Fotorucksack mit Sling-Funktion
Testbericht: Vanguard Up-Rise II 43 Fotorucksack
2014-07-15 Die Fotorucksackserie Up-Rise II von Vanguard bietet zahlreiche Modelle. Die kleinste Ausgabe Up-Rise II 34 konnte im Test bereits überzeugen, jetzt muss der größere Bruder Up-Rise II 43 zeigen, was er kann. Dank seiner großzügigeren Abmessungen bietet er mehr Stauraum und eignet sich damit auch für Profifotografen, die einen Batteriegriff benutzen oder mehr Zubehör unterbringen müssen. Wieviel der Größenunterschied tatsächlich bringt und ob der Up-Rise 43 durch gute Verarbeitung und weitere Ausstattungsdetails punkten kann, zeigt der ausführliche Test der Redaktion. (Daniela Schmid)
Der Vanguard Up-Rise II 43 ist der große Bruder des Up-Rise II 34. Er fasst eine größere Ausrüstung. [Foto: Vanguard]
Das großzügige Belüftungssystem im Rücken des Vanguard Up-Rise II 43 sorgt für ein angenehmes Tragegefühl auch bei wärmeren Temperaturen. [Foto: Vanguard]
Ein zusätzlicher Stützgurt gibt beim Tragen des Vanguard Up-Rise II 43 Hlat. [Foto: Vanguard]
Wer kompakte Objektive verwendet, kriegt im Vanguard Up-Rise II 43 bis zu vier zusätzlich zur Kamera unter. [Foto: Vanguard]
Verarbeitung, Design und Platzangebot Nachdem schon der Up-Rise II 34 im Test durch seine gute Verarbeitung überzeugt hat, waren die Erwartungen an das Modell 43 hoch und sie wurden nicht enttäuscht. Rein optisch sind die beiden bis auf die Abmessungen identisch und so kann auch der Up-Rise 43 mit hochwertigen Materialien aufwarten. Die Polster am Tragegriff, am Rückengurt und am Rückenpolster fühlen sich dick und angenehm weich an. Die Nähte sind gut verarbeitet und die innen schließenden Reißverschlüsse führen sich leicht und sicher. Der gepanzert wirkende Deckel des Hauptfaches macht klar, dass er die Ausrüstung gut schützen kann. Das schwarze Äußere wird von orangen Designelementen an den Reißverschlüssen unterbrochen. Das Innere ist komplett in Orange gehalten, laut Vanguard mit Absicht. Dank der Leuchtfarbe sollen sich kleine Ausrüstungsgegenstände leichter auffinden lassen. Da Fotoequipment meistens in dunklen Farben gehalten ist, stimmt das sogar.
Für die im Lieferumfang enthaltene Regenhülle gibt es eine eigene Tasche auf der Rucksack-Vorderseite. Darin lassen sich zur Not auch weitere kleine Ausrüstungsgegenstände unterbringen. Auf der von vorne gesehen rechten Seite ist Platz für ein kompaktes Stativ bis circa 50 Zentimeter Transporthöhe. Die Füße finden in einer Tasche Platz, die sich auch für den Getränketransport eignet, wenn man mal kein Stativ dabei hat. Eine fest angebrachte Schlaufe hält das Stativ oben fest. Diese ist aber recht eng und eher unpraktisch, da das Stativ von oben hinein geschoben werden muss. Einfacher geht es mit der zusätzlichen Schlaufe mit Schnappverschluss. Diese wird geschlossen und angepasst, wenn das Stativ in der Fußtasche steht und dann gibt es auch keine fummelige Einfädelei. Ein identischer Gurt ist auch auf der anderen Rucksackseite vorhanden. Er ist aber eher für den Diebstahlschutz durch Reißverschlussblockade geeignet als für Transportaufgaben.
Das Innere des Up-Rise 43 ist flexibel gestaltbar. Üblicherweise ist es in Kamerafach und Daypack-Fach unterteilt. Um die Kamera herum platziert man die Objektive oder ein Blitzgerät. Verwendet man kompakte Objektive wie zum Beispiel Festbrennweiten, so kriegt man davon vier Stück unter plus Kamera mit Objektiv. Benutzt man einen Batteriegriff, so kann man die Kamera auch statt mit der Unterseite zum Rückenteil mit der Seite nach hinten reinschieben. Sie steht dann zwar etwas nach oben raus. Da der Up-Rise 43 aber mit per Reißverschluss ausklappbaren Erweiterung ausgestattet ist, lässt sich der Deckel trotzdem schließen. Bei Bedarf klappt man die Unterteilung zum oberen Daypack-Fach um, damit das ganze Hauptfach zur Verfügung steht. Komplett herausnehmen lassen sich aber nur die anderen flexiblen Unterteilungselemente. Für Kleinkram und Zubehör wie Akkus und Speicherkarten gibt es lediglich eine Netztasche im Deckel des Hauptfaches. Ein Tablet-Fach sucht man vergebens.
Handhabung und Komfort Der Up-Rise II 43 gehört zur Gattung der Sling-Rucksäcke. Der Tragegurt verläuft diagonal von der rechten Schulter zur linken Hüfte. Möchte man die Kamera entnehmen, zieht man ihn den Rucksack vom Rücken auf den Bauch und öffnet das seitliche Fach. Dieses ist mit Vanguard speziell entwickeltem Schnellverschluss, Klett- und Reißverschlüssen gesichert. Der Schnellverschluss ist extrem flach. Beim Öffnen drückt man seine Seiten zusammen, beim Schließen muss er nur angedrückt werden. Das Kamerafach ist so trotz des dreifachen Schutzes gut zu öffnen und schnell zu schließen. Benötigt man Zugriff auf Zusatzobjektive, Blitzgeräte oder anderes Zubehör, muss man den Rucksack absetzen und den Deckel komplett öffnen.
Der Vanguard Up-Rise II 43 ist mit einer Regenhülle ausgestattet, die in einer vorderen Reißverschlusstasche untergebracht ist. [Foto: Vanguard]
Über einen Reißverschluss kann der Vanguard Up-Rise II 43 bei Bedarf nach vorne erweitert werden. [Foto: Vanguard]
Die für Stativfüße vorgesehene Seitentasche aus dehnbarem Neopren kann auch gut als Getränkehalter verwendet werden. [Foto: Vanguard]
Vanguards speziell entwickelter Schnellverschluss sichert das Kamerafach des Up-Rise II 43. [Foto: Vanguard]
Das Kamerafach des Vanguard Up-Rise II 43 ist mit Reißverschluss, Klettverschlulss und Schnappverschluss dreifach gesichert. Es lässt sich trotzdem gut öffnen. [Foto: Vanguard]
In Sachen Tragekomfort gibt sich der Up-Rise II 43 keine Blöße. Die großen Lüftungskanäle im Rückenpolster sorgen für eine ausreichende Belüftung auch bei längeren Touren. Die Polsterung ist dick und angenehm. Ein zusätzlicher Stützgurt verteilt das Gewicht zwar etwas und sorgt für einen optimalen Halt. Belädt man den Up-Rise II 43 allerdings bis zum Anschlag, so drückt das Gewicht bei längerem Tragen unangenehm auf die Trageschulter.
Schutz der Ausrüstung Dass ein Rucksack nicht nur die Ausrüstung transportiert, sondern sie auch explizit gegen Stöße, Staub und Nässe schützen soll, hat Vanguard verstanden. Die Polsterungen sind im gesamten Bereich dick genug um Stöße zu absorbieren. Dies schließt hier auch die flexiblen Inneneinteilungen mit ein, die bei vielen Konkurrenzmodellen sehr dünn gehalten sind. Der Deckel des Haupt- und Kamerafaches wirkt wie ein kleiner Panzer und kann einiges ab. Die große Ausrüstung ist also gut verstaut – mit Speicherkarten und Akkus sieht es hingegen nicht so gut aus. Es sind zum einen kaum eigene Fächer vorhanden und die einzige Netztasche im Deckel ist nur mit einem Klettverschluss gesichert, der nicht über die ganze Breite der Tasche geht. Kleine Gegenstände wie Speicherkarten rutschen da leicht seitlich raus. Auch für Wertgegenstände wie Smartphone oder Geldbeutel ist kein eigens gesichertes Fach vorgesehen. Dafür gibt es für den seitlichen Eingriff ins Kamerafach die Dreifachsicherung aus Reißverschluss, Klettverschluss und dem extra flachen Schnappverschluss. Auch der große Reißverschluss des Hauptfaches kann mit den Schlaufen rechts und links extra gesichert werden. Sind diese geschlossen, ist der Reißverschluss blockiert.
Gegen Nässe bietet der Up-Rise II 43 eine abnehmbare, schwarze Regenhülle, die standardmäßig in der vorderen Reißverschlusstasche verstaut ist. Die Schutzhüllte hat eine integrierte kleine Tasche und einen Karabinerhaken, so dass sie in nassem Zustand auch außen am Rucksack befestigt werden kann. Der Boden des Rucksacks ist nicht extra gegen feuchte und matschige Böden gummiert. Die gute Verarbeitung hält aber Staub und leichten Sprühregen ab. Ein Adressetikett informiert über den Besitzer, sollte dieser den Rucksack doch mal aus den Augen verlieren oder gar vergessen.
Fazit Der Vanguard Up-Rise II 43 ist ein gut verarbeiteter solider Sling-Rucksack, der einen sehr schnellen Zugriff auf die Kamera gewährt. Wenn er nicht bis zum Anschlag mit schwerer Ausrüstung beladen ist, trägt er sich angenehm und komfortabel. Das Equipment ist ausreichend geschützt, an guten Verstaumöglichkeiten für Kleinkram mangelt es aber. Und ein Tablet-Fach im Rücken wäre sehr willkommen gewesen.
Kurzbewertung
- Sehr gute Belüftung des Rückens beim Tragen
- Per Reißverschluss ausklappbare Erweiterung des Kamerafaches
- Extra konstruierte Schnalle spart Zeit beim Öffnen und Schließen
- Solide Polsterung besonders im Deckel
- Kein Tablet-Fach
- Wenig Taschen für kleines Zubehör