Lichtstarkes APS-C-Ultraweitwinkel
Viltrox AF 13 mm F1.4 im Test
2023-06-08 Mit dem AF 13 mm F1.4 bietet Viltrox eine Ultraweitwinkel-Festbrennweite für spiegellose APS-C-Systemkameras von Sony, Nikon und Fujifilm an. Für einen Preis von knapp 500 Euro verspricht es eine hohe Bildqualität mit geringer Verzeichnung. Zwei asphärische und vier ED-Linsen sollen Bildfehler des 20mm-Objektivs (Kleinbild-äquivalent) minimieren. Ob das klappt, haben wir an der mit 40 Megapixel derzeit höchstauflösenden APS-C-Kamera Fujifilm X-T5 getestet. (Benjamin Kirchheim)
Das Viltrox AF 13 mm F1.4 ist ein lichtstarkes Ultraweitwinkel-Objektiv mit einer kleinbildäquivalenten Brennweite von knapp 20 Millimeter. [Foto: Viltrox]
Verarbeitung
Angesichts des günstigen Preises von knapp 500 Euro würde man eigentlich nicht unbedingt eine hochwertige Verarbeitung erwarten. Doch das ist beim Viltrox AF 13 mm F1.4 anders: Die Festbrennweite besteht von außen komplett aus Metall, inklusive des 67 Millimeter großen Filtergewindes. Selbst die mitgelieferte, tulpenförmige Streulichtblende ist aus Aluminium gefertigt. Sie ist innen geriffelt und mattiert, um keine ungewollten Reflexionen zu erzeugen. Sie misst 2,9 Zentimeter in der Länge und 8,9 Zentimeter im Durchmesser. Mit rund 32 Gramm ist sie zudem recht leicht. Die Streulichtblende lässt sich zum Transport verkehrt herum am Objektiv montieren und deckt dabei nur einen unwesentlichen Teil des extrem breiten Fokusrings ab.
Einen Spritzwasser- und Staubschutz sucht man beim Viltrox AF 13 mm F1.4 hingegen vergeblich. Da der Fokus intern arbeitet, wird jedoch keinerlei Luft eingesaugt oder rausgedrückt und damit auch keine Feuchtigkeit oder Staub. Zum Schutz beim Transport liegt dem Objektiv zudem ein Samtbeutel bei.
Mit einer Länge von 9 und einem Durchmesser von 7,4 Zentimetern sowie einem Gewicht von 422 Gramm ist das Viltrox AF 13 mm F1.4 gut transportabel. Zusammen mit der Testkamera Fujifilm X-T5 und Streulichtblende wiegt das betriebsbereite Gespann nur knapp über ein Kilogramm.
Ausstattung und Bedienung
Das Viltrox AF 13 mm F1.4 besitzt lediglich zwei Metall-Einstellringe. Beim hinteren davon handelt es sich um einen 1,3 Zentimeter breiten Blendenring, der in Drittelstufen rastet, was sich nicht deaktivieren lässt. Er besitzt eine acht Millimeter breite, griffige Riffelung. Im vorderen Teil des Rings sind die vollen Blendenstufen eingraviert und weiß ausgelegt, die Drittelstufen dazwischen hingegen nicht.
Als Bedienelemente bietet das Viltrox AF 13 mm F1.4 einen griffigen, deutlich rastenden Blendenring sowie einen butterweich laufenden, sehr breiten, leisen Fokusring, der elektronisch arbeitet. [Foto: MediaNord]
Zudem gibt es eine rot ausgelegte A-Markierung für die Automatikstellung. Der Einstellweg zwischen A und F16 ist genauso lang wie zwischen allen anderen vollen Blendenstufen, jedoch ohne Zwischenrastung. Damit könnte der Blendenring fast auch an einem Fujifilm-Objektiv sitzen. Das Einzige, was gegenüber neueren Fujifilm-Blendenringen fehlt, ist die Arretierung in der Automatikstellung oder im manuellen Einstellbereich.
Eine Besonderheit des Viltrox AF 13 mm F1.4 ist die USB-C-Schnittstelle, die sich am Bajonett verbirgt und somit angesetzt an der Kamera oder mit Rückdeckel gut geschützt ist. Sie dient dazu, Firmwareupdates auf das Objektiv zu spielen. Dabei wird das Objektiv als zwei Megabyte großer Massenspeicher vom Computer erkannt. Das Firmwareupdate kann einfach in das Verzeichnis gespielt werden.
Über einen optischen Bildstabilisator verfügt das Viltrox AF 13 mm F1.4 nicht. Angesichts der hohen Lichtstärke ist das aber zu verschmerzen. Zudem gibt es inzwischen einige Fujifilm-Systemkameras mit integriertem Sensor-Shift-Bildstabilisator, etwa die Fujifilm X-S10 und X-S20, die X-H1, die X-H2S und X-H2 sowie die X-T4 und die Testkamera X-T5. Fujifilm verspricht bis zu sieben Blendenstufen längere Belichtungszeiten. Das wäre beim 13 mm utopische 6,5 Sekunden Belichtungszeit. In der Praxis konnten wir maximal 1/3 Sekunde lang zuverlässig verwackelungsfrei belichten, was 2 2/3 Blendenstufen entspricht.
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