Vollformat-Systemkamera für Einsteiger
Testbericht: Canon EOS RP
Seite 3 von 5, vom 2019-04-03, aktualisiert 2023-12-08 (Autor: Harm-Diercks Gronewold)Zur Seite 1 wechseln
Bildqualität
Neben dem ausführlichen redaktionellen Praxistest haben wir die EOS RP natürlich auch in unserem Labor getestet. Als Objektiv wurde, wie bereits erwähnt, das Set-Objektiv 24-105 mm F4 L IS USM getestet. Den gesamten Test finden unsere Leser in unserer Labortest-Rubrik gegen eine kleine Gebühr, die auch dazu eingesetzt wird diese kostenlose Kameratest-Rubrik zu finanzieren.
Der kleine, nur für 250 Aufnahmen reichende Akku und die SD-Speicherkarte teilen sich ein gemeinsames Fach an der Unterseite der Canon EOS RP. [Foto: MediaNord]
Der Sensor, der in der EOS RP seinen Dienst versieht, ist ein 36 x 24 mm großer CMOS-Sensor mit einer effektiven Auflösung von 26,2 Megapixel. In der Werkseinstellung hat Canon die Objektivfehlerkorrektur nicht aktiviert, das Ergebnis zeigt das auch deutlich. Mit einer deutlich tonnenförmigen Verzeichnung präsentiert sich der Weitwinkelbereich und eine ebenfalls deutliche Kissenform wird im Telebereich dargeboten. Die Stärke beider Verzeichnungen ist im Randbereich ist auch vom ungeübten Auge erkennbar. Dafür ist die Vignettierung ist in fast allen Brennweitenbereichen sehr gering. Lediglich bei offener Blende im Weitwinkel ist die Vignettierung in den Ecken möglicherweise sichtbar. Chromatische Aberrationen sind in keiner Brennweite ein Problem.
Die Bildaufbereitung in Sachen Bildschärfe ist sehr gut. Die Schärfenartefakte sind gering und die Auflösung liegt bei maximal 64 Linienpaaren pro Millimeter im oberen Bereich. In Kombination lässt sich also sagen, dass die Kamera nur wenig nachschärfen muss, um gute Auflösungswerte zu erreichen. Das wird auch von der Texturschärfe bestätigt, die in niedrigen ISO-Empfindlichkeiten bei dem optimalen Wert von 1 liegt. Mit höheren ISO-Werten nimmt die Texturschärfe erwartungsgemäß ab und ab etwa ISO 3.200 fangen Bilder an, feine Details zu verlieren und eine sichtbare Unschärfe zu zeigen.
Der für das Bildrauschen aussagekräftige Signal-Rauschabstand ist dank des großen Sensors gut. Bis ISO 12.800 wird die kritische Grenze von 35 dB nicht unterschritten. Dies markiert zugleich auch den Punkt, wo das Helligkeitsrauschen sichtbar wird und stetig zunimmt. Farbrauschen ist wie üblich bei modernen Kameras mit entsprechenden Rauschunterdrückungsalgorithmen kein großes Problem über die verschiedenen ISO-Einstellungen.
Die Grifferweiterung EG-E1 sorgt für einen besseren Halt der Canon EOS RP in größeren Händen. [Foto: Canon]
Der Canon EG-E1 bringt einen eigenen Akku- und Speicherkartenfachdeckel mit. Das Stativgewinde verbleibt in der optischen Achse. [Foto: MediaNord]
Akku und Speicherkarte sitzen zwar etwas tief hinter dem Griff EG-E1, lassen sich aber dennoch leidlich gut entnehmen. [Foto: MediaNord]
Die Tonwertübertragung zeigt eine sehr bauchige Ausprägung in den Mitteltönen. Dass ist das übliche Verhalten für Kameras, deren Bilder gleich für die Präsentation eingesetzt werden sollen. Bildbearbeiter werden sowieso Rohdaten als Basis für die Bilbearbeitung einsetzen. Die Eingangsdynamik ist bis ISO 12.800 hoch und beim korrespondierenden Ausgangs-Tonwertumfang schlägt der Bildprozessor zu und liefert bis etwa ISO 800 sehr gute Ergebnisse. Bei der Farbabweichung schlägt sich die EOS RP nicht ganz so gut. Im Durchschnitt ist die Farbabweichung zwar gering, aber die maximalen Abweichungswerte sind deutlich. Besonders Farben im Magenta-Bereich werden sehr in den Orange-Roten-Farbbereich verschoben. Das Gleiche gilt auch für den Gelbgrünen Bereich.
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