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Smartphone Sony Xperia Pro-I mit 1"-Sensor-Kamera angekündigt
2021-10-26, aktualisiert 2021-10-29 Nach Panasonic (2014) sowie Sharp mit Leica (2021) kündigt nun auch Sony mit dem Xperia Pro-I ein Smartphone mit 1-Zoll-Sensor-Kamera an. Der für Smartphone-Verhältnisse große Sensor (13,2 x 8,8 mm) verspricht einerseits dank der großen Pixel (2,4 µm Pixelpitch) eine höhere Bildqualität als übliche Smartphone-Kameras und andererseits dank des großen Sensors eine geringe Schärfentiefe und damit einen natürlicheren Freistelleffekt als es eine Software simulieren kann. Das 24mm-Objektiv (Kleinbildäquivalent) bietet eine Lichtstärke von F2, lässt sich aber auch mechanisch auf F4 abblenden, was ebenfalls ungewöhnlich für ein Smartphone ist. (Benjamin Kirchheim)
Das Sony Xperia Pro-I besitzt eine matte Glasrückseite. [Foto: Sony]
Das 6,5" große 21:9-HDR-OLED des Sony Xperia Pro-I ist mit Gorilla Glass Victus geschützt. [Foto: Sony]
Das Sony Xperia Pro-I ist 166 mm hoch, 72 mm breit und 8,9 mm flach. [Foto: Sony]
2014 war Panasonic mit dem DMC-CM1 ein einsamer, aber auch glückloser Pionier. Das Smartphone war relativ dick und das Objektiv musste zum Fotografieren auch noch ausfahren, wodurch es nicht spritzwasser- und staubgeschützt war wie das neuen Xperia Pro-I, das nach IP65/68 geschützt ist. Neue Objektivtechnologien erlaubten es erst in diesem Jahr, wieder Smartphonekameras mit 1"-Sensor zu bauen. Sharp und Leica brachten in diesem Jahr gemeinsam entsprechende Geräte auf den japanischen Markt.
Sony bringt dagegen das Xperia Pro-I auf deutlich mehr internationale Märkte. Es ist auch ein Versuch, der gebeutelten und stark geschrumpften Smartphone-Marke, die inzwischen mit der Imaging-Sparte verschmolzen wurde, wieder zu mehr Markterfolg zu verhelfen. Dabei besinnt sich Sony auf seine Stärken, die andere Hersteller sich erst hart erarbeiten mussten, nämlich eine gute Kameraqualität. Hier stehen Sony als Aufnahmechip- und Kamerahersteller alle nötigen Ressourcen zur Verfügung, die nun endlich auch genutzt werden, um sich vom Wettbewerb abzuheben.
So verfügt die Hauptkamera über eben jenen großen, zur besseren Lichtausbeute rückwärtig belichteten 1"-Sensor (BSI). Dabei ist aktuell nicht ganz klar, wie hoch dieser auflöst und ob die gesamte Sensorfläche genutzt wird. In der Pressemitteilung heißt es, es käme der bewährte Sensor der Sony RX100 VII zum Einsatz, der löst 20 Megapixel auf. Andererseits hat das Sony Xperia Pro-I 12 Megapixel Auflösung. Daraus ergeben sich drei Möglichkeiten: Es handelt sich nicht um den 20-Megapixel-Sensor aus der RX100 VII, sondern um einen 12-Megapixel-Sensor. Dagegen spricht der von Sony für das Xperia Pro-I angegebene Pixelpitch von 2,4 µm, der mit dem 20-Megapixel-Sensor der RX100 VII identisch ist. Es könnte sein, dass nicht die volle Sensorfläche genutzt wird, sondern nur gut 60 Prozent. Das entspräche dann aber nur einer effektiven Größe eines kleineren Sensors, was nichts Besonderes mehr wäre und auch wenig Sinn ergeben würde. Die dritte Möglichkeit wäre, dass die 20 Megapixel standardmäßig auf 12 Megapixel herunterskaliert werden, was bei Smartphones nichts Ungewöhnliches wäre.
Neben der Größe besitzt der 1"-Sensor eine weitere Besonderheit: Er ist mit 315 Phasen-AF-Sensoren bestückt, was für eine schnellere und zuverlässigere Fokussierung sorgen soll. Zudem erkennt der Autofokus Gesichter und Augen von Menschen und Tieren – auch während Videoaufnahmen. Letztere erfolgen maximal in 4K-Auflösung bei bis zu 120 Bildern pro Sekunde, was fünffache Zeitlupeneffekte (bei 24 Bildern pro Sekunde Wiedergabegeschwindigkeit) erlaubt.
Das Sony Xperia Pro-I besitzt einen zweistufigen Kameraauslöser und eine zusätzliche Funktionstaste. [Foto: Sony]
Der Funktionstaste des Sony Xperia Pro-I lässt sich beispielsweise die AF-On-Funktion zuweisen, sie kann aber auch als Videoauslöser genutzt werden. [Foto: Sony]
Das Sony Xperia Pro-I ist mit einem 4.500 mAh großen Akku ausgestattet, der mit 30 W in 30 Minuten auf 50 % geladen werden kann. [Foto: Sony]
Am Metallrahmen des Sony Xperia Pro-I lässt sich eine Sicherungsschlaufe anbringen. [Foto: Sony]
Die Hauptkamera ist mit einem Zeiss-Tessar-Objektiv samt optischem Bildstabilisator ausgestattet, das den Bildwinkel eines 24mm-Kleinbildobjektivs erfasst. Die T*-Vergütung soll bildstörende Reflexionen minimieren. Das F2 lichtstarke Objektiv lässt sich für eine größere Schärfentiefe auf F4 abblenden. Der 24mm-Hauptkamera stehen ein 3D-iToF-Sensor zur Erfassung von Tiefeninformationen zur Unterstützung des Autofokus sowie eine 16mm-Ultraweitwinkelkamera und eine 50mm-"Tele"-Kamera (eher Normalbrennweite) zur Seite (jeweils Kleinbildäquivalent). Die Bildsensoren dieser beiden Kameras sind jeweils kleiner als bei der Hauptkamera. Die F2,2 lichtstarke Ultraweitwinkelkamera besitzt einen 2/2,5"-Sensor, die F2,4 lichtstarke 50mm-Kamera sogar einen noch kleineren 1/2,9"-Sensor.
Den Kameras steht ein eigenes Bildprozessor-Setup zur Seite: der Bionz X for mobile wird von einem Front-End-LSI ergänzt. Das Gespann soll für eine hohe Bildqualität und schnelle Aufnahmefolge sorgen, 20 Serienbilder pro Sekunde sind möglich. Beim eigentlichen Smartphone-Prozessor handelt es sich um das aktuelle Flaggschiff Snapdragon 888, dem Sony zudem 12 GB RAM und 512 GB Flash-Speicher zur Seite stellt. Zudem werden Micro-SDXC-Karten mit bis zu 1 TB unterstützt.
Das Gehäuse des 211 Gramm schweren Xperia Pro-I besteht auf der Rückseite aus mattiertem Gorilla Glass 6, der Rahmen ist aus Metall gefertigt. Im Rahmen befinden sich einige weitere Kamerabesonderheiten: Hier lässt sich eine Trageschlaufe befestigen, um das Smartphone am Handgelenk sicher zu können. Zudem verfügt das Xperia Pro-I über einen zweistufigen Kameraauslöser und eine zusätzliche Funktionstaste.
Der Bildschirm des Sony Xperia Pro-I besteht aus Gorilla Glass Victus, das besonders bruchfest ist. Beim Display handelt es sich um ein 3.840 x 1.644 Pixel auflösendes, 6,5" großes HDR-OLED mit einer Bildwiederholrate von 120 Hz. Das Seitenverhältnis beträgt 21:9 und zumindest in der langen Richtung entspricht die Auflösung 4K. Für eine hohe Bildqualität und Farbgenauigkeit der dargestellten Inhalte soll der Bildprozessor X1 for mobile sorgen. Das flache Display besitzt keine Notch und auch kein Kameraloch. Stattdessen setzt Sony auf eine symmetrische Anordnung von "Kinn" und "Stirn", wobei letztere die nur acht Megapixel auflösende Frontkamera beinhaltet. Oben und unten sind auch die Stereolautsprecher verbaut.
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