Spiegellose Vollformat-Systemkamera im Retrolook

Nikon Z f im Test

Inhaltsverzeichnis

  1. Ergonomie und Verarbeitung
  2. Ausstattung
  3. Bildqualität
  4. Fazit und Kurzbewertung
  5. Messwerte (Premium)
  6. Bewertungstabelle (Premium)
  7. Bewertungsdiagramme (Premium)
  8. Technische Daten
  9. Alternativen (Premium)
Seite 3 von 5, vom 2023-11-21 (Autor: Benjamin Kirchheim)Zur Seite 1 wechseln

Bildqualität

Die Nikon Z f ist zwar mit einem effektiv 24 Megapixel (6.000 x 4.000 Pixel) auflösenden Kleinbildsensor (36 mal 24 mm) ausgestattet, es handelt sich trotz identischer Auflösung jedoch um einen anderen Sensor als in der Z 6II, denn die konnte die AF-Sensoren noch nicht unabhängig vom Bild belichten. Auch dieser neue Sensor ist selbstverständlich rückwärtig belichtet (BSI). Dank der BSI-Struktur ist die lichtempfindliche Fläche gegenüber herkömmlichen CMOS-Sensoren, bei denen die Leiterbahnen über der lichtempfindlichen Fläche liegen, größer. Als Nebeneffekt kann der Sensor auch Licht, das nicht ganz senkrecht einfällt, besser verarbeiten. Das sorgt für weniger Farbsäume, Vignettierung und Randunschärfe.

Um die Bildqualität der Nikon Z f genau zu analysieren, haben wir sie nicht nur in der Praxis getestet, sondern auch in unserem Testlabor. Dabei kam das Nikon Z 24-70 mm F4 S zum Einsatz. Sowohl die Testbilder (eine ISO-Reihe in Raw und JPEG) als auch der Labortest der Z f, auf dem die folgenden Betrachtungen beruhen, sind über die weiterführenden Links gegen ein kleines Entgelt abrufbar. In digitalkamera.de-Premium ist beides bereist enthalten. Apropos Premium: In der Premium-Version dieses Testberichts ist der folgende Abschnitt sogar noch ausführlicher.

Eine mögliche Verzeichnung des Z 24-70 mm F4 S gleicht die Nikon Z f dank nicht abschaltbarer Korrektur laut Labormessung nahezu perfekt aus. Auch die Farbsäume sind minimal bis nicht vorhanden. Bei der Randabdunklung, die eigentlich ebenfalls von der Kamera korrigiert wird, sieht es schon etwas anders aus. Vor allem bei 24 und 70 Millimetern zeigt sich, dass der Bildkreis des Objektivs sehr knapp gehalten wurde. Hier fällt die Helligkeit bei Offenblende zum Bildrand deutlich ab. Vor allem den sprunghaften Helligkeitsabfall in den äußersten Bildecken sieht man auch auf Fotos deutlich. Sobald man zoomt oder abblendet, verschwindet diese spontane Vignettierung.

Bei der Auflösung bei 50 Prozent Kontrast erreicht das Nikon Z 24-70 mm F4 S in der Bildmitte bereits im Weitwinkel bei Offenblende mit 61 Linienpaaren pro Millimeter (lp/mm) fast seinen Maximalwert, der für einen 24-Megapixel-Sensor gut ist. Nur bei F5,6 wird dieser Wert noch marginal übertroffen. Zum Bildrand fällt die Auflösung nur um etwas über 20 Prozent ab, was für ein Zoomobjektiv ein guter Wert ist.

Bei mittlerer und langer Brennweite liegen die gemessenen Auflösungen in der Bildmitte und am Bildrand bei allen Blenden größtenteils sehr dicht beieinander. Zwar erreicht die Auflösung im Bildzentrum bei 41 und 70 Millimetern mit maximal 55 bis 58 lp/mm nicht ganz das Niveau des Weitwinkels, bei der Randauflösung sind sie aber ab F8 deutlich besser, denn hier tritt nur noch bei 24 Millimeter überhaupt ein nennenswerter Randabfall auf.

Die Nikon Z f bietet eine ISO-Empfindlichkeit von 50 bis 204.800. Der Signal-Rauschabstand bewegt sich bis ISO 400 auf einem guten Niveau von über 40 dB, bis ISO 12.800 bleibt dieser mit über 35 dB akzeptabel, oberhalb von ISO 51.200 sinkt er deutlich ab. Dabei bleibt das Rauschen stets feinkörnig, zeigt sich ab ISO 12.800 aber mit leichtem Helligkeitsrauschen, das oberhalb von ISO 51.200 stark zunimmt (alle Messungen im JPEG-Format). Farbrauschen spielt hingegen mit Ausnahme von ISO 204.800 praktisch keine Rolle.

Bis ISO 3.200 zeigt die Z f eine hohe Texturschärfe, die dann aber schnell abnimmt. Während bis ISO 12.800 noch leidlich ausreichend Details vorhanden sind, zeigen die Bilder spätestens ab ISO 25.600 deutliche Verluste feiner Strukturen. Von ISO 50 bis 12.800 ist der Dynamikumfang mit über zehn Blendenstufen gut, von ISO 100 bis 3.200 sind es sogar nahezu elf. Der Ausgangs-Tonwertumfang ist bis ISO 400 sehr gut und bleibt bis ISO 12.800 im guten Bereich, sinkt aber bereits oberhalb von ISO 3.200 mit steigender Empfindlichkeit schnell ab. Oberhalb von ISO 51.200 zeigen sich stark sichtbare Abstufungen in Helligkeitsverläufen.

Die Farbabweichung der Nikon Z f ist im Mittel zwar gering, bei einigen Farbtönen aber deutlich erhöht. Das sorgt für einen subjektiv schönen, farbenfrohen Bildeindruck, ist aber alles andere als neutral. Die tatsächliche Farbtiefe ist wiederum gut, bis ISO 12.800 werden über vier Millionen Farbtöne differenziert.

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