Anders als bei Canon basierte Nikon's erste eigene DSLR
nicht auf einem analogen Profimodell. Das wäre nämlich die F5 gewesen;
stattdessen ist die D1 von Gehäuse,
Abmessungen und Bedienelementen eher mit der F100 (der von der F5 abgespeckten
Amateurkamera) zu vergleichen. Die
D1 kam später in zwei weiteren Varianten in den Handel - als schnellere D1H und als höher auflösende D1X. Inzwischen ist man bei der vierten Version
angekommen und offensichtlich hatte man keine Bedenken sie D4 zu nennen.
Vergleich der Nikon Gehäuse F100 und D1x (Fotos: Harald Schwarzer)
Und seit letztem Jahr gibt es die Nikon 1 zu kaufen; als Version mit (V1) und ohne (J1) elektronischen Sucher soll sie Marktanteile im wachsenden Markt der
spiegellosen Systemkameras gewinnen. Und es geht weiter - kürzlich wurden die J2
und neue Objektive präsentiert.
Olympus
... ist auch ein Pionier aus den Anfangszeiten der
Digitalkameras, der einmal fast 30% Marktanteil in Europa hatte. Schon
frühzeitig setzte man auf die volle Kompatibilität von Bildsensor und
Wechseloptik und entwickelte das FourThirds (FT) Bildformat für seine digitalen Spiegelreflexkameras.
Die Lichtstrahlen fallen durch die Objektive mit ihrem nahezu telezentrischen
Strahlengang immer senkrecht auf die lichtempfindlichen Pixel. Nach der E1 von 2003 mit 5,5 MP ist man heute bei der E5 mit 12,3 MP angelangt (eine E2 und eine E4 hat es
nicht gegeben). Lässt man den Umlenkspiegel weg, kann man das Objektivbajonett
verkleinern und kompaktere Kameras und Objektive bauen - aus FT ist microFT
geworden. Den Anfang einer inzwischen großen Produktfamilie bei Olympus machte
im Sommer 2009 die Pen E-P1.
Derzeit gibt es einige Pen-Kameras in der fünften Version; die Zusatzbuchstaben
L und M geben weitere Ausstattungsmerkmale an: L = light für eingebautes
Blitzgerät und M = mini für besondere taschentaugliche Abmessungen.
Die ersten Kameras des MFT Systems (Foto: Harald Schwarzer)
Panasonic
... ist nicht nur Kooperationspartner von Leica sondern auch
einer der starken Promoter des mFT Systems. Die Lumix G1 wurde auf der photokina 2008 als weltweit erste
spiegellose Systemkamera vorgestellt. Sie brachte auch einige spektakuläre
Objektive mit sich (z.B. das 1,7/20mm Pancake oder das 4,0/7-14mm Weitwinkel
Zoom). Schnell bekam die G1 weitere Modelle zur Seite gestellt - die GF1 ohne integrierten Sucher und die GH1 mit Videofunktion. Und auch hier folgten den 1er
Modelle noch einige verbesserte, aber auch abgespeckte Kameras - aktuell sind
das die G5 und die GF5 (auch hier ohne 4).
Schon einen gewissen Kultstatus hat die erste DSLR von
Panasonic erreicht; die L1 von 2006 ist
ausgestattet mit einem 8 MP FourThirds Sensor. Sie kommt ohne aufgesetztes
Sucherprisma daher, denn der Umlenkspiegel liegt quer. Im eckigen Gehäuse ist
auch LiveView Funktion mit AF untergebracht - wird sie aktiviert hört man ein
deutliches Spiegelgeklapper. Aber die Translucent Technologie von Sony kam erst
viel später. Das dazu passende lichtstarke 1:2,8 / 14-50 mm (= KB 28-100 mm)
wurde in Kooperation mit Leica entwickelt und in Japan gefertigt; es gilt als
eines der Referenzoptiken für die FT die Kameras.
Pentax
Dass man der Zahl 1 auch etwas voranstellen kann, hat Pentax
im Frühjahr diesen Jahres gezeigt - die „Design-Anleihe" der K-01 bei einer früheren DDR Kamera wurde schon in diesem
Blog beschrieben (s. weiterführende Links).
Ricoh
„Ricoh bringt CX1
mit 12 Blendenstufen Dynamikumfang" titelt digitalkamera.de Anfang 2009. In ihr ist ein spezieller
Highspeed-CMOS-Sensor verbaut, der physikalisch 10,29 Megapixel auflöst, von
denen effektiv 9,29 Megapixel genutzt werden. Diese Baureihe der Kompaktkameras
blieb auch nach der Fusion mit Pentax im Angebot und steht heute als CX6 Im
Schaufenster. Die ersten digitalen Ricoh's hatten noch ein flaches
Querformat-Design; den Anfang machte 1996 die RDC-1. Sie hatte einen externen Monitor, der bei der Bildbetrachtung auch wie ein digitaler Bilderrahmen genutzt werden konnte; sie wurde offensichtlich nicht in Europa angeboten,
denn in der sonst sehr vollständigen Datenbank von digitalkamera.de fehlt sie.
RDC-1 mit optionalem Monitor und Fernbedienung (Foto: Harald Schwarzer)
Samsung
Samsung zeigte auf der PMA 2010 ein erstes Highlight - die EX1, eine Kompaktkamera mit F1,8-2,4 lichtstarkem
Dreifachzoom von 27-72 mm (KB äquivalent) und einem 1/1,7" CCD-Bildsensor
mit moderaten 10 Megapixeln Auflösung und manueller Belichtungseinstellung.
Bisher war das eher Hoheitsgebiet von Panasonic (Lumix DMC-LX3), Canon
(PowerShot G11) und Ricoh (GX200). Zwar bietet die EX1 keinen optischen Sucher,
aber der 3"- (7,6 cm) Bildschirm ist voll dreh- und schwenkbar und setzt
AMOLED-Technik ein. Mit 920.000 Bildpunkten (VGA) löst er nicht nur sehr fein
auf, sondern ist auch besonders hell, kontrastreich und brillant. Die Kamera
ist immer noch im Angebot, hat aber inzwischen eine EX2F mit noch größerer
Anfangslichtstärke im Weitwinkelbereich zur Seite gestellt bekommen.
Sigma
Für die 1er von Sigma braucht man viel Geduld - zum einen
muss man lange warten bis die angekündigten Modelle wirklich zu kaufen sind,
und zum anderen ist der Prozessverarbeitung der mit dem Drei-Schichten Foveon
Sensor entstandenen Bilder doch recht langsam. Nach der DP1 von 2008 stellte Sigma im Jahr 2011 eine eigene
DSLR der Spitzenklasse vor - die SD1. Die neuesten Varianten dieser Modelle haben nun eine 3x14 MP Sensor
eingebaut und tragen in der Bezeichnung den Namen des Sensor Erfinders - Merrill.
Wie sich meine Ur-DP1 als Urlaubskamera bewährte, habe ich
schon in diesem Blog beschrieben (s. weiterführende Links).
Sony
CyberShot heißen seit 1998 die Kompaktkameras bei Sony - die
allererste war die DSC-F1. Sie hat ein
vollwertiges Metallgehäuse mit um 180 Grad schwenkbarer Objektiv-/Blitzeinheit
und logisch angeordneten Bedientasten. Die aufgenommenen Bilder konnten zwar
auf der Rückseite betrachtet werden, aber nur intern gespeichert werden. Einen
Memory-Stick oder ähnliches gab es damals noch nicht.
Die erste CyberShot - F1 (Fotos: Harald Schwarzer)
Die DSC-R1 sorgte
bei ihrem Erscheinen 200xx für viel Diskussionsstoff, weil sie anders war als
alle damaligen Prosumer- bzw. Bridge-Kameras und die Vorzüge von digitalen
Spiegelreflexkameras mit den typischen Eigenschaften von Kompaktdigitalkameras
vereinte. Sie war die erste Prosumer-Kamera mit DSLR-großem Bildsensor. Zum
Einsatz kam nämlich ein 21,5 x 14,4 mm großer CMOS-Chip mit einer von 10,3
Millionen Bildpunkten. So konnte man an der DSC-R1 Lichtempfindlichkeitsstufen
von ISO 160 bis ISO 3.200 einstellen. Zusammen mit dem passenden Zeiss-Objektiv
war der Unters
chied in der Bildqualität gegenüber einer Kompaktkamera erstaunlich.
Darüber hinaus besaß die Kamera auch alle weiteren Eigenschaften für
professionelle Ansprüche. Dazu zählen der schwenkbare 2"-LC-Monitor, der
hoch auflösende elektronische Sucher und die mechanischen Einstellringe für
Brennweite und Fokus.
Eine R2 kam nie auf den Markt - aber R steht bei Sony wohl
immer für ÜberRaschung bzw. suRprise. So zumindest erkläre ich
mir die Vorstellung der RX1 mit ihrem
24 MP Vollformatsensor und - was sonst - fest eingebautem Zeiss Objektiv.
Alle Fotos MediaNord, wenn nicht anderweitig angegeben.
Weiterführende Links:
http://www.digitalkamera.de/Meldung/Dem_Definitions-_und_Dimensionsdilemma_auf_der_Spur/4198.aspx
http://www.digitalkamera.de/Testbericht/Casio_Exilim_Pro_EX-F1/5041.aspx
http://www.digitalkamera.de/Meldung/WiFi-Fun_mit_der_Kodak_EasyShare-One/3127.aspx