Vollformat-DSLR
Testbericht: Pentax K-1 Mark II
Seite 4 von 5, vom 2018-05-24 (Autor: Benjamin Kirchheim)Zur Seite 1 wechseln
Fazit
Die Pentax K-1 Mark II einzuordnen, fällt etwas schwer. Einerseits ist sie eine fantastische Kamera. Die Verarbeitung bewegt sich auf Profiniveau, selten hatten wir eine robustere DSLR in der Hand. Auch ergonomisch weiß sie zu überzeugen, und das trotz der relativ kompakten Abmessungen. Die Bedienung ist dank vieler Knöpfe, Schalter und Einstellräder sehr direkt und vor allem vielfältig individualisierbar. Die Monitorbeweglichkeit ist einzigartig und der Sucher ebenfalls überzeugend. Auch der Funktionsumfang lässt in weiten Teilen kaum Wünsche offen. Andererseits ist die Kamera jedoch vergleichsweise langsam in fast jeder Beziehung. Die Serienbildrate ist nicht besonders hoch, der Autofokus nicht besonders schnell und die Speichergeschwindigkeit angesichts der Datenmengen vor allem im Rohdatenformat schon fast unterirdisch. Dennoch hat man nicht das Gefühl, eine langsame Kamera in der Hand zu halten, denn sie reagiert stets direkt auf die Eingaben und der Speichervorgang erfolgt komplett parallel, ohne negative Einflüsse, im Hintergrund. Auch bei der Bildqualität ist eine Einordnung schwierig. Die JPEG-Aufbereitung, vor allem bei der Auflösung, ist vergleichsweise zurückhaltend, so dass das Rohdatenformat eigentlich schon fast Pflicht ist oder man sich aufwändig das JPEG-Bildaufbereitungsprofil anpassen muss. Abgesehen von der Auflösung ist die Bildqualität jedoch sehr gut und braucht sich nicht hinter einer Nikon, Canon oder Sony zu verstecken.
Da Pentax lange keine Vollformat-DSLRs im Programm hatte, ist das Objektivangebot für die K-1 Mark II etwas mager. Immerhin gibt es F2,8 lichtstarke Zooms vom Ultraweitwinkel bis hin zum Tele. [Foto: MediaNord]
Wem also kann man die Kamera empfehlen? Trotz des vergleichsweise niedrigen Preises von unter 2.000 Euro, preisgünstiger ist keine Vollformat-DSLR in der unverbindlichen Preisempfehlung, ist die Pentax K-1 II keinesfalls eine Einsteigerkamera, sondern für ambitionierte Hobbyfotografen und Profis gemacht. Sportfotografen jedoch werden ob der niedrigen Serienbildgeschwindigkeit und des vergleichsweise langsamen Autofokus einen Bogen um die Kamera machen. Gleiches gilt für Videofilmer. Die K-1 II ist also eher für Pentax-Fans, vor allem mit altem Objektivbestand, als auch für Fotografen geeignet, die nach einer preiswerten, aber besonders robusten Kamera suchen. Abenteurer, Natur- und Landschaftsfotografen sollten die Pentax ins Auge fassen, denn hier kommen die definitiv vorhandenen Stärken der K-1 II zum Tragen.
Kurzbewertung
- Äußerst robustes und ergonomisches Gehäuse
- Dank vieler Räder und Tasten sehr direkte Bedienung
- Flexible wie robuste Monitorbeweglichkeit
- Integriertes GPS und WLAN
- Gute Bildqualität bis ISO 3.200
- JPEG-Abstimmung sorgt für schwache Auflösung bei 50 Prozent Kontrast
- Kein integrierter Blitz
- Nicht sonderlich schneller Autofokus
Fortsetzung auf Seite 5
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