Als Autoren dieser 20-bändigen Enzyklopädie zu Photoshop sollten wir ja eigentlich vorbehaltlos der Behauptung zustimmen "Ein Bild sagt mehr als tausend Worte". In zahllosen Fällen ist das auch tatsächlich so. Allgemeingültig ist diese Aussage allerdings nicht - denken Sie etwa an Begriffe wie "Zeitgeist" oder "Widerspruch". Schon die allereinfachsten Bildbearbeitungsprogramme unterstützten in den frühen achtziger Jahren auch eine rudimentäre Texteingabe, die diesen Namen nur insofern verdiente, als dabei grob gepixelte Buchstaben auf dem Monitor erschienen. Mehr als ein paar davon verwendete man nur in Notfällen, denn der Umgang mit ihnen war recht holprig und weit von dem entfernt, was man aus üblicher Textverarbeitungssoftware gewöhnt war. Das fiel nicht weiter störend auf, denn man brauchte es ja nicht unbedingt. Wer ein wenig mehr mit Buchstaben anstellen wollte, nahm dazu lieber Vektorgrafikprogramme zur Hand, für größere, gestaltete Textmengen verwendet man ohnehin Layout-Software und platziert die vorbereiteten Bilder dort, während typografische Feinheiten diesen spezialisierten Programmen überlassen bleiben. So wenig wir erwarten, mit einem Textprogramm Bildmontagen realisieren zu können, wo wenig ist ein Bildbearbeitungsprogramm dafür zu kritisieren, dass man damit keine Sachbücher verfassen kann. Andererseits ist es äußerst hilfreich, wenn überschaubare Textmengen hier direkt eingegeben, gestaltet und - nach Entdeckung eventueller Tippfehler - korrigiert und verändert werden können. Werbeanzeigen, Plakate, Titelseiten von Büchern oder Zeitschriften sind Beispiele für solche Anwendungsbereiche. Der erste Teil dieses Buches widmet sich den Erscheinungsformen von Buchstaben in Photoshop und dem Umgang mit dem Textwerkzeug. Der zweite Teil zeigt an ausgewählten Beispielen, wie Sie Textelemente als Bestandteile von Bildern behandeln.
ISBN | 978-3-8273-2601-0 |
Anspruch | |
Rezension | Wenn man sich einmal intensiv mit Schriften beschäftigt hat, sieht man die Welt mit anderen Augen – überall fallen einem auf einmal Schriftzüge und Texte ins Auge. Viel gibt es dabei zu entdecken, manchmal Gutes, oft eher Schlechtes. Die Möglichkeiten, die die Typowerkzeuge von Photoshop bei der Erstellung eigener Plakate und Layouts bieten, sind zahlreich. Einen guten Überblick über viele der Funktionen bietet Doc Baumanns und Christoph Künnes "Text und Typoeffekte" aus der Edition Docma. Die 110-seitige Fibel ist in zwei Teile gegliedert. Im Ersten gibt Christoph Künne Wissenswertes zu digitalen Schriften im Allgemeinen preis und erklärt die verschiedenen Textwerkzeuge von Photoshop, gibt hier und da hilfreiche Tipps, kurzum er erläutert die Basics. Im zweiten Teil, der mit dem Zitat "And now for something completely different" eingeläutet wird, gibt Doc Baumann anhand zahlreicher Beispiele einen Einblick darin, wie man Textelemente einbaut und als einen adäquaten Bestandteil des Bildes sieht. Dazu gehört die Verwendung der diversen Ebeneneffekte wie Schlagschatten oder Kontur ebenso wie die individuelle Gestaltung der Texte durch Löcher, ausgefranste Kanten, Perspektive, Chrom-, Gold- und Silberschrift. Alle Beispiele sind kurz und bündig erklärt und werden mit einer großen Darstellung des angewandten Effektes garniert. Dazu passende Screenshots erleichtern das Nacharbeiten. Wer sich schon immer gefragt hat, wie man aus Text Wasser entstehen lässt oder aus fliegenden Möwen einen Schriftzug zaubert, darf sich dieses Buch auf keinen Fall entgehen lassen. (Kirsten Hudelist) |
Text und Typoeffekte von Doc Baumann und Christoph Künne ist im November 2007 bei Addison-Wesley erschienen.