Bildqualität
In der Praxis liefert die Sony RX100 VII wie schon die RX100 VI sehr ansehnliche, knackige, aber nicht übertrieben bearbeitete Bilder. Vor allem im Weitwinkel macht sich aber durchaus ein Schärfeabfall zu den Bildrändern hin bemerkbar, wenn man etwas in die Bilder hineinzoomt. Im Gegenlicht kommt es gelegentlich zu Reflexen, die auch regenbogenartig ausfallen können, die Kontraste hingegen bleiben recht hoch. Die RX100 VII neigt zu einer etwas reichlichen Belichtung, hier kann man gerne einmal die Belichtungskorrektur bemühen und gegebenenfalls zum Aufhellen der Schatten den HDR-Modus zur Hilfe nehmen. Wenig beeindruckend ist das Bokeh, das ziemlich harsch ausfällt. Spitzlichter im Unschärfebereich sollte man daher vermeiden, wenn man beispielsweise Porträtfotos aufnimmt. Zum Freistellen ist die RX100 VII aufgrund ihres weniger lichtstarken Objektivs aber ohnehin nicht so prädestiniert. Ab einer kleinbildäquivalenten Brennweite von 40 Millimetern beträgt die maximale Blendenöffnung lediglich F4, ab 110 Millimetern sogar nur noch F4,5. Bei den typischen Porträtbrennweiten im Bereich von 85 bis 135 Millimetern bekommt man also nur noch eine mäßige Lichtstärke, sodass der Hintergrund für eine kräftige Unschärfe trotz des nicht ganz so kleinen 1"-Sensors weit entfernt sein sollte.
Die Schnittstellen-Abdeckungen der Sony RX100 VII wirken billig und wenig langlebig. [Foto: MediaNord]
Neben der Micro-HDMI-Schnittstelle und dem Micro-USB-Anschluss zum Aufladen des Akkus bietet die Sony RX100 VII nun auch einen Stereo-Mikrofonanschluss. [Foto: MediaNord]
Um der Bildqualität der Sony DSC RX100 VII objektiv auf den Zahn zu fühlen, haben wir sie aber nicht nur in der Praxis, sondern auch in unserem hauseigenen Testlabor genauestens unter die Lupe genommen. Die detaillierten Ergebnisse mit allen Diagrammen, auf denen die folgenden Betrachtungen beruhen, können wie gewohnt gegen ein kleines Entgelt über die weiterführenden Links abgerufen werden. Auch unsere Testbild-Aufnahmen aus dem Labor können käuflich erworben werden. Neben dem Einzelkauf der Labortests bieten wir zudem preisgünstige Flatrates mit einem zeitlich begrenzten Zugriff auf das gesamte Labortest-Archiv an, was sich beispielsweise für Vergleiche mit anderen Kameras anbietet. Die Testbilder sind in der Labortest-Flatrate ebenfalls enthalten. Zudem wird unsere redaktionelle Arbeit, auch an kostenlosen Tests wie diesem, durch einen Kauf entsprechend honoriert.
Im Wesentlichen entsprechend die Labortestergebnisse der RX100 VII denen der RX100 VI. Man könnte fast meinen, wir hätten zwei Exemplare einer identischen Kamera getestet, so eng liegen die Ergebnisse beieinander. Wie schon bei den älteren Modellen der RX100-Serie werden optische Fehler im JPEG-Format, in dem der Labortest erfolgte, weitgehend ausgebügelt. So gibt es trotz des großen Brennweitenspektrums praktisch keine Verzeichnung, auch die Randabdunklung ist minimal und spielt keine Rolle. Anders sieht es jedoch bei den chromatischen Aberrationen aus, die an den beiden Brennweitenextremen sichtbar werden können, vor allem zum Bildrand hin. Das zeigte sich nicht nur bei der Labormessung, sondern auch in der Praxis.
Bei der Auflösung bringt es die RX100 VII im Weitwinkel auf ein Maximum von 63 Linienpaaren pro Millimeter (lp/mm) im Kleinbildäquivalent, allerdings nur im Bildzentrum. Zum Bildrand hin lässt die Auflösung kräftig nach und sinkt bei Offenblende auf gut 28 lp/mm. Das reicht zwar locker für scharfe Bilder im DIN-A4-Format, bei größeren Ausdrucken wird es jedoch schon eher kritisch. Beim Abblenden sinkt die Bildauflösung im Bildzentrum beugungsbedingt, am Bildrand steigt sie hingegen bei F4 auf ihr Maximum von gut 30 lp/mm. Jenseits von F5,6 sinkt die Auflösung dann deutlicher, weiter als F8 sollte man möglichst nicht abblenden.
Die höchste Randauflösung erreicht die RX100 VII bei mittlerer Brennweite von etwa 70 Millimetern (Kleinbildäquivalent), sie erreicht bereits bei Offenblende, die jedoch wie bereits erwähnt bei dieser Brennweite lediglich noch F4 beträgt, fast 45 lp/mm. Im Bildzentrum reicht es hier für knapp 51 lp/mm – ein guter Wert. Zoomt man weiter, so sinkt die Auflösung sowohl im Bildzentrum als auch am Bildrand. Im Maximum sind nicht mehr als 45 zu 30 lp/mm möglich. In Telestellung bekommt man also die geringste Auflösung, die aber dennoch für viele Anwendungsfälle völlig ausreichend ist. Vor allem ist der Randabfall hier, jedenfalls relativ gesehen, erfreulich gering.
Dank NFC, Bluetooth und WLAN lässt sich die Sony RX100 VII einfach mit Smartgeräten koppeln, um beispielsweise Positionsdaten zu empfangen oder Bilder zu übertragen. Auch eine Fernsteuerung ist möglich. [Foto: MediaNord]
Ein bisschen macht die RX100 VII ihre fehlende Lichtstärke mit der guten Bildqualität bis in höhere ISO-Bereiche wett, solange man sie nicht mit lichtstärkeren Kameras gleicher Sensorgröße vergleicht. Der Signal-Rauschabstand bewegt sich bis ISO 160 im Bereich von über 40 dB und sinkt erst oberhalb von ISO 1.600 unter die kritische Marke von 35 dB. Das Bildrauschen fällt über den gesamten Empfindlichkeitsbereich von bis zu ISO 12.800 erstaunlich feinkörnig aus, was für einen subjektiv guten Bildeindruck mit natürlichem Rauschen sorgt. Während das Farbrauschen praktisch keine Rolle spielt, wird Helligkeitsrauschen ab ISO 3.200 sichtbar.
Die Rauschunterdrückung greift vor allem oberhalb von ISO 800 stärker ein und reduziert die Bilddetails sichtbar. Bei ISO 1.600 ist die Bildqualität aber noch gut brauchbar. ISO 3.200 ist hingegen schon arg grenzwertig, hier fehlen bereits viele feine Bilddetails. Die Eingangsdynamik ist in einem ähnlichen Empfindlichkeitsbereich gut. Bei ISO 100 sind es knapp über elf Blendenstufen, bei ISO 1.600 sinkt der Wert knapp unter zehn Blendenstufen. Erhöht man die Empfindlichkeit weiter, sinkt die Eingangsdynamik vergleichsweise stärker ab als bei niedrigeren Empfindlichkeiten. Bei ISO 3.200 sind es nur noch neun, bei ISO 6.400 bereits lediglich acht Blendenstufen.
Die Tonwertkurve verläuft im Bereich der nach unten erweiterten Empfindlichkeit von ISO 64 typischerweise etwas flacher, ab der Basisempfindlichkeit von ISO 100 dann etwas steiler für einen knackigen Bildeindruck, ohne jedoch übertrieben zu wirken. Auch die Schärfeartefakte halten sich in Grenzen. Man kann also sagen, die Bildbearbeitung greift so viel wie nötig, aber so wenig wie möglich ein, was auch in der Praxis einen subjektiv guten Bildeindruck hinterlässt. Die Bilder wirken knackig, ohne aber zu stark bearbeitet auszusehen, auch einer leichten Bildbearbeitung steht im Prinzip nichts im Wege, wobei das Rohdatenformat jedoch die weitaus bessere Grundlage dafür darstellt. Der Ausgangs-Tonwertumfang sinkt grob gesehen relativ linear und startet bei fast perfekten Werten. Bis ISO 100 sind es deutlich über 224 von 256 möglichen Helligkeitsabstufungen, bis ISO 400 bleibt der Wert sehr gut mit über 192 Stufen und bei ISO 1.600 sind es noch gute knapp unter 160 Stufen.
Bei der Farbaufbereitung weicht Sony jedoch ein wenig von dem oben genannten Grundsatz ab. Die Farbgenauigkeit ist nicht die beste, viele Farbtöne weichen deutlich von der Originalvorlage ab. In erster Linie betrifft dies die Farbsättigung in Gelb-, Rot und selbst Magentabereichen. Aber auch einige Farbtöne sind etwas verschoben, wie das Richtung Gelb tendierende Grün. Hier hätte Sony sich gerne etwas mehr zurücknehmen können. Kaum Beanstandungen hingegen gibt es beim Weißabgleich. Die manuelle Messung arbeitet perfekt und auch die Automatik liefert, vor allem dank der Wahlmöglichkeit zwischen möglichst neutralen oder eher die Lichtstimmung erhaltenden Farben, gute Ergebnisse. Die tatsächliche Farbtiefe ist sehr gut, bei ISO 64 und 100 erreicht die RX100 VII über acht Millionen Farbnuancen, bis ISO 1.600 sind es über vier Millionen und selbst bei ISO 3.200 noch zwei Millionen, was immer noch ein völlig ausreichender Wert ist.
Der kleine Lithium-Ionen-Akku der Sony RX100 VII reicht lediglich für gut 260 Aufnahmen. Das SD-Speicherkartenfach ist leider nicht zum schnellen UHS-II-Standard kompatibel. [Foto: MediaNord]
Gegenüber den Konkurrenzmodellen TZ101 und TZ202 bietet die Sony RX100 VI eine teils deutlich höhere Auflösung im Bildzentrum wie am Bildrand bei gleichzeitig geringeren Schärfeartefakten. Vor allem aber bei höheren Empfindlichkeiten ab ISO 800 hat die Sony die Nase, vor allem bei der Detailauflösung, deutlich vorn, was man angesichts des erheblich höheren Preises aber auch erwarten kann.