Ungleiche Zwillinge
Testbericht: Sony Cyber-shot DSC-HX99 und HX95
Seite 3 von 5, vom 2018-11-28 (Autor: Harm-Diercks Gronewold)Zur Seite 1 wechseln
Bildqualität
Dieser Teil unseres kostenlosen Testberichts ist eine kurze Zusammenfassung des ausführlichen Labortests. Dieser kann gegen eine kleine Gebühr hier auf digitalkamera.de heruntergeladen beziehungsweise angesehen werden. Er enthält ausführliche Testdiagramme und Erläuterungen dazu. Neben dem Einzelabruf sind die Labortests auch als “Abo auf Zeit” in Form von einer PrePaid-Flatrate erhältlich.
Das Zoomobjektiv erfüllt die Erwartungen an die Kamera nur bedingt. Zwar ist der Schärfeabfall von der Bildmitte zum Bildrand im Weitwinkel und bei mittlerer Brennweite gering, nicht aber in der Telebrennweite, hier ist der Schärfenabfall sichtbar. Bestätigt wird das durch die Anzahl der dargestellten Linienpaare lp/mm. Während in der Bildmitte im Weitwinkel knapp 47 lp/mm abgebildet werden können, sind es bei maximaler Teleeinstellung nur noch 19 lp/mm. Mit diesem Ergebnis muss sich die Sony HX99 beispielsweise der Canon SX740 HS geschlagen geben, die bei maximalem Tele etwa 29 lp/mm auflöst. Schließt der Fotograf die Blende, dann sinkt auch die Abbildungsleistung in allen Brennweiten beugungsbedingt.
Die optische und elektronische Korrektur des Objektivs ist gelungen, es zeigt nur minimale kissenförmige Verzeichnungen. Chromatische Aberrationen sind im Telebereich zum Teil sichtbar. Hier liegen die Sony HX99 und Canon SX740 HS auf gleichem Niveau. Lediglich die Panasonic TZ91 hat noch weniger mit diesem Fehler zu kämpfen.
Der für das Bildrauschen wichtige Signal-Rauschabstand beschreibt den Abstand zwischen Stör- und Bildsignal. Je enger beide zusammen liegen, desto mehr wird das Bildsignal vom Störsignal überlagert. Die akzeptable Grenze liegt bei 35 dB. Hier macht die HX99 keine Kompromiss und startet ziemlich genau auf dieser Grenze bei ISO 80. Den Wert hält sie dann auch bis ISO 400 und danach geht es kontinuierlich abwärts. Damit liegt die Kamera voll im Leistungsspektrum anderer Travelzoomkameras. Feine Details stellt die Sony bis ISO 400 problemlos dar. Ab ISO 800 werden feine Details von der Rauschunterdrückung aus dem Bild eliminiert. Das Helligkeitsrauschen stellt wie bei anderen Reisezoomameras kaum ein Problem dar. Auch die HX99 macht da keine Ausnahme. Während das Helligkeitsrauschen feinkörnig bleibt und bis ISO 800 nur wenig sichtbar ist, bleibt das Farbrauschen über alle ISO-Stufen fast unsichtbar.
Bei dem Akkufach der Sony DSC-HX99 handelt es sich um eine "Wohngemeinschaft" aus Li-Ion-Akku und MicroSD-Speicherkarte beziehungsweise MemoryStick Micro. [Foto: MediaNord]
Farben verändert die Kamera nur gering. Lediglich die Bereiche um Magenta- und Rot-Orange werden leicht verändert wiedergegeben. Grund dafür ist die Voreinstellung des Bildprozessors, die versucht, einige Farbbereiche für den Betrachter gefälliger zu machen. Die tatsächliche Farbtiefe bewegt sich im Bereich von ISO 80 bis 400 mit zwei bis vier Millionen Farben auf einem guten Niveau, selbst bei ISO 1.600 differenziert die Sony noch weit über eine Million Farbnuancen.
Mit etwa zehn Blendenstufen Eingangsdynamik bei ISO 80 bis 200 ist die Kamera recht gut, auch wenn sie hinter der Eingangsdynamik anderer Travelzoom-Kameras zurückliegt, die über elf Blendenstufen erreichen. Diese Dynamik nimmt mit steigender Empfindlich kontinuierlich ab. Die Abstimmung der Tonwertübertragung ist in den Mittentönen angehoben, wie man es von Shoot-to-Print Kameras erwartet. Die Ausgangs-Tonwertübertragung ist bis ISO 1.600 akzeptabel, aber nur bei ISO 200 knapp gut. Auch in diesem Bereich platziert sich die HX99 nicht an die Spitze der Travelzoom-Liga.
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