Die kleinste 1"-Sensor-Kamera
Testbericht: Canon PowerShot G9 X Mark II
Seite 2 von 2, vom 2017-10-10 (Autor: Harm-Diercks Gronewold, Benjamin Kirchheim)Zur Seite 1 wechseln
Bildqualität
Die Bildqualität haben wir in unserem Testlabor genau geprüft und geben hier eine kleine Zusammenfassung der Ergebnisse wieder. Der gesamte Labortest mit Diagrammen und technischen Erläuterungen dazu kann hier auf digitalkamera.de als Einzelabruf oder als kostengünstige “Flatrate” gebucht werden.
Auf der Unterseite der Kamera sind das in der optischen Achse platzierte Stativgewinde sowie die Akku- und Speicherkartenfachklappe zu finden. [Foto: MediaNord]
In der Kamera teilen sich Speicherkarte und Akku eine gemeinsame Abdeckung. [Foto: MediaNord]
Der Schärfeabfall der der Kamera bei einer 20 mal 30 Zentimeter großen Ausgabe ist ist sehr gering in der kurzen und mittleren Brennweite. In maximaler Telestellung ist der Schärfeabfall abhängig von der verwendeten Blende. Wichtiger als der Schärfenabfall hingegen ist die Auflösung. Diese ist im Weitwinkelbereich bei offener Blende am höchsten. Bei mittlerer Brennweite bei F5.2 und im Telebereich bei Blende F4,9 also einer offenen Blende. Die Beugung sorgt bei höheren Blendeneinstellungen für eine Abnahme der Auflösung, so dass sich der Fotograf immer lieber für den Einsatz des Graufilters in der Kamera entscheiden sollte, als die Blende maximal zu schließen. Deutliche Hinweise auf ein Eingreifen des Bildprozessors zeigt die Messung der Schärfenartefakte. Die Bilder kommen knackig aus der Kamera und zeigen die Ausrichtung auf “Shoot-to-Print”.
Das Objektiv besitzt so gut wie keine sichtbare Randabdunklung bei offener Blende. Wird die Blende geschlossen reduziert sich die Randabdunklung weiter. Die chromatische Aberration ist in keinem Brennweitenbereich deutlich sichtbar. Die Verzeichnung ist sehr gering und fällt im Telebereich sogar minimal tonnenförmig aus; möglicherweise liegt eine leichte Überkorrektur vor.
Das Bildrauschen ist bei der PowerShot G9 X Mark II bis ISO 400 kein Problem. Feine Strukturen fangen erst oberhalb ISO 800 an zu verschwinden. Dies ist ein Resultat der Rauschunterdrückung des Bildprozessors, der dann nicht mehr zwischen Bilddetails und Bildrauschen unterscheiden kann. Bilder Ab ISO 6.400 sind nur noch bedingt nutzbar, da das Bildrauschen sehr deutlich wird. Mit der Messung der Texturschärfe wird ermittelt, wie sich die der Detailverlust bei den ISO-Stufen äußert. Zudem zeigt diese Messung, ob die Kamera die Bilder stark Nachschärft beziehungsweise künstliche Details hinzufügt. Die G9 X Mark II zeigt in dieser Messung deutlich, dass Bilder stark nachgeschärft werden. Sichtbar weniger scharf werden die Bilder ab circa ISO 800, womit die Canon hinter dem Wettbewerb von Sony und Panasonic zurück bleibt.
Im Tonwertausgang zeigt die Kamera gute Ergebnisse bis ISO 800. Die Eingangsdynamik liegt maximal bei knapp zwölf Blendenstufen und liegt selbst bei ISO 6.400 noch oberhalb von neun Blendenstufen. Die Tonwertübertragung ist angepasst auf eine sofortige Verwendung der Bilder ohne weitere Bildbearbeitung. Die Farbabweichung ist im Durchschnitt gering und die Genauigkeit des Weißabgleichs ist gut.
Fazit
Die Canon PowerShot G9 X Mark II ist keine Neuerfindung dieses Kameramodells, denn dafür ist sie dem Vorgängermodell zu ähnlich. Neben einigen zusätzlichen Funktionen hat die Mark II eindeutig bei der Serienbildgeschwindigkeit zugelegt und auch die Auslöseverzögerung ist deutlich geringer. Bei der Bildqualität konnte Canon die Mark II ebenfalls verbessern, doch die Kamera schärft die Bilder deutlich nach, so dass Fotografen mit Bildbearbeitungsambitionen besser auf das RAW-Format zurückgreifen sollten. Die Canon PowerShot G9 X Mark II ist damit eine handliche Kompaktkamera mit edel wirkendem Äußeren. Dass die Belederung der silbernen Kamera-Version brauner harter Kunststoff ist und haptisch einen eher minderwertigen Qualitätseindruck hinterlässt, ist Schade, da die Verarbeitung ansonsten tadellos ist. Über jeden Zweifel ist die Touchscreen-Bedienung erhaben. Diese ist jederzeit präzise und bringt den Fotografen schnell zum gewünschten Ziel.
Kurzbewertung
- Gut verarbeitetes Gehäuse
- Gute Touchbedienung
- Hohe Serienbildgeschwindigkeit
- Gute Bildqualität bis ISO 800
- Glatte und "billig" wirkende Belederung
- Bildqualität oberhalb ISO 800 bleibt hinter den Mitbewerbern zurück
- Knappe Akkulaufzeit
- Kein Panoramamodus
Technische Daten
Modell |
Canon PowerShot G9 X Mark II |
Sensor |
CMOS-Sensor 1" 13,2 x 8,8 mm (Cropfaktor 2,7) 20,9 Megapixel (physikalisch), 20,1 Megapixel (effektiv) |
Auflösung (max.) |
5.472 x 3.648 (3:2) |
Video (max.) |
1.920 x 1.080 60p |
Objektiv |
28-84 mm / F2,0-4,9 (3-fach Zoom) |
Monitor |
3,0" (7,5 cm), 1,04 Mio. Bildpunkte, nicht beweglich, Touchscreen |
Belichtungsmessung |
Mittenbetonte Integralmessung, Matrix/Mehrfeld-Messung, Spotmessung, AF-AE-Kopplung |
Belichtungsreihe |
automatisch, max. 3 Aufnahmen (1/3-2 EV Schrittweite), mit interner HDR-Verarbeitung |
Bildstabilisator |
Lens-Shift (optisch) |
Eingebauter Blitz |
ja |
Blitzschuh |
– |
Drahtlos |
WLAN, NFC, Bluetooth |
AV-Anschlüsse |
AV-Ausgang: HDMI-Ausgang Micro (Typ D) |
GPS |
extern (Smartphone-Verbindung) |
Serienaufnahmen |
max. 8,2 Bilder/s und max. 21 Aufnahmen in bester Qualität |
kürzeste Verschlusszeit |
1/2.000 s |
Autofokus |
Kontrast |
Akkulaufzeit |
220 Aufnahmen gem. CIPA-Standard |
Speicher |
SD (SDHC, SDXC, UHS I) |
Empfindlichkeit |
Automatisch ISO 125 bis 12.800, manuell ISO 125 bis 12.800 |
Abmessungen |
98 x 58 x 31 mm (B x H x T) |
Gewicht |
206 g (betriebsbereit) |
Online-Datenblatt |
https://www.digitalkamera.de/SK4A1 (mit Preisvergleich) |
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