Systemblitz für Canon, Nikon und Sony
Testbericht: Cullmann CUlight FR60N
2017-03-23 Seit einiger Zeit hat der deutsche Zubehörspezialist Cullmann mit dem CUlight FR60 einen Systemblitz im Programm, zu dessen Ausstattung neben der optischen Fernsteuerung von Blitzgeräten auch eine auf Funk basierte Steuerung von kompatiblen Blitzgeräten oder Empfängern gehört. Wir haben uns den Systemblitz in der Variante für Nikon-Kameras in diesem Test genauer angeschaut. (Harm-Diercks Gronewold)
Nach dem „Unboxing“ oder auch Auspacken zeigt sich der Lieferumfang übersichtlich. Neben einer Nylontasche ohne Gürtelschlaufe, dafür aber mit Klettverschluss, ist ein stabiler Kunststoffstandfuß enthalten, damit der Blitz bequem als drahtlos gesteuerter „Slave“-Blitz aufgestellt werden kann. Der Standfuß besitzt zudem ein ¼“ Stativgewinde, das vorbildlich aus Metall besteht. Der CUlight FR60 oder kurz FR60 selber sieht nicht anders aus als andere Systemblitzgeräte mit schwenkbarem Kopf. Am unteren Teil des FR60 befindet sich nicht nur der metallene Blitzschuh, sondern auch die Aufnahme für die vier Mignon-Zellen, die zur Stromversorgung benötigt werden. Leider ist die Kennzeichnung der Batteriepolaritäten ungünstig angebracht. Diese befinden sich nämlich unterhalb des Scharniers für den Batteriefachdeckel und genau dieser schattet die winzigen Symbole ab. Wer keine Lust hat, den Blitz mit Akkus oder Batterien zu füttern, der kann das optional erhältliche Powerpack PP 4500 an dem dafür vorgesehenen Anschluss nutzen. Dieser dedizierte Anschluss ist unterhalb des AF-Hilfslichts auf der Vorderseite des FR60 zu finden. Die Rückseite des FR60-Unterteils dient der Blitzsteuerung. Neben einem großen beleuchteten LC-Display befinden sich hier die Schalter, Knöpfe und das drehbare Wahlrad.
Auf der Rückseite des Cullmann CUlight FR60 sind ein großes LC-Display mit Punktmatrix sowie eine Vielzahl von Bedienelementen untergebracht. [Foto: Cullmann]
Der Cullmann CUlight FR60 besitzt sowohl einen Bouncer als auch eine manuell vorziehbare Weitwinkel-Streuscheibe. [Foto: Cullmann]
Der Blitzkopf kann horizontal um bis zu 180 Grad geschwenkt und bis zu 90 Grad nach oben geneigt werden. [Foto: Cullmann]
Der obere Teil des Blitzgeräts lässt sich nach links und rechts um 180 Grad drehen und rastet pro Seite in insgesamt acht Schritten leicht ein. Das Schwenken des Blitzkopfes fühlte sich bei unserem Testgerät des FR60 „straff“ an. Neben dem Schwenken lässt sich der Blitz natürlich auch um bis zu 90 Grad nach oben neigen. Das Neigen des Kopfes geht um einiges leichter und angenehmer vonstatten als das Schwenken. Einen negativen Neigungswinkel für etwaige Nahaufnahmen besitzt der FR60 hingegen nicht. Der Zoomreflektor im Blitzkopf wird elektrisch verstellt, dabei „versteht“ das Blitzgerät die Steuersignale der Kamera. Eine manuelle Steuerung über das Blitzgerät selber ist jedoch auch möglich. Der Zoomreflektor besitzt einen Ausleuchtwinkel von 20 bis 200 mm (KB äquivalent) und kann mit dem Herausklappen der Streuscheibe auf 14 mm Ausleuchtung reduziert werden. Wird die Streuscheibe herausgeklappt, so ist die automatische und manuelle Zoomfunktion, wie bei anderen Systemblitzen auch, deaktiviert. Darüber hinaus kann eine kleine Reflektorkarte (Bouncer) für das indirekte Blitzen herausgezogen werden.
Zu den Anschlüssen des Blitzgeräts gehören neben einer USB-Schnittstelle und einem Blitzsynchronstecker auch ein Anschluss für eine externe optionale Stromversorgung. [Foto: MediaNord]
Zu finden ist der Anschluss für das optionale "Powerpack" unterhalb des AF-Hilflichts. [Foto: MediaNord]
Die Handhabung des FR60 geht recht einfach von der Hand, da das Bedienkonzept den Anwender durch die verschiedenen Funktionen und Einstellungen führt. Darüber hinaus gibt es einen dedizierten Knopf für die Umschaltung der verschiedenen Blitzsteuerungsarten. Der Schalter wird so lange betätigt, bis das Display die gewünschte Betriebsart anzeigt. Um die zwei unterschiedlichen „Slave“-Betriebsarten (Funk- und Lichtimpuls-Steuerung) besser kenntlich zu machen, schaltet die Displaybeleuchtung von Grün zu Rot um. Darüber hinaus zeigt ein kleines Icon oben links in der Ecke an, welche Betriebsart ausgewählt wurde. In den Betriebsarten selber werden die Einstellungen entweder über die kontextsensitiven Knöpfe unter dem Display oder mit dem leichtgängigen Drehrad durchgeführt. Die Lichtleistung des Cullmann CUlight FR60 liegt in dem zu erwartenden Bereich.
Die Displayinformationen sind übersichtlich und farblich unterlegt. Wenn sich der FR60 im Master-Modus befindet, leuchtet die Hintergrundbeleuchtung grün. [Foto: MediaNord]
Rot wird das Display beleuchtet, wenn der Blitz als Slave eingesetzt wird. [Foto: MediaNord]
Ob sich der CUlight FR60 in der Lichtimpuls oder Funksteuerung befindet, zeigt ein kleines Icon in der oberen rechten Ecke des Displays. [Foto: MediaNord]
Fazit
Der Cullmann CUlight FR60 ist ein umfangreich ausgestatteter und gut verarbeiteter Systemblitz. Die Einstellungsmöglichkeiten sind sehr umfangreich und die Handhabung vorbildlich einfach. Vermisst haben wir lediglich einen negativen Neigungswinkel. Unglücklich gelöst ist hingegen die Polaritätsanzeige am Batteriefach, diese ist auf der falschen Seite angebracht und ist auch noch sehr klein. Ansonsten hat der Blitz problemlos seine Arbeit verrichtet und ließ sich jederzeit schnell und einfach bedienen. Das CUlight FR60 ist für Canon, Nikon und Sony Kameras für knapp 250 Euro erhältlich.
Kurzbewertung
- Einfaches Handling
- Lichtimpuls- und Funksteuerung
- Sehr kleine Polaritätsmarker