Die mächtigste Funktion von Excire Foto ist die inhaltliche Analyse der Fotos mit der automatischen Verschlagwortung. So erkennt Excire Foto eine Vielzahl von Motiven automatisch und kann sogar fotografische Eigenschaften wie Bokeh, kontrastreich, hell, unscharf und vieles mehr erkennen. Geodaten importiert Excire Foto ebenfalls aus den Metadaten des Fotos und kann die Location des Fotos auch auf Google Maps anzeigen. Eine automatische Verschlagwortung mit dem Land, in dem das Foto aufgenommen wurde, gibt es allerdings nicht. Dafür lassen sich dann eigene Schlagwörter ohne viel Aufwand in ein oder mehrere Fotos eintragen.
Der Suchdialog ist dementsprechend umfangreich, er bleibt aber übersichtlich und durchschaubar. Zur Übersichtlichkeit trägt bei, dass nur die Schlagworte angezeigt werden, die auch tatsächlich vergeben wurden. So kann man sich seine persönliche Suche nach Schlagworten zusammenstellen.
Außerdem kann man noch nach dominanten Farben im Bild suchen. Eigene Schlagworte werden im Suchdialog grau dargestellt und Schlagworte, die Excire Foto vergeben hat, sind blau. Bevor man auf den Suchbutton klickt, zeigt ein kleiner Zähler an, wie viele Fotos mit den eingesetzten Schlagworten vorhanden sind. So lassen sich Ergebnislisten besser einschätzen und man kann entscheiden, mehr oder weniger Schlagworte einzusetzen.
Die Gesichtssuche ist umfangreich und fein einstellbar. [Foto: MediaNord]
Bis auf wenige Ausnahmen lag die Gesichtserkennung genau richtig, bei diesem Foto allerdings nicht. [Foto: MediaNord]
Die Personensuche setzt voraus, dass ein Bild mit der oder den zu suchenden Personen aktiviert ist. Man klickt dazu einfach auf den Rahmen um das Gesicht, stellt Parameter ein und klickt auf "Suche starten". [Foto: MediaNord]
Die Ergebnisse der Personensuche können zweifellos überzeugen. [Foto: MediaNord]
Nach dem Klick auf den Start der Suche bekommt man fast in Echtzeit das Ergebnis angezeigt. Dieses kann dann noch nach Aufnahmedatum, Kameratyp, Blendenzahl und mehr gefiltert werden.
Die Analysefunktion von Excire Foto liegt bei der automatischen Verschlagwortung zum überwiegenden Teil richtig. Bei Fotos, wo sich die Analyse nicht ganz sicher ist, werden alle passenden Schlagworte verteilt. So hatten wir in einem Porträt sowohl männlich als auch weiblich als Schlagwort. Ein Wasserfall wurde als Wasser und als ein männliches Gesicht mit Bart erkannt. Ein anderes Beispiel zeigte eine Textur, Sand, einen Baum, eine Pflanze und ein männliches Gesicht.
Zum Glück lassen sich diese Probleme ziemlich leicht beheben, denn die Schlagworte können ganz einfach geändert werden. Dazu klickt man die unpassenden Schlagworte einfach weg. Das funktioniert auch bei mehreren Fotos auf einmal. Fehlende Schlagworte lassen sich dank Eingabefeld schnell hinzufügen. Wenn Excire Foto dabei eine automatische Vervollständigung anbietet, dann ist das Schlagwort im Fundus von Exire Foto bereits enthalten.
Eine weitere mächtige Suchfunktion findet sich in der Gesichtssuche wieder. Dafür bietet die Suche verschiedene Parameter an. Dazu gehören das Geschlecht, ein Lächeln und ein Lebensabschnittsfilter (Baby, Senior, Erwachsener etc.). Die Ergebnisse der Suche sind sehr genau, aber eben auch nicht perfekt, was erneut an der Analyse der Bilder lag. Die "Fehlanalysen" hielten sich aber auch bei der Gesichtserkennung in Grenzen.
Manchmal sieht man als Fotograf ein Foto in seiner Sammlung und denkt sich: "Ich weiß, dass ich ein ähnliches Foto gemacht habe, ich habe aber keine Ahnung, wo das zu finden ist". Die Suchfunktionen "Ähnliche Fotos finden" und "Personen finden" decken genau diese Aufgabenstellung ab. Während "Ähnliche Fotos finden" die Analysedaten des ausgewählten Fotos zu Rate zieht, setzt "Personen finden" auf die ermittelten Gesichtsdaten.
Dabei kann der Fotograf wählen, welche Gesichter für die Suche genutzt werden sollen. Voraussetzung ist dabei, dass ein Foto mit der gesuchten Person/Szenerie ausgewählt ist. Zusätzliche Einstellungen bei der Personensuche erlauben es, nach einem Lächeln, fehlendem Lächeln und mehr zu suchen. Die gelieferten Ergebnisse sind bei beiden Suchfunktionen sehr gut. Außerdem kann man anhand eines externen Fotos, zum Beispiel aus dem Internet, eine Suche in der eigenen Fotosammlung starten.
Mit dem Metadaten-Editor lassen sich die Metadaten von Fotos verändern. Zudem lassen sich Profile einrichten, so dass beispielsweise Copyrightdaten nicht immer erneut manuell erfasst werden müssen. [Foto: MediaNord]
Die Exportfunktion erlaubt einen direkten Upload ins Google Drive bzw. in die Dropbox. Zudem kann Excire Foto auch Suchergebnisse als JPEG oder PNG in ein neues Verzeichnis exportieren. [Foto: MediaNord]
Abseits der mächtigen Suchfunktionen kann Excire Foto aber noch mehr, wie beispielsweise die Bearbeitung von Metadaten und IPTC-Daten. Für letztere lassen sich verschiedene Profile anlegen, die dann in ein oder eine Vielzahl von Bildern eingetragen werden können. Zudem lassen sich Sterne und Farblabels vergeben.
Bei der Weiterverarbeitung der Fotos stellt sich Excire Foto nicht ganz so üppig auf. Wozu auch, immerhin ist es keine Bildbearbeitungssoftware. Immerhin lassen sich Sammlungen als PNG oder JPEG exportieren. Besser können das natürlich echte Bildbearbeitungsprogramme wie Photoshop, Affinity Photo, Luminar etc. Excire Foto zur Zusammenarbeit mit Bildbearbeitungsprogrammen zu bekommen, ist ziemlich einfach. Denn Excire Foto zeigt beim aufrufen des Kontextmenüs die Software an, die im Betriebssystem als Standardsoftware für diesen Dateityp hinterlegt ist. Möchte man die verknüpfte Software nicht benutzen, kann man sich von Excire Foto zum Speicherort des Fotos führen lassen, um es von dort aus mit der Software seiner Wahl zu öffnen.
Fazit
Excire Foto ist eine erstklassige Fotodatenbank, die dank umfassender, wenn auch langwieriger Foto-Analyse Schlagworte selbstständig vergibt. Die Gesichtserkennung ist dank umfassender Analyse sehr mächtig. Besonders gut hat uns das finden von Personen gefallen. Auch das finden ähnlicher Fotos funktionierte einwandfrei. Die Schlagwortsuche funktionierte prima und die Vergabe von eigenen Schlagwörtern ging schnell und einfach. Auch wenn die automatische Vergabe von Schlagwörtern nicht perfekt funktionierte, war dieses Problem auf wenige Fotos begrenzt. Zudem hatten alle diese Fotos zusätzlich korrekte Schlagworte.
Für den Preis von knapp 70 Euro bekommt man eine mächtige Bildverwaltung, die auch mit großen Fotosammlungen problemlos zurechtkommt. Dass es nicht möglich ist, Netzwerkpfade als Quelle für Ordner anzugeben, stößt dagegen sauer auf, immerhin haben Fotografen durchaus auch eine NAS im Netzwerk, wo es wenig sinnvoll ist, Laufwerksbuchstaben zu vergeben.
Wer sich von Excire Foto einmal selbst überzeugen möchte, kann das mit der 14-Tage-Testversion machen, die nur um wenige Funktionen beschnitten ist (siehe weiterführende Links).