Premium-Smartphone für Vlogger und Fotografen
Smartphone Sony Xperia Pro-I mit 1"-Sensor-Kamera angekündigt
Seite 2 von 2, vom 2021-10-26, aktualisiert 2021-10-29 (Autor: Benjamin Kirchheim)Zur Seite 1 wechseln
Zudem verfügt das Sony Xperia Pro-I über ein ausgeklügeltes Mikrofon-Setup. Im Rahmen sitzen oben und unten die Stereomikrofone (im Querformat entsprechend links und rechts). Zusätzlich sitzt in der Nähe der Hauptkamera ein Monomikrofon, womit sich der Ton des Sprechers vor der Kamera besser von Hintergrundgeräuschen trennen lassen soll. Die Audiotrennungstechnologie soll auch Windgeräusche bei allen drei Mikrofonen effektiv herausfiltern können.
Das Kamerasetup des Sony Xperia Pro-I umfasst drei Kameras unterschiedlicher Brennweite und einen Tiefensensor zur Überstützung des Autofokus. [Foto: Sony]
Die Hauptkamera des Sony Xperia Pro-I bietet eine zweistufige Blende. [Foto: Sony]
Alle Kameras des Sony Xperia Pro-I besitzt einen aufwendigen optischen Aufbau. [Foto: Sony]
Bei der Hauptkamera des Sony Xperia Pro-I kommt ein Zeiss-Tessar-Objektiv mit T*-Vergütung zum Einsatz. [Foto: Sony]
Die Hauptkamera des Sony Xperia Pro-I besitzt einen großen 1"-Sensor mit einem Pixelpitch von 2,4 µm. [Foto: Sony]
Die Hauptkamera des Sony Xperia Pro-I ist mit einem optischen Bildstabilisator ausgestattet. [Foto: Sony]
Beim Sony Xperia Pro-I kommt ein Bionz X for mobile samt Front-End-LSI als Bildprozessorgespann zum Einsatz. [Foto: Sony]
Das Sony Xperia Pro-I ist nicht nur als Smartphone für Fotografen konzipiert, sondern explizit auch für Vlogger. Das beinhaltet nicht nur das Mono-Mikrofon für den Sprecher vor der Kamera, sondern auch die Möglichkeit, einen externen Monitor samt Halterung als Zubehör kaufen zu können. Der 3,5"-Monitor (LCD mit 1.280 x 720 Pixeln) wird mit dem Halter auf der Rückseite des Xperia Pro-I angebracht und dient damit als Kontrollmonitor für die Person(en) vor der Kamera. Der Monitor wird direkt per USB-C-Kabel mit dem Xperia Pro-I verbunden und bietet zusätzlichen einen USB-C-Eingang zur Stromversorgung und einen 3,5mm-Mikrofonanschluss. Der Halter ist unten mit einem Stativgewinde ausgestattet und oben mit einem Zubehörschuh, auf dem sich beispielsweise ein externes Mikrofon oder eine Leuchte befestigen lassen.
Apropos USB-C: Hierbei handelt es sich um USB 3.2 Gen2, das hohe Datenübertragungsraten verspricht, beispielsweise, wenn man die Daten auf einem Computer übertragen möchte. Wi-Fi 6 und 5G-Mobilfunk sind aber selbstverständlich auch möglich. Über die USB-C-Buchse kann der 4.500 mAh große Akku mit bis zu 30 Watt geladen werden. Sony verspricht eine Ladung auf 50 Prozent in 30 Minuten. Auch über eine 3,5mm-Klinkenbuchse zum Anschluss eines Kopfhörers oder Headsets verfügt das Xperia.
Ab Dezember 2021 soll das Sony Xperia Pro-I zu einem Preis von knapp 1.800 Euro erhältlich sein. Ein 30-Watt-Netzteil gehört zum Lieferumfang. Der Vlog-Monitor samt Halter soll knapp 200 Euro kosten, zudem bietet Sony für ebenfalls 200 Euro einen passenden griff (GP-VPT2BT) an. Ebenfalls optional erhältlich sein soll ein hochwertiges Leder-Cover für knapp 80 Euro.
Nachtrag vom 29.10.2021
Wir hatten inzwischen kurz die Gelegenheit, mit einem Vorseriengerät zu fotografieren. Leider hat sich die "schlimmste" der drei Möglichkeiten, warum die Hauptkamera nur 12 statt 20 Megapixel liefert, bewahrheitet: Der Sensor wird nicht vollständig genutzt, sondern nur ein Teilbereich. Die reale Brennweite des Objektivs beträgt 6,64 Millimeter, was einem Cropfaktor von 3,6 entspricht, wenn man von einer kleinbildäquivalenten Brennweite von 24 Millimetern ausgeht. Das erklärt auch, warum nur 315 der 357 Phasen-AF-Sensoren zur Verfügung stehen, die derselbe Bildsensor in der RX100 VII zur Verfügung stellt.
Das Sony Xperia Pro-I lässt sich mit einem optionalen Kontrollmonitor samt Halterung ausstatten. [Foto: Sony]
Zudem nutzt Sony den größeren Sensor nicht einmal, um eine Multiformatfunktion zu realisieren, um bei verschiedenen Seitenverhältnissen die Diagonale und damit auch den Bildwinkel und die kleinbildäquivalente Brennweite konstant zu halten. Stattdessen wird noch stärker gecroppt. Die höchste Auflösung und den größten Bildwinkel erhält man im Seitenverhältnis von 4:3 mit 12,1 Megapixeln. Dort stehen 4.032 x 3.024 Pixel zur Verfügung. Bei 3:2 sind es nur 10,8 Megapixel mit 4.032 x 2.688 Pixeln, bei 1:1 und 16:9 sind es jeweils 9,1 Megapixel mit 3.024 x 3.024 beziehungsweise 4.032 x 2.268 Pixeln.
Die Gründe hat Sony uns gegenüber auch erläutert. Einerseits sind 12 Megapixel die Standardauflösung der Xperia-Smartphones und werden auch von den anderen Kameras zur Verfügung gestellt. Andererseits sollte das Xperia Pro-I einigermaßen flach bleiben, was bei Nutzung der vollen Sensorfläche nicht mehr möglich wäre, denn dadurch bräuchte das Objektiv mehr Platz. Warum man trotzdem einen "zu großen" Sensor verbaut, liegt darin begründet, auf vorhandene Bauteile zurückgreifen zu können. Einen neuen, etwas kleineren Sensor zu entwickeln, wäre schlicht teurer geworden.
So bleibt unserer Meinung nach ein "Geschmäckle" zurück, dass hier mit einem großen 1"-Sensor mit 2,7-fachem Crop geworben wird, aber tatsächlich nur eine Teilfläche davon benutzt wird, so dass der effektive Crop 3,6 ist. Natürlich bleiben dadurch die Pixel genauso groß, aber es stehen eben nicht alle zur Verfügung. Insbesondere, dass eine Multiformatfunktion fehlt, ist ärgerlich. Hoffentlich lässt sich das per Firmwareupdate beheben, falls Sony überhaupt möchte. Angeregt haben wir das zumindest. Das "Geschmäckle" lässt auch den ohnehin recht "sportlichen" Preis von 1.800 Euro nochmal in einem anderen Licht erscheinen.