Fotorucksack mit Sling-Funktion
Testbericht: Cullmann Sydney pro CrossPack 400+
2015-08-17 Der Sydney pro CrossPack 400+ ist das neueste Mitglied einer Taschenserie, die Cullmann seit September 2014 im Programm hat. Die Sydney-Reihe hält für jegliche Ausrüstung von der Kompaktkamera bis zur mittleren DSLR-Ausrüstung eine passende Behausung bereit. Gegenüber dem regulären Rucksack bietet der CrossPack den Vorteil des schnellen Zugriffs auf die Kamera ohne die Tasche absetzen zu müssen. Außerdem wirkt er auf den ersten Blick sehr durchdacht und mit seiner dicken Polsterung wie ein optimaler Schutz für die Ausrüstung. Ob sich dieser Eindruck in der Praxis bestätigt, zeigt der ausführliche Test der Redaktion. (Daniela Schmid)
Der Sydney pro CrossPack 400+.gehört zu einer neuen Taschenserie von Cullmann, die an der cyan-farbenen Designfalte auf der Vorderseite erkennbar ist. [Foto: Cullmann]
Der Cullmann Sydney pro CrossPack 400+.gehört nicht zu den allergrößten Sling-Rucksäcken. Man bringt aber doch einiges an Ausrüstung unter. [Foto: Cullmann]
Das Frontfach des Cullmann Sydney pro CrossPack 400+.ist besonders gut eingeteilt. Dort bringt man übersichtlich Smartphone, Tablet, Stifte und andere nützliche Kleingegenstände unter. [Foto: Cullmann]
Eine Regen- und Sonnenhülle gehört zum Lieferumfang des Cullmann Sydney pro CrossPack 400+. [Foto: Cullmann]
Verarbeitung, Design und Platzangebot Der CrossPack 400+ fügt sich mit schwarzer Grundfarbe und Designelementen in Cyan nahtlos ins Sydney-Design ein. Die blaue oder cyan-farbene Designfalte auf der Vorderseite soll zukünftig alle Cullmann Fototaschen zieren. Aber auch der Reißverschluss und deren Griffe sind in Blau gehalten. Damit gibt der CrossPack 400+ rein äußerlich ein durchschnittliches Bild ab: er ist schwarz wie (fast) alle Fototaschen und -rucksäcke mit ein paar aufpeppenden farblichen Elementen. Guter Durchschnitt also! Ebenfalls wie bei den meisten seiner Kollegen lässt die Verarbeitung kaum Wünsche offen. Die Nähte wirken sauber verarbeitet, die Reißverschlüsse lassen sich gut führen und das Material innen wie außen wirkt solide und robust. Sämtliche Verschlüsse, Schlaufen und Gummizüge sehen aus, als könnten sie ein paar Jahre Beanspruchung aushalten. Den Test hat der Sling-Rucksack jedenfalls tadellos überstanden, auch wenn wir eine jahrelange Dauerbelastung nicht ausprobieren können.
Der Innenraum des CrossPack 400+ ist zweigeteilt. Im unteren Teil findet eine Kamera mit bis zu vier eher kleinen Objektiven Platz, oben befindet sich ein sogenanntes DayPack-Fach für persönliche Gegenstände oder weitere Ausrüstung. Eine Trinkflasche kann in der seitlich angebrachten Netztasche transportiert werden, wobei dort auch ein Stativ transportiert werden kann. Dafür gibt es ein ausklappbares Fußtäschchen und eine Schlaufe. Besonders toll am Sydney pro CrossPack ist das Frontfach, das per Reißverschluss geschlossen wird. Es ist in viele kleine Fächer unterteilt und dient damit der optimalen Organisation. Es gibt ein Fach für ein Smartphone, ein Tablet-Fach (bis elf Zoll), zwei Stifthalter eine Netztasche mit Gummizug und einen kleinen Karabinerhaken. Für zusätzliche Speicherkarten und einen Ersatzakku ist im Deckel des Hauptfaches Platz, der über das Rückenteil des Rucksacks geöffnet wird. Das Speicherkartenfach und die Fächer für Smartphone und Tablet sind entsprechend gekennzeichnet.
Handhabung und Komfort Die Kamera kann über die Seite entnommen werden, wenn der CrossPack 400+ in seiner Funktion als Sling-Tasche an seinem diagonal von der rechten Schulter zur linken Hüfte verlaufenden Tragegurt vom Rücken vor den Bauch gezogen wird. Der CrossPack gehört mit zehn Liter Gesamtvolumen zu den mittleren bis kleinen Sling-Rucksäcken. Da das Hauptfach mittig geteilt ist, und noch diverse Unterteilungen um die Kamera herum verteilt sind, kann es für eine DSLR vom Umfang einer Canon EOS 70D plus angesetztem Reisezoom bis 300 Millimeter schon mal eng werden. Natürlich sind alle Innenelemente frei versetzbar – auch die Trennung zum oberen DayPack-Fach – aber bei einer DSLR dieser Größe kann man bequem eher nur zwei Zusatzobjektive einpacken. Benutzt man eine spiegellose Systemkamera, kriegt man locker vier Zusatzoptiken unter. Die Trennung zum DayPack-Fach kann ganz herausgenommen werden, soll ein großes Teleobjektiv transportiert werden. Bleibt die Unterteilung drin, kann diese zwar ein Stück nach oben versetzt werden, aber auch da ist irgendwann Schluss. Das Fach besitzt nämlich eine Klappe, die das Herausfallen von Gegenständen verhindern soll. Setzt man das Fach jetzt sehr weit nach oben, schließt der Deckel nicht mehr. Für kleinere Systemkameras aber ist der CrossPack 400+ ideal. Und durch die hohe Anzahl an Zusatztaschen und -täschchen lässt sich auch das ganze Zubehör übersichtlich und schnell zugänglich verstauen. Da der Rucksack insgesamt nur 40 Zentimeter hoch ist, sind auch dem Packmaß des Stativs Grenzen gesetzt.
Der Tragegurt des Cullmann Sydney pro CrossPack 400+ kann idividuell auf die Körpergröße eingestellt werden. Er wird von einem Klettverschluss und einem Schnappverschluss zusammengehalten. Der Rücken wird Dank großer Lüftungskanäle stets gut belüftet. [Foto: Cullmann]
An der Seite des Cullmann Sydney pro CrossPack 400+ lässt sich ein kleines Reisestativ transportieren. Es wird oben von einer Schnalle gehalten, die Füße ruhen in einer eigens dafür vorgesehenen Tasche. [Foto: Cullmann]
Im Deckel des Cullmann Sydney pro CrossPack 400+ sind zwei Taschen für Speicherkarten und Ersatzakkus untergebracht. [Foto: Cullmann]
Das Hauptfach des Cullmann Sydney pro CrossPack 400+ ist unterteilt in
Kamera- und DayPack-Fach. Zugänglich ist es über des Rucksackrücken. Die
Kamera kann aber auch seitlich entnommen werden. [Foto: Cullmann]
Die Kamera kann beim Cullmann Sydney pro CrossPack 400+ über die Seite entnommen werden. Dank der Sling-Funktion kann der Rucksack vom Rücken vor den Bauch gezogen werden, um an die Kamera heranzukommen. [Foto: Cullmann]
Der CrossPack 400+ lässt sich recht leicht auf die persönliche Körpergröße einstellen. Der Hauptgurt besteht aus zwei Teilen, die per Klettverschluss und einem zusätzlichen Schnappverschluss zusammengehalten werden. Damit die Belastung der rechten Trageschulter nicht allzu groß wird, gibt es einen zusätzlichen Fixiergurt, der von der rechten Hüfte diagonal hoch zum Tragegurt läuft und dort eingehakt wird. Die entsprechende Schnalle am Tragegurt ist höhenverstellbar. Die relativ dicke Polsterung des Sydney pro CrossPacks bietet nicht nur der Ausrüstung einen guten Schutz, sie ist auch beim Tragen sehr angenehm. Der Rücken ist ähnlich wie bei den von uns bereits getesteten Vanguard-Modellen mit extra großen Lüftungskanälen versehen. Ein verschwitzter Rücken kommt damit natürlich trotzdem vor, entsteht aber nicht so leicht. Der große Handgriff an der Rucksackoberseite ist ebenfalls schön weich gepolstert. Mit ihm kann der Rucksack auch mal gut in der Hand getragen und sicher abgestellt werden. Der Boden ist mit einer wasserdichten Gummierung überzogen, so dass der Sydney pro CrossPack auch mal unbeschadet auf feuchtem Untergrund platziert werden kann. Schutz vor Nässe oder wie von Cullmann propagiert auch vor hoher UV-Belastung bietet das integrierte Regen- und/oder Sonnencover. Ihm ist im Inneren kein fester Platz zugewiesen. Damit man es nicht verliert, hakt man es besser irgendwo an.
Schutz der Ausrüstung Die dicke Polsterung schützt die Ausrüstung vor Stößen und Stürzen. Auch die Polsterung der flexiblen Inneneinteilung ist erfreulich dick, was besonders zusätzlich transportierten Objektiven zu Gute kommt. Dass man das Hauptfach nur über den Rücken ganz öffnen kann, mag im Alltag manchmal lästig sein, erhöht aber den Diebstahlschutz. An die Ausrüstung ist kein einfaches Herankommen. Das geht mit dem wohl organisierten Frontfach schon leichter, und dort sind Tablet und Smartphone untergebracht. Die dafür vorgesehenen Taschen sind aber immerhin so tief, dass der Zugriff zumindest etwas erschwert wird. Den Geldbeutel bringt aber vielleicht doch besser im geschützteren DayPack-Fach unter. Vor Schmutz, Nässe und Sonne ist der CrossPack 400+ mit Regen-/Sonnenhülle und gummiertem Boden optimal geschützt.
Fazit Der Sydney pro CrossPack 400+ ist ein sehr gut durchdachter Sling-Rucksack, der sowohl Kamera als auch großes und kleines Zubehör optimal und sicher verstaut. Der Zugriff auf die Kamera erfolgt schnell über die Seite, der Rest kann nur entnommen werden, wenn der Rucksack abgesetzt wird. Dafür ist der Inhalt gut geschützt, da die Entnahme über das Rückenteil erfolgt. Der CrossPack ist optimal für kleinere SLR-Kameras oder spiegellose Systemkameras, da er zu den eher kleinen Ausgaben seiner Gattung gehört. Aber auch größere Kameras können Dank der flexiblen Inneneinteilung transportiert werden, wenn auch nicht ganz so komfortabel.
Kurzbewertung
- Dicke und stabile Polsterung ermöglicht optimalen Schutz der Ausrüstung
- Optimale Inneneinteilung und gut durchdachte Zubehörfächer
- Angenehmer Tragekomfort durch große Lüftungskanäle im Rückenteil
- Gute Verarbeitung
- Für große Kameras mit großen Objektiven eher ungeeignet
- Design eher durchschnittlich