Ultraweitwinkel-Standardzoom
Panasonic S 18-40 mm F4.5-6.3 (S-R1840) im Test
Seite 2 von 2, vom 2024-12-23 (Autor: Benjamin Kirchheim)Zur Seite 1 wechseln
Bildqualität
Der optische Aufbau des Panasonic Lumix S 18-40 mm F4.5-6.3 (S-R1840) setzt sich aus nur 8 Linsen zusammen, die in 7 Gruppen angeordnet sind. 3 asphärische, eine UHR- und 2 ED-Linsen sollen nicht nur Bildfehler wie etwa chromatische Aberrationen minimieren, sondern tragen auch zur geringen Baugröße bei. Zusätzlich wirkt die Bildaufbereitung in der Kamera optischen Fehlern digital entgegen, etwa der Verzeichnung und der Randabdunklung.
Trotz nur 4,1 Zentimeter Länge und 6,8 Zentimeter Durchmesser bietet das Panasonic S 18-40 mm F4.5-6.3 (S-R1840) neben dem mechanischen Zoomring auch einen elektronischen Fokusring sowie einen AF-MF-Schalter. [Foto: MediaNord]
Zum Betrieb muss das Panasonic S 18-40 mm F4.5-6.3 (S-R1840) mittels den Zoomrings in Aufnahmeposition ausgefahren werden. Dabei wird es bis zu 2,7 Zentimeter länger. [Foto: MediaNord]
Ebenfalls interessant ist die bei Videoaufnahmen in Mikroschritten arbeitende Blende. Sie besteht aus 7 Lamellen, die eine nahezu kreisrunde Öffnung für ein gleichmäßiges Bokeh formen sollen. Aufgrund der geringen Lichtstärke und Brennweite zeigt sich kein ausgeprägt unscharfes Bokeh, aber der weichgezeichnete Bereich geht visuell durchaus in Ordnung. Störend sind allerdings die deutlich sichtbaren Zwiebelringe in den Unschärfescheibchen von Spitzlichtern. Diese dürften von den asphärischen Linsen herrühren. Farbsäume treten im Bokeh nicht vermehrt auf.
Stark abgeblendet zeigt sich bei kürzester Brennweite ein leichter Blendenstern, der beim Zoomen schwächer wird. Im Gegenlicht bleiben die Kontraste überwiegend hoch. Bei bestimmten Winkels zur Sonne mit ebendieser ganz knapp außerhalb des Bildbereichs gibt es einen nur sehr leichten Kontrastverlust, der zu verkraften ist und auch durch behelfsmäßige Abschattung, beispielsweise mit der Hand, nicht verschwindet. Hinzu gesellen sich leichte Blendenreflexe, die aber nicht allzu sehr auffallen und sich gut kreativ für einen authentischen Bildeindruck nutzen lassen.
Im Labortest an der 24 Megapixel auflösenden Panasonic Lumix DC-S9 erreicht die sanft ansteigende Randabdunklung selbst im Maximum (bei 18 mm) nicht einmal eine Blendenstufe. Spätestens auf F5,6 abgeblendet oder etwas gezoomt verringert sie sich auf unter eine halbe Blendenstufe und ist damit vernachlässigbar.
Die Farbsäume sind im Mittel mit unter einem halben Pixel gering und werden nur im Maximum bei hohen Kontrasten im Randbereich leicht sichtbar, bewegen sich aber oft unterhalb von einem und immer unterhalb von 1,5 Pixeln. Auch die Verzeichnung fällt kaum ins Gewicht. Bei kürzester Brennweite beträgt sie gerade einmal knapp über ein halbes Prozent Tonnenform, beim Zoomen verschwindet sie vollends (siehe Diagramm aus dem Labortest unten).
Die Auflösung ist bei allen drei gemessenen Brennweiten in der Bildmitte bereits ab Offenblende hoch. Bei mittlerer Brennweite (27 mm) ist sie mit bis zu 68 Linienpaaren pro Millimeter (lp/mm) bei 50 Prozent Kontrast am höchsten, wofür man auf F5,6 abblenden muss. Bei 18 mm liegt sie mit 67 lp/mm (bei F8) kaum darunter. Bei längster Brennweite sinkt die Auflösung im Bildzentrum etwas auf maximal 62 lp/mm bei F8.
Beim Transport ist die Kombination aus der Panasonic Lumix DC-S9 mit dem S 18-40 mm F4.5-6.3 13,5 Zentimeter breit (mit Gurtösen), 7,4 Zentimeter hoch und 8,7 Zentimeter tief (mit Objektivdeckel 9,3 Zentimeter). [Foto: MediaNord]
Am Bildrand sieht es anders aus, denn hier wird bei 40 mm mit 60 lp/mm das Maximum erreicht, wofür man aber auf F11 abblenden muss. Das ist ein richtig guter Wert, liegt die Auflösung im Bildzentrum doch nur hauchdünn darüber, heißt: Das ist sehr gutes Festbrennweitenniveau! Wirklich überraschend ist aber, dass man für ein beachtliches Auflösungsniveau am Bildrand gar nicht stark abblenden oder zoomen muss, denn im gesamten Brennweitenbereich beträgt bei allen Blenden bis F11 der Randabfall weniger als 25 Prozent.
Das ist für ein günstiges Standardzoom ein richtig guter Wert. Beim Lumix S 18-40 mm F4.5-6.3 handelt es sich aber im Wesentlichen sogar um ein Ultraweitwinkelzoom – umso höher ist dieser recht geringe Randabfall zu werten. Nicht einmal die digitale Verzeichnungskorrektur, die normalerweise die Randauflösung reduziert, kann diese guten Ergebnisse verhageln.
Mit dieser hohen Auflösung und geringen optischen Fehlern gehört das Panasonic Lumix S 18-40 mm F4.5-6.3 zu den wohl besten Budget-Standard- und Ultraweitwinkelzooms. Dabei muss man allerdings die "Kröte" der geringen Lichtstärke und erst recht des fehlenden Telebereichs schlucken. Definitiv ist das Zoomobjektiv aber ein super Start beim Kauf einer Panasonic-Kamera, das man mit dem Kauf eines zweiten Objektivs nicht ersetzen, sondern eher ergänzen sollte, beispielsweise mit einer lichtstarken Festbrennweite oder einem Telezoom.
Fazit
Das Panasonic Lumix S 18-40 mm F4.5-6.3 (S-R1840) besitzt ein äußerst kompaktes und leichtes Kunststoffgehäuse, das dank Spritzwasser- und Staubschutz robuster ist als es aussieht. Es ist mit Zoom- und Fokusring sowie AF-MF-Schalter minimalistisch ausgestattet und besitzt eine schwache Lichtstärke, aber dafür einen äußerst schnellen Fokusmotor. Die Naheinstellgrenze ist nur bei kurzer Brennweite gut. Es überzeugt aber mit einer hohen Auflösung ab Offenblende, die zum Bildrand überraschend gering abfällt – das ist besonders angesichts des großen Bildwinkels bemerkenswert. Die optischen Bildfehler sind gering und das Gegenlichtverhalten ist trotz fehlender Streulichtblende gut.
Kurzbewertung
- Spritzwasser- und Staubschutz
- Schneller, leiser Autofokus
- Hohe Gegenlicht-Kontraste
- Hohe Auflösung im Zentrum ab Offenblende mit geringem Randabfall
- Kunststoff-Filtergewinde
- Deutliches Fokusatmen
- Unscharfe Bildränder bei Naheinstellgrenze
- Kein Bajonett für eine Gegenlichtblende
Im digitalkamera.de-Testlabor werden mit Hilfe der Software Analyzer von DXOMARK verschiedene Bildqualitätsparameter gemessen. Der Labortest mit klar gestalteten und leicht verständlichen Diagrammen, Erklärungstexten in Form einer ausführlichen PDF-Datei zum Download kostet je nach Umfang 0,49 bis 1,49 EUR im Einzelabruf für eine Kamera und 0,49 bis 0,69 EUR für ein Objektiv. Flatrates, die den Zugriff auf das gesamte Labortest-Archiv erlauben, sind ab 2,08 EUR pro Monat buchbar. Eine Flatrate hat keine automatische Verlängerung und wird im Voraus für einen festen Zeitraum gebucht und bezahlt.