Üppig ausgestatteter Allwetterrucksack
Testbericht: Vanguard "The Heralder 46" Fotorucksack
2013-10-20 „The Heralder“ ist eine Taschenserie aus dem Hause Vanguard, die zur Zeit fünf Schultertaschen und vier Rucksäcke umfasst. Den kleinsten Rucksack der Familie haben wir uns einmal genau angeschaut und ausprobiert, welche Austattungsmerkmale die Vanguard-Designer dem kleinen „Heralder 46“ mit auf den Weg gegeben haben. Zudem sagen zeigen wir, was uns besonders an dem Rucksack gefallen und auch, was uns nicht so gut gefallen hat und demonstrieren seine vielen Funktionen auch in einem Video. (Harm-Diercks Gronewold, Jan-Markus Rupprecht)
Der Vanguard The Heralder 46 Fotorucksack zeigt sich im traditionellem Design. [Foto: Vanguard]
Durch die variable Inneneinteilung läßt sich der Heralder 46 optimal an die individuelle Ausrüstung anpassen. [Foto: Vanguard]
Im Auslieferungszustand ist im oberen Bereich des Rucksacks jede Menge Platz für Zubehör. [Foto: Vanguard]
Durch den herausziehbaren Stativhalter kann ein ein Stativ sicher an der Seite des Heralder 46 befestigt werden. [Foto: Vanguard]
Eine Smartphone-Tasche, die am Tragegurt angebracht ist, gehört ebenfalls zum Lieferumfang. [Foto: Vanguard]
Die Klappe an der Seite des Rucksacks erlaubt ein schnelles Entnehmen und Verstauen der Kamera. [Foto: Vanguard]
Zudem bietet die Klappe noch Stauraum für Zubehör und auf der Innenseite ein Speicherkartenfach. [Foto: Vanguard]
Die große Polsterung sorgt auf dem Rückenteil für eine Belüftung des Rückens. [Foto: Vanguard]
Das Laptopfach des Heralder 46 bietet genug Platz für ein Laptop mit einem 15"-Display. [Foto: Vanguard]
Die Regenschutzhülle ist fest mit dem Rucksack verbunden und kann in einer unsichtbar angebrachten Tasche verstaut werden. [Foto: Vanguard]
Um etwaigen Missverständnissen vorzubeugen, sollte angemerkt werden, dass „the Heralder 46“ mit Außenmaßen von 480 x 310 x 265 mm nicht wirklich klein ist. In dem Rucksack ist Platz für eine Profi-DSLR mit montiertem Teleobjektiv, zusätzlich hinein passen noch weitere kleinere Tele- oder Weitwinkelobjektive sowie Systemblitzgerät, Tablettcomputer, Notebook mit einem 15"-Display, Akkus und Speicherkarten. Kurzum der Heralder 46 fasst alles, was man bei einem Tagestrip mit Fotoausrüstung so braucht.
Der Heralder 46 besteht überwiegend aus gewebtem Polyester, das mechanischen Belastungen hervorragend widerstehen kann. Die Standfläche des Heralder 46 ist zusätzlich gummiert, so dass es kein Problem ist, den Rucksack auf feuchtem Gras oder auf schmutzigem Boden abzustellen. Über dem Hauptfach des Rucksacks haben die Designer eine großzügige Schutzlasche angebracht, das die nicht wasserdichten Reißverschlüsse des Hauptfaches vor Regen und mechanischen Einflüssen schützt. Für längere Touren im Regen besitzt der Heralder 46 zusätzlich eine Regenschutzhaube, die unsichtbar in einem Fach unter der Rückenpolsterung verstaut ist. Bei unserer Probebeladung mit einem mittelgroßen Reisestativ in "Traveller-Bauart" mit 43 cm Packmaß konnten wir sogar das Stativ noch mit unter der Regenschutzhülle unterbringen.
Der Heralder 46 ist so konzipiert, dass alle Be- und Entladevorgänge im stehenden Zustand vorgenommen werden, ohne dass das Tragesystem auf den Boden gelegt werden muss. Im Auslieferungszustand ist der Innenraum so aufgeteilt, dass die obere Hälfte als Aufbewahrung für loses Zubehör benutzt werden kann oder auch als Daypack-Fach für Kleidung oder Proviant. Im unteren Bereich befinden sich die Quereinschübe für Kamera, Objektive und Blitzgerät. Auf der Rückseite der Hauptfachklappe befindet sich das gepolsterte Fach für einen Tablet-Computer. Da die Hauptfachklappe im beladenen Zustand Gefahr läuft, ganz herunter zu klappen, hat Vanguard die Klappe mit zwei Winkeln aus Gummizügen und Netzgewebe fixiert, so dass die Klappe zunächst nur auf ca. 45° öffnet. Beim weiteren Öffnen ergibt sich dann eine Federwirkung durch die Gummizüge. Mit etwas Zug lässt sich die Klappe also zum Beladen auch weit öffnen. Sehr gut durchdacht: Nach dem Anheben der Klappe kann man die Reißverschlüsse zunächst soweit öffnen, dass man freien Zugang auf das obere Fach für Zubehör oder Proviant hat.
Zusätzlich zur Haupt-Öffnung gibt es auf der linken Rucksack-Seite noch eine Schnell-Zugriffsmöglichkeit auf die Kamera. Die Klappe ist mit einem Reißverschluss ruckzuck komplett geöffnet und ermöglicht dann Zugang zur Kamera mit angesetztem Objektiv. Selbst lange Brennweiten können dabei montiert sein, wenn die gesamte Rucksackbreite durchgängig genutzt wird. Die Schnellzugriff-Klappe besitzt auf der Innenseite eine Speicherkartentasche und darüber hinaus eine sowohl von außen als auch innen zugängliche Tasche für Kleinteile wie beispielsweise optische Filter oder ein Reinigungstuch.
Ein weiteres gelungenes Ausstattungsmerkmal ist die Stativhalterung. Diese besteht aus zwei Teilen. Der obere Teil, ein kleiner Riemen mit Schnellverschluss, ist permanent an der Seite des Heralder 46 sichtbar. Der untere Teil des Stativhalters wird hingegen nur im Bedarfsfall aus seiner eigenen Tasche gezogen und bei Nichtgebrauch unsichtbar. Dieser Teil besteht aus einem großzügig dimensionierten Beutel, der mit einem Zurrgurt ausgestattet ist. An der Unterseite des Beutels befindet sich ein kleiner Metallhaken, der in die am untersten Ende des Rucksacks angebrachte Schlaufe geschoben und so fixiert. Ein kleiner Widerhaken verhindert dabei das Herausrutschen. Durch diese Konstruktion sitzt der untere Teil des Stativhalter sicher am Rucksack und kann, je nach Stativgröße, zwei oder drei Stativbeine aufnehmen, die dann mit dem Zurrgurt an Ort und Stelle fixiert werden. Der obere kleine Riemen sichert unterdessen den oberen Teil des Stativs. Im Zusammenspiel ermöglichen die beiden Teile des Stativhalters eine gelungene Sicherung eines kleinen bis mittleren Statives.
Noch vor dem gut belüfteten Tragegestell befindet sich das Notebookfach, das über einen eigenen Reißverschluss an der Seite beladen wird und dick gepolstert Schutz für ein Notebook mit einem Display von maximal 15 Zoll bietet. Da der Rucksack viel Platz für eine umfangreiche Kameraausrüstung bietet ist das Tragegestell dementsprechend großzügig konzipiert. Hier haben die Vanguard-Entwickler auf sehr breite Tragegurte geachtet, damit sich das Rucksackgewicht optimal auf die Schultern verteilen kann ohne einzuschnüren. Um die Naht zwischen Tragegurten und Rucksack zu entlasten, wurden zusätzliche verstellbare Verstärkungselemente eingenäht. Der ebenfalls vorhandene breite Hüftgurt trägt seinen Namen leider zu Unrecht, denn durch die relativ geringe Bauhöhe des mittelgroßen Heralder 46 sitzt dieser bei einem durchschnittlich großen, männlichen Mitteleuropäer ungefähr auf Höhe des unteren Rippenbogens und verteilt das Gewicht somit überhaupt nicht auf die Hüfte. Dies würde nur bei kleineren Personen der Fall sein. Umgekehrt kann man erwarten, dass dies bei den größeren Rucksäcken der Heralder-Familie (Heralder 48, 49 und 51T) auch bei großen Personen deutlich besser funktionieren wird. Doch auch ohne Hüftgurt lässt sich der Heralder 46 durch die üppig gepolsterten Gurte angenehm tragen, selbst wenn man ihn mit knapp 20 Kilogramm bis obenhin beladen hat.
Auch in den kleinen Details bietet der Heralder 46 einiges zu entdecken. So besitzten zwei außen liegende Reißverschlüsse kleine klappbare Magnetsicherungen, die ein unbeabsichtiges Öffnen der Reißverschlüsse verhindern. Auch eine Trolley-Schlaufe am Rückenteil fehlt nicht, damit kann der Heralder 46 auf ein Trolley-Gestell geschoben werden und ein großzügiges mittiges Klettelement fixiert das Ganze dann sicher.
Fazit Der Vanguard Heralder 46 ein wirklich gelungener Rucksack, der durch hochwertige Verarbeitung und viele sinnvolle Austattungsmerkmale glänzt, wie der herausziehbare Stativaufnahme, magnetische Reißverschlusssperren sowie eine integrierte Regenschutzhülle mit genug Platz, um auch ein kleines Stativ vor starkem Regen zu schützen. Auch die Aufnahme für Trolley-Gestelle mit mittlerem Klettband zur sicheren Befestigung ist durchdacht. Einziger Wehrmutstropfen bei dem umfassend ausgestatteten Rucksack ist der Hüftgurt: Der Rucksack ist für große Menschen naturgemäß einfach zu klein, dass der Gurt sich auf der Hüfte aufstützen könnte. Durch die dicke Polsterung des Rückens und der Tragegurt ist der Tragekomfort dennoch gut.
Kurzbewertung
- Herausziehbarer Stativhalter
- Hoher Tragekomfort
- Magnetische Reißverschlusssperren
- Integrierte Regenschutzhaube
- Hüftgurt für große Menschen unbequem