mitp-Verlag Digitale Fotografie & Bildbearbeitung

Karsten Kettermanns Buch beschäftigt sich umfassend mit der digitalen Fotografie. Es beschränkt sich dabei jedoch nicht nur auf die Fotografie, die Kameratechnik oder gar ein bestimmtes Kameramodell, sondern geht allgemein an das Thema heran und lässt auch die bei der Digitalfotografie wichtige Bildbearbeitung nicht außen vor. Bei der Bildbearbeitungssoftware beschränkt sich der Autor allerdings auf Photoshop CS2 bzw. die günstige Elements-Variante, was etwas schade ist. Ein allgemeinerer Ansatz wie auch im fotografischen Teil hätte dem Buch gut getan.

Karsten Kettermann ist als Dozent für Fotografie tätig und hat langjährige Erfahrung in der Fotografie und Bildbearbeitung, in dem Buch spiegelt sich sein Wissen wieder, das hauptsächlich für die Zielgruppe der Einsteiger aufgearbeitet ist, jedoch auch Umsteiger von anderer Bildbearbeitungssoftware soll das Buch ansprechen. Nach der Installationsbeschreibung für Photoshop geht es in dem mit knapp 20 EUR recht günstigen Taschenbuch, das immerhin über 750 Seiten hat, auf 300 Seiten um die Fotografie. Hierbei spielen Kamerasysteme, Kameraaufbau und technische Aspekte eine Rolle, aber vor allem geht es um Bildgestaltung und den richtigen Einsatz der Fotografiertechnik. Blende, Brennweite, Empfindlichkeit und Belichtung, um nur ein paar Aspekte zu nennen, wollen gezielt eingesetzt sein. Dann geht es an den Rechner. Um die Bilder zu richtig guten Bildern zu machen, werden diese in Bildbearbeitungsprogrammen optimiert, womit sich die restlichen 400 Seiten des Buches beschäftigen. Dabei spielt auch das Aufnahmeformat (auch RAW ja oder nein?) eine Rolle, aber auch das Organisieren der Bilder mit Photoshop will gelernt sein.

In jedes Thema wird erst einmal mit grundlegender Wissensvermittlung eingestiegen, bevor es um spezielle Aspekte wie Tonwerte, Farben, Retuschieren, Auswahlwerkzeuge oder Ebenen geht. So ist das Buch sowohl für Neueinsteiger geeignet, denen es an Grundwissen fehlt, als auch für fortgeschrittene Benutzer oder Umsteiger, die etwas tiefer in die Bildbearbeitung mit Photoshop einsteigen möchten. Schließlich dreht sich ein Kapitel auch noch um das Malen und Zeichnen, auch Textwerkzeuge werden nicht vergessen. Für Benutzer, die Bequemlichkeit mögen, wird erklärt, wie man Arbeitsabläufe automatisiert und Photoshop an die eigenen Bedürfnisse anpassen kann. Schlussendlich kommt auch noch die Bildpräsentation als Ausdruck oder im Internet zur Sprache, hier gibt es ebenfalls zahlreiche Tipps und Tricks. Etwas schade ist, dass das gesamte Buch, außer dem Einband, nicht eine farbige Abbildung enthält – ein Tribut an den günstigen Preis und den großen Umfang des Buches. Nachteilig ist dies vor allem bei den Kapiteln über Farben, hier können die Abbildungen Farbunterschiede durch die Graustufendarstellung nur schlecht wiedergeben. Im Anhang gibt es noch das obligatorische Glossar und den für so ein dickes Buch wichtigen Index, der die Suche im Buch erheblich erleichtert. (Benjamin Kirchheim)