Kompaktkamera mit großem Sensor, Kompaktkamera

Testbericht: Panasonic Lumix DMC-LX100

2015-04-10 Die LX-Serie hat bei Panasonic bereits eine neunjährige Tradition. Das jüngste Modell LX100 ist allerdings völlig anders als die bisherigen LX-Modelle. Das aktuelle Modell folgt dem Trend, in Edelkompaktkameras immer größere Sensoren einzubauen, ohne auf lichtstarke Objektive zu verzichten. Panasonic greift dabei auf einen bewährten Micro-Four-Thirds-Sensor mit 16 Megapixeln Auflösung zurück, nutzt von diesem aus verschiedenen Gründen aber nur eine Teilfläche mit maximal 12,8 Megapixeln. Außerdem ist die LX100 gespickt mit technischen Highlights wie 4K-Videofunktion, hochauflösendem Sucher und ultraschnellem Autofokus.  (Benjamin Kirchheim)

Hinweis

Mit dem Test der Panasonic LX100 fährt die digitalkamera.de-Redaktion erstmals zweigleisig. Parallel zu dieser kurzen Version, die ungefähr dem Umfang und Inhalt unserer bisherigen "Kompakt-Tests" entspricht, gibt es eine ausführliche Version in Form einer PDF-Datei als Bezahlinhalt ("Paid Content"). Die ausführliche Version erklärt viele Details noch genauer und ausführlicher und enthält darüber hinaus

  • zusätzliche Fotos
  • 5 Labortest-Diagramme mit erklärenden Bildunterschriften
  • noch umfangreicherer Steckbrief mit vielen weiteren Messwerten
  • einen Vergleich mit drei Konkurrenzmodellen
  • einen Link zu exklusiven Testbildern (auch im Rohdatenformat) und Beispielbildern, die wir während des Tests mit der LX100 aufgenommen haben.

Die 27 Seiten sind lesefreundlich im DIN-A5-Format gesetzt und eignen sich ideal zum Lesen auf Tablet-Computern ab 7 Zoll Bilddiagonale und können bei Bedarf auch ausgedruckt werden. Das PDF-Dokument ist DRM-frei und kann auf jedem Gerät angezeigt werden, das PDF-Dateien darstellen kann. Wenn Sie sich (z. B. vor dem Kauf) noch genauer oder detaillierter über die Panasonic Lumix DMC-LX100 informieren möchten, sollten Sie unseren ausführlichen Testbericht für 1,90 Euro kaufen. Sie unterstützen damit übrigens auch die Arbeit der Redaktion!

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Ergonomie und Verarbeitung

Das schlicht gestaltete, hochwertig verarbeitete Metallkleid mit dem vorstehenden Objektiv ist typisch Panasonic und kann seine Wurzeln bei der LX7 nicht verleugnen. Nur auf der linken Gehäuseseite musste das Metall einer Kunststoffverkleidung weichen, denn hier sitzen die Antennen für WLAN und NFC. Der Blendenring, das Belichtungszeitrad sowie das Belichtungskorrekturrad könnten aber glatt von einer Leica stammen, sie wird sogar baugleich als D-Lux (Typ 109) angeboten. Entsprechend gibt es kein Programmwählrad und auch scheinbar keine Motivprogramme. So ganz wollte Panasonic aber nicht auf die Vollautomatik verzichten und hat die iA-Taste auf der Kameraoberseite untergebracht. Ein Tastendruck genügt, und die LX100 stellt alles inklusive Motivprogramm automatisch ein.

Das Gehäuse besitzt einen nicht besonders ausgeprägten Handgriff, der aber mit seiner genarbten Gummierung durchaus etwas Halt gibt. Auf der Rückseite sorgt eine ebenfalls gummierte Daumenmulde für den entsprechenden Gegenhalt. Etwas verkrampft liegt die Kamera dennoch insgesamt in der Hand. Das F1,7-2,8 lichtstarke 24-75mm-Zoomobjektiv auf der Vorderseite bietet neben dem Blendenring bietet auch einen Fly-by-Wire-Fokusring sowie den LX-typischen Seitenverhältniswähler mit 1:1, 4:3, 3:2 und 16:9, mit Ausnahme von 1:1 sogar mit jeweils identischer Bilddiagonale dank des Überformatsensors.

Als Neuerung in der LX-Klasse ist auf der Rückseite ein Videosucher mit 2,76 Millionen Bildpunkten Auflösung zu finden. Mit einer Dioptrienkorrektur sowie einem Näherungssensor ausgestattet bietet der bezogen auf Kleinbild 0,7-fach vergrößernde Sucher ein hervorragendes Bild. Nur Brillenträger haben aufgrund der geringen Austrittspupille keinen kompletten Überblick. Das Sucherbild wird, wie auch das Monitorbild, mit 60 Bildern pro Sekunde ruckel- und auch nahezu verzögerungsfrei angezeigt. Der 3"-Bildschirm (7,5 Zentimeter Diagonale) auf der Rückseite löst 921.000 Bildpunkte auf und ist fest verbaut (d. h. nicht klappbar), auch eine Touchfunktion fehlt.

Das Gehäuse der LX100 ist größer als das der Vorgängermodelle und bietet oberhalb des Bildschirms Platz für vier Knöpfe und rechts vom Bildschirm befinden sich noch vier weitere Bedienelemente. Die Vierwegewippe mit zentralem Knopf umgibt ein Drehring. Er lässt sich sogar halbwegs angenehm bedienen, ohne dass man als Grobmotoriker gleich die Tasten dabei drückt. Drei der Knöpfe sind frei belegbar und ein zusätzliches Quick-Menü sorgt für den Zugriff auf alle wichtige Einstellungen. Der Weg ins etwas unübersichtliche Hauptmenü mit seinen fünf Registern und bis zu neun Seiten ist daher nur bei wichtigen Grundeinstellungen nötig (allein das Individualmenü besitzt 41 Menüpunkte). Für den Fotoalltag kommt man aber gut mit dem Quick-Menü aus. 

Das Stativgewinde liegt außerhalb der optischen Achse direkt neben dem Akku- und Speicherkartenfach, das dadurch beim Stativeinsatz blockiert wird. Im Fach, findet neben der SD-Speicherkarte (SDHC- und SDXC-kompatibel) ein immerhin 7,4 Wh starker Lithium-Ionen-Akku Platz, der für gut 300 Aufnahmen reicht. Ein externes Ladegerät liegt der Kamera bei. Da die LX100 keinen internen Blitz besitzt, wird ein kleiner Aufsteckblitz mitgeliefert, der im Bliutzschuh Platz findet. Hier lassen sich auch große Systemblitzgeräte einsetzen. An Schnittstellen hat die LX100 hinter einer Kunststoffklappe neben Micro-HDMI (Typ D) noch eine kombinierte USB-AV-Buchse zu bieten.

Ausstattung

Trotz iA-Taste richtet sich die Lumix LX100 an ambitionierte Fotografen, die mit dem Blendenring sowie dem Belichtungszeitenrad umzugehen wissen. Die ISO-Empfindlichkeit wird per Tastendruck und anschließender Einstellung über das hintere Drehrad vorgewählt. Hierbei steht ein großer Bereich von ISO 100 bis 25.600 zur Auswahl. Die ISO-Automatik funktioniert praktischerweise auch bei manueller Wahl von Blende und Verschlusszeit. Dabei lässt sich die maximale Empfindlichkeit vorgeben.

Der 49-Punkt-Autofokus arbeitet rasant. Im Testlabor dauerte es vom Durchdrücken des Auslösers bis zur Aufnahme im Weitwinkel lediglich 0,16 Sekunden. In Telestellung wird innerhalb von 0,26 Sekunden fokussiert und ausgelöst. Darin sind jeweils 0,04 Sekunden Auslöseverzögerung enthalten, die auch bei Vorfokussierung auftritt. Wer möchte, kann die Zahl der Fokusmessfelder begrenzen oder sogar nur auf einen Punkt fokussieren. Zwischen Autofokus, Autofokus mit Makroautomatik und manuellem Fokus wird per Schiebeschalter direkt am Objektiv umgeschaltet. Die Naheinstellgrenze liegt bei makrotauglichern drei Zentimetern ab Frontlinse in Weitwinkelstellung, die 30 Zentimeter in Telestellung erlauben hingegen nicht so eine starke Vergrößerung. Hier kann eine Nahlinse helfen, die sich wie andere Filter in das 43-Millimeter-Frontgewinde des Objektivs schrauben lässt. Der stufenlose elektronischer Einstellring am Objektiv erlaubt eine feinfühlige manuelle Fokussierung. Fokuslupe, Fokuspeaking sowie eine Schärfeskala unterstützen dabei. Mit dem Ring lässt sich aber auch alternativ zum Zoomhebel die Brennweite einstellen. Alternativ zum stufenlosen Zoom lassen sich auch feste Zoomstufen aktivieren.

Die Serienbildfunktion der LX100 beeindruckt mit über elf Bildern pro Sekunde und großem JPEG-Pufferspeicher. Dabei erfolgen allerdings weder eine Fokusnachführung noch eine Anzeige des Livebilds. Stattdessen wir immer die vorige Belichtung auf dem Bildschirm angezeigt. Mit Live-View sind maximal sieben Serienbilder pro Sekunde möglich, mit Fokusnachführung sind es 6,5. Im Raw-Format hingegen werden die versprochenen elf Bilder pro Sekunde weit verfehlt. Als sehr praktisch erweist sich der elektronische Verschluss. Zwar ist der mechanische Verschluss dank Zentralverschluss bei bis zu 1/4.000 Sekunde kurzen Verschlusszeiten schon äußerst leise. Der elektronische Verschluss aber arbeitet lautlos. Er erlaubt obendrein bis zu 1/16.000 Sekunde kurze Belichtungszeiten.

Fortsetzung auf Seite 2

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