Klein aber oho
Testbericht: Metz mecablitz M400
2017-01-27 Während der Photokina 2016 in Köln stellte der deutsche Blitzgerätehersteller Metz mecatech GmbH den kompakten Systemblitz Mecablitz M400 vor. Der M400 Systemblitz stellt die neueste Generation von Metz-Blitzgeräten dar, und aus diesem Grund haben wir uns das umfangreich ausgestattete Systemblitzgerät einmal genauer angesehen. Was uns dabei aufgefallen ist, haben wir in diesem kleinen „Hands on“ festgehalten. (Harm-Diercks Gronewold)
Dem Kenner fällt zunächst das neue Design der Verkaufsverpackung auf. Anstelle der traditionellen weißgrauen Verpackung zeigt sich die neue „Verschachtelung“ in edlem Schwarz. Nach dem Öffnen der Verpackung zeigt sich, dass das Blitzgerät in der Tat sehr geringe Abmessungen aufweist. So ist der untere Teil des Blitzgeräts gerade groß genug, um die vier Mignonzellen der Stromversorgung aufzunehmen. Zudem beherbergt der untere Teil die USB-Schnittstelle für Firmwareupdates. Auf der Rückseite befinden sich das monochrome OLED für die Statusanzeigen und ein Omniselektor für die verschiedenen Einstellungsmöglichkeiten. Das Display ist relativ klein, durch die OLED-Technologie aber sehr scharf. Auf der Vorderseite des unteren Teils befinden sich das AF-Hilfslicht und die LED-Leuchte, die zum Aufhellen von Videos genutzt werden kann.
Der obere Teil des Blitzgeräts ist um 180 Grad in beide Richtungen drehbar, dabei rastet es in jede Richtung in fünf Stufen ein. Neben der horizontalen Drehung lässt sich der Blitzkopfe auch um bis zu 90 Grad nach oben neigen, eine negative Neigung für nahe Objekte besitzt der M400 nicht. Die Mechanik für die horizontale und vertikale Beweglichkeit besitzt keinen Schalter für eine Arretierung im neutralen Bereich. Der Anwender muss also aufpassen, dass er unter Umständen die Position des Blitzkopfes nicht verändert. Zudem liegt die Mechanik frei, im Gegensatz zu anderen Metz Blitzgeräten und zeigt, dass Metz bei der Mechanik einen stabilen Metallbügel einsetzt. Auch beim Blitzschuh setzt Metz auf Metall, zumindest teilweise, denn die Verschraubung zum Befestigen des Blitzgeräts besteht aus Kunststoff.
Der Metz mecablitz M400 hat sehr kleine Abmessungen und passt damit zu kleinen DSLRs und spiegellosen Systemkameras. [Foto: Metz]
Der Omniselektor erlaubt die Navigation durch das Funktionsmenü. [Foto: Metz]
Der Blitzkopf des M400 kann um 180° in beide Richtungen gedreht und um 90° nach oben gekippt werden. Zudem sind eine Streuscheibe zum vorklappen und ein kleiner Blitzreflektor zum herausziehen vorhanden. [Foto: MediaNord]
Der mecablitz M400 kann auf den Standfuß gesetzt werden, um dort als Slave eingesetzt zu werden. [Foto: MediaNord]
Die elektrisch gesteuerte Streuscheibe deckt einen Brennweitenbereich von 24 bis 105 Millimetern ab. Wird die herausziehbare Streuscheibe vor den Reflektor geklappt, erweitert sich der Abstrahlwinkel auf 12 Millimeter. Wie alle Metz Systemblitzgeräte besitzt auch der M400 eine kleine herausziehbare Reflektionsfläche. Der M400 erreicht seine höchste Leistung von Leitzahl 40 bei der 105 mm Streuscheibenposition. Für Videografen besitzt der M400 eine in sechs Stufen schaltbare LED. Diese soll ausreichen, um eine Person vor der Kamera im Porträt auszuleuchten. Die Steuerung des Metz M400 kann entweder die eingesetzte Kamera übernehmen oder der Fotograf bedient das Gerät manuell.
Zudem ist der M400 in der Lage, als Master-Gerät andere kompatible Blitzgeräte drahtlos zu steuern. Dabei kommt die Lichtimpulssteuerung zum Einsatz. Drei Gruppen kann der M400 auf einem von vier Kanälen steuern. Darüber hinaus lässt sich der M400 auch als „Slave“-Blitz einsetzen. Sämtliche Funktionen und Einstellungen werden über der Omniselektor auf der Rückseite des Blitzgeräts ausgewählt und eingestellt. Hierbei unterstützt ein in zwei Helligkeitsstufen schaltbares monochromes OLED. Die Menüstruktur ist wegen der Displaygröße ziemlich verschachtelt, sodass man einige Zeit zum Einarbeiten benötigen wird. Eigene Konfigurationen können auf zwei frei belegbaren Speicherplätzen gesichert werden, sodass nicht jedesmal alle Einstellungen erneut vorgenommen werden müssen.
Auf der Vorderseite des Unterteils sind eine regelbare LED-Leuchte und das AF-Hilfslicht angebracht. [Foto: Metz]
Zum Lieferumfang gehört der Standfuß für den Blitz. Der Fuß besitzt zudem ein 1/4" Gewinde aus Kunststoff. [Foto: MediaNord]
Der M400 wird über vier Mignonzellen mit Strom versorgt. [Foto: Metz]
Fazit
Der Systemblitz Metz M400 macht einen sehr guten Eindruck. Besonders die kompakten Abmessungen überzeugen und machen den M400 zu einem idealen Begleiter für kleine DSLRs, spiegellose Systemkameras und auch Kompaktkameras mit Blitzschuh. Das Bedienkonzept ist verständlich und das OLED ist, trotz seiner recht geringen Größe, übersichtlich, auch wenn das Funktionsmenü sehr verschachtelt ist. Der Metz mecablitz M400 ist für Canon-, Nikon-, Sony- sowie Olympus/Panasonic-, Fujifilm- und Pentax-Blitzanschlüsse für knapp 250 Euro im Fachhandel erhältlich.
Kurzbewertung
- Kompakte Bauweise
- Eingebaute Videoleuchte