Verlag Photographie SIGMA-Objektive

Viele Fotografen bleiben im Sumpf der Mittelmäßigkeit stecken, einfach weil sie nicht gelernt haben, Brennweite und Perspektive in den perfekten Einklang zu bringen. Verfügt man hingegen über ein gewisses Brennweitenspektrum, hat man bei der Bildgestaltung freie Hand und kann sich problemlos auf die Suche nach einer geeigneten Perspektive machen. Sigma-Objektive bieten sich da als Wechselobjektive nicht nur wegen ihrer hohen Qualität, ihres breiten Spektrums von 8 bis 800 mm, sondern auch wegen ihres günstigen Preis-Leistungsverhältnisses hervorragend an.

Obwohl das Buch bereits den Firmennamen Sigma im Titel trägt und es immer wieder Fachbezüge zu Sigma-Artikeln gibt, ist das Buch durchaus auch für Nutzer anderer Objektivhersteller interessant. Auf sechs Kapitel verteilt, erfährt der Leser in kurzweiliger Art und Weise alles Nötige zum korrekten Umgang mit den Optiken. Dabei werden nicht nur technische und optische Grundlagen erläutert, sondern auch die Zusammenhänge zwischen Brennweite, Perspektive und Kameraposition entschlüsselt. Aufgelockert werden die Texte durch ansprechende Fotografien (sehr oft Motive aus asiatischen Ländern), die auf die jeweiligen Themen zugeschnittene Bildbeispiele darstellen. Sehr praxisnah und anschaulich sind auch die vielen Bildvergleiche, etwa um verschiedene Farbtemperaturen oder die Wirkung von Polfiltern darzustellen. Farblich abgesetzte Rahmen geben reichlich Raum für zusätzliches Basiswissen und wertvolle Profitipps. Jedes Aufnahmegebiet wie Akt-, Sport-, Reise- oder Studiofotografie stellt seine eigenen Anforderungen an Fotograf und Objektiv. Landt geht daher kurz auf alle wichtigen Sujets ein und gibt auch Tipps, die nicht im direkten Zusammenhang mit Optiken stehen, etwa zum korrekten Einsatz von Blitzgeräten.

Im Kapitel "Zubehör für Sigma-Objektive" werden schließlich zusätzliche Tools vorgestellt, die den fotografischen Aufnahmeprozess erweitern und verfeinern können. Dazu zählen selbstverständlich die verschiedensten Arten von Filtern (wie UV-Sperrfilter, Verlauffilter, Polfilter …) ebenso wie Vorsatzlinsen oder Balgeneinstellgeräte für die Makrofotografie. In der Digitalfotografie rät Landt übrigens eher vom Filtereinsatz ab, zum einen lassen sich Farbveränderungen in Bildbearbeitungsprogrammen bereits optimal steuern, zum anderen können Effektfilter den Kamerasensor ungünstig beeinflussen. Dem wichtigen Bereich der Blitzfotografie wird auch hier gebührend Platz eingeräumt. Auch für den Ottonormalfotografen eher ungewöhnliches Zubehör, wie ein Makro-Ringblitz und ein gerade für Stillleben und Porträts bestens geeigneter Blitzreflektoraufsatz, werden vorgestellt. Zu guter Letzt ist der Autor bei der richtigen Wahl der Kameratasche behilflich. Hier gilt die Devise: so klein wie möglich, und so groß wie nötig. Außerdem sollte man sich vor der Anschaffung überlegen, zu welchen Gelegenheiten die Tasche gebraucht wird, ist sie klein genug, um bei Flugreisen mit in die Kabine genommen zu werden oder ist sie unauffällig genug, um das Wild, das man vor die Linse locken möchte, nicht gleich in die Flucht zu schlagen. Oder man möchte lieber modische Akzente setzen und kauft sich eine kultige Crumplertasche.

Das Buch ist ansprechend und durch die vielen, vom Verlag propagierten "Informationshäppchen" leicht bekömmlich. Den meisten Nutzen kann man aus dem Buch ziehen, wenn man tatsächlich an analoger und digitaler Fotografie interessiert ist, viele Tipps beziehen sich eben auch auf das Fotografieren mit Film. (Kirsten Hudelist)