Gedrucktes Buch

Droemer Knaur Fotografieren analog und digital

ISBN 3-426-66965-X
Anspruch Anfänger: NEINEinsteiger mit Grundwissen: JAFortgeschrittene: JAambitionierter Amateur: JAProfi: NEIN
Rezension

Wer vom gelegentlichen Schnappschussfotografen zum gekonnten Bildkompositeur mutieren möchte, sollte sich dieses Buch ruhig etwas genauer anschauen, auf beinahe 300 prallgefüllten Seiten lässt sich fast alles zum Thema Fotografie finden. Dabei wird viel Grund- und Technikwissen vermittelt, das Hauptaugenmerk (ca. zwei Drittel des Inhaltes) liegt allerdings auf dem bildnerischen Prozess, also dem Fotografieren von Landschaften, Menschen und Gegenständen. Einerseits bietet das "Universallehrbuch" eine klare Struktur mit vier verschiedenen Kapiteln (Grundtechniken, Porträtfotografie, Landschaftsfotografie, und Spezialtechniken), andererseits sind diese vier Kapitel in mehr als einhundert kurze, meist zweiseitige Workshops gegliedert, die den Leser durchaus zum Stöbern und Schmökern einladen. Die Orientierung verliert man dabei nie: Kapitelüberschriften neben den Seitenzahlen geben den nötigen Halt.

Viele Beispielfotografien unterstreichen die Inhalte und sind zudem noch modern und angenehm zu betrachten. Allein schon durch bewusstes Betrachten der Fotos lässt sich eine Menge über Bildaufbau und Stimmung erlernen. Bildlegenden gehen zudem auf die Bildinhalte ein und geben weiter führende Informationen. Der Haupttext ist mehrspaltig gesetzt, was wiederum die Lesbarkeit des Textes fördert und die Augen nicht so schnell ermüden lässt. Die Sprache ist gut verständlich und frei von überflüssigen Fremdwörtern. Ein kleines Glossar hilft zudem in sprachlichen Notfällen. Grau unterlegte Kästen geben darüber hinaus Zusatzinformationen zu den jeweiligen Inhalten. Oft lassen sich – ebenfalls grau unterlegt – Querverweise auf andere Themen finden, beispielsweise im Abschnitt "Ganzkörper-Aufnahmen" der Hinweis auf die Seiten mit Wechselobjektiven, Blickwinkel, Schnappschüssen, Porträts mit Weitwinkel etc. Die Vielfalt der Themen ist eine Fundgrube für inspirationssuchende Menschen und macht gleichzeitig das Buch so besonders. Die meisten Ratschläge gelten unabhängig von der Art der Foto-Ausrüstung, so ist das Buch sowohl für Analog- als auch für Digitalliebhaber interessant und empfehlenswert. Aber auch reine Digitalinhalte wie "Digitale Bildbearbeitung" oder "Panoramen" werden behandelt. Die zugrunde liegende Software ist dabei – wie so oft – Photoshop. Andere Sachinhalte, die sich naturgemäß eher auf die analoge Fotografie beziehen (wie z.B. die Nutzung von Filtern), lassen sich durchaus auch von Digitalfotografen anwenden.

Die Fülle der beschriebenen Inhalte erfreut das Fotografenherz – egal ob Anfänger oder schon fortgeschrittener Anwender. Der Aufbau und die Vielfalt des Buches sind etwa mit den diversen Fotoschulen von John Hedgecoe vergleichbar, nur irgendwie "moderner". Das Buch macht definitiv Lust aufs Fotografieren, und wenn man sich auch nur einen Bruchteil der Ratschläge zu Herzen nimmt, sind als Ergebnis qualitativ hochwertigere Bilder so gut wie sicher. (Kirsten Hudelist)

Fotografieren analog und digital von John Freeman ist im August 2004 bei Droemer Knaur erschienen.

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