Sucherlose APS-C-Systemkamera

Nikon Z 30 im Test

Inhaltsverzeichnis

  1. Ergonomie und Verarbeitung
  2. Ausstattung
  3. Bildqualität
  4. Fazit und Kurzbewertung
  5. Messwerte (Premium)
  6. Bewertungstabelle (Premium)
  7. Bewertungsdiagramme (Premium)
  8. Technische Daten
  9. Alternativen (Premium)
Seite 3 von 5, vom 2022-09-26 (Autor: Benjamin Kirchheim)Zur Seite 1 wechseln

Bildqualität

Nikon hat die Z 30 mit einem "nur" 20 Megapixel auflösenden APS-C-Sensor ausgestattet. Hintergrund ist sicher die höhere Performance, aber auch die etwas größeren Pixel. 20 Megapixel im APS-C-Format kennt man bereits von der Nikon D500, wobei in der Z 30 jedoch – wie bereits in der Z 50 und Z fc – eine Neuentwicklung mit integrierten Phasen-Autofokus-Sensoren zum Einsatz kommt, die der Sensor der D500 nicht bietet. Unser ausführlicher Labortest im PDF-Format, auf dem die folgenden Betrachtungen beruhen, ist gegen ein kleines Entgelt über die weiterführenden Links einsehbar, mit dessen Kauf auch die redaktionelle Arbeit an den Testberichten wie diesem unterstützt wird. Zudem bieten wir ein Paket aus Testbildern im Raw- und JPEG-Format, die ebenfalls in unserem Testlabor entstanden sind, als kostenpflichtigen Download über die weiterführenden Links an. Beides ist in digitalkamwera.de-Premium bereits enthalten.

Positiv überrascht hat uns wieder einmal die Bildqualität des 16-50mm-Setobjektivs. Preisgünstige Setobjektive liefern allgemein oft keine gute Bildqualität, erst recht in einer "Pancake"-Ausführung wie beim 16-50mm. Das Nikon Z 16-50 mm F3.5-6.3 VR DX aber zeigt in Kombination mit der Bildoptimierung seitens der Kamera fast keine optischen Fehler. Randabdunklung, Verzeichnung und auch Farbsäume treten kaum auf. Lediglich bei kurzer Brennweite bis F4 ist eine leichte Randabdunklung von über einer Blendenstufe zu sehen, die jedoch aufgrund ihres sanften Verlaufs einen natürlichen Eindruck hinterlässt – da sorgt manch künstlicher Bildeffekt für deutlich mehr Vignettierung.

Normalerweise verstärken solche digitalen Bildoptimierungen allerdings die ohnehin schon vorhanden Randauflösungsprobleme der Objektive, doch hier schlägt sich das 16-50mm erstaunlich gut. Die Auflösung ist bereits ab Offenblende im Bildzentrum hoch und fällt beim Zoomen nur leicht ab, der Auflösungs-Randabfall liegt mit unter 25 Prozent ebenfalls im grünen Bereich. Nur mit der Lichtstärke ist es beim 16-50mm mit F3,5 bis F6,3 nicht so weit her.

Die maximale Auflösung erreicht im Bildzentrum bei 50 Prozent Kontrast 55 Linienpaare pro Millimeter im Kleinbildäquivalent, das ist für einen 20-Megapixel-Sensor durchaus beachtlich. Dabei bewegen sich die Schärfeartefakte mit bis zu 14 Prozent auf mittlerem Niveau, aber ein JPEG darf unserer Ansicht nach gerne knackig abgestimmt sein, denn zum Nachbearbeiten taugt ohnehin das Raw-Format besser. Die Tonwertkurve ist mäßig angesteilt, was für knackige Mittenkontraste und brillante Bilder sorgt. Der Ausgangs-Tonwertumfang ist bei ISO 100 mit fast 256 von 256 möglichen Helligkeitsabstufungen sehr gut und sinkt fast linear mit steigender ISO-Empfindlichkeit. Bis ISO 1.600 ist er mit über 160 Abstufungen gut, bei ISO 12.800 rutscht er mit unter 100 Abstufungen in den schlechten Bereich.

Feine Texturen zeichnet die Nikon Z 30 bei niedrigen ISO-Empfindlichkeiten sehr detailreich. Oberhalb von ISO 400 beginnt der Messwert langsam zu sinken, ist aber bei ISO 800 immer noch sehr gut und bleibt bis ISO 3.200 gut. Ab ISO 6.400 zeigen sich dann erste Detailverluste, mit einem Auge zudrücken gehen die Details bei ISO 6.400 aber als gerade noch ausreichend durch. Ab ISO 12.800 sehen die Bilder nicht mehr so schön aus. Ab hier macht sich immer deutlicheres Salz- und Pfefferrauschen bemerkbar (dunkle und helle Pixel), während Die Z 30 das Farbrauschen sehr gut im Zaum hält. Die Eingangsdynamik bewegt sich auf einem hohen Niveau von elf Blendenstufen bei niedrigen Empfindlichkeiten und erreicht selbst bei ISO 6.400 noch zehn Blendenstufen. Darüber nimmt die Eingangsdynamik deutlich ab.

Weniger Lob verdient die Nikon Z 30 für ihre Farbwiedergabe. Wie weiter oben geschrieben, darf unserer Ansicht nach ein JPEG gerne knackig sein, auch schöne Farben sehen wir gerne. Die Z 30 übertreibt es jedoch mit ihrer teils deutlichen Farbabweichung im Blau-Cyan-, Magenta- und Rotbereich. Dabei ist vor allem die Farbsättigung deutlich erhöht. Grüntöne gibt die Z 30 hingegen ausgesprochen neutral wieder.

Bei der tatsächlichen Farbtiefe macht die Z 30 zum Glück wieder Boden gut und kratzt bei ISO 100 und 200 sogar an der Marke von acht Millionen Farbnuancen. Selbst bei ISO 1.600 werden noch über vier Millionen Farben differenziert, sogar bei ISO 6.400 ist der Messwert mit knapp über zwei Millionen Farben noch knapp im guten Bereich. Darüber bricht der Messwert, wie so viele andere, deutlich ein. Ab ISO 12.800 kann man nicht mehr von einer Bild"qualität" sprechen, sondern eher von einem dokumentarischen Charakter nach dem Motto "besser ein schlechtes Bild als gar keins". Auch im Raw-Format lassen sich bei ISO 6.400 durchaus respektable Ergebnisse herauskitzeln, aber bei ISO 12.800 ist das nicht mehr gegeben.

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