40-Zoll-Monitor (100 cm)
Testbericht: Philips BDM4037UW 4K-Großbild-Monitor
Seite 2 von 2, vom 2018-03-22 (Autor: Jan-Markus Rupprecht)Zur Seite 1 wechseln
Das kann man von dem Monitorgehäuse nicht uneingeschränkt behaupten. Das Panel ist von einem etwa 1 cm breiten silbernen Rahmen umgeben. Dieser wiederum ist von einem weiteren sehr schmalen Rahmen umgeben, der hinten um die Ecke geht. Von hinten sieht das super aus, von vorne hingegen überhaupt nicht, denn der Abstand zwischen diesen beiden Rahmen ist sehr ungleichmäßig. Autoliebhaber (und Kamera-Liebhaber), die auf gleichmäßige Spaltmaße achten, bekommen das Grausen. (Ich bin mir aber sicher, in der CAD-Konstruktionszeichnung, in der Theorie also, waren die Abstände alle super gleichmäßig.)
Auch von Hinten sieht der Monitor nur in der Theorie (sprich: im Katalog oder auf der Website) wunderschön aus. In der Praxis ist er ein Kabel-Igel, denn die Anschlüsse sind über weite Teile der Rückwand verstreut und alle rechtwinklig nach hinten herausgeführt. Dadurch wird die Gesamte Rückwand zum "Patch-Panel", von Kabel-Management keine Spur. Der Vorteil davon ist immerhin, dass alle Buchsen gut zu sehen und gut zu erreichen sind. Nur frei im Raum stehen kann der Monitor eigentlich nicht gut. Insofern hätten die Designer eigentlich nicht so viel Mühe in die nur theoretisch wunderschöne Rückseite stecken müssen. Wer möchte, kann den Monitor an einen Arm mit einer 100x100mm-VESA-Halterung schrauben. An die Wand geht hingegen wegen der nach hinten weglaufenden Kabel nicht. Bei dem Curved-Monitor würde das aber auch eher wenig Sinn machen.
Von den Anschlüssen her ist der Philips BDM4037UW sehr opulent bestückt. Zweimal Display-Port, zweimal HDMI (1 x 1.4 und 1 x 2.0) und für alte Rechner sogar ein herkömmlichen VGA-Anschluss. Der schafft natürlich keine 4K-Auflösung, aber vielleicht ist es mal ganz hilfreich, wenn irgendwo ein alter Rechner auftaucht, den man noch irgendwo anschließen möchte, denn einen solchen Anschluss findet man immer seltener. Zudem bietet der BDM4037UW verschiedene Modi zur Darstellung mehrerer Signalquellen gleichzeitig (Bild in Bild oder vier Bilder gleichzeitig). Deshalb machen viele Anschlüsse und auch der VGA-Anschluss durchaus Sinn. Heute selbstverständlich ist auch ein USB-3.0-Hub: Einen Eingang und drei Ausgänge hat der Monitor, einer davon stellt einen erhöhten Ladestrom, z. B. zum Aufladen von Smartphones, bereit.
Der Philips BDM4037UW bietet viel Platz für Programmfenster. Die leicht gewölbte Bildschirm-Form hat sich auf in unserem Langzeittest bestens bewährt. Bei heller Sonne sollten man aber nicht mit weißen Hemd vor dem etwas spiegelnden Monitor sitzen. [Foto: MediaNord]
Die Bedienung (sofern man mal was bedienen muss) erfolgt komplett über eine einzige Vier-Wege-Wippe mit Druckfunktion auf der Rückwand (rechts unten, von vorne gesehen), die man gut ertasten kann und die das On-Screen-Menü aktiviert. Die On-Screen-Menüs sind zwar grobpixelig und nicht gerade schön, geben aber keine Rätsel auf, die Bedienung mit dem Joysticks ist sehr intuitiv und gelungen. Der Philips bietet verschiedene voreingestellte Bildmodi, die aber nur Farben und Kontraste beeinflussen. Eine weitere Bildmodifikation (wie etwa eine zusätzliche Schärfung) muss man in keinem der Modi befürchten.
Wie es sich für einen Multimedia-Monitor gehört, hat der Philips BDM4037UW eingebaute Lautsprecher. Diese strahlen irgendwie innen im Gehäuse ab und sind klanglich einfach nur unterirdisch schlecht. Sie reichen nicht einmal für Internet-Telefonate – der Gesprächspartner wäre kaum zu verstehen. Für mehr als Piepstöne taugt das nicht. Über einen Audio-Ausgang lassen sich externe Aktivlautsprecher oder ein Kopfhörer anschließen.
Fazit
Der Philips BDM4037UW ist ein sehr gut verwendbarer, riesengroßer Büro-Monitor und völlig unproblematisch im Betrieb. Die leichte Curved-Form erwies sich als sehr angenehm. Die Bedienung ist gelungen, die Ausstattung an Schnittstellen umfangreich. Kleinere Design- und Verarbeitungsmängel mag man ihm verzeihen. Der Preis ist für diese Bildgröße und Ausstattung fast günstig. Natürlich ist der Philips BDM4037UW eigentlich kein Bildbearbeitungsmonitor, aber ohne professionellen Anspruch kann man durchaus darauf Fotos bearbeiten, sofern man eine neutrale Farbeinstellung wählt oder den Monitor mit einem Kolorimeter und entsprechender Software kalibriert. Bereits werkseitig ist der Monitor gut kalibriert, ein individueller Testausdruck liegt bei.
Kurzbewertung
- sehr großer Bildschirm (40 Zoll, über 1 Meter)
- hohe 4K-Auflösung ist bei der Größe ohne Skalierung nutzbar
- gekrümmte Bauform macht bei dieser Größe auf dem Schreibtisch Sinn
- viele Anschlüsse (2 x HDMI, 2 x DP, 1 x VGA)
- gelungene Bedienung und unproblematischer Betrieb
- Blickwinkelabhängigkeit bei seitlichem Betrachtungswinkel
- keinerlei Kabelführung (alle Kabel gehen hinten rechtwinklig ab)
- Design bzw. Verarbeitung mit deutlich sichtbaren Schönheitsfehlern
- eingebaute Lautsprecher sind völlig unbrauchbar