Panoramaformen

2006-05-14 Das Wort "Projektion" wird verwendet, um zu beschreiben, wie die Perspektive der Panoramabilder durch die Software verändert wird, um eine realistische Darstellung des Panoramas am Bildschirm zu ermöglichen. Das Zusammenfügen der Einzelbilder (aus dem Englischen: Stitchen) wird von einer Software übernommen, die in der Lage ist, die Bilder zusammenzusetzen und die dafür erforderliche Raumkrümmung durch Projektion darzustellen.  (Corinna Jacobs)

Es werden bei der Panoramaproduktion drei verschiedene Projektionsformen eingesetzt:

  • zylindrisch – cylindrical
  • sphärisch – spherical
  • kubisch – cubical

Die am häufigsten verwendete Projektionsform ist derzeit immer noch die zylindrische, doch zunehmend finden auch die sphärischen und kubischen Panoramaformate im Web Verwendung.



Zylindrische Projektion

Bei dieser Projektionsform wird das Panoramabild quasi um einen Zylinder gewickelt, in dessen Mitte sich der Betrachter befindet. Bei der zylindrischen Projektion wird das Panoramabild leicht gewölbt, dadurch bekommt das Panorama eine für den Betrachter realistischere Anmutung. Bei einigen Java-Viewern und auch bei vielen mit Flash realisierten Panoramadarstellungen wird einfacher verfahren. Ein Panorama-Bildstreifen wird je nach Mausposition hinter einem Ausschnittfenster nach rechts oder links bewegt. Bei diesem Darstellungstrick erscheint das Panorama flach, verglichen mit der leicht gewölbten "echten" zylindrischen Projektion.

Diese Art der Projektion kann bis zu 120° an vertikalem Blickwinkel darstellen. Die zylindrische Projektion eignet sich am besten für Motive, bei denen der obere und untere Bildbereich nicht so wichtig ist und daher ausgeklammert werden kann.




Sphärische Projektion
 
Die sphärische Projektion unterscheidet sich dadurch von der zylindrischen, dass der vertikale Schwenkbereich hier nicht begrenzt ist. Das zugrunde liegende sphärische (manchmal auch als "equirectangular" bezeichnete) Panoramabild enthält 360° horizontale und 180° vertikale Bildinformation, daher hat ein Bild im Equirectangular-Format ein Seitenverhältnis von 2:1. Diese sphärischen Bilder werden kugelförmig projiziert, und der Betrachter befindet sich optisch im Zentrum dieser Kugel. Bei der sphärischen Projektion wird die Verzerrung in horizontaler und vertikaler Richtung durch den jeweiligen Viewer korrigiert, so dass der Betrachter den gewählten Bildausschnitt unverzerrt wahrnimmt.

Sphärische Panoramen eignen sich für die meisten Motive, es sei denn, man möchte bewusst auf unschöne Decken- oder Bodenbereiche verzichten.

sphärisches Panorama [Foto: Corinna Kacobs] 




Kubische Projektion

Wie bei der sphärischen gibt es auch bei der kubischen Projektion keine Beschränkung des vertikalen Blickwinkels. Die Technik, die der würfelförmigen Projektion zugrunde liegt, ist weniger kompliziert als die der zylindrischen Projektion. Ein Würfel hat acht Ecken und sechs Seitenflächen. Für die kubische Darstellung werden sechs quadratische Bilder gespeichert. Der Viewer setzt diese Seitenflächen wieder zu einem Würfel zusammen und verzerrt das Bild dahingehend, dass eine kantenlose Darstellung ermöglicht wird.

Das der kubischen Projektion zugrunde liegende Panoramabild hat exakt dieselben Abmessungen wie das für die sphärische Projektion genutzte Bild, dieses wird lediglich in einem anderen Format gespeichert. Daher unterscheidet sich für den Betrachter die kubische kaum von der sphärischen Projektion. Wird allerdings stark ins Bild hineingezoomt, sind gelegentlich die Kanten des Würfels sichtbar.


Kubisches Panorama [Foto: Corinna Kacobs] 

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