Fotorucksack mit doppelter Sling-Funktion

Testbericht: Hama Katoomba 170 RL Fotorucksack

2014-03-19 Ein cooleres Design als so manch anderer Fotorucksack, eine sehr gute Innenraumpolsterung und ein Haupttragegurt, der auf beiden Schultern getragen werden kann – damit zeichnet sich der Sling-Rucksack Hama Katoomba 170RL auf den ersten Blick aus. Ob damit fehlende Ausstattungsdetails wie ein Notebookfach kompensiert werden können und ob der Tragekomfort stimmt und die Kamera immer schnell bei der Hand ist, hat die Redaktion in der Praxis eingehend getestet.  (Daniela Schmid)

  • Bild Der Hama Katoomba 170 RL verfügt auf beiden Seiten über eine Stativhalterung. Je nach bevorzugter Trageschulter kann so die richtige Position ausgewählt werden. [Foto: Hama]

    Der Hama Katoomba 170 RL verfügt auf beiden Seiten über eine Stativhalterung. Je nach bevorzugter Trageschulter kann so die richtige Position ausgewählt werden. [Foto: Hama]

  • Bild Zieht man den Katoomba 170 RL vor den Bauch, hat man schnell Zugriff auf die Kamera. [Foto: Hama]

    Zieht man den Katoomba 170 RL vor den Bauch, hat man schnell Zugriff auf die Kamera. [Foto: Hama]

  • Bild Der gut gepolsterte Tragegurt des Hama Katoomba 170 RL kann wahlweise auf der linken oder der rechten Schulter getragen werden. [Foto: Hama]

    Der gut gepolsterte Tragegurt des Hama Katoomba 170 RL kann wahlweise auf der linken oder der rechten Schulter getragen werden. [Foto: Hama]

  • Bild Der Hama Katoomba 170 RL ist ein Sling-Rucksack und wird diagonal über einer Schulter getragen. [Foto: Hama]

    Der Hama Katoomba 170 RL ist ein Sling-Rucksack und wird diagonal über einer Schulter getragen. [Foto: Hama]

  • Bild Dieser optionale Zusatzgurt verwandelt den Hama Katoomba 170 RL in einen vollwertigen Fotorucksack. [Foto: Hama]

    Dieser optionale Zusatzgurt verwandelt den Hama Katoomba 170 RL in einen vollwertigen Fotorucksack. [Foto: Hama]

  • Bild Die Regenhülle des Hama Katoomba 170 RL befindet sich im Frontfach, das schick aussieht und gleichzeitig die Ausrüstung schützt. [Foto: Daniela Schmid]

    Die Regenhülle des Hama Katoomba 170 RL befindet sich im Frontfach, das schick aussieht und gleichzeitig die Ausrüstung schützt. [Foto: Daniela Schmid]

  • Bild Das Innere des Hama Katoomba 170 RL fasst eine SLR-Kamera mit bis zu vier oder fünf Objektiven. [Foto: Hama]

    Das Innere des Hama Katoomba 170 RL fasst eine SLR-Kamera mit bis zu vier oder fünf Objektiven. [Foto: Hama]

Verarbeitung, Design und Platzangebot Der Sling-Rucksack Hama Katoomba 170RL wirkt auf den ersten Blick erfrischend anders. Er kommt zwar auch nicht ohne das für Fotorucksäcke scheinbar übliche Schwarz aus, hat aber mit roten Farbakzenten und einem als coolem Designelement konzipierten Regenhüllenfach ein etwas aufregenderes Äußeres als so manches Konkurrenzprodukt. Bedingt durch die Flexibilität beim Tragen – sprich rechte oder linke Schulter – braucht er viele Dinge doppelt, zum Beispiel die Stativbefestigung. Das Stativ muss immer auf die Seite, auf der die Kamera gerade nicht entnommen wird. Demzufolge verfügt der Katoomba über viele Schlaufen und Verschlüsse. Diese sind aus Plastik gefertigt, wirken aber solide und gut verarbeitet. Die Reißverschlüsse schließen innenliegend um besser vor Staub und Spritzwasser zu schützen. Sie sind so optisch unauffälliger, führen sich aber manchmal etwas hakelig.

Neben dem von beiden Seiten zugänglichen Haupt- und Kamerafach, das dank flexibler Unterteilungen per Klettverschluss völlig frei einteilbar ist, gibt es ein Daypack-Fach und eine kleine Zubehörtasche. Das Daypack-Fach liegt im oberen hinteren Teil des Rucksacks und soll dadurch besonders sicher für persönliche Gegenstände wie Geldbeutel oder Smartphone sein. Kleinkram und eine 0,5-Liter-Flasche kriegt man unter, aber mit 21 x12 x 12 cm an den breitesten Stellen ist das Fach schnell voll. Eine kleine Netztasche mit Gummizug im Deckel des Faches fasst beispielsweise einen USB-Stick. Noch mehr kleines Zubehör kriegt man im Zubehörtäschchen oben vorne unter. Es hat eine zusätzliche Innentasche, ist gut gepolstert und daher auch für empfindliche elektronische Kleinteile geeignet. Es wird oben mittels Klettverschluss und rechts und links per Reißverschluss geschlossen. Sind diese offen, lässt es sich schön weit aufklappen. Die Regenhülle hat Hama pfiffigerweise in einer eigenen vorne angebrachten Tasche untergebracht, die gleichzeitig als Sicherung für das Hauptfach dient. Das Equipment soll so vor dem Herausfallen geschützt werden. Schnallt man dieses Frontfach ab, kann der Deckel des Hauptfaches komplett geöffnet werden. Er offenbart drei Täschchen mit eindeutiger Kennzeichnung: eines für volle Speicherkarten, eines für leere und ein weiteres für ein Reinigungstuch, das bereits im Lieferumfang enthalten ist. Alle Einschübe sind von beiden Seiten zu öffnen, je nachdem auf welcher Schulter der Rucksack gerade getragen wird.

Das Kamerafach bietet locker Platz für eine große SLR, die mit Objektiv sogar die komplette Breite von 22 Zentimeter einnehmen kann. Für die ganz großen Superteles reicht das nicht, aber man kann schon einiges an Brennweite unterbringen. Handelt es sich um sehr kleine Objektive, bringt man sogar bis zu fünf davon zusätzlich unter. Vier passen auf alle Fälle, sie sollten aber nicht länger sein als der Rucksack tief ist. Das sind gute zwölf Zentimeter und reicht auch für einen größeren Systemblitz.

Handhabung und Komfort Dadurch, dass der Katoomba 170 RL auf beiden Schultern getragen werden kann, hat er ein paar Schnallen und Haken mehr als Sling-Taschen, die auf eine Seite festgelegt sind. Das macht seine Bedienung etwas umfangreicher aber nie kompliziert. Der Tragegurt muss nur oben und unten umgeklickt und die Einteilung des Kamerafaches so angepasst werden, dass die Kamera beim Umbau wieder "oben" entnommen werden kann, wenn man sich die Tasche vor den Bauch zieht. Das ist aufgrund des gut haftenden Klettverschlusses aufwändiger als der Umbau des Gurtes. Den Stützgurt gegen Verrutschen hat Hama auf beiden Seiten angebracht. Der, der gerade nicht gebraucht wird, baumelt an der Seite herunter. Das gerade nicht benötigte Hüftpolster kann dagegen im Rückenteil verstaut werden. Da trägt es allerdings manchmal etwas auf. Bei der Beladung muss priorisiert werden, denn man kommt nicht überall gut ran, wenn die Tasche vor den Bauch gezogen wird. Alles, was dann im Kamerafach "unten" ist, ist schwer zugänglich und das Daypack-Fach kann schlecht geöffnet werden, weil das dicke Gurtpolster den Reißverschluss blockiert. Das ist auf der rechten Schulter störender als auf der linken.

  • Bild In einem kleinen Zubehörfach kann man gut Kleinkram wie Speicherkarten oder Zusatzakkus unterbringen.  [Foto: Hama]

    In einem kleinen Zubehörfach kann man gut Kleinkram wie Speicherkarten oder Zusatzakkus unterbringen. [Foto: Hama]

  • Bild Mit einem optionalen Zusatzgurt kann man den Hama Katoomba 170 RL zu einem vollwertigen Rucksack aufrüsten. [Foto: Hama]

    Mit einem optionalen Zusatzgurt kann man den Hama Katoomba 170 RL zu einem vollwertigen Rucksack aufrüsten. [Foto: Hama]

  • Bild Der Hauptgurt des Hama Katoomba 170 RL kann über Schnappverschlüsse leicht umgebaut werden und so auf der rechten oder linken Schulter getragen werden. [Foto: Daniela Schmid]

    Der Hauptgurt des Hama Katoomba 170 RL kann über Schnappverschlüsse leicht umgebaut werden und so auf der rechten oder linken Schulter getragen werden. [Foto: Daniela Schmid]

  • Bild Der Deckel des Kamerafaches beherbergt drei Fächer für volle und leere Speicherkarten sowie ein im Lierferumfang enthaltenes Putztuch. [Foto: Daniela Schmid]

    Der Deckel des Kamerafaches beherbergt drei Fächer für volle und leere Speicherkarten sowie ein im Lierferumfang enthaltenes Putztuch. [Foto: Daniela Schmid]

  • Bild Die Regenhülle schützt den Hama Katoomba 170 RL vor Wind und Wetter.  [Foto: Daniela Schmid]

    Die Regenhülle schützt den Hama Katoomba 170 RL vor Wind und Wetter. [Foto: Daniela Schmid]

  • Bild Der gummierte Boden des Katoomba 170 RL erlaubt das Abstellen des Rucksacks auf nassem matschigem Boden. [Foto: Daniela Schmid]

    Der gummierte Boden des Katoomba 170 RL erlaubt das Abstellen des Rucksacks auf nassem matschigem Boden. [Foto: Daniela Schmid]

Der Tragekomfort des Katoomba 170 RL lässt dagegen zu keiner Zeit Raum für Beanstandungen. Alle Polster sind dick und angenehm und die Schulter tut höchstens weh, wenn man den Rucksack bis ans Limit belädt. Für diesen Fall bietet Hama einen optionalen zusätzlichen Gurt, mit dem der Katoomba zu einem vollwertigen Rucksack ausstaffiert werden kann. Der Tragegriff fasst sich gut an und alle Schnappverschlüsse lassen sich leicht bedienen. Einzig die Reißverschlüsse sind manchmal etwas widerspenstig.

Schutz der Ausrüstung Auch bei der Schutzfunktion kann man am Katoomba nur wenig kritisieren. Die Ausrüstung ist durch wirklich gute Polster geschützt und auch die Innenraumteiler sind ausreichend dick. Das Frontfach mit Regenhülle schützt nicht nur Objektive vor dem Herausfallen, es hält auch Diebe ab. Und hier haben die hakeligen Reißverschlüsse auch ihren Vorteil: ein Langfinger muss das Kamerafach erst einmal soweit aufbekommen, dass er die Kamera unbemerkt entnehmen kann. Auch das Daypack-Fach ist hier gut gesichert – zum Einen, weil es im hinteren Teil des Rucksacks liegt und zum anderen, weil der Gurt den Reißverschluss verdeckt.

Kommt es zu einem Wolkenbruch, hüllt man den Katoomba schnell in seine leicht zugängliche Regenhülle aus dem Frontfach. Der Boden ist extra gummiert und weicht nicht durch, wenn er mal mit nassem Boden in Kontakt kommt. Außerdem ist er leicht zu reinigen.

Fazit Der Katoomba 170 RL ist ein rundum empfehlenswerter Sling-Rucksack. Sein Volumen ist ausreichend, um auch ein paar mehr Objektive einzupacken und die Ausrüstung ist optimal geschützt. Auch beim Tragekomfort gibt es nichts zu mäkeln und die Variationsmöglichkeit von rechter auf linke Schulter und zurück ist ein großer Pluspunkt. Das fehlende Notebook- oder Tablet-Fach ist nicht mehr ganz zeitgemäß und manchmal nerven die ganzen eingebauten Sicherungen. Wenn es richtig schnell gehen muss, steht nur die Kamera und wenig Zubehör rasch zur Verfügung. An den Rest kommt man oft nur ran, wenn man den Katoomba ganz abnimmt.

Kurzbewertung

  • Gummierter Boden schützt vor Nässe beim Abstellen
  • Tasche für Regenhülle sieht schick aus und sichert gleichzeitig die Ausrüstung
  • Kann auf der rechten und linken Schulter getragen werden
  • Extra Speicherkartenfächer mit Kennzeichnung für volle und leere Karten
  • Reißverschlüsse lassen sich nicht immer flüssig öffnen
  • Kein Notebook- oder Tablet-Fach
Hersteller Hama
Typenbezeichnung Katoomba 170 RL
Preis (UVP) 110,00 EUR
Korpuseigenschaften
Material Nylon
Hauptfarbe / Aktzentfarbe Schwarz / Rot
Abmessungen Außen 26 x 42 x 17 cm
Abmessungen Innen 24 x 28 x 15 cm
Lufthansa Handgepäck-tauglich (550 x 400 x 230 mm) ja
Fassungsvermögen 11 l
Leergewicht 1,18 kg
Belademöglichkeiten hinten, links, oben, rechts
Tragesystem
Tragevarianten Rücken (1 Gurt), Schultern
Brustgurt vorhanden ja
Gurte mit Antirutscheinrichtung nein
Hauptgurt abnehmbar ja
Gurte Längenverstellbar ja
Tragegurtbreite 8,00 cm
Tragegurtpolsterung ja
Maximale Tragegurtlänge 115 cm
Tragegurt abnehmbar nein
Tragegriff ja
Tragegestell verstaubar nein
Zusätzlicher Stützgurt ja
Sling-Funktion ja
Rücken belüftet ja
Rollen (Trolley) nein
Regenschutzhülle vorhanden ja
Wetterschutzhülle abnehmbar nein
Wasserfest ja
Wasserdicht nein
Schwimmfähig nein
Schließmechanismen Klettverschluss, Reißverschluss, Schnappverschluss
Befestigung für Stativ ja
Innenraum
Innenaufteilung Flexibel
Anzahl Fächer Innen/Außen 1 /2
Kamerafach herausnehmbar ja
Daypack-Fach vorhanden ja
Notebookfach vorhanden nein
Notebookfach herausnehmbar nein
Zubehörtaschen vorhanden ja
Speicherkartenfach ja

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Autor

Daniela Schmid

Daniela Schmid hat in Augsburg Sprachen studiert, bevor sie nach einem halben Jahr in einer PR-Agentur für IT-Firmen in die Verlagsbranche wechselte. Ab 2004 war sie als festangestellte Redakteurin für die Magazine Computerfoto und digifoto zuständig. Während eines dreijährigen Auslandsaufenthaltes in der Nähe von New York berichtete sie als freie Autorin für digitalkamera.de von der PMA, CES und der PhotoPlus Expo aus Las Vegas und New York und übernahm die Zuständigkeit für die Rubrik Zubehör. Seit 2009 testet sie auch regelmäßig Kameras.