Spiegellose Systemkamera, Systemkamera
Testbericht: Samsung NX3000
Seite 2 von 2, vom 2014-08-31 (Autor: Daniela Schmid)Zur Seite 1 wechseln
Wie bei den meisten Samsung-Modellen bleiben hinsichtlich der WiFi-Funktion kaum Wünsche offen, das Einrichten und die Bedienung sind sehr schnell und unkompliziert. Bei der Eingabe von Passwörtern wünscht man sich hier dennoch ein Touch-Display. Ohne Passwort funktioniert die Verbindung über NFC. Mit der passenden App auf dem Smartphone oder Tablet lässt sich die NX3000 inklusive Zoom fernsteuern. Automatisches Verschicken – sogar an mehrere Smartphones – lässt sich einrichten. Ist erst einmal das Programm i-Launcher auf dem PC installiert, funktioniert ein automatisches Backup auch auf diesem Computer. Aber die NX3000 kann noch mehr. Über ein Samsung-Benutzerkonto lässt sich die Kamera mit Home Monitor+ als Babyphone nutzen. Die Kamera filmt das Kind, Haustier, etc. Das Live-Video kann man auf dem Smartphone verfolgen. Ist der gefilmte Ort zu dunkel, lässt sich die AF-Lampe zum Beleuchten einschalten. Direkt in soziale Netzwerke hochladen oder von der Kamera aus E-Mails verschicken hat Samsung sich bei der NX3000 gespart.
Der um 180 Grad nach oben klappbare Bildschirm der Samsung NX3000 macht die Kamera zu einer Selfie-Königin. [Foto: Samsung]
Auch bei bodennahen Aufnahmen unterstützt die Klappfunktion des Displays der NX3000 den Fotografen. [Foto: Samsung]
Bildqualität Der für eine spiegellose Systemkamera relativ große Sensor im APS-C-Format mit einer hohen Auflösung von 20,3 Megapixel verspricht eine gute Bildqualität und geringes Bildrauschen. Ob dem wirklich so ist, haben wir im Labor und in Praxistests ermittelt. Beim Studium der Labordaten und der Testausdrucke fällt das leicht aggressive Schärfeverhalten der NX3000 auf. Bereits die Testkurve für den Schärfeabfall des Kitobjektivs verläuft schnurgerade und die Auswertung des Testcharts zur Ermittlung der Texturschärfe zeigt ein leicht überschärftes Ergebnis bis ISO 800. Bis ISO 1.600 ist das Bild immer noch gut scharf, danach fällt die Kurve und Detailverluste werden sichtbar. Man möchte meinen, dass eine derartige Detailaufbereitung und Nachschärfen zu Problemen mit Schärfeartefakten führen könnte. Und natürlich gibt es sie, aber nicht unangenehm oder stark sichtbar. Beinahe selbstverständlich scheint da ein gutes Auflösungsverhalten der Kamera. Knapp 50 Linienpaare pro Millimeter werden fast in jeder Einstellung erreicht, bei F16 und F22 beugungsbedingt um die 40 Linienpaare. Bei den offenen Blenden bis F5.6 ist ein Auflösungsverlust zwischen zehn und 20 Linienpaaren zum Rand hin erkennbar, danach liegen die Messwerte für Bildmitte und Bildrand näher beieinander. Dass auch die Abbildungsleistung des Objektivs gut korrigiert ist, erkennt man bei der Überprüfung der Randabdunklung, der Farbsäume und der Verzeichnung. Eine Vignettierung ist so gering vorhanden, dass sie auf Ausdrucken bis zum Format 20 x 30 Zentimeter vernachlässigbar ist. Das gleiche gilt für die Verzeichnung. Sie ist zwar vorhanden, aber insgesamt gering genug, um bei kleinen und mittleren Ausdrucken nicht aufzufallen. Farbsäume sind selten ein Problem. Obwohl es sich beim 16-50 mm F3.5-5.6 Power Zoom ED OIS um ein nicht besonders lichtstarkes, günstiges Set-Objektiv handelt, muss man dem Winzling Respekt zollen. Die Leistung wird der hohen Sensorauflösung gerecht. Das leise, motorisch steuerbare Zoom, die iFn-Taste, die kompakten Abmessungen, das geringe Gewicht und die Abbildungsleistung sprechen für das Kit-Objektiv.
Auch bei der Überprüfung des Signal-Rauschabstands schlägt sich die NX3000 wacker. Erst bei ISO 6.400 unterschreitet sie die Grenze von 35 dB und das Störsignal überlagert das Bildsignal. Aber selbst bei ISO 12.800 und 25.600 bleibt die Kurve in der Nähe der 35 dB. Das Luminanzrauschen spiegelt dieses Ergebnis wider. Farbrauschen spielt keine Rolle. Betrachtet man die Eingangsdynamik, also den Motivkontrast, den die Kamera bewältigen kann, so schafft die NX3000 bis ISO 1.600 über zehn Blendenstufen, bis ISO 6.400 über neun. Die effektive Zahl an Graustufen, die die Kamera wiedergeben kann, liegt bis ISO 1.600 auf einem sehr hohen Niveau von über 224 von 256 Graustufen und auch bis ISO 6.400 sind noch 160 darstellbar. Das bestätigt zusammen mit den vorherigen Messergebnissen, dass die NX3000 bis ISO 1.600 hervorragende Bilder liefert, bis ISO 6.400 absolut einsetzbar ist und im Notfall sogar mal in den Extrembereichen genutzt werden kann. Die Tonwertübertragung verläuft leicht angesteilt, das Bildergebnis wirkt knackig und kontrastreich. Wer es anders wünscht, beziehungsweise gerne selbst Hand anlegt, der kann auf das Raw-Format zurückgreifen. Bei der Farbwiedergabe zeigt sich ab und zu eine leicht stärkere Sättigung der Rottöne, der in der Praxis aber selten stört. Auch der Weißabgleich wird zuverlässig durchgeführt. Die Auslöseverzögerung der Kamera ist mit 0,13 und 0,14 Sekunden in Weitwinkel und Tele etwas lang. Nimmt man den Autofokus hinzu, erreicht die NX3000 Werte von 0,42 Sekunden bei 24 Millimetern und 0,36 Sekunden bei 75 Millimetern. Das sind keine Spitzenwerte, ist aber noch angemessen schnell.
Fazit Die Samsung NX3000 ist eine rundum empfehlenswerte Einsteiger-DSLM mit guter Bildqualität auch in höheren ISO-Bereichen. Das im Lieferumfang enthaltene Kit-Objektiv ist kein billiger Plastikbomber, sondern harmoniert mit dem Sensor und zeigt eine gute Abbildungsleistung. Die Ausstattung der NX3000 ist gehoben und erlaubt auch geübten Fotografen die Kontrolle über ihr Bild. Ein nach oben klappbares Display macht die Kamera zur Selfie-Meisterin und über die WiFi-Funktion verteilt man die Bilder dahin, wo man sie haben möchte. Da es sich um ein Einsteigermodell handelt, muss man auf gewisse Ausstattungsdetails wie Touchscreen, ein weiteres Drehrad oder ein auch nach unten bewegliches Display, wie es die NX3000M aufweist, verzichten.
Kurzbewertung
- Um 180° nach oben klappbares Display für Selbstporträts und bodennahe Aufnahmen
- Durchweg gute Bildergebnisse bis ISO 1.600
- WiFi-Funktion mit Auto-Backup, Fernsteuerung durch das Smartphone und Babymonitor
- Halbautomatiken, manueller Modus und manuelles Fokussieren für geübte Fotografen
- Insgesamt gehobene Ausstattung mit Panoramamodus, Bracketing-Funktionen, Verfolgungs-AF, etc.
- Display löst nur 460.800 Bildpunkte auf
- Keine Touch-Funktion
- Bilder können nicht direkt in soziale Netzwerke hochgeladen werden, sondern nur über den Umweg eines Mobilgerätes
Technische Daten
Modell |
Samsung NX3000 |
Sensor |
CMOS APS-C 23,6 x 15,8 mm (Cropfaktor 1,5) 21,6 Megapixel (physikalisch), 20,3 Megapixel (effektiv) |
Auflösung (max.) |
5.472 x 3.648 (3:2) |
Video (max.) |
1.920 x 1.080 30p |
Objektivanschluss |
|
Monitor |
3,0", 0,461 Mio. Bildpunkte, beweglich |
Belichtungsmessung |
Integral-, Spot- und Matrix-/Mehrfeld-Messung (221 Felder) |
Belichtungsreihe |
3 Aufnahmen, ohne interne HDR-Verarbeitung |
Bildstabilisator |
nein |
eingebauter Blitz |
nein |
Blitzanschuh |
Samsung, Standard-Mittenkontakt |
Konnektivität |
WLAN |
AV-Anschlüsse |
AV-Ausgang: HDMI-Ausgang Micro (Typ D) |
Serienbildfunktion |
max. 5,0 Bilder/s |
kürzeste Verschlusszeit |
1/4.000 s |
Autofokus |
ja, Kontrast (21 Sensor(en)) |
Akkulaufzeit |
370 Aufnahmen gem. CIPA-Standard (USB-Ladefunktion vorhanden) |
Speicher |
Speicherkartenfach 1: SD |
Empfindlichkeit |
automatisch ISO 100 bis 3.200, manuell ISO 100 bis 25.600 |
Abmessungen |
117 x 66 x 39 mm (B x H x T) |
Gewicht |
280 g (betriebsbereit, ohne Objektiv) |
Online-Datenblatt |
https://www.digitalkamera.de/VJK3S (mit Preisvergleich) |