Vollformat-Einstieg zum attraktiven Preis

Panasonic Lumix DC-S5D löst als Einsteigerkamera die S5 ab

2024-10-08 Mit der neuen Lumix DC-S5D löst Panasonic die Lumix DC-S5 ab. Es gibt praktisch keine Neuerungen, außer einer gesenkten Preisempfehlung. Damit bekommen Einsteiger für unter 1.600 Euro inklusive dem neuen Kit-Objektiv 18-40 mm eine leistungsstarke Foto- und Videokamera in einem äußerst robusten Gehäuse, das man anderswo nur in deutlich höheren Preisklassen findet. Ein bis zu 6,5 Blendenstufen effektiver Bildstabilisator ist beim 24 Megapixel auflösenden Sensor ebenfalls mit dabei und auch ein OLED-Sucher sowie ein dreh- und schwenkbarer Touchscreen sind selbstverständlich vorhanden.  (Benjamin Kirchheim)

Der einzige Wehmutstropfen dürfte der für heutige Verhältnisse fehlende Phasen-Hybrid-Autofokus sein, den Panasonic mit der S5II und S5IIX eingeführt hatte und auch in der Einsteigerkamera S9 bietet, die allerdings eher für Videografen und Vlogger ausgelegt ist, denn ihr fehlen ein ergonomischer Griff, ein Sucher und ein mechanischer Verschluss. All das kann die S5D bieten – sogar bis zu 1/8.000 Sekunde kurz kann mechanisch belichtet werden, was eine Seltenheit in dieser Einsteiger-Preisklasse ist.

Die einzige, offiziell beworbene Neuheit der S5D gegenüber der S5 ist die Unterstützung des DJI LiDAR Range Finder Moduls und die Kopplungsfähigkeit mit dem DJI RS 3 Pro Gimbal. Ist die Kamera per USB mit diesen Geräten gekoppelt, funktioniert der LiDAR-AF direkt mit der Kamera, was übrigens sonst ebenfalls nur deutlich teurere Panasonic-Kameras, teilweise erst nach Firmwareupdates, bieten. Das unterstreicht, welch professionellen Anspruch die S5D trotz des niedrigen Preispunkts erfüllt.

Eine Kalibrierung des Objektivs ist dafür übrigens nicht notwendig. 43.200 Hochgeschwindigkeits-Messpunkte bietet das LiDAR in einem Abstand von 14 Metern. Das soll die Realisierung eines extrem schnellen Autofokus ermöglichen, der auch unter schlechten Lichtverhältnissen effektiv sein soll.

Der 24 Megapixel auflösende Kleinbildsensor ist identisch zur S5. Er besitzt integrierte Verstärkerschaltungen, die ab ISO 640 greifen. Durch dieses Dual-Native ISO soll sich das Bildrauschen bei höheren Empfindlichkeiten reduzieren. Insgesamt steht ein Empfindlichkeitsbereich von ISO 100 bis 51.200 zur Verfügung, mit Erweiterung ISO 50 bis 204.800. Der eingebaute Sensor-Shift-Bildstabilisator erreicht 5 Blendenstufen Effektivität, in Kombination mit einem IS-Objektiv sind dank Dual-IS bis zu 6,5 Blendenstufen längere Belichtungszeiten möglich. Auch die High-Res-Aufnahmefunktion für zusammengesetzte 96 Megapixel ist mit an Bord.

Wie bereits erwähnt, gibt es keinen Phasen-Hybrid-Autofokus. Stattdessen setzt Panasonic auf seinen DFD-Autofokus, der auf einer rein kontrastbasierten Messung beruht. Dennoch bietet Panasonic mit dem quasi hybriden DFD-System eines der schnellsten Autofokussysteme am Markt, denn der Sensor wird für die Fokusmessung 480-mal in der Sekunde ausgelesen. Dabei werden zwei minimal unterschiedlich fokussierte Bilder miteinander verglichen. Anhand der Objektivcharakteristik kann die Kamera dann ähnlich einem Phasen-Autofokus berechnen, wie weit der Fokus für ein scharfes Bild verstellt werden muss. Der klassische Kontrastautofokus muss dann nur noch die Feinjustage übernehmen.

Innerhalb von lediglich 0,08 Sekunden soll die S5D fokussieren können. Neben einer Gesichts-, Augen- und Tier- sowie Körper-Erkennung gibt es auch eine Kopf-Erkennung. Die Serienbildgeschwindigkeit ist mit sieben Bildern pro Sekunde mit AF-S beziehungsweise fünf Bilder pro Sekunde mit AF-C/Tracking-AF allerdings tatsächlich nur auf dem Niveau einer Einsteigerkamera.

Die Panasonic Lumix DC-S5D ist ein waschechter Foto-Video-Hybrid. Der Bildprozessor produziert nur wenig Abwärme, sodass bei bis zu 4K 30 fps beliebig lange Videos aufgezeichnet werden können, ohne dass die Kamera wegen Hitzeproblemen abschalten muss. Nur bei 4K 50 und 60 fps (sowie bei 4K 10 Bit Farbtiefe) gibt es nach 30 Minuten eine Sicherheitsabschaltung, es soll sich aber direkt eine weitere Aufnahme starten lassen.

Kompliziert wird es, wenn es um die Videobildfrequenzen und die Farbtiefe geht. 4K 4:2:0 8 Bit ist der kleinste Nenner, das schafft die Kamera intern bei allen Bildfrequenzen. Auch 4:2:0 10 Bit ist bei 4K60 intern möglich. Die höchste Farbtiefe von 4:2:2 10 Bit geht nur maximal bis 4K30. Als Speicherformate kommen MOV und MP4 mit den Codecs H.264 sowie HEVC zum Einsatz, die maximale Bitrate beträgt (abhängig von den Aufnahmeeinstellungen) 200 Mbps.

Per Clean-HDMI-Output über die HDMI-Micro-Schnittstelle (Typ D) sind auch 4K60 4:2:2 10 Bit möglich, wobei die externe Ausgabefähigkeit jedoch von der internen abhängig ist. Die Farbtiefe ist immer identisch, extern wird jedoch immer in 4:2:2 ausgegeben, auch wenn intern in 4:2:0 aufgezeichnet wird. Beim HDMI-Anschluss ist übrigens noch zu beachten, dass der Autofokus dabei von 480 auf 60 Hz herunterschaltet, seine Performance also sinkt.

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