Winzige Kamera für spezielle Anwendungen
Testbericht: Sony DSC-RX0M2 (RX0 II) mit Handgriff VCT-SRG1
Seite 4 von 6, vom 2019-06-10 (Autor: Jan-Markus Rupprecht)Zur Seite 1 wechseln
Bildqualität bei Video
Videoaufnahmen von der RX0 II sind von richtig guter Qualität, auch in 4K. Datenraten bis zu 100 MBit/s kann die kleine Kamera auf entsprechend schnellen Speicherkarten schreiben. Entsprechend sauber sind die Videos und haben wenig Kompressionsartefakte. Die Umstellung 25 versus 30 fps erfolgt über die Umschaltung PAL/NTSC, eigentlich ein Anachronismus. Dazu muss die Speicherkarte formatiert werden. Sowas kann nerven, besonders wenn man schon einige Fotos aufgenommen hat und dann filmen will und feststellt, dass die Kamera im falschen Modus läuft (sofern man das auf dem winzigen Bildschirm überhaupt mitbekommt).
Ein neues Feature der zweiten Version der RX0 ist die Video-Bildstabilisierung, die wir uns natürlich auch angeschaut haben. Unsere Begeisterung hält sich allerdings ein Grenzen. In 4K ist die Stabilisierungswirkung ziemlich gering. Weitaus besser ist die Wirkung beim Filmen in FullHD. Der Unterschied liegt darin, dass die Kamera beim Einschalten der Stabilisierung das Bildfeld unterschiedlich stark beschneidet. Bei 4K bleiben links und rechts "nur" jeweils 480 Pixel "Luft", die abgeschnitten werden können. oben und unten sind es jeweils 520 Pixel die zur Stabilisierung genutzt werden können. Das hört sich viel an, reicht in der Praxis aber für gut stabilisierte Freihand-Videos nicht aus. Reine Erschütterungen (auf/ab) werden noch gut stabilisiert, aber insbesondere bei Drehbewegungen der Kamera (in Objektivachse) stößt die Stabilisierung bei 4K-Auflösung schnell an ihre Grenzen. Sichtbar besser sieht das in FullHD aus, denn dort kann die Kamera einen noch kleineren Bildausschnitt wählen, hat also entsprechend mehr Raum, in dem die elektronische Bildstabilisierung wirken kann– aber auch deutlich weniger Weitwinkel.
Lieferumfang der Sony DSC-RX0 II: Kamera, Akku, Handschlaufe (vorne), USB-Kabel, Ladegerät und Kabelführung. [Foto: MediaNord]
Immerhin kommt bei 4K am Ende noch "echtes 4K" raus und es wird nicht – wie bei aktuellen Actioncams, z. B. von GoPro oder DJI mit kleinem 4:3-Format 12-Megapixel-Sensor – für die Stabilisierung erstmal auf einen Wert von weniger als 4K heruntergecroppt und das stabilisierte Ergebnis dann auf 4K hochskaliert. Dennoch ist es – gerade auch für die Bildstabilisierung – sehr schade, dass das Objektiv in der RX0 und RX0 II nur einen Teil der Fläche des 20-Megapixel-Sensors nutzt. Würde die volle Fläche genutzt, wäre auch in 4K viel mehr Spielraum für die Bildstabilisierung vorhanden. Die kurzen Highspeed-Videos, die die RX0 II mit bis zu 1.000 Bildern/s aufzeichnen kann, sind sichtbar verrauscht, aber Welten besser als das, was z. B. Actioncams bei maximal 240 Bilder/s derzeit abliefern.
Fortsetzung auf Seite 5
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