besitzt auf der einen Seite ein Adapterstück, das in das Akkufach der Kamera eingesetzt wird. Das daran fest angeschlossene Kabel wird durch eine Öffnung im Akkufach-Deckel geführt und mit dem Netz-/Ladegerät verbunden. Allerdings kann man den Akku nicht laden und gleichzeitig die Kamera in Betrieb nehmen. Sobald diese nämlich eingeschaltet wird, wird der Ladevorgang unterbrochen.

Einschalt- und Auslösezeiten  Vom Einschalten bis zum betriebsbereiten Zustand braucht die Sony DSC-F505V knapp 2,2 Sekunden. Die Auslöseverzögerung beträgt etwa 1,2 Sekunden; zusammen mit dem Fokussiervorgang von durchschnittlich 1,2 Sekunden (siehe Abschnitt "Scharfeinstellung") ergibt sich eine gesamte Auslöseverzögerung zwischen 2,4 und 2,6 Sekunden. Die anschließende Verarbeitung und Speicherung der Bilder beansprucht nur gut eine Sekunde (siehe Abschnitt "Speicherung"); während dieser Zeit bleibt der Auslöser blockiert. Sony DSC-F505V linke Kameraseite [Foto: MediaNord]Erst wenn der Schreibvorgang beendet ist, wird der Auslöser wieder freigegeben. Es können also rund bis 3,5 Sekunden vom Niederdrücken des Auslösers bis zur Freigabe des Auslösers für das nächste Bild vergehen; für Sport- und Actionfotografie ist also die DSC-F505V nicht besonders gut geeignet.

Einen Serienbildmodus sucht man auf der DSC-F505V vergebens. Es gibt keinen Menüeintrag oder speziellen Knopf dafür. Selbst wenn man den Auslöser nach der Aufnahme gedrückt hält, muss man diesen wieder loslassen und neu betätigen, um das nächste Bild zu schießen. Warum Sony ein solches Feature auf seinen Kameras der DSC-Produktfamilie (bei den Mavicas könnte man es aufgrund des langsameren Speicherkonzeptes verstehen) nicht anbietet, ist unverständlich.

Ausstattung  Sonderfunktionen bietet die DSC-F505V in Form von verschiedenen Bildeffekten (Solarisation, Schwarz-Weiß- und Sepiaaufnahmen, Negativbilder), eines E-Mail-Modus (nimmt zusätzlich zur ausgewählten Bildauflösung eine niedrigauflösende Version des Bildes im JPEG-Format auf), einer Sprachnotiz-Funktion (dank eingebautem Mikrofon). Die automatische Bildausrichtungsfunktion ist sehr praktisch: Ein Sensor merkt, ob die Kamera vertikal oder horizontal gehalten wurde und speichert die Bilder seitenrichtig. Wo dies nicht die gewünschten Ergebnisse bringt oder falls man die Funktion abgeschaltet hatte, kann man die Bilder in der Kamera nachträglich auch manuell drehen.

Außerdem kann man noch die Intensität des Blitzes steuern, den digitalen Zoom (2-fach) zuschalten, Bilder zum Drucken markieren (DPOF-kompatibel), Text-Aufnahmen machen (Schwarz-Weiß-Modus kombiniert mit Speicherung im GIF-Format), Dia-Shows von den aufgenommenen Bildern abspielen oder die Bildschärfe einstellen, Bilder nachträglich in der Auflösung ändern (siehe Abschnitt "Auflösung"), von NTSC- auf PAL-Wiedergabe umschalten und einen Demo-Modus aufrufen (nur bei Verwendung des Netzteils). Die DSC-F505V ist auch in der Lage, Videosequenzen (Betriebsschalter auf "Movie") in Auflösungen von 320 x 240 (in zwei Qualitätsstufen) bzw. 160 x 112 Bildpunkten und Aufnahmezeiten von 5, 10, 15 und 60 Sekunden (letztere nur bei niedriger Auflösung) im MPEG-1-Format aufzunehmen. Die Videoclips werden in einem gesonderten Ordner (Mom10001) abgelegt. Eine Fernbedienungsmöglichkeit gibt es bei der DSC-F505V nicht – weder serienmäßig, noch als Sonderzubehör.

Lieferumfang  Im Lieferumfang enthalten sind bei der Sony Cyber-shot DSC-F505V ein InfoLithium-Akku NP-FS11 samt Netz-/Ladegerät, ein 8-MByte-MemoryStick sowie ein Audio/Video-Kabel, ein USB-Kabel (mit einer Länge von sparsamen 84 cm) sowie Handschlaufe und Objektivdeckel inklusive Befestigungskordel. Auch die europaweite Garantiekarte (ein Jahr gültig) fehlt nicht. Sony DSC-F505V Oberseite [Foto: MediaNord]Das Softwarepaket der DSC-F505V besteht aus einer CD-ROM mit Treibersoftware (USB-Treiber für Windows- und Macintosh-Systeme) und einem Software-Bundle von MGI (PhotoSuite 8.0 für Windows, PhotoSuite SE V.1.0 für MacOS, VideoWave SE+ für Windows).

Optionales Zubehör bietet Sony in Form von einer Schulter- und Gürteltasche (LCM-F505), einem Neutraldichte-Filterset (VF-R52K), einem Polarisations-Filterset (VF-52PK S) sowie diversen Reinigungsmitteln und Stativen an. Memory Stick-Zubehör wie ein PC-Card-Adapter (MSAC-PC2), ein Floppy-Disk-Adapter (MSAC-FD2M) sowie diversen externen Kartenlesegeräten (u. a. die Computermaus MSAC-US5 mit integriertem Schreib-/Lesegerät) sollen den Datenaustausch zwischen Memory Stick und Rechner vereinfachen. Die Memory Sticks selbst gibt es derzeit in Kapazitäten von 4, 8, 16, 32 und 64 MByte. Optisches Zubehör, Blitzzubehör sowie Ladegeräte werden ebenfalls von Sony angeboten und in diesem Test im Detail – in den Abschnitten "Blitz", "Optik" und "Stromversorgung" – beschrieben.

Fazit  Es ist schwer, die Sony Cyber-shot DSC-F505V einem bestimmten Anwendungsgebiet zuzuordnen. In der Sport- und Actionfotografie ist die Kamera mangels fehlender Serienbildfunktion und recht hoher Auslöseverzögerung eigentlich nicht vernünftig einsetzbar; für Reise- und Reportagefotografie könnte sich die Motivgestaltung ausschließlich über den LCD-Farbbildschirm als schwierig erweisen. Für die Studiofotografie ist die DSC-F505V auch nicht zu gebrauchen, da sie über keine manuelle Belichtungssteuerung verfügt. Vielmehr ist die DSC-F505V eine Digitalkamera für den etwas anspruchsvolleren Hobbyfotografen, der besonderen Wert auf einen großen Zoombereich (5-fach), die Erweiterungsmöglichkeiten (Konverter, Filter, externer Blitz) und das schwenkbare Gehäusekonzept legt. Die DSC-F505V bietet eine gute Bildqualität, zahlreiche Funktionen sowie einige Eingriffsmöglichkeiten in die Kameraautomatiken; alles "Pluspunkte", die die DSC-F505V über den Rang einer reinen Point-and-Shoot bzw. Knipskamera herausheben. Aufgrund ihres auffälligen und interessanten Designs wird sie sicherlich etliche Freunde finden. Mit ihrer Auflösung von 2,6 Megapixeln kann die DSC-F505V noch als "zeitgemäß" eingestuft werden. Ob allerdings der recht hohe Preis von rund 2.200 DM (aktueller Straßenpreis) im Zeitalter der 3,34-Megapixel-Digitalkameras noch gerechtfertigt ist, erscheint zumindest fraglich.

Detaillierte Informationen über die Ausstattung der Sony DSC-F505V finden Sie im "Steckbrief" links und im ausführlichen digitalkamera.de-Datenblatt. Testbilder der DSC-F505V enthält unsere Rubrik ComputerFoto-Testbilder.

Kurzbewertung

  • großer Zoombereich
  • kein Sucher (nur LCD-Monitor)
  • keine Serienbild-Funktion

Technische Daten

Modell Sony DSC-F505V
Sensor CCD-Sensor 1/1,8" 7,2 x 5,3 mm (Cropfaktor 4,8)
3,3 Megapixel (physikalisch), 3,3 Megapixel (effektiv)
Auflösung (max.) 1.856 x 1.392 (4:3)
Video (max.) 320 x 240 16p
Objektiv 38-190 mm / F2,8-3,3 (5-fach Zoom)
Monitor 2,0", 0,123 Mio. Bildpunkte
Belichtungsmessung Spotmessung,
Besonderheiten: Multifeldmessung
Belichtungsreihe keine Automatik, ohne interne HDR-Verarbeitung
Bildstabilisator nein
Eingebauter Blitz ja
Blitzschuh
AV-Anschlüsse AV-Ausgang: ja
kürzeste Verschlusszeit 1/1.000 s
Akkulaufzeit keine Angabe
Speicher
Memory Stick
Empfindlichkeit Automatik
Abmessungen 107 x 62 x 136 mm (B x H x T)
Gewicht 475 g (betriebsbereit)
Online-Datenblatt https://www.digitalkamera.de/FGM5P (mit Preisvergleich)

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