Spiegellose Systemkamera, Systemkamera
Testbericht: Sony NEX-3
2010-09-07 Ein Kameramodell kommt bei Sony selten allein. Also hat der Unterhaltungselektronik-Riese auch der CSC (Compact System Camera) NEX-5 mit der NEX-3 ein etwas einfacheres Modell zur Seite gestellt. Bei der NEX-3 muss man mit einem Kunststoffgehäuse vorlieb nehmen, außerdem zeichnet sie Filme nicht im zeitgemäßen AVCHD-Format auf. Unser Testbericht klärt, wie sich die Sparmaßnahmen weiter auf die inneren und äußeren Werte der NEX-3 auswirken – und wirft noch einmal ein Spotlicht auf die Besonderheiten das neue NEX-Systems. (Martin Vieten)
Ergonomie und Verarbeitung Die NEX-3 ist einen Hauch größer als ihre edle Schwester NEX-5 (die wir bereits ausführlich getestet haben, siehe weiterführende Links). Doch dieser Volumenzuwachs ist derart gering, dass man schon beide Kameras nebeneinander stellen muss, um ihn überhaupt wahrzunehmen. Auffälliger sind da schon die Unterschiede in der Gehäuseanmutung – das der NEX-3 ist aus Kunststoff gefertigt. Dieses Polymer wirkt aber keinesfalls nach billigem Plastik und lässt kaum Zweifel an der Robustheit der Kamera aufkommen. Wohl um die NEX-3 äußerlich von der NEX-5 abzusetzen, hat Sony den Handgriff etwas anders geformt: Er ist flacher, wächst dafür aber in die Breite. Der Ergonomie tut diese Designvariation keinen Abbruch, auch die NEX-3 liegt gut in der Hand. Zumindest so gut, wie es bei den äußerst kompakten Gehäusemaßen überhaupt möglich ist. Bestückt mit dem sehr leichten Set-Objektiv 18-55 mm 3.5-5.6 OSS, mit dem wir die Kamera hauptsächlich getestet haben, lässt sich die NEX-3 noch relativ sicher mit einer Hand halten. Setzt man aber via "e-Mount"-Adapter LA-EA1 auch nur ein Minolta 50/1.4 an, wird die gesamte Konstruktion schon arg kopflastig. In der Regel benötigt man also eine zweite Hand, die die Kamera-/Objektivkombination stützt. Auch beim Transport kann das verblüffend kleine Kameragehäuse seine Kompaktheit nicht so recht ausspielen. Passt die NEX-3 solo (oder mit dem sehr flachen 16/2.8 bestückt) noch wunderbar in eine Jackentasche, wird sie mit den meisten Objektiven doch so raumfüllend, dass eine kleine Fototasche nötig wird. Immerhin ist die NEX-3 in Kombination mit dem Set-Objektiv ein Leichtgewicht, das betriebsbereit keine 500 Gramm auf die Waage drückt.
Auf der Rückseite der NEX-3 nimmt ein hervorragender Monitor im 16:9-Format fast die gesamte Fläche ein. Da bleibt wenig Platz für Knöpfe und Schalter. Dieses Problem hat Sony versucht, recht unkonventionell zu lösen: Neben dem Display findet sich ein Einstellrad, das die verschiedensten Funktionen annehmen kann. Die einzustellenden Parameter werden dann links von diesem Rad angezeigt. Solange man nur die Grundfunktionen der Kamera ändern will, geht dieses Konzept voll auf. So reicht ein Druck auf die "SET"-Taste, gefolgt von einem kurzer Dreh am Rad, um beispielsweise vom "A"-Modus (Zeitautomatik) nach "P" (Programmautomatik) zu wechseln. Doch wehe, der Fotograf möchte eine spezielle Einstellung ändern, etwa die ISO-Zahl! Jetzt wird erst eine umständliche Wanderung ins Menü nötig, um dem Einstellrad die gewünschte Funktion zuzuweisen. Erschwerend kommt hinzu, dass die NEX-3 (ebenso wie die NEX-5) beim erneuten Aufruf des Menüs nicht etwa den zuletzt gewählten Menüpunkt anzeigt. Vielmehr beginnt die Reise wieder im Hauptmenü, von wo aus man sich erneut mühsam zum gewünschten Menüpunkt durchhangeln muss. Wie viel einfacher könnte die Bedienung doch sein, wenn sich die auf dem Display angezeigten Einstellungen direkt per Fn-Taste (oder gleich mit dem Finger auf einem Touch-Screen) anwählen und ändern ließen! So, wie es Sony bei den größeren Alpha-Kameras realisiert hat.
Anscheinend hat Sony bei den NEX-Kameras nach einem Bedienkonzept gesucht, das vor allem dem gelegentlichen Schnappschussfotografen entgegen kommt – und deshalb alle "verwirrenden" Einstellmöglichkeiten in die Tiefen der Menüs verbannt. Für Foto-Novizen listet die NEX-3 eine Reihe von Fototipps (die Funktion lässt sich abschalten). Auch gibt es Beispielbilder, die die Wirkung der wichtigsten Einstellungen illustrieren. Doch selbst versierte Fotografen werden bisweilen mit der Meldung "Diese Funktion ist derzeit deaktiviert" konfrontiert, ohne den Grund dafür zu erfahren. Unterm Strich bleibt, dass die der NEX-3 erfrischend einfach zu bedienen ist, solange man nur die Grundfunktionen verstellen möchte. Dazu trägt sicher auch bei, dass Sony dank des "virtuellen" Einstellrads mit sehr wenigen Schaltern und Knöpfen auskommt, und so das schlanke Gehäuse der NEX-3 sehr aufgeräumt wirkt. Immerhin war Platz genug für einen separaten Knopf zur Videoaufnahme. Abgesehen vom Patzer bei den Einstellungen leistet sich die NEX-3 in Sachen "Ergonomie" kaum noch Schwächen: Das 3-Zoll-Display löst mit gut 900.000 Bildpunkten äußerst fein auf und lässt sich um fast 90 Grad nach oben und 45 Grad nach unten schwenken. Die Abdeckungen für die diversen Anschlussbuchsen wirken recht robust. In der optischen Achse findet sich ein Stativanschluss aus massivem Metall. Einzig der Akku ist etwas schwach auf der Brust. Laut CIPA-Messmethode hält er zwar für rund 330 Aufnahmen durch – was gerade noch akzeptabel wäre. In der Praxis, wenn doch einmal Aufnahmen eingehender betrachtet werden oder ein Videoclip aufgezeichnet wird, geht dem Energiespeicher allerdings schon nach etwa 200 Aufnahmen die Puste aus.
Ausstattung Die NEX-3 ist ordentlich ausgestattet, reichhaltiger auf jeden Fall, als es ein erster Blick auf das Gehäuse vermuten ließe. Vor allem bei den Automatik-Funktionen kann sie punkten: Wer die technische Gestaltung seiner Fotos ganz der Kamera überlassen möchte, stellt zum Beispiel die "intelligente Automatik" ein. Sie sorgt dafür, dass die Kamera selbständig ein Motivprogramm wählt, dass am ehesten zum Motiv passt. Lobenswert, dass die NEX-3 dabei mit einem kleinen Symbol informiert, für welches Motivprogramm sie sich entschieden hat. Dabei lässt sich die Blende (und damit die automatisch vorgegebene Schärfentiefe) übersteuern. "Hintergrund defokus" nennt Sony diese Funktion, die einfach mit dem Einstellrad gesteuert wird. Im Gegensatz dazu ist eine Belichtungskompensation im "iAUTO"-Modus nicht möglich. Und es kommt noch ärgerlicher: Sämtliche Punkte im Menü "Helligkeit/Farbe" sind deaktiviert, wenn sich die Kamera in der intelligenten Automatik befindet. Das gilt auch, wenn der Fotograf das gewünschte Motivprogramm (z. B. "Landschaft") manuell vorgibt. Wer also zum Beispiel die ISO-Empfindlichkeit vorwählen möchte, muss die NEX-3 als Halbautomaten betreiben (Blenden- oder Zeitautomatik), die Belichtungssteuerung der Programmautomatik "P" überlassen oder im Modus "M" Blende und Zeit manuell einstellen. Und auch nur in den letztgenannten Modi profitiert man von der ausgesprochen nützlichen HDR-Automatik der NEX-3: Hier nimmt die Kamera in rascher Folge drei unterschiedlich belichtete Bilder auf, die sie sodann zu einem Bild mit perfektem Kontrast verrechnet. So meistert sie spielend Szenen, deren Kontrastumfang für eine Einzelaufnahme viel zu hoch wäre, etwa ein Portrait im Gegenlicht. Diese erstmals mit der Alpha 500/550 eingeführte Funktion verrichtet ihre Aufgabe bestens – selbst Motiv-Bewegungen oder ein Versatz der Kamera zwischen den Aufnahmen bringen die HDR-Automatik kaum aus dem Tritt. Und weil Sony offensichtlich das Verrechnen mehrere Aufnahmen so gut beherrscht, hat die NEX-3 ebenso wie ihre größere Schwester noch eine weitere praktische Funktion spendiert bekommen, die "Anti-Bewegungsunschärfe". Ist dieses Programm eingestellt, nimmt die NEX-3 sechs Fotos auf, bei denen sie eine sehr kurze Verschlusszeit wählt (um 1/250 Sekunde bei 55 Millimeter Brennweite). Um diese kurze Verschlusszeit realisieren zu können, schraubt die NEX bedenkenlos die ISO-Zahl hoch. Bedenkenlos deshalb, weil nach der Aufnahme die sechs Fotos so verrechnet werden, dass sich deren Rauschanteile gegenseitig subtrahieren. Das Ergebnis ist ein Bild, das deutlich weniger rauscht, als es die gewählte ISO-Stufe vermuten ließe. Schade nur, dass sich die "Anti-Bewegungsunschärfe" nicht mit anderen Modi kombinieren lässt – etwa bei vorgewählter Blende in der Zeitautomatik (die NEX-3 wählt immer die größtmögliche Blende). Das können erst die ganz neu vorgestellten Alpha 33 und 55 – bei Ihnen ist die Funktion ins Menü der ISO-Einstellung gewandert.
Dass Sony die NEX-3 ebenso wie die NEX-5 so üppig mit Funktionen zur Bewältigung schwieriger Lichtsituationen ausgestattet hat, mag einen einfach Grund haben: Die Kameras haben keinen integrierten Blitz. Stattdessen gibt es einen Systemblitzanschluss, in den bei Bedarf der mitgelieferte, externe Miniblitz gesteckt werden kann. Der ist ungefähr so groß wie eine Praline und gehört mit einer Leitzahl von 8 nicht gerade zu den hellsten seiner Art. Da greift man gerne auf die HDR-Funktion oder "Anti-Bewegungsunschärfe" zurück und verzichtet auf den Blitzeinsatz – zumal es derzeit keine alternativen Blitzgeräte für das NEX-System gibt. Obwohl Sonys Alpha-Logo auf der Kamera prangt, ist die Systembuchse der NEX-3 properitär, Blitzgeräte von Sony oder Minolta lassen sich nicht anschließen. Immerhin nimmt dieser Systemanschluss das Stereo-Mikrofon SST1 auf. Ob es zukünftig auch einen Videosucher geben wird, ist derzeit unklar. Eine entsprechende Formulierung in der Anleitung zum Objektivadapter LA-EA1 deutet darauf hin, diese könnte sich aber auch auf zukünftige NEX-Kameras beziehen. Dieser Adapter ist der etwas bemühte Versuch, eine Brücke zwischen dem NEX-System und dem noch von Minolta geerbten A-Bajonett der Alpha-DSLRs zu schlagen. Mit seiner Hilfe lassen sich Sony- und Minolta-Objektive an der NEX ansetzen, allerdings mit einem entscheidenden Haken: Autofokus gibt es bei adaptierten Objektiven nicht, auch nicht bei solchen mit SSM- oder SAM-Antrieb. So bleibt nur die Möglichkeit, manuell scharf zu stellen, was die NEX-3 glücklicherweise mit einer exzellenten "Sucherlupe" (7- oder 14-fache Vergrößerung) erleichtert. Positiv auch, dass die Blendensteuerung via "e-Mount-Adapter" funktioniert, Offenblendenmessung bei adaptierten Objektiven ist somit möglich.
Wer den vollen Autofokus-Komfort an der NEX nutzen möchte, ist also auf Objektive mit dem neuen E-Bajonett angewiesen. Das Angebot ist derzeit noch dünn: Neben einem 16/2.8 und dem 18-55/3.5-5.6 (die es beide als "Double-Kit" mit der NEX-3 gibt) wird in den kommenden Wochen noch ein 18-200/3.5-6.3 "Superzoom" hinzu kommen. Unsere Testkamera war mit dem 18-55/3.5-5.6 ausgestattet, das einen ordentlichen Eindruck hinterließ. Obwohl es bis auf das Bajonett aus Kunststoff gefertigt ist, wird das "Kit-Objektiv" keineswegs klapprig. Es ist übrigens das erste Sony-Objektiv, das stabilisiert ist – die NEX-Kameras besitzen keinen Verwacklungsschutz per "Sensor-Shift" – dazu war in dem schlanken Gehäuse einfach kein Platz mehr.
Gegenüber der NEX-5 hat Sony an der NEX-3 an der Videofunktion gespart. Die NEX-3 zeichnet Filme nur in einer Größe von 1.280 x 720 Pixeln (720p) auf, legt die Aufnahmen aber immerhin im MP4-Format mit H.264-Kodierung ab. Entsprechend liefert die Kamera eine sehr gute Videoqualität. Der Autofokus lässt sich zur Videoaufnahme abschalten, allerdings keine Blende vorwählen – die NEX-3 filmt immer bei Offenblende. Für den guten Stereo-Ton beim Film sorgen zwei winzige Mikrofone, die ihren Job überzeugend meistern. Systembedingt lässt sich beim Video-Dreh mit der NEX-3 nur manuell zoomen (sofern ein Zoomobjektiv angesetzt ist), beim Set-Objektiv mogeln sich dabei leichte Schabgeräusche in die Aufnahme. Für Video-Enthusiasten ist sicherlich interessant, welche Möglichkeiten die NEX-3 in Verbindung mit einem lichtstarken Objektiv bietet. So sind etwa mit einem 50/1.4 Aufnahmen mit sehr geringer Schärfentiefe möglich, wie sie sich kaum mit einem herkömmlichen Camcorder realisieren lassen.
Bildqualität So klein und kompakt das Gehäuse der NEX-3 ist, so groß ist doch ihr Herz: Sony hat es geschafft, einen Bildsensor in APS-C-Größe in die Kamera zu pflanzen. Das weckt natürlich hohe Erwartungen an die Bildqualität, ist die NEX-3 doch zusammen mit ihrer Schwester die kleinste Systemkamera mit dem größten Sensor. Wie immer musste auch die NEX-3 einen harten Parcours in unserem DCTau-Testlabor meistern – den ausführlichen Testbericht mit allen Messwerten gibt es gegen ein kleines Entgelt zum Download (siehe weiterführender Link). In der Tat kann die Bildqualität der NEX-3 beeindrucken – zumindest in vielen wichtigen Aspekten. Das Bildrauschen etwa – einst ein Stiefkind bei Sony – haben die Ingenieure bei der NEX-3 hervorragend in den Griff bekommen. Bis zu hohen ISO 3.200 verläuft die Rauschkurve nahezu linealglatt – das sieht man selten! Jenseits der ISO 3.200 nimmt das Rauschen zwar zu, aber selbst bis hinauf zu ISO 12.800 zeigt die NEX-3 praktisch kaum das wesentlich lästigere Farbrauschen. Allerdings erkauft sich die Kamera dieses hervorragende Rauschverhalten mit einem zunehmenden Detailverlust. Bis ISO 1.600 ist sie dennoch ohne Einschränkungen zu gebrauchen. ISO 6.400 ist dann immer noch für Prints bis ca. 13 x 18 Zentimeter gut. Nimmt man in RAW auf (auch das beherrscht die NEX-3), lassen sich noch einige Details mehr aus den Aufnahmen herauskitzeln (getestet mit Adobe Camera RAW 6.2 RC), als die etwas glatten JPEGs zeigen.
Ebenfalls hervorragend ist der Dynamikbereich, den die NEX-3 verarbeiten kann: Er reicht von sehr guten 8,6 Blendenstufen (EV) bei ISO 200 bis zu hervorragenden 8,2 EV bei ISO 3.200. Dabei beeindrucken die Aufnahmen, typisch für Sony, mit ihrer Höhendynamik: Wo viele andere Kameras in den Lichtern nur noch weiße Flächen zeigen, gibt die NEX noch Zeichnung wieder. In der Praxis hat sich allerdings gezeigt, dass der Belichtungsmesser dennoch etwas zu mutig ist – die NEX-3 neigt im Zweifelsfall eher zu leichter Überbelichtung. Etwas knackig ist die Tonwertwiedergabe abgestimmt. Das erzeugt zwar einen lebhaften Bildeindruck, es gehen aber auch vor allem in den Tiefen Details verloren, während die Mitten recht kontrastreich wirken. Leider gibt es keine Möglichkeit, den Kontrast abzuschwächen. Wer Wert auf eine zurückhaltende Tonwertkurve legt, sollte also besser im RAW-Format aufzeichnen. Wenig Anlass zur Kritik gibt es beim kamerainternen Scharfzeichnen, lediglich an waagerechten Kanten zeigen sich leichte Überschwinger.
Solange kein Objektiv ins Spiel kommt, ist also alles in Butter. Weniger erfreulich sind jedoch die Messwerte, zu denen das Set-Objektiv 18-55/3.5-5.6 entscheidend beiträgt. Vor allem der Randabfall bei der Auflösung ist hoch, im Weitwinkelbereich sogar erschreckend hoch. Selbst Abblenden mindert das Problem nur wenig, mehr als 60 Prozent der theoretisch möglichen Auflösung erreicht das Objektiv am Rand nicht. Auch bei der Verzeichnung macht die Linse keine gute Figur, insbesondere im Weitwinkelbereich zeigt es eine ausgeprägte tonnenförmige Verzeichnung. Etwas besser sieht es dann in Sachen "Vignettierung" aus, nur bei offener Blende und am "kurzen Ende" gibt es eine wahrnehmbare Randabdunkelung. Wenig anfällig zeigt sich das Set-Objektiv glücklicherweise für Farbsäume; das Bokeh ist für eine Linse dieser Preisklasse ebenfalls überraschend gut. Auch die Reaktionsgeschwindigkeit der NEX-3 bietet kaum Anlass zur Kritik: Zum Scharfstellen und Auslösen benötigt sie knapp 0,5 Sekunden – das ist gute Mittelklasse. Vorfokussiert ist ein Bild bereits nach einer zehntel Sekunde im Kasten.
Fazit Mit der NEX-3 zeigt Sony auf eindrucksvolle Weise, welch hohe Bildqualität auch eine sehr kompakte Kamera zu liefern vermag – vor allem in Sachen "Rauschen" und "Auflösung". Allerdings bedarf es dazu des geeigneten Glases – und genau daran hapert es zurzeit noch sehr. Das Set-Objektiv wird Aufsteigern von einer Kompaktkamera genügen, das volle Potential der NEX-3 schöpft es indes nicht aus. Für Besitzer einer Alpha-DSLR ist zudem ärgerlich, dass sich die NEX-Kameras nur recht eingeschränkt in das Alpha-System integrieren: Objektive mit A-Bajonett lassen sich nur manuell scharf stellen, der Blitzanschluss ist proprietär. Einen zwiespältigen Eindruck hinterlässt auch die Ergonomie der NEX-3: Die wichtigsten Grundfunktionen sind blitzschnell aufgerufen, umso komplizierter ist es aber, die Kamera detailliert für die jeweilige Aufnahmesituation zu konfigurieren. Die Videofunktion der NEX-3 zeigt hingegen kaum Schwächen, wer Videos in FullHD aufzeichnen möchte, muss allerdings zur NEX-5 greifen. Bleibt also unterm Strich: die NEX-3 ist eine sehr kompakte Systemkamera, die vor allem durch ihre Bildqualität besticht.
Kurzbewertung
- Exzellentes Display (klappbar)
- Nützliche Sonderfunktionen (HDR, NR-Mehrfachbelichtung, Schwenkpanorama)
- Sehr kompaktes, leichtes Gehäuse
- Hohe Bildqualität (aber mit Set-Objektiv nur durchschnittlich)
- Schwache Akkuleistung
- Insgesamt umständliche Bedienung
- Etwas eingeschränkter Funktionsumfang
- Sehr eingeschränktes Zubehör-Angebot (Objektive, Blitzgeräte etc.)
Technische Daten
Modell |
Sony NEX-3 |
Sensor |
CMOS APS-C 23,6 x 15,8 mm (Cropfaktor 1,5) 14,6 Megapixel (physikalisch), 14,2 Megapixel (effektiv) |
Auflösung (max.) |
4.592 x 3.056 (3:2) |
Video (max.) |
1.280 x 720 30p |
Objektivanschluss |
|
Monitor |
3,0", 0,922 Mio. Bildpunkte, beweglich, kein Touchscreen |
Belichtungsmessung |
Integral-, Spot- und Matrix-/Mehrfeld-Messung (49 Felder) |
Belichtungsreihe |
automatisch, max. 3 Aufnahmen (0,3-0,7 EV Schrittweite), mit interner HDR-Verarbeitung |
Bildstabilisator |
nein |
eingebauter Blitz |
nein |
Blitzanschuh |
Sony NEX |
AV-Anschlüsse |
AV-Ausgang: HDMI-Ausgang Mini (Typ C) |
Serienbildfunktion |
max. 2,3 Bilder/s und max. 14 Aufnahmen in bester Qualität |
kürzeste Verschlusszeit |
1/4.000 s |
Autofokus |
ja, Kontrast (25 Sensor(en)) |
Akkulaufzeit |
330 Aufnahmen gem. CIPA-Standard |
Speicher |
Speicherkartenfach 1: Memory Stick (Duo Pro), SD (SDHC, SDXC) |
Empfindlichkeit |
automatisch ISO 200 bis 1.600, manuell ISO 200 bis 12.800 |
Abmessungen |
117 x 63 x 33 mm (B x H x T) |
Gewicht |
297 g (betriebsbereit, ohne Objektiv) |
Online-Datenblatt |
https://www.digitalkamera.de/O4BDU (mit Preisvergleich) |