Bridge-Kamera, Kompaktkamera
Testbericht: Sony DSC-F828
2004-03-09 Die Sony DSC-F828 hat es nicht leicht. Bereits seit ihrer Ankündigung im August letzten Jahres steht sie im Mittelpunkt aller Gespräche. Hohe Erwartungen hat die DSC-F828 hervorgerufen, denn schließlich hat sie die 8-Megapixel-Ära eingeläutet. Mit außergewöhnlichen Merkmalen wie eben der Auflösung, aber auch dem CCD-Sensor mit Vierfarb-Mosaik (siehe digitalkamera.de-Meldung vom 15.08.2003), der semi-professionell ausgerichteten Ausstattung (TTL-Blitzschuh, dem lichtstarken 28-200mm-Zoom, dem schnellen Autofokus usw.) oder der Kompatibilität zu CompactFlash-Speicherkarten hat sie verschiedenartigste Emotionen erweckt. Unter anderem Interesse, Skepsis und in mancher Hinsicht auch Neid. (Yvan Boeres)
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Kaum eine Kamera wird derzeit so kontrovers diskutiert wie die Sony
DSC-F828. Bereits bei der Grundsatzfrage, ob 8 Megapixel des Guten zuviel
sind, scheiden sich die Geister. Doch die zum Teil sehr leidenschaftlichen
bis hitzigen Diskussionen drehen sich auch um solche Themen wie Farbsäume
oder Bildrauschen. Wir haben uns bemüht, die DSC-F828 so objektiv bzw.
"nüchtern" wie möglich in Augenschein zu nehmen und haben unsere
Aufmerksamkeit nicht allein auf die o. g. Streitpunkte gerichtet. Unsere
Beobachtungen haben wir sowohl im nachfolgenden Text als auch im
nebenstehenden Steckbrief, in der Tabelle "Messwerte" am Ende des Tests und
in einer aktualisierten Version unseres digitalkamera.de-Datenblattes zu
dieser Kamera festgehalten. Ergänzend dazu werden wir ab kommendem Montag
das DCTau-Testprotokoll zum Abruf anbieten, das diesem Test bei der
Beurteilung der Bildqualität zugrunde lag.
Ergonomie/Verarbeitung Die auf den
ersten Blick wuchtig und solide aussehende DSC-F828 liegt dank ausgewogener
Verteilung der Proportionen und des Gewichtes ausgezeichnet in der Hand. Und
das trotz oder dank (je nachdem, wie man das sieht) der ungewöhnlichen
L-Konstruktion mit geteilten Gehäusehälften, wie man sie seit der DSC-F505
(Baujahr 1999) kennt. Dieses Gehäusekonzept bricht mit der bei analogen
Kameras typischen Monoblock-Architektur. Die linke Hand des Fotografen
stützt das Objektiv, in dem auch der größte Teil des Kameragewichts liegt.
Mit der rechten Hand dreht man das andere Gehäuseteil in die gewünschte
Position, behält so den LC-Bildschirm immer im Auge und braucht sich auch
nicht zu verrenken, um durch den elektronischen Sucher zu blicken.
Zur
Bedienungsfreundlichkeit trägt auch die intuitive Brennweitenverstellung per
Drehring, die bei Bedarf manuelle Scharfstellung per Fokussierring (der
einen Schrittmotor in Bewegung setzt) und die günstige Platzierung der
Bedienelemente bei.
Die "Schaltzentrale" der DSC-F828 wirkt weder überladen noch
unaufgeräumt. Die Funktionen beschränken sich bei der DSC-F828 auf das
Wesentliche und sind über die Kameraeinheit (Kameraoberseite mit
Betriebsart-Wählrad, direkte Umgebung des LC-Bildschirmes) und über ein
Panel seitlich an der Objektiveinheit verteilt. Die Ansteuerung der
Funktionen, Parameter und Einstellungen erfolgt über einen
Miniatur-Joystick, über Tastendruck und über ein Drehrädchen; zum Teil gibt
es bei der DSC-F828 – wie bei der Olympus C-5060 Wide Zoom – rotierende
Menüs, wobei diese Art der Menüsteuerung bei Sony, subjektiv empfunden,
besser gelöst ist als bei Olympus. Trotz gut ausgewogenem Verhältnis
zwischen Funktionsangebot (genug Funktionen, um die Bedürfnisse des
anspruchsvollen Fotografen zu befriedigen) und Übersichtlichkeit (keine
überflüssigen Gimmicks bzw. kein Überangebot an Funktionen) könnte man sich
wünschen, auch bei der DSC-F828 Benutzerspeicher zu finden, mit denen sich
häufig benötigte Einstellungskombinationen ablegen und wieder abrufen
lassen. Ansonsten gibt es an der Bedienung des Sony-Flaggschiffes kaum etwas
auszusetzen. So aufgeräumt wie die Bedienung wirkt die Kamera auch sonst:
Stativgewinde, Gurthalterungen/Ösen, Anschlussleiste, Batterie- und
Speicherkartenschacht haben alle ihren eigenen Platz und stehen sich
gegenseitig nicht im Weg, nur Memory Stick, Reset-Knopf, Akku und
Pufferbatterie teilen sich den Platz im unteren Teil des Handgriffes.
Gleich drei Flüssigkristallanzeigen hat die DSC-F828 aufzuweisen. Das
kleine, monochrome LC-Feld auf der Kameraoberseite links neben dem
Betriebsart-Wählrad zeigt die wichtigsten Kameraeinstellungen
(Belichtungsparameter, Blitzeinstellungen, Akku-Status, Restbildzähler) an
und kann auch bei Nacht abgelesen werden, in dem man per Knopfdruck die
Hintergrundbeleuchtung zuschaltet. Zur Bildgestaltung und zur Einblendung
diverser Informationen bzw. der Menüs dienen wahlweise der
1,8"-LC-Farbbildschirm oder der 0,44"-LC-Farbsucher an der Kamerarückseite.
Bis vor kurzem entsprach die Auflösung der beiden (235.000 Bildpunkte beim
Sucher und 134.000 Bildpunkte beim Bildschirm) dem letzten Stand der
Technik. Doch seit der Ankündigung der Minolta Dimage A2, deren LC-Sucher
nicht weniger als 922.000 Bildpunkte aufweist und der Finecam-Modelle M400R
und M410R von Kyocera, deren FLC-Sucher eine wahrnehmbare Auflösung von
300.000 Bildpunkten darstellen können soll, gibt es Besseres auf dem Markt.
Nichtsdestotrotz lassen sich die beiden Farb-LCDs der DSC-F828 durchaus zur
Kontrolle der Schärfe benutzen und zeigen auch sonst (Lesbarkeit bei
direkter Sonneneinstrahlung, Rauschen bei schwachen Lichtverhältnissen,
Trägheit/Nachzieheffekte, Kontrastumfang) keine Schwächen.
Vielleicht
könnte Sony aber mit einem zukünftigen Firmware-Update einblendbare
Gitterlinien und/oder sonstige Gestaltungshilfen nachreichen; das würde dem
(semi-) professionellen Anspruch der DSC-F828 noch etwas mehr gerecht
werden. Nicht so ohne weiteres realisierbar, aber dennoch wünschenswert wäre
die automatische Umschaltung zwischen LC-Sucher und LC-Bildschirm wie es sie
bei verschiedenen Kameras gibt, da das manuelle Umschalten per
entsprechendem Schiebeschalter schnell lästig wird.
Optik Ein manuell über Drehring
verstellbares Zoomobjektiv, wie es die DSC-F828 bietet und man sonst nur bei
der Minolta Dimage 5/7/7i/7Hi/A1/A2 vorfindet, bietet eigentlich nur
Vorteile. Die Präzision, Zügigkeit und Diskretion, mit der die
Brennweitenverstellung über einen Brennweitenbereich von 28 bis 200
Millimeter (Kleinbild-äquivalent) manuell von sich geht, übertrifft alles,
was von elektrisch/motorisch gesteuerten Zooms her kennt und braucht auch
keinen Strom, um zu funktionieren (was sich positiv auf die Akkulaufzeit
auswirkt). Beim Zoomen verlängert sich der Objektivtubus nur geringfügig;
wichtig für den Einsatz von Polfiltern, Verlauffiltern oder diversen
Effektfiltern ist die Tatsache, dass sich die Frontlinse dank interner
Fokussierung nicht dreht. Die Fokussierung erfolgt wahlweise manuell (die
automatische Vergrößerung des Sucherbildes erleichtert die Scharfstellung)
oder per Autofokus, wobei der Autofokus der DSC-F828 wieder Maßstäbe setzt.
Nicht nur, dass das AF-Messfeld wahlweise automatisch gesetzt (auf einem
kreuzförmigen Areal von 5 Zonen), in der Mitte "festgenagelt" (Center-AF)
oder frei über das ganze Bildfeld bewegt werden kann (Flexible-Spot-AF),
funktioniert der der Autofokus dank Projektion eines Referenzmusters per
Laser (so genannter Hologramm-AF) auch bei totaler Dunkelheit. Darüber
hinaus setzt der Autofokus der DSC-F828 auch in Sachen AF-Reaktionszeit
Maßstäbe (Details in der Rubrik "Zeiten" in diesem Testbericht).
Der
Autofokus der DSC-F828 arbeitet zudem absolut geräuschlos und kann auf
Befehl auch bei bewegten Motiven die Schärfe nachführen. Was sonst noch
angenehm beim Objektiv der DSC-F828 auffällt, ist die hohe Lichtstärke von
F2,0 bis 2,8 sowie die ultrakurze Nahgrenze von nur 2 cm im Makro-Modus in
WW-Stellung.
Blitz Ob der "Wulst", der den
eingebauten Miniaturblitz beherbergt und auf dem man den TTL-Blitzschuh
vorfindet, dem Kameradesign schmeichelt, ist Geschmackssache. Begrüßenswert
ist jedenfalls, dass der interne Blitz nur dann manuell entriegelt werden
muss, wenn man das im Setup-Menü so eingestellt hat. Sonst springt der Blitz
automatisch heraus, sobald die Lichtverhältnisse es erfordern. Für unseren
Geschmack ist der Blitz etwas zu kräftig dosiert, besonders bei
Nahaufnahmen, bei denen auch das Einschalten des Makro-Modus keine Besserung
bringt. Das Verringern der Blitzleistung hilft, die Überstrahlungseffekte
ein wenig abzuschwächen. Lichtabfälle an den Bildecken sind vor allem auf
uniformen Flächen erkennbar, wobei die Ursache in vielen Fällen bei der
Abschattung des Blitzreflektors durch die Sonnenblende, aber auch schon
durch den Objektivtubus allein, zu suchen ist. Zumindest ist der Blitz im
ausgefahrenen Zustand weit genug von der optischen Achse entfernt, um
wenigstens das Risiko des Rote-Augen-Phänomens gering zu halten. Das
Einschalten des Vorblitzes zur Verringerung des Auftretens von Roten Augen
ist also nicht mal unbedingt nötig; wenn auch die ultimative Waffe gegen die
Kaninchenaugen ein Aufsteckblitz ist. Diesen gibt es bei Sony in Form des
Systemblitzes HVL-F32X. Der mittelstarke Blitz (von uns gemessene
Leitzahl 32) unterstützt – z. T. dank zusätzlichen Kontakten an
Kamera-Blitzschuh und Blitzgerät – den vollautomatischen Betrieb sowie alle
erweiterten Funktionen des Blitzsystems (Mess-Vorblitz,
AF-Hilfslicht-Funktion, Modellierlicht, Stromsparbetrieb, manueller Betrieb
mit/ohne Teilleistungen usw.). Der nach oben schwenkbare Reflektor rastet
beim indirekten Blitzen in den Positionen 0, 45, 60, 75 und 90 Grad ein;
beim direkten Blitzen kann eine eingebaute Weitwinkel-Streuscheibe vor den
Reflektor geschwenkt werden. Das Einzige, was dem HVL-F32X noch fehlt, ist
ein Motor-Zoom zur Anpassung der Reflektor-Stellung an die Kamerabrennweite
sowie der drahtlose Blitzbetrieb mit mehreren Blitzgeräten.
Obwohl
die Belichtungsmessung beim Blitzen sowohl mit dem eingebauten Blitz als
auch mit dem HVL-F32X nur ein Pseudo-TTL-System zu sein scheint (beide
Blitze verfügen über eine Messzelle), ist die Belichtung in den meisten
Fällen und sogar im Makro-Bereich in Ordnung. Erweiterte Blitzfunktionen
bieten die DSC-F828 und/oder der HVL-F32X in Form einer
Langzeitbelichtungssynchronisations-Funktion, einer dreistufigen
Blitzbelichtungskorrektur sowie der möglichen Abschaltung des Messblitzes
(praktisch beim Arbeiten mit Studioblitzanlagen).
Bildqualität Dieses Thema wird bei der
Sony DSC-F828 im Internet (u. a. in unserem Forum) heiß diskutiert. Dabei
geht es meist um das Verhältnis zwischen Auflösung und Rauschen –vor allem
aber um die in manchen Bildern der DSC-F828 sichtbaren Farbsäume. Ohne eine
weitere Diskussion über die Ursache der Farbsäume (chromatische Aberrationen
und/oder Blooming) starten zu wollen: Fakt ist, dass besonders bei hellen
und überstrahlenden Kanten u. U. deutlich sichtbare Farbsäume auftreten.
Abschwächen kann man die Farbsäume zum Teil durch Abblenden und durch
Verstellen der Brennweite, da sie am Weitwinkel- und am Tele-Ende am
stärksten und im mittleren Brennweitenbereich nicht ganz so stark ausgeprägt
sind. Ob man mit den Farbsäumen leben kann oder nicht bzw. ob so etwas bei
einer Kamera dieser Klasse sein darf, ist Ansichtssache und muss jeder für
sich entscheiden. Ebenso geht es der Beurteilung des Rauschverhaltens. Es
war von Anfang an zu erwarten, dass eine Kamera, die 8 Millionen Pixeln auf
einem CCD mit einem Formfaktor von 2/3 Zoll zusammenpfercht nicht weniger,
sondern eher mehr rauschen würde als 5-Megapixel-Kameras mit gleich großem
Bildwandler, die generell auch schon ihre liebe Mühe haben, das Bildrauschen
in den Griff zu bekommen. Ob das Bildrauschen bei der DSC-F828 aber viel
"schlimmer" ist als bei einer 5-Megapixel-Kamera, ist zumindest bei der
visuellen Beurteilung der Bilder der eigenen Subjektivität überlassen. Die
Messungen im Rahmen des DCTau-Tests von Anders Uschold bescheinigen der
DSC-F828 jedenfalls ein Rauschen auf niedrigem bis mittlerem Niveau (mit
leichter Dominanz in den dunkleren Bildpartien), wobei das
Helligkeitsrauschen und das Farbrauschen etwa zu gleichen Anteilen für das
Gesamtrauschen verantwortlich sind. Wer das Rauschen in Erwartung einer
deutlich höheren Auflösung in Kauf nimmt, wird eventuell enttäuscht. Die
Auflösung (optisch und elektronisch korreliert) bewegt sich im absoluten
Bereich auf mittlerem (WW- und Tele-Ende) bis hohem Niveau (mittlerer
Brennweitenbereich).
Dabei
verwenden wir die Formulierung "im absoluten Bereich" deswegen, weil es für
eine Kamera umso schwieriger wird einen hohen Wirkungsgrad aufrecht zu
erhalten, je höher ihre Auflösung ist. Der verhältnismäßig geringe
Auflösungszuwachs ist z. T. auch durch die spezielle Anordnung des
RGBE-Farbfiltermosaiks vor dem CCD zu erklären, da sich sozusagen nun 4
statt wie bisher 3 Farbfilter die Bildinformationen teilen müssen. Sehr gut
kommt die DSC-F828 mit hohen Motivkontrasten klar. Die Kamera verkraftet bei
der Aufnahme Helligkeitsunterschiede von bis zu 9 Blendenstufen, ohne dass
zuviele Bilddetails in den Lichtern und/oder Schatten verloren gehen; in
mittleren bis hellen Bildpartien fällt die Wiedergabe der Helligkeitswerte
kontrastreich aus, während die Schatten etwas "weicher" rüberkommen.
Im Gegensatz zu anderen Sony-Modellen wird bei der DSC-F828 die
Detailgenauigkeit in den Bildern kaum durch Bildfehler und Artefakte
beeinträchtigt; lediglich bei senkrechten Linien tritt durch den
Tiefpassfilter des CCDs ein leichtes Farb-Moiré in Erscheinung. Die
Scharfzeichnung hält sich ebenfalls dezent zurück (niedrige bis mittlere
Scharfzeichnung an den horizontalen und vertikalen Kanten) und die
verwendeten Kompressionsfaktoren (7-9 und 12, je nach Auflösung) sorgen für
– mit bloßem Auge – kaum bis überhaupt nicht sichtbare
Bildqualitätsverluste. Was die Farbwiedergabe betrifft, sind die "Fluo-Farben"
der DSC-F707/717 endlich passé. Im Real-Mode getestet werden die Farben bei
der DSC-F828 in den mittleren und dunklen Partien relativ neutral
wiedergegeben; helle Bildpartien zeigen allerdings eine sichtbare
Rosa-Tendenz. Die Farben können u. U. durch den Weißabgleich im
Automatik-Modus oder bei Abruf der Voreinstellungen weiter verfremdet
werden, wobei ein manueller Weißabgleich bei richtiger Handhabung die
neutralsten Resultate liefert. Etwas länger, nämlich schon seit der
DSC-F707, hat Sony die Belichtungsmessung und -steuerung im Griff; auch bei
Gegenlicht oder Motiven mit ungleichmäßiger Helligkeitsverteilung sind
Fehlbelichtungen mit der DSC-F828 selten.
Da die Farbsäume in den Bildern der DSC-F828 nicht eindeutig der
Elektronik oder der Optik zuzuordnen sind, wollen wir diese bei der
Besprechung der optischen Abbildungsleistungen außen vor lassen. Bleiben
dann noch die Vignettierungen/Randabdunkelungen und die Verzeichnung. Im WW-
und Tele-Ende zeigt das von der Objektivschmiede Carl Zeiss signierte
Vario-Sonnar-Zoom mit T*-Vergütung bzw. die Bilder der DSC-F828 eine
Randabdunkelung von maximal 0,38 Blendenstufen, die bei mittlerer
Zoomstellung sogar noch geringer (0,12 Blendenstufen) ausfällt. Damit dürfte
die Vignettierung in einem Bereich liegen, in dem es schon eines geübten
Auges und/oder einer mit offener Blende fotografierten, uniformen Fläche als
Motiv bedarf, um störend aufzufallen. Eher wahrgenommen wird die
Verzeichnung, die je nach eingestellter Brennweite mehr oder weniger stark
ausgeprägt ausfällt – ohne dass die DSC-F828 aber jemals aus der Reihe (der
Digitalkameras gleichen Zoombereiches) heraustanzt. Demnach ist die
Verzeichnung am WW-Ende deutlich sichtbar (tonnenförmig) und nimmt mit
zunehmender Brennweite ab, um am Tele-Ende gerade noch erkennbar, aber
vernachlässigbar zu sein.
Sonstiges/besondere Funktionen Wie
bereits an anderer Stelle in diesem Testbericht erwähnt (unter
"Ergonomie/Verarbeitung"), beschränkt sich das Funktionsangebot bei der
DSC-F828 auf das Nötigste d. h. auf die vom anspruchsvollen Fotografen
benötigten Basisfunktionen und ein paar nützlichen Sonderfunktionen. Dazu
gehören u. a. die Wahl der Belichtungsmessart (49-Feld-Matrixmessung,
mittenbetonte Integralmessung und Spotmessung) und des AF-Feldes (näheres
unter "Optik"), die auf Wunsch manuelle Einstellung der Empfindlichkeit
(ISO 64/100/200/800), eine Belichtungsreihenfunktion, eine einblendbare
Histogrammanzeige sowie die Parametrierbarkeit von Scharfzeichnung,
Bildkontrast und Farbsättigung – letzteres leider nur in jeweils 3 Stufen.
Eine Rauschunterdrückungsfunktion ist auch vorhanden, allerdings ohne dass
der Benutzer Einfluss auf deren Funktion nehmen kann. Was man an der
DSC-F828 eventuell vermisst, ist eine BULB-Langzeitbelichtungsfunktion,
erweiterte Weißabgleichsfunktionen (mehrere Speicher, Feinkorrektur,
Weißabgleichs-Bracketing), Benutzerspeicher, eine automatische Umschaltung
zwischen LC-Sucher und LC-Bildschirm sowie eine Kopierfunktion von Memory
Stick auf CompactFlash (und umgekehrt). Auf die fehlende Möglichkeit,
RAW-Dateien auf Wunsch einzeln (d. h. ohne JPEG-Abbild) zu speichern und den
Farbraum auszuwählen, kann man zwar verzichten; allerdings würden solche
Funktionen die Professionalität der DSC-F828 weiter unterstreichen.
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Ein paar "Sony-Spezialitäten" gibt es dennoch an der DSC-F828. Das sind
vor allem der NightShot- und der NightFraming-Modus. Während der
NightShot-Modus die DSC-F828 praktisch ein Nachtsichtgerät verwandelt, das
auch Infrarot-Bilder aufzeichnen kann, benutzt der NightFraming-Modus die
Nachtsichtgerätfunktion nur zum Anvisieren des Motivs, um dann ganz
gewöhnliche Farbbilder aufzunehmen. Mehr zu diesen beiden ungewöhnlichen
Modi in unserem digitalkamera.de-Erfahrungsbericht zur DSC-F707 (siehe
weiterführende Links). Sony-typisch ist dann noch die Moviefunktion, bei der
seit jeher die Aufnahme von Videosequenzen als MPEG-Dateien (bei der
Konkurrenz üblicherweise im AVI-Format) erfolgt. Die DSC-F828 macht auch
keine halben Sachen und nimmt die Videos gleich in VGA-Auflösung mit Ton
sowie ohne feste Zeitbegrenzung (maßgebend ist die Kapazität der verwendeten
Speicherkarte) und mit einer Bildwiederholrate von 30 Bildern pro Sekunde
auf. Letzteres ist aber nur mit Memory Sticks der PRO-Variante möglich; bei
Verwendung anderer Memory Sticks oder von CompactFlash-Karten fällt die
Bildfrequenz auf 16 Bilder pro Sekunde zurück. Den Rundgang der
Sony-spezifischen Funktionen schließen wir dann noch mit der Wahl zwischen
dem Real- und Standard-Farbmodus (unterschiedliche Betonung der
Farbsättigung und des Bildkontrastes) sowie zwischen "Präzisions"-Digitalzoom
und so genanntem "Smart"-Zoom ab. Der Präzisions-Digitalzoom kann dabei
unabhängig von der eingestellten Auflösungsstufe das Bild per
Ausschnittsvergrößerung und nachträglicher Interpolation/Skalierung bis auf
das 14-fache vergrößern. Beim Smart-Zoom ist der Vergrößerungsfaktor
abhängig von der eingestellten Auflösungsstufe (je kleiner die gewählte
Auflösung, desto größer der Zoomfaktor); es findet keine nachträgliche
Interpolation/Skalierung statt.
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Weiterhin sei noch anzumerken, dass die DSC-F828 mehrere Menüsprachen
beherrscht (erst seit der DSC-V1 eine Selbstverständlichkeit bei Sony) und
wie jede neuere Digitalkamera den herstellerübergreifenden
USB-Direktdruckstandard PictBridge unterstützt.
Fazit Die Sony DSC-F828 ist seit
einigen Wochen die erste auf dem Markt verfügbare 8-Megapixel-Kamera, doch
die ersten 8-Megapixel-Kameras der Konkurrenz kommen gerade in den Handel.
Besonders in Hinblick auf die Bildqualität bzw. auf die Farbsäume und das
Bildrauschen wird sich Sonys Zeiss-Hammer, wie die DSC-F828 von
verschiedenen Fachzeitschriften genannt wird, den Vergleich mit den
Mitbewerbern gefallen lassen müssen – auch wenn das Phänomen des Rauschens
und der Farbsäume teilweise stark überbewertet bzw. sehr emotional behandelt
wird. Doch auch in Sachen Funktion und Ausstattung wird die DSC-F828 in das
Sperr- bzw. Kreuzfeuer der Mitbewerber geraten, die mit scharfer Munition in
Form von eingebauten Bildstabilisatoren, hoch auflösenden Video-Suchern,
hochwertigen Optiken, Ultraschallmotoren, drahtlosen TTL-Blitzsystemen,
Aufrüstmöglichkeiten (u. a. bei der Optik im Weitwinkelbereich) usw.
schießen werden. Doch die Sony DSC-F828 muss sich nicht gleich geschlagen
geben. Sie hat zwei nicht zu unterschätzende Trümpfe in der Hand: das
einzigartige Gehäusekonzept in dieser Klasse mit den schwenkbaren
Gehäusehälften und der superschnelle, auch bei totaler Dunkelheit
funktionierende Autofokus. Damit wird sich die DSC-F828 im Vergleich zur
Konkurrenz gut behaupten können.
Messwerte |
Einschaltzeit |
ca. 1,5 s |
Brennweitenverstellung
Anzahl Stufen
Zeit Weitwinkel bis Tele |
manuell mechanisch
stufenlos
benutzerabhängig |
Autofokus-Geschwindigkeit |
ca. 0,4 bis 0,9 s (abhängig von
Motiv, Aufnahmebedingungen und Zoomstellung) |
Auslöseverzögerung |
nicht messbar |
Blitz
gemessene Leitzahl |
nicht messbar |
Batterielaufzeit |
mehr als 400 Aufnahmen (genauen
Wert nicht ermittelt) |
Speicherzeiten
RAW
JPEG
TIFF |
ca. 14,3 s (19,4 MByte)
ca. 1,5 s (2,8 MByte)
ca. 12,3 s (22,8 MByte)
Auslösung während Speicherung nicht möglich |
Serienbilder
Verwendete Auflösung
Geschwindigkeit
Anzahl
mit Blitz |
3.264 x 2.448
3 Bilder/s im Speed-Burst-Modus, 2,7 Bilder/s im Framing-Burst-Modus
7
mit eingebautem Blitz nicht möglich; mit externem Blitz nicht überprüft |
Kurzbewertung
- natürlichere Farben (im Vergleich zu den
Vorgängermodellen)
- solide Verarbeitung, gute Ergonomie
- CompactFlash/Microdrive-kompatibel
- leistungsstarker Autofokus
- unkonventionelles Gehäusekonzept
- kombinierte RAW/JPEG- und TIFF/JPEG-Speicherung nicht
abschaltbar
- keine automatische Umschaltung zwischen LC-Sucher und
LC-Bildschirm
- keine Kopierfunktion zwischen CompactFlash- und Memory
Stick-Karte
- Highspeed-VGA-Videoaufnahme (30 Bilder/s) nur mit
Memory Stick PRO möglich
- ausgeprägte Farbsäume
Technische Daten
Modell |
Sony DSC-F828 |
Sensor |
CCD-Sensor 2/3" 8,8 x 6,6 mm (Cropfaktor 3,9) 8,3 Megapixel (physikalisch), 8,1 Megapixel (effektiv) |
Auflösung (max.) |
3.264 x 2.448 (4:3) |
Video (max.) |
640 x 480 30p |
Objektiv |
28-200 mm / F2,0-2,8 (7,1-fach Zoom) |
Sucher |
elektronischer Sucher |
Monitor |
1,8", 0,134 Mio. Bildpunkte |
Belichtungsmessung |
Mittenbetonte Integralmessung, Matrix/Mehrfeld-Messung über 49 Felder, Spotmessung |
Belichtungsreihe |
automatisch, max. 3 Aufnahmen (1/3-1 EV Schrittweite), ohne interne HDR-Verarbeitung |
Bildstabilisator |
nein |
Eingebauter Blitz |
ja |
Blitzschuh |
Sony-Blitzschuh (bis 2006) Blitzschuh |
Serienaufnahmen |
ja |
kürzeste Verschlusszeit |
1/3.200 s |
Akkulaufzeit |
keine Angabe |
Speicher |
Memory Stick (Pro) |
Speicherkartenplatz 2 |
CF (Type I, Type II) Microdrive |
Empfindlichkeit |
Automatisch ISO 64 bis 200, manuell ISO 64 bis 800 |
Abmessungen |
134 x 91 x 157 mm (B x H x T) |
Gewicht |
942 g (betriebsbereit) |
Online-Datenblatt |
https://www.digitalkamera.de/3MGGE (mit Preisvergleich) |