Fotorucksack mit Sling-Funktion
Testbericht: Vanguard Up-Rise II 34 Fotorucksack
2014-06-09 Vanguards Up-Rise II-Serie ist sehr umfangreich und mit allen Arten von Taschen gespickt. Der Up-Rise II 34 ist die kleinste Rucksackausgabe mit Sling-Funktion. Trotz seiner kompakten Abmessungen lässt die Ausstattung des Minis nur wenige Wünsche offen. Eine Regenhülle, ein Erweiterungsbereich falls die Ausrüstung einmal größer sein muss, eine Stativhalterung, eine hervorragende Rückenbelüftung und vor allem eine grundsolide Verarbeitung mit hochwertigen Materialien gehören beim Up-Rise II 34 zum guten Ton. Ob er sich aber in der Praxis bewährt und ob man überhaupt eine vernünftige Ausrüstung in dem kleinen Sling-Rucksack unterbringt, zeigt der Test der Redaktion. (Daniela Schmid)
Der Vanguard Up-Rise II 34 ist ein Sling-Rucksack, der eine kleinere SLR-Ausrüstung transportieren kann. [Foto: Vanguard]
Der Innenraum des Vanguard Up-Rise II 34 kann mittels Reißverschluss nach vorne erweitert werden. [Foto: Vanguard]
Ein höhenverstellbarer zusätzlicher Stützgurt hält den Haupttragegurt des Up-Rise II 34 an Ort und Stelle. [Foto: Vanguard]
Ein eigens entwickelter Schnellverschluss sichert das Kamerafach und erleichtert gleichzeitig die Entnahme der Kamera. [Foto: Vanguard]
Mit Reißverschluss, Klettverschluss und Schnappverschluss ist das Kamerafach extra gesichert. [Foto: Vanguard]
Verarbeitung, Design und Platzangebot Wenn man den Up-Rise II 34 in die Hand nimmt, spürt man bereits seine hochwertige Verarbeitung. Die Polster, sowohl am großzügigen Handgriff als auch an den Gurten und auf dem Rücken, fühlen sich angenehm und weich an. Das Rucksackäußere dagegen wirkt eher wie ein Schildkrötenpanzer: grundsolide und dem Schutz der Ausrüstung gewidmet. Auch die innen liegend vernähten Reißverschlüsse schließen sicher und sind doch leicht zu führen. Für den seitlichen Zugriff auf das Kamerafach hat Vanguard eine ganz besondere Schnalle konstruiert. Sie ist extrem flach und kann sehr schnell geöffnet und geschlossen werden. Vom Design her bietet der Up-Rise II 34 keine Besonderheiten. Die äußere Form wirkt oval, glatt und stimmig. Er ist schwarz wie fast alle seine Konkurrenten und nur an den Reißverschlüssen bringt das typische Vanguard-Orange etwas Farbe ins Spiel. Das Innere ist dann komplett in Orange gehalten.
Eine Reißverschlusstasche vorne verbirgt die abnehmbare Regenhülle und bietet zusätzlich Platz für kleine Zubehörteile. Für Speicherkarten gibt es noch eine Netztasche mit Klettverschluss innen im Deckel, ansonsten sind extra Täschchen und Fächer eher Mangelware. Das liegt hauptsächlich an den kompakten Abmessungen des Up-Rise II 34. Mit 250 x 200 x 375 Millimeter gehört er zu den Kleinen seiner Gattung. Immerhin bietet er eine Schlaufe mit darunter liegender Tasche für Taschenstative. In die Tasche kann man die Stativbeine stellen oder sie Dank des extrem dehnbaren Materials für Getränkeflaschen nutzen. Im Rucksackinneren steht ein großes Hauptfach zur Verfügung, das üblicherweise in einen unteren Kamerateil und einen oberen Teil für Zubehör, persönliche Dinge, etc. geteilt wird. Die Inneneinteilung ist dabei völlig flexibel. Wer den gesamten Innenraum auf einmal nutzen möchte, kann die Unterteilung zum oberen Teil wegklappen aber nicht vollständig herauslösen. Wird die Kamera wie vorgesehen vor dem seitlichen Eingriff positioniert, kann man sie Dank Sling-Funktion schnell entnehmen, wenn der Rucksack an seinem Hauptgurt vom Rücken vor den Bauch gezogen wird. Insgesamt fasst der Up-Rise II 34 eine eher kleine SLR im Stil einer Canon EOS 700D mit angesetztem Objektiv und ein bis zwei (sehr kompakte) weiteren Objektiven plus Zubehör. Kamera und Objektiv können dabei die gesamte Rucksackbreite von 23 Zentimetern ausnutzen. Für eine 50D mit 18-200 mm-Objektiv plus Systemblitz ist es schon sehr eng im Up-Rise II 34. Ideal ist er für spiegellose Systemkameras, da kann man dann auch noch persönliche Gegenstände zuladen. Dass der Rucksack per Reißverschluss nach vorne erweiterbar ist, hilft in der Praxis wenig. Ein eigenes Fach für einen Tablet-Computer hat der Up-Rise II 34 nicht.
Handhabung und Komfort Die hochwertige Verarbeitung des Up-Rise II 34 wirkt sich auf den Tragekomfort aus. Der Tragegurt und der Rücken sind sehr bequem gepolstert und die großen Luftkanäle beugen Schweißausbrüchen beim Tragen vor. Ein zusätzlicher Stützgurt hält den Rucksack auf dem Rücken an Ort und Stelle. Er ist höhenverstellbar und kann so individuell angepasst werden. Da der Up-Rise II 34 aufgrund seiner kleinen Abmessungen nicht übermäßig beladen werden kann und auch sein Eigengewicht mit 930 Gramm eher gering ist, reicht der Tragegurt auf der rechten Schulter völlig aus. Der Rucksack kann gut über längere Zeit getragen werden, einen zweiten Schultergurt vermisst man nicht. Die Beladung und Entnahme der Ausrüstung ist ebenfalls recht einfach. Die Klappe des Rucksacks kann komplett geöffnet werden, so dass man das komplette Innere im Überblick hat. Der seitliche Zugriff ist Dank der besonderen Verschlusstechnik schnell zu öffnen und zu schließen. Die Schnalle wird durch seitliches Zusammendrücken geöffnet und kann durch einfaches Aufeinanderpressen der beiden Komponenten wieder geschlossen werden. Ein Einfädeln wie bei herkömmlichen Schnallen ist nicht notwendig und spart daher Zeit.
Die Rückenbelüftung des Vanguard Up-Rise II 34 ist sehr großzügig angelegt und daher sehr effektiv. [Foto: Vanguard]
Der Vanguard Up-Rise II 34 fass eine kleine SLR-Ausrüstung. Der Innenraum kann flexibel gestaltet werden. [Foto: Vanguard]
Eine vollständig abnehmbare Regenhülle gehört zum Lieferumfang des Vanguard Up-Rise II 34. [Foto: Vanguard]
Eine Tasche an der Seite des Vanguard Up-Rise II 34 kann für Stativfüße oder Getränkebehälter genutzt werden. [Foto: Vanguard]
Dank Sling-Funktion erfolgt die Kameraentnahme beim Up-Rise II 34 schnell und unkompliziert von der Seite. [Foto: Vanguard]
Schutz der Ausrüstung Die Polsterung des Up-Rise II 34 ist an allen Stellen so solide, dass man dem Kleinen seine Ausrüstung jederzeit anvertraut. Auch die Unterteilung des Kamerafaches absorbiert Stöße problemlos. Der seitliche Zugriff zur Kamera ist dreifach gesichert. Zum einen schließt es per Reiß- und Klettverschluss, zum anderen kommt die neuartig konstruierte Schnalle hier zum Einsatz. Der Reißverschluss des Hauptfaches ist nicht eigens geschützt und daher kein besonderer Diebstahlschutz. Ein mit Reißverschluss gesichertes größeres Zubehörfach, in dem man beispielsweise ein teures Smartphone unterbringen könnte, gibt es nicht.
Gegen Nässe bietet der Up-Rise II 34 eine abnehmbare, schwarze Regenhülle, die standardmäßig in der vorderen Reißverschlusstasche verstaut ist. Die Schutzhüllte hat eine integrierte kleine Tasche und einen Karabinerhaken, so dass sie in nassem Zustand auch außen am Rucksack befestigt werden kann. Der Boden ist nicht eigens gummiert, beim Abstellen im Matsch ist also Vorsicht geboten. Sollte man den Rucksack tatsächlich mal verlieren oder vergessen, so verfügt der Up-Rise II 34 immerhin über ein Adressetikett. Ein ehrlicher Finder weiß also, an wen er sich wenden muss. Auf so einen Anhänger verzichten die meisten anderen Hersteller.
Fazit Für kleine Ausrüstungen mit geringem Gewicht ist der Vanguard Up-Rise II 34 ideal. Er verfügt über einen hohen Tragekomfort und gewährt über die Sling-Funktion schnellen Zugang zur Kamera. Durch die Verwendung von hochwertigen Materialien trägt man ihn nicht nur gerne, er schützt auch die Ausrüstung optimal vor Stößen. Seine Kompaktheit hat natürlich zum Nachteil, dass schnell Schluss ist mit Zuladen und Platz für ein Tablet bietet er auch nicht.
Kurzbewertung
- Sehr gute Belüftung des Rückens beim Tragen
- Per Reißverschluss ausklappbare Erweiterung des Kamerafaches
- Eigens konstruierte Schnalle spart Zeit beim Öffnen und Schließen
- Solide Polsterung besonders im Deckel
- Kein Tablet-Fach
- Wenig Verstaubmöglichkeiten für kleines Zubehör