Kompaktes Normalobjektiv

Sony FE 50 mm F2.5 G (SEL50F25G) im Test

2024-08-12 Mit dem FE 50 mm F2.5 G bietet Sony bereits seit April 2021 ein edles, kompaktes Normalobjektiv der Mittelklasse für Vollformatkameras an. Es besticht nicht nur mit seinen kompakten Abmessungen und einem geringen Gewicht, sondern auch seinem edlen Metallgehäuse und gehört zu einem Trio, denn es gibt noch ein 24 mm F2,8 G und ein 40 mm F2,5 G. Ob die Bildqualität auch den Anforderungen eines modernen 60-Megapixel-Sensors genügt, haben wir an der Sony Alpha 7R V getestet.  (Benjamin Kirchheim)

Verarbeitung

Das Objektiv-Trio von Sony FE 24 mm F2.8 G (SEL-24F28G), FE 40 mm F2.5 G (SEL-40F25G) und FE 50 mm F2.5 G (SEL-50F25G) hat identische Abmessungen von 4,5 Zentimeter Länge und 6,8 Zentimeter im Durchmesser. Lediglich das Gewicht unterscheidet sich minimal. Das hier getestete FE 50 mm F2.5 G ist mit gewogenen 174 Gramm knapp das schwerste des Trios, aber leicht ist es dennoch, obwohl das Gehäuse äußerlich aus Metall besteht.

Lediglich beim Bajonett für die mitgelieferte Streulichtblende und das 49mm-Filtergewinde (ebenfalls bei allen dreien identisch) besteht aus Kunststoff. Dank Dichtungen ist das Objektiv gegen Spritzwasser und Staub geschützt. Die mitgelieferte Streulichtblende ist sehr klein und leicht. Sie ist konisch und verjüngt sich leicht nach vorne, äußerlich besteht sie sogar aus Metall. Sie lässt sich zwar nicht zum Transport verkehrt herum anbringen, trägt aber auch nur 1,4 Zentimeter auf und bietet vorne ein 49 mm Kunststoff-Gewinde für Filter sowie den mitgelieferten Deckel; heißt: Die Blende kann immer montiert bleiben.

Ausstattung und Bedienung

Auch hier sind die drei Objektive des Trios absolut identisch. Angesichts der geringen Länge bringt Sony erstaunlich viele Bedienelemente unter: neben dem vorne angeordneten, elektronisch arbeitenden Fokusring gibt es einen Blendenring samt De-Click-Funktion, einen AF-MF-Schalter und eine Funktionstaste, die mit der Fokushalte-Funktion vorbelegt ist, sich aber über die Kamera umprogrammieren lässt. Einen optischen Bildstabilisator gibt es hingegen nicht.

Der Autofokus arbeitet dank zweier XD-Linear-Motoren unhörbar und schnell. Dabei zeigt sich jedoch sichtbares Fokusatmen. Immerhin unterstützt das Objektiv die digitale Korrektur des Fokusatmens durch die Kamera. Schaltet man am Objektiv auf manuellen Fokus um, arbeitet der griffig geriffelte Metall-Fokusring mit linearer Übersetzung. Sowohl bei Fotos als auch bei Videos ist dank der Fokuslupe und des Fokuspeakings seitens der Kamera und des feinfühligen Fokusrings eine präzise Fokussierung möglich.

Interessanterweise bietet die Festbrennweite bei manueller Fokussierung eine kürzere Naheinstellgrenze als mit Autofokus. Sony gibt die Naheinstellgrenze ab Sensorebene mit 35 Zentimeter bei Autofokus und 31 Zentimeter bei manuellem Fokus an. Die Abbildungsmaßstäbe betragen 1:5,6 beziehungsweise 1:4,8. In der Praxis konnten wir jedoch mit Autofokus bereits ab 32,9 Zentimeter fotografieren und damit ein 17,7 x 11,8 Zentimeter kleines Motiv aufnehmen, was einem Abbildungsmaßstab von 1:4,9 entspricht.

Manuell konnten wir sogar bereits ab 29,6 Zentimeter von der Sensorebene beziehungsweise 23,3 Zentimeter von der Objektivfront fokussieren und damit ein 15,4 x 10,3 Zentimeter kleines Motiv aufnehmen, was einem Abbildungsmaßstab von 1:4,3 entspricht. Das Bild zeigt dabei jedoch leicht unscharfe Ecken.

Zudem verfügt das Sony FE 50 mm F2.5 G über einen Blendenring aus Metall, der von F2,5 bis F22 mit Drittelschritten markiert und ganzen Blenden beschriftet ist. Er rastet satt und verfügt zudem über eine Automatikstellung mit weiterem Einstellweg zu F22 und deutlichem Einrasten. Dies hat aber nur im manuellen Modus und in der Zeitautomatik eine Auswirkung, in allen anderen Programmen steuert sowieso die Kamera die Blende. In M und A entscheidet man über den Blendenring, ob man die Blende hier oder über die Kamera einstellen möchte. Videografen können die Rastung abschalten und verfügen dann über einen stufenlos arbeitenden, unhörbaren Blendenring.

Bildqualität

Der optische Aufbau des Sony FE 50 mm F2.5 G (SEL50F25G) setzt sich aus neun Linsen zusammen, die in neun Gruppen angeordnet sind. Darunter befinden sich eine ED und zwei asphärische Linsen zur Minimierung von Bildfehlern. Hinzu kommt eine Nanovergütung, die Kontrastverluste, Reflexionen und Geisterbilder minimieren soll.

Die Blende besteht aus sieben abgerundeten Lamellen. Trotz der nicht allzu üppigen Lichtstärke lassen sich Motive vor unscharfen Hintergrund freistellen, wobei das Bokeh von allen drei Objektiven der Serie das schönste ist. Es ist weich und die Unschärfescheibchen zeigen nur einen minimal helleren Rand. Nur mit leichten Farbsäumen an Kontrastkanten im Unschärfebereich muss man leben.

Ansehnlich ist auch der Sternstrahleneffekt an punktuellen Lichtquellen, der sich ab F8 zeigt und beim weiteren Abblenden immer deutlicher wird. Für einen schönen Effekt reicht aber bereits F11, sodass man kaum Beugungsunschärfe befürchten muss. Das Gegenlichtverhalten ist gut. Die Kontraste bleiben hoch und auch Blendenreflexe und Flares zeigen sich kaum.

Im Testlabor zeigt das Sony FE 50 mm F2.5 G kaum optische Fehler, zumal diese von der Kamera korrigiert werden, was bei der Verzeichnung nicht einmal abschaltbar ist. Sie wird fast perfekt auskorrigiert und auch die Farbsäume sind gering. Die Randabdunklung fällt spätestens ab F2,8 kaum noch auf, ist aber auch bei F2,5 wirklich nicht hoch.

Selbst am 60-Megapixel-Sensor der Alpha 7R V zeigt das 50er bereits ab Offenblende eine hohe Auflösung im Bildzentrum, die sich beim minimalen Abblenden auf F2,8 noch gut von 82 auf 90 Linienpaare pro Millimeter (lp/mm) bei 50 Prozent Kontrast steigern lässt. Bei F4 ist mit 91 lp/mm das Maximum erreicht. Bereits bei F8 fällt die Auflösung minimal unter das Niveau der Offenblende, bleibt aber bis F11 bei knapp unter 80 lp/mm. Beim weiteren Abblenden verliert die Auflösung aber rund 10 lp/mm pro ganzer Blendenstufe.

Auch der Bildrand löst ab Offenblende mit 70 lp/mm ganz gut auf, der Randabfall bleibt stets unter 25 Prozent. Besonders bei F8 und F11 ist die Randauflösung mit 75 bis 77 lp/mm hoch und der relative Randabfall mit deutlich unter zehn Prozent sehr gering. Zusammen mit dem Sternstrahleneffekt kann man bei F8 und F11 wunderbare (Stadt-) Landschaften bei Tag und Nacht aufnehmen, bei Offenblende hingegen schöne Porträts. Damit ist das Objektiv, wie es sich für eine Standardbrennweite gehört, ein richtiges Multitalent.

Fazit

Das Sony FE 50 mm F2.5 G (SEL50F25G) ist eine edle und robuste, kleine Festbrennweite, die nicht mit Ausstattung geizt. Zudem ist der Autofokus schnell und leise. Neben Fotografen hat das Objektiv auch Videografen einiges zu bieten, wobei diese eine Kamera mit elektronischer Korrektur des Fokusatmens wählen sollten. Die Bildqualität ist sehr gut, die optischen Fehler sind minimal. Zusammen mit einem ansehnlichen Sternstrahleneffekt um punktuelle Lichtquellen kann man bei F8 und F11 wunderbare (Stadt-) Landschaften bei Tag und Nacht aufnehmen, bei Offenblende hingegen schöne Porträts mit tollem Bokeh. Damit ist das Objektiv, wie es sich für eine Standardbrennweite gehört, ein richtiges Multitalent. Für 570 Euro ist das 50er damit definitiv die beste und universellste Wahl aus der kompakten G-Serie.

Kurzbewertung

  • Kompaktes, hochwertiges, spritzwassergeschütztes Metallehäuse
  • Schneller, leiser Autofokus
  • Schöner Sonnenstern, besonders ab F11
  • Schönes Bokeh
  • Hohe Auflösung, vor allem im Bildzentrum
  • Kunststoff-Filtergewinde

Sony FE 50 mm F2.5 G (SEL50F25G) mit Sony Alpha 7R V

Auflösung MTF


Alpha 7R V

F2,5F2,8F4,0F5,6F8,0F11,0F16,0F22,0
50 mm81,8 / 70,1 (14 %)89,5 / 67,1 (25 %)90,6 / 67,6 (25 %)87,1 / 74,3 (15 %)80,7 / 75,1 (7 %)77,9 / 77,1 (1 %)68,9 / 68,8 (0 %)56,1 / 47,1 (16 %)

Im digitalkamera.de-Testlabor werden mit Hilfe der Software Analyzer von DXOMARK verschiedene Bildqualitätsparameter gemessen. Der Labortest mit klar gestalteten und leicht verständlichen Diagrammen, Erklärungstexten in Form einer ausführlichen PDF-Datei zum Download kostet je nach Umfang 0,49 bis 1,49 EUR im Einzelabruf für eine Kamera und 0,49 bis 0,69 EUR für ein Objektiv. Flatrates, die den Zugriff auf das gesamte Labortest-Archiv erlauben, sind ab 2,08 EUR pro Monat buchbar. Eine Flatrate hat keine automatische Verlängerung und wird im Voraus für einen festen Zeitraum gebucht und bezahlt.

Hersteller Sony
Modell FE 50 mm F2.5 G (SEL50F25G)
Unverbindliche Preisempfehlung 649,00 €
Bajonettanschluss E-Mount
Brennweite 50,0 mm
Lichtstärke (größte Blende) F2,5
Kleinste Blendenöffnung F22
KB-Vollformat ja
Linsensystem 9 Linsen in 9 Gruppen
inkl. ED und asphärische Linsen
Anzahl Blendenlamellen 7
Naheinstellgrenze 310 mm
Bildstabilisator vorhanden nein
Autofokus vorhanden ja
Wasser-/Staubschutz ja
Filtergewinde 49 mm
Abmessungen (Durchmesser x Länge) 68 x 45 mm
Objektivgewicht 174 g

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