Zeichnen wie auf Papier

XP Pen Artist Pro 16 Gen 2 Stift-Display im Test

2023-11-13, aktualisiert 2023-11-14 Der chinesische Tabletthersteller XP Pen stellt seit einigen Jahren batterielose Stifttabletts für einen verhältnismäßig schmalen Geldbeutel her. Wir haben die Neuvorstellung des Artist Pro 16 Gen 2 Stift-Displays zum Anlass genommen, das 2.560 x 1.600 Pixel auflösende und mit über 16.000 Druckstufen sehr empfindliche Stift-Display einmal genauer zu betrachten. Was wir dabei entdeckt haben, verraten wir in diesem Testbericht.  (Harm-Diercks Gronewold)

Das Artist Pro 16 Gen 2 Stift-Display ist die zweite Generation des Stift-Displays des chinesischen Herstellers XP Pen. Das Stift-Display ist in den Größen 16 und 14 Zoll erhältlich. Wir haben die 16 Zoll Version getestet.

Die Firma XP Pen wurde 2005 in Japan von P-Active, einem in Taiwan ansässigen Unternehmen, gegründet. Jetzt ist der Firmensitz in der chinesischen Industriemetrople Shenzen und gehört zur Hanvon Ugee Group. Auch Hanvon hat im Jahr 2010 sein Glück mit dem Vertrieb von batterielosen Grafiktabletts und E-Book-Readern versucht, hat sich aber bereits 2012 wieder aus dem deutschen Markt verabschiedet.

Lieferumfang

Im Karton des XP Pen Artist Pro 16 Gen 2 ist einiges enthalten. Neben dem Stift-Display befindet sich ein Aluminium Etui darin, das Stift und Bluetooth-Dongle enthält. Der Bluetooth-Dongle ist nur notwendig, falls der eigene Rechner kein eingebautes Bluetooth-Modul besitzen sollte. Zudem sind acht Wechsel-Stiftspitzen in dem Etui untergebracht. Darüber hinaus gibt es eine Schortcut-Fernbedienung, die über Bluetooth mit dem Rechner verbunden wird. Neben der Hardware liegen ein USB-C-Kabel, ein USB-C auf USB-A-Kabel, ein USB-A-Verlängerungskabel sowie ein USB-Netzteil, ein Reinigungstuch und ein "Zeichenhandschuh" im Karton. Letzterer sorgt dafür, dass die Hand beim Arbeiten ohne großen Widerstand über die Arbeitsfläche des Artist Pro 16 Gen 2 gleitet.

Das Tablett

Das XP Pen Artist Pro 16 Gen 2 Stift-Display ist etwa 41 Zentimeter breit, 29 Zentimeter hoch und zwei Zentimeter tief. Die aktive Fläche hat eine Diagonale von rund 40 Zentimetern (16") und ist damit etwas größer als Blatt DIN A4. Das Artist Pro 16 Gen 2 Stift-Display wiegt etwa 1,7 Kilogramm.

Der überstehende Bereich des Artist Pro 16 Gen 2 Stift-Displays kann als bequeme Handablage genutzt werden. Für ein besseres Arbeitserlebnis ist die Oberseite leicht geneigt. Diese Neigung kann mit zwei ausklappbaren, etwa 8,5 Zentimeter langen Standfüßen am Boden des Artist Pro 16 Gen 2 Stift-Displays auf 60 Grad vergrößert werden, um den Winkel eines Zeichentisches zu simulieren. Zudem sind kleine Gummi-Pads auf der Unterseite angebracht, so dass das Stift-Displays nicht so leicht verrutscht.

Das Display im Artist Pro 16 Gen 2 löst, wie bereits erwähnt, mit 2.560 x 1.600 Pixeln auf und erreicht eine Leuchtdichte (Helligkeit) von 250 Candela pro Quadratmeter (Herstellerangabe). Zudem werden 99 Prozent des sRGB-Farbraums und 97 Prozent des AdobeRGB-Farbraums abgedeckt. Der Betrachtungswinkel beträgt 178 Grad horizontal und vertikal. Es ist also ziemlich wahrscheinlich, dass ein IPS-Panel als Display zum Einsatz kommt. Das Display besitzt ein Seitenverhältnis von 16:10 und erreicht eine Pixeldichte von knapp 190 dpi. Die Oberfläche des XP Pen Artist Pro 16 Gen 2 besteht aus mattiertem Kunststoff, der Reflexionen bei der Arbeit vermindert.
Nachtrag vom 14.11.2023: Wie uns der Hersteller mitgeteilt hat, besteht der rot eingefasste Bereich des Stift-Display aus AG geätztem Glas und nicht aus Kunststoff. Die Oberfläche ist damit deutlich robuster gegenüber mechanischen Beschädigungen als angenommen.

Der Stift

Der Stift ist leicht gummiert, besitzt eine konische Form, eine Wipptaste sowie eine weich gelagerte Oberseite, die meistens für die Radiergummi-Funktion eingesetzt wird. Mit etwas mehr als 16 Gramm ist der Stift schön leicht. Er liegt aufgrund seiner Form angenehm in der Hand, wenn auch die Gummierung etwas glatt erscheint, aber das ist nur eine persönliche Präferenz.

Der Stift arbeitet mit Induktionstechnologie, er benötigt also keine Batterie als Stromquelle, denn die Energie wird direkt im Stift erzeugt, wenn er weniger als einen Zentimeter über der Tablet-Oberfläche positioniert wird. Der Stift kann etwas mehr als 16.000 Druckstufen erkennen und einen Anstellwinkel von bis zu 60 Grad sensorisch erfassen. Damit lassen sich verschiedene Spezial-Pinselarten simulieren. Die Daten vom Stift werden bis zu 200 mal pro Sekunde übertragen, so dass auch feinste Änderungen auf das virtuelle Papier finden. Zum Stift gehören acht austauschbare Spitzen. Vier davon sind harte Standardspitzen und vier sind eher weicher. Sie fühlen sich an, als würde man mit Filzstiften arbeiten.

Die Shortcut-Fernbedienung

Die etwa 80 Gramm leichte, 7 Zentimeter breite, 12,5 Zentimeter hohe und 1,2 Zentimeter tiefe Fernbedienung lässt sich per Bluetooth oder USB-C mit einem Rechner verbinden. Die Funktionen der zehn Tasten und des Rollenrads der Fernbedienung lassen sich über den Treiber des Tablets programmieren. Zudem kann die Fernbedienung im Quer- sowie Hochformat eingesetzt werden.

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Autor

Harm-Diercks Gronewold

Harm-Diercks Gronewold, 52, ist gelernter Fotokaufmann und hat etliche Jahre im Fotofachhandel gearbeitet, bevor er 2005 in die digitalkamera.de-Redaktion kam. Seine Schwerpunkte sind die Produktdatenbanken, Bildbearbeitung, Fototipps sowie die Berichterstattung über Software und Zubehör. Er ist es auch, der meistens vor der Kamera in unseren Videos zu sehen ist und die Produkte vorführt.