Shortcut-Fernbedienung
Die etwa 80 Gramm leichte, 7 Zentimeter breite, 12,5 Zentimeter hohe und 1,2 Zentimeter tiefe Fernbedienung lässt sich per Bluetooth oder USB-C mit einem Rechner beziehungsweise dem Stifttablett verbinden. Die Funktionen der zehn Tasten und des Rollenrads der Fernbedienung lassen sich über den Treiber des Stifttabletts programmieren. Zudem kann die Fernbedienung im Quer- sowie Hochformat eingesetzt werden.
Das XPPen Shortcut-Keypad lässt sich "frei nach Schnauze" konfigurieren. [Foto: MediaNord]
Inbetriebnahme
Vor dem Verbinden des XPPen Artist Pro 19 (Gen 2) mit dem Rechner gilt es zunächst, sich die Anschlüsse des eigenen Rechners anzuschauen. Das Artist Pro 19 (Gen 2) wird nämlich über eine USB-C-Schnittstelle mit DisplayPort Alternative Mode (USB-C DP alt) betrieben. Die USB-C-Schnittstelle muss also in der Lage sein, Videodaten zu übertragen. Wenn sie dazu noch Power Delivery hat, umso besser, denn dann reicht ein USB-Kabel für alles aus. Besitzt die USB-C-Schnittstelle kein Power Delivery, dann muss mit einem zweiten USB-C-Kabel eine Verbindung zum mitgelieferten oder einem anderen USB-Netzteil hergestellt werden.
Der 3-in-1-Adapter liegt dem Artist Pro 19 (Gen 2) bei. Er wird benötigt, wenn man keinen USB-C alt Port mit Power Delivery besitzt. [Foto: MediaNord]
Bietet die Computer-Schnittstelle keinen DP alt Mode, muss das zum Lieferumfang gehörende 3-in-1-Kabel genutzt werden. Dieses Kabel besitzt einen USB-C-, einen USB-A- und einen HDMI-Stecker sowie einen USB-C-Anschluss. Der HDMI-Stecker wird einfach in eine HDMI-Schnittstelle auf der Rückseite des Rechners gesteckt und der schwarze USB-Stecker in eine USB-Schnittstelle am Rechner. Danach wird eines der beiden USB-C-Kabel in den 3-in-1-Adapter gesteckt. Das andere Ende kommt in das mitgelieferte USB-Netzteil oder eine USB-Schnittstelle, die mindestens fünf Volt Ausgangsspannung mit 3 Ampere Stromstärke bereitstellen kann.
Treibersoftware
Um das Artist Pro 19 (Gen 2) voll konfigurierbar zu machen, muss man den entsprechenden Treiber installieren. Diesen findet man auf der XPPen Website zum Download (siehe weiterführende Links).
Der Treiber des Artist Pro 19 (Gen 2) bietet eine übersichtliche Oberfläche und ist mit hilfreichen Illustrationen versehen. Neben der Einstellung der Projektionsfläche, also dem Arbeits- und Einstellungsbereich des Stifttabletts, bietet der Treiber Einstellungen für die Farbdarstellung des Artist Pro 19 (Gen 2) sowie die Helligkeit. Auch die Umschaltung der Farbräume ist hier zu finden.
Der Eingangsbereich im Treiber bietet Überblick über alle Einstellungs-Komplexe. [Foto: MediaNord]
Die Arbeitsbereichsanpassung erlaubt die Erweiterung der aktiven Fläche über mehrere Monitore. [Foto: MediaNord]
Bei der Stiftkonfiguration lassen sich die Funktionen in Abhängigkeit der verwendeten Software konfigurieren. [Foto: MediaNord]
Bei der Monitoreinstellung lässt sich der Farbraum wählen, aber auch andere Einstellungen können vorgenommen werden. [Foto: MediaNord]
Stifteinstellungen erfolgen ebenfalls über den Treiber. Neben dem Verhalten der Tasten auf dem Stift lässt sich auch die Druckempfindlichkeit einstellen und kontrollieren. Darüber hinaus wird die Shortcut-Fernbedienung über den Treiber konfiguriert. So lassen sich die Tasten beziehungsweise das Rollenrad mit verschiedenen Funktionen, Tastenkürzeln und natürlich auch Tastenkombinationen belegen, die einem die Arbeit deutlich erleichtern.
Für die Arbeit mit verschiedenen Programmen ist der Treiber des XPPen Artist Pro 19 (Gen 2) bestens vorbereitet. So lassen sich individuelle Konfigurationen für verschiedene Programme speichern. Wie es sich gehört, lassen sich die Konfigurationen auch im- und exportieren, falls man den Rechner wechseln muss oder einem guten Freund Konfigurationsarbeit ersparen möchte.
Haptik
Die Arbeit mit einem normalen Grafik-Stifttablett ist immer etwas "entkoppelt", da man für das Resultat auf den Monitor schauen muss. Beim XPPen Artist Pro 19 (Gen 2) und anderen Display-Stifttabletts ist das dank des eingebauten Monitors anders. Änderungen werden auf dem Stifttablett dargestellt und man kann wie auf einem Blatt Papier arbeiten. Man sieht auf dem Stifttablett schnell, wo man arbeiten möchte, und arbeitet da dann einfach drauf los.
Das Artist Pro 19 (Gen 2) lässt sich zum einen wie ein zusätzlicher Monitor nutzen. Man muss also die Anwendung, mit der man arbeiten möchte, auf diesen Monitor ziehen. Zum anderen kann man den Hauptmonitor auch auf das Artist Pro 19 (Gen 2) klonen. Das funktioniert auch mit Multimonitor-Setups sehr gut. Zu finden sind diese Optionen allerdings nicht im Treiber, sondern im Betriebssystem. Bei unterschiedlicher Auflösung von Monitor und Artist Pro 19 (Gen 2) muss man etwas probieren, um einen Stift-Werkzeug-Versatz zu vermeiden, aber dank ausführlicher FAQs auf der XPPen Website ist auch das kein großes Problem.
Die Tasten des Schlankstifts lassen sich... [Foto: MediaNord]
... mit ein wenig Geschick entfernen... [Foto: MediaNord]
... und durch eine flache Kappe ersetzen. Damit bekommt der Stift das Handling eines herkömmlichen Stifts. [Foto: MediaNord]
Die Datenübertragungsrate des Artist Pro 19 (Gen 2) Stifts ist mit 220 Übertragungen pro Sekunde hoch, was für eine feine Reaktion sorgt. Auch Latenzen von der Stiftbewegung haben wir nicht feststellen können. Die Druckstufen haben wir zwar nicht gezählt, aber die Steuerung verschiedener Werkzeug-Aspekte per Stiftdruck machten einen sehr präzisen Eindruck. Doch auch hier muss man wissen, dass die Druckfunktionen zwar im Treiber konfiguriert werden können, aber das Werkzeug in der Bildbearbeitung muss ebenfalls so angepasst werden, dass es die vom Artist Pro 19 (Gen 2) übertragenen Signale umsetzen kann. Die Stifttablett-Oberfläche ist durch die mattierte Struktur nicht nur gegen Reflexe geschützt, sondern sorgt auch für ein samtweiches Feedback beim Arbeiten.
Trotz der anfänglichen Skepsis gegenüber der Shortcut-Fernbedienung haben wir diese im Laufe der praktischen Arbeit sehr zu schätzen gelernt. So kann man sich den Abstand vom Artist Pro 19 (Gen 2) zur Shortcut-Fernbedienung optimal anpassen, um möglichst bequem arbeiten zu können. Der Bereich zwischen aktiver Fläche und Rand ist angenehm nutzbar, wenn man mal bis an den Rand arbeiten muss.
Richtig gut finden wir das Drehrad an einem der Stifte. Mit diesem kann man bequem die Stiftgröße, Deckung oder den Farbfluss anpassen, ohne in Menüs wühlen zu müssen. Das gleiche gilt natürlich auch für das Drehrad an der Shortcut-Fernbedienung.
Fazit
Das XPPen Artist Pro 19 (Gen 2) scheint mit etwa 1.000 Euro sehr hohen Preispunkt zu haben. Vergleicht man es jedoch mit dem Marktführer, so liegt man bei weniger als 1/3 des Preises eines vergleichbaren Gerätes. Abseits des günstigen Preises kann das Stifttablett auf ganzer Bandbreite überzeugen. Ein einfach zu bedienender Treiber, sehr gute Verarbeitung und üppiges Zubehör sorgen für ein Top Preis-Leistungsverhältnis, egal ob man nun Fotos und Videos bearbeiten oder digital Malen und Zeichnen möchte.
100 € Rabattcode Der Hersteller XPPen hat für digitalkamera.de-Leser für seinen Online-Shop einen Rabattcode eingerichtet. Der Code digitalkamera100, gültig bis zum 31.12.2024, soll 100 € Ersparnis bringen. Eine Provision oder sonst irgendeine Verfügung bekommen wir dafür nicht.