Aus dem digitalkamera.de-Testlabor

Bildqualität des Olympus 12-40 mm 2.8 ED (EZ-M1240) getestet

2014-01-23 Das M.Zuiko Digital 12-40 mm 2.8 ED (EZ-M1240) ist das neue Highend-Standardzoom von Olympus, das wir bereits an der OM-D E-M1 im Labor auf Bildqualität testen konnten. Nun hatte unser Kameratester Stefan Meißner, der für uns schon die OM-D E-M1 testete, die Gelegenheit, es in einem Skiurlaub ausführlich in der Praxis zu erproben. Dabei spielte für Meißner, der als langjähriger Nutzer von Olympus-DSLRs auch eine Four-Thirds-Ausrüstung besitzt, auch der Vergleich zu seinem an die E-M1 adaptierten 12-60mm, dem Standardzoom der E-3 und E-5, eine große Rolle.  (Benjamin Kirchheim, Stefan Meißner)

Olympus OM-D E-M1 [Foto: Olympus]Für ein Micro-Four-Thirds-Objektiv ist das mit der OM-D E-M1 auch im Set erhältliche 12-40 mm 1:2,8 natürlich ein ganz schöner Brocken, der zum Beispiel an der Pen Mini deutlich überdimensioniert erscheint. Verglichen mit ähnlichen Objektiven für das Kleinbildformat überrascht das 12-40 mm 2,8 wiederum durch seine recht kompakte Bauform. Zusammen mit der E-M1 ergibt sich ein harmonisches Bild, Objektiv und Kamera fühlen sich an, wie aus einem Guss. Die Verarbeitungsqualität ist hervorragend, Zoom- und Schärfering lassen sich sehr geschmeidig und spielfrei drehen und der für den mechanischen Fokus verschiebbare Schärfering rastet sauber in die beiden Positionen. Vielleicht ist die Rastung einen Tick zu leichtgängig, was einige Neulinge mit diesem Objektiv zur Verzweiflung treiben wird, wenn aus „unerfindlichen Gründen“ der Autofokus nicht mehr arbeiten will.

Ebenfalls etwas merkwürdig: die mitgelieferte Sonnenblende ist im Prinzip super gegen Verlust gesichert, denn man muss zunächst die seitliche Arretierung drücken, bevor sie sich abnehmen lässt. Trotzdem hat sich die Sonnenblende unter der Skijacke mehrfach gelöst und ist letztlich auf diese Weise sogar verloren gegangen. Ein Verlust von fast 50 Euro für das Original! Übrigens hielt der Akku in der E-M1 drei Ski-Tage Olympus OM-D E-M1 [Foto: Olympus]durch, bevor die Batteriewarnung beginnende Ermattung signalisierte. Wie von Olympus versprochen, arbeitet die E-M1 also auch in der Praxis bei bis zu -10 Grad Celsius ausdauernd und zuverlässig.

Die Abbildungsqualität des M.Zuiko Digital 12-40 mm 1:2,8 (so der volle Name) ist ausgezeichnet. In allen Brennweiten bewegt sich die Auflösung schon ab Offenblende zwischen 40 bis 55 Linienpaaren pro Millimeter (lp/mm) auf hohem Niveau, wobei die niedrigeren Werte zum Rand und zum langen Ende hin auftreten (siehe Diagramm aus dem Labortest unten). Von Blende 2,8 bis Blende 11 kann ohne Reue in gleichmäßig hoher Abbildungsqualität fotografiert werden. Das spricht dafür, dass Olympus tatsächlich per Software erfolgreich gegen beugungsbedingte Unschärfen vorgeht. Die Randabdunklung ist kaum wahrnehmbar und die (elektronisch korrigierte) Verzeichnung mit einer 0,5%igen Tonne sogar architekturtauglich. Kein Vergleich mit der merkwürdigen wellenförmigen Verzeichnung am kurzen Endes des 12-60ers. Den Chromafehler hat das 12-40er ebenfalls ausgezeichnet im Griff. Wer sich für die exakten Messergebnisse mit allen Diagrammen im Detail interessiert, kann über den Link am Ende dieses Textes den Labortest gegen ein geringes Entgelt Olympus 12-40 mm 2.8 [Foto: Olympus]ansehen und herunterladen.

Der Autofokus ist sehr schnell und zeigte selbst bei rasanten Schneesportaktionen eine nahezu 100%ige Trefferquote. Selten hatten wir mit einer Kamera-Objektivkombination so wenig Ausschuss aufgrund eines falschen Fokus. Und auch die Gesichtserkennung funktioniert so zuverlässig, dass man nicht mehr darauf verzichten möchte. Im Vergleich mit dem 12-60 mm FT-Objektiv wirkt das 12-40er klein, insbesondere dann, wenn man den für das 12-60 mm Objektiv notwendigen Adapter für den Vergleich mit heranzieht. Auch wenn keine Labormessung des 12-60er an der E-M1 geplant ist, geben sich die beiden Objektive in der Schärfe visuell nichts. Der Fokus ist beim 12-40 einen hauch schneller, da es weniger Ruckler beim Autofokus gibt, dafür fehlten uns sehr oft die 20 mm Brennweite. Welches Objektiv würden wir uneingeschränkt zur E-M1 empfehlen? Für Umsteiger vom E-System, die das 12-60er bereits besitzen, ganz klar beide, denn wer die Größe nicht scheut, bekommt mit dem 12-60er das universellere Objektiv. Kommt es auf Kompaktheit und Lichtstärke an, ist das 12-40er klar die erste Wahl, denn es überzeugt als Standardzoom mit einer sehr hohen Abbildungsleistung. Eine klare Empfehlung auch für diejenigen, die neu in das System einsteigen, denn das 12-40er bietet eine nochmals höhere Bildqualität als das 12-50er bei gleichzeitig höherer Lichtstärke.

Olympus 12-40 mm 2.8 ED (EZ-M1240) mit Olympus OM-D E-M1 (v6.0)

Auflösung MTF


OM-D E-M1


OM-D E-M5 Mark II


OM-D E-M1 Mark II


OM-D E-M1X


OM-D E-M5 Mark III


OM-1

Im digitalkamera.de-Testlabor werden mit Hilfe der Software Analyzer von DXOMARK verschiedene Bildqualitätsparameter gemessen. Der Labortest mit klar gestalteten und leicht verständlichen Diagrammen, Erklärungstexten in Form einer ausführlichen PDF-Datei zum Download kostet je nach Umfang 0,49 bis 1,49 EUR im Einzelabruf für eine Kamera und 0,49 bis 0,69 EUR für ein Objektiv. Flatrates, die den Zugriff auf das gesamte Labortest-Archiv erlauben, sind ab 2,08 EUR pro Monat buchbar. Eine Flatrate hat keine automatische Verlängerung und wird im Voraus für einen festen Zeitraum gebucht und bezahlt.

Hersteller Olympus
Modell 12-40 mm 2.8 ED (EZ-M1240)
Unverbindliche Preisempfehlung 999,00 €
Bajonett Micro Four Thirds
Brennweitenbereich 12-40 mm
Lichtstärke (größte Blende) F2,8 (durchgängig)
Kleinste Blendenöffnung F22
Linsensystem 14 Linsen in 9 Gruppen
inkl. ED und asphärische Linsen
KB-Vollformat nicht relevant
Anzahl Blendenlamellen 7
Naheinstellgrenze 200 mm
Bildstabilisator vorhanden nein
Autofokus vorhanden ja
Wasser-/Staubschutz ja
Filtergewinde 62 mm
Abmessungen (Durchmesser x Länge) 70 x 84 mm
Objektivgewicht 382 g

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