Spiegellose Systemkamera, Systemkamera
Testbericht: Samsung NX3000
2014-08-31 Die kompakte spiegellose Systemkamera Samsung NX3000 folgt der NX2000 nach. Sie bringt viele gute Eigenschaften ihrer Vorgängerin mit, ist aber gleichzeitig eine ganz andere Kamera. Setzte Samsung mit der NX2000 noch auf einen 3,7 Zoll großen hochauflösenden Touchscreen, besinnt sich der Hersteller nun auf die guten alten Bedienelemente wie Knöpfe und Drehräder zurück und spart an der Touch-Funktion. Dafür klappt der Bildschirm um 180 Grad nach oben, was die Kamera für Selbstporträts prädestiniert. Ihr 20 Megapixel auflösender Sensor im APS-C-Format schürt Hoffnung auf eine sehr gute Bildqualität. Ob die sich bewahrheitet und ob das neue Bedienkonzept aufgeht, zeigt der Test der Redaktion. (Daniela Schmid)
Die Samsung NX3000 ist eine gut ausgestattete, spiegellose Systemkamera für Einsteiger. [Foto: MediaNord]
Der Sensor der Samsung NX3000 ist mit 23,5 x 15,7 Millimeter (APS-C-Format) recht groß. Er löst 20,3 Megapixel auf. [Foto: MediaNord]
Die Samsung NX3000 wird mit dem Kit-Obejektiv 16-50 mm F3.5-5.6 Power Zoom ED OIS ausgeliefert. Die Brennweite wird über zwei Tasten am Objektiv motorisch eingestellt. [Foto: MediaNord]
Das Kit-Objektiv der NX3000 verfügt über die Samsung-typische iFn-Taste, die den Zugriff auf Weißabgleich, Belichtungskorrektur und ISO-Bereich beschleunigt. [Foto: MediaNord]
Der Bildschirm der Samsung NX3000 löst nur 460.800 Bildpunkte auf und verzichtet auf eine Touch-Funktion. [Foto: MediaNord]
Ergonomie und Verarbeitung Kaum hat man die NX3000 in der Hand, kennt man einen ihrer Vorzüge. Sie ist mit 117 x 66 x 39 Millimeter und 280 Gramm Gewicht sehr klein und leicht. Das Kitobjektiv 16-50 mm F3.5-5.6 Power Zoom ED OIS mit 110 Gramm passt sich dem perfekt an. Ein dezent ausgeprägter Handgriff und die raue in Lederoptik gehaltene Oberfläche geben beim Fotografieren Halt. Für den Daumen nutzt Samsung auf der Rückseite die Ausbuchtung der WiFi-Antenne und so hat man auch hier eine bequeme Stütze. Direkt daneben liegt der Videoknopf für rasche Filmaufnahmen. Der Druckpunkt ist so gewählt, dass die Taste nicht aus Versehen betätigt wird. Die Bedienung erfolgt klassisch über diverse Knöpfe und ein Drehrad auf der Rückseite. Die Fn-Taste gewährt schnellen Zugang zu den wichtigsten Einstellungen wie Belichtungskorrektur oder AF-Modus. Die "Löschen"-Taste ist für den Aufnahmemodus individuell belegbar. Da auch die i-Function-Taste des Objektivs einen schnellen Zugriff auf Weißabgleich, Belichtungskorrektur und ISO bietet, bedient man die Kamera nach kurzer Zeit schnell und sicher. Noch einfacher wäre die Handhabung, hätte Samsung nicht die Touch-Funktion eingespart. Das Modell NX300M – eine besser ausgestattete Schwestervariante – bietet diesen Vorteil, denn manche Einstellungen lassen sich mit Fingerwischen oder einfacher Bildschirmberührung leichter umsetzen.
Das gewünschte Programm wählt man über das Moduswahlrad auf der Oberseite. Neben den PASM-Programmen gibt es eine intelligente Automatik, die Szeneprogramme, ein Panoramaprogramm und den WiFi-Modus, über den sich alle Einstellungen zu diesem Thema kontrollieren lassen. Über die Mobile-Taste auf der Oberseite erreicht man die jeweils gewünschte Verbindung recht rasch. Statt eines Ausklappblitzes verfügt die NX3000 nur über einen Zubehörschuh. Den passenden kleinen Aufsteckblitz liefert Samsung aber netterweise gleich mit. Das Merkmal der NX3000 schlechthin dürfte aber ihr drei Zoll großer Monitor sein. Und damit ist nicht die Auflösung gemeint, die Samsung unverständlicherweise auf 460.800 Bildpunkte reduziert hat. Nein, die NX3000 ist eine Selfie-Kamera. Klappt man den Bildschirm um 180 Grad nach oben, kann man sich perfekt selbst fotografieren, unterstützt von Lächel- und Blinzelauslöser und einer drei Sekunden dauernden Auslöseverzögerung, die wie ein Countdown durch das Zeigen der Zahlen 3, 2, 1 angezeigt wird. Der Klappbildschirm erleichtert auch bodennahe Aufnahmen. Das geringe Gewicht und der recht günstige Preis sind auf die Verwendung von Plastik zurückzuführen. Die Verarbeitung des Gehäuses ist dennoch sehr hochwertig und nichts knarzt und knackt. Die Verschlüsse für Akku- und Anschlussklappe schließen gut, aber das billige Material macht sich hier bemerkbar. Das Stativgewinde befindet sich vorbildlich auf der optischen Achse. Auf einem Stativ montiert, kann aber die Akkuklappe nicht geöffnet werden. Die NX3000 fasst microSD-Karten.
Ausstattung Die NX3000 ist eine Einsteiger-DSLM. Sie bietet diverse Automatiken und Motivprogramme, darunter ein sehr einfach zu handhabendes Panoramaprogramm, Bracketing-Funktionen, Kreativfilter und Motivprogramme für Partyaufnahmen oder Leuchtspuren in der Nacht. Wer seiner Sache schon etwas sicherer ist, kann die Blenden- und Zeitvorwahl nutzen und Profis können beide Werte manuell einstellen und auch manuell fokussieren. Dank der optional einstellbaren MF-Hilfe, die verschiedene Vergrößerungsstufen bietet, funktioniert das hervorragend. Aktiviert man DMF (direkter manueller Fokus), reguliert man einen durch die Kamera automatisch eingestellten Fokus manuell nach. Wer es gänzlich automatisch mag, dem stehen Verfolgungs-AF, Auswahl- und Multi-AF zur Verfügung. Beim Auswahl-AF kann man über das Drehrad auf der Rückseite recht einfach den Bereich festlegen und seine Größe ändern.
Die Samsung NX3000 ist kompakt und leicht. Auch das Objektiv ist der Kamera angemessen konstruiert und wiegt nur 110 Gramm. [Foto: MediaNord]
Einen eingebauten Blitz hat die NX3000 nicht, dafür liefert Samsung einen Aufsteckblitz mit, der auf dem Zubehörschuh montiert wird. [Foto: MediaNord]
Die Samsung NX3000 speichert ihre Bilder auf microSD-Karten. Ihr Akku liefert Energie für rund 370 Aufnahmen. [Foto: MediaNord]
Das Kitobjektiv 16-50 mm F3.5-5.6 Power Zoom ED OIS ist zwar nicht besonders lichtstark – Samsung bietet auch eine Variante mit gleichem Zoom und Anfangsblenden zwischen F2 und F2.8 an – dennoch eignet es sich für Aufnahmen mit Unschärfeeffekten wie zum Beispiel ein verschwommener Hintergrund bei Porträtaufnahmen. Außerdem kann die Brennweite motorisch über die beiden seitlich am Objektiv angebrachten Tasten eingestellt werden. Wie schnell dabei gezoomt wird, lässt sich im Menü in drei Stufen festlegen.
Eine niedrige Geschwindigkeit des Zooms bietet sich für Videoaufnahmen an. In leisen Umgebungen ist das Zoomgeräusch allerdings zu hören. Statt Windgeräuschfiltern oder ähnlichen Tonoptionen bietet die NX3000 an, den Ton bei Filmaufnahmen komplett abzuschalten. Beim Videoformat wählt man zwischen Full-HD mit 25 oder 30 Bildern pro Sekunde, HD, VGA und einer Web-Auflösung für Internet und E-Mail. Eine schöne Sache ist der Fader, den man für Einblenden, Ausblenden sowie Ein- und Ausblenden zusammen festlegen kann. Es gibt drei Geschwindigkeiten für Zeitraffer und eine für Zeitlupe. Manuell fokussieren lässt sich auch während Filmaufnahmen. Für Serienaufnahmen bietet die NX3000 ebenfalls eine Reihe von Optionen. Generell unterscheidet die Kamera Einzelbild, Serienbild und Burst-Modus. Wählt man Serienbild, erreicht die NX3000 eine Geschwindigkeit von fünf Bildern pro Sekunde – allerdings nur für rund 13 Bilder. Danach wird maximal alle ein bis zwei Sekunden ein Bild aufgenommen. Das Burst-Signal, das für Raw-Aufnahmen nicht verwendet werden kann, nimmt wahlweise zehn, 15 oder 30 Fotos pro Sekunde in einer Auflösung von fünf Megapixeln auf. Nach 30 Bildern ist jeweils Schluss. Für bewegte Motive zum Beispiel bei Sportereignissen ist das toll, allerdings verliert man das Motiv gegen Ende der Serie häufig, da der Live-View mit der Geschwindigkeit nicht Schritt halten kann und man die Kamera auf gut Glück mitzieht.
Fortsetzung auf Seite 2
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