Gepflegte Einsteiger-DSLR

Testbericht: Canon EOS 250D

Seite 3 von 5, vom 2019-07-26 (Autor: Harm-Diercks Gronewold)Zur Seite 1 wechseln

Bildqualität

Wir haben die Canon EOS 250D mit dem EF-S 18-55 mm 4-5,6 IS STM in unserem Labor genau durchgemessen und geben in diesem Abschnitt des Testberichtes einen Überblick über die zu erwartende Bildqualität der Kamera und des Objektivs. Wer sich für mehr Details des Labortests interessiert, kann diesen gegen eine kleine Gebühr als Einzeltest über die weiterführenden Links abrufen. Zudem bieten wir eine "Labortest-Flatrate" an, bei der alle bislang gemachten Labortests angesehen werden können.

Beim EF-S 18-55 mm 4-5,6 IS STM handelt es sich um ein recht einfaches Set-Objektiv ohne Metallbajonett. Es besitzt einen optischen Bildstabilisator und einen leisen Schrittmotor für die Fokussierung. Während die Farbquerfehler (Farbsäume) nur leicht sichtbar werden, sind die Verzeichnungen des Objektivs sehr dominant. Im Tele liegt die tonnenförmige Verzeichnung bei mehr als 2,5 Prozent. In der mittleren und langen Brennweite zeigt sich eine kissenförmige Verzeichnung von bis zu rund 1,5 Prozent. Die Vignettierung ist erstaunlich gering, so dass man davon ausgehen kann, dass die Kamera hier aktiv wird und etwaige Randabdunklungen digital reduziert. 

Die Auflösungsergebnisse der EOS 250D liegen nicht auf maximalem Niveau, sind mit etwa 53 Linienpaaren pro Millimeter (lp/mm) dem 24 Megapixel Sensor aber durchaus angemessen. Erreicht wird dieses Auflösungsergebnis bei Blende 5,6 im Bildzentrum. Der Auflösungsverlust bei gleicher Blende zum Bildrand beträgt etwa 40 Prozent und ist damit recht deutlich. Oft ist es so, dass sich Kamerahersteller Auflösungergebnisse durch nachträgliche Bildschärfe verbessern. Dadurch nehmen die sogenannten Schärfenartefakte zu und sorgen für starken Kantenkontrast, der nicht für alle Anwendungszwecke gewünscht ist. Die EOS 250D geht in dieser Hinsicht sehr sanft mit den Bilddaten um und zeigt nur geringe Artefakte. Das bestätigte sich auch in der Texturmessung, die allerdings auch zeigte, dass ein wenig mehr Scharfzeichnung den Bildergebnissen durchaus helfen würde.

Das Bildrauschen ist kein sonderlich großes Problem, da das Helligkeitsrauschen bis ISO 3.200 kaum sichtbar ist. Das störendere Farbrauschen besitzt in keiner ISO-Einstellung Relevanz. Feine Details sind bis ISO 3.200 sichtbar und werden darüber hinaus von der Rauschunderdrückung eliminiert. Auch bei der Eingangsdynamik gibt es keine Überraschungen. Hier erreicht die Kamera mit etwas mehr als zwölf Blendenstufen einen guten bis sehr guten Wert. Erst oberhalb von ISO 6.400 sinkt sie auf ein nur noch befriedigendes Niveau. Der Umfang der ausgegebenen Tonwerte ist ebenfalls hoch und erreicht bei niedriger Empfindlichkeit fast 256 Helligkeitsstufen. Erst ab etwa ISO 3.200 unterschreiten diese mit steigender Empfindlichkeit allmählich absinkenden Werte die Grenze von gut zu akzeptabel.

Bei der Farbtreue präsentiert sich die EOS 250D nicht von ihrer Schokoladenseite. Die Kamera zeigt zum Teil recht deutliche Farbverschiebungen. Besonders betroffen davon sind Farbtöne im Magenta-, Orange-, Gelbgrün- und Gelb-Bereich. In anderen Bereichen ist die Farbabweichung nicht relevant, so dass die durchschnittliche Farbabweichung eher gering ist. Die Anzahl der darstellbaren Farben ist bis ISO 12.800 gut. Maximal wird eine Farbtiefe von 23 Bit erreicht und das ist sogar sehr gut.

Alles in Allem ist die Bildqualität gut und dank anpassbarer Bildstile können sich Fotografen ihr eigenes "Rezept" zur Bildaufbereitung zusammenstellen. So, wie sich die JPEG-Aufnahmen in der Standardeinstellung präsentieren, sind sie etwas zu weich abgestimmt für die sofortige Verwendung. Für Bildbearbeiter bietet die EOS 250D natürlich auch Rohdaten an, mit denen dann das letzte Quäntchen Bildqualität aus der Kamera gekitzelt werden kann.

Fortsetzung auf Seite 4

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