Funkmikrofon

Hollyland Lark Max Duo Funk-Lavalier-Mikrofon im Test

2023-08-09 Der chinesischer Hersteller Hollyland ist bekannt für seine drahtlosen Audio- und Video-Übertragungssysteme. Dazu gehören auch drahtlose Lavaliermikrofone wie das Lark M1, das wir Ende 2022 ausführlich getestet haben. Mit dem Lark Max steht ein neues Lavalier-Mikrofon in den Startlöchern und wir hatten die Gelegenheit, das üppig ausgestattete Lark Max Duo ausgiebig zu testen.  (Harm-Diercks Gronewold)

Das Lark Max von Hollyland gehört zu den drahtlosen Lavalier-Mikrofonen, die in den letzten Jahren, dank fortschreitender Funktechnologie, immer mehr Verbreitung bei Profifilmern und Amateuren finden. Das Lark Max ist das neue Topmodell des chinesischen Profi-Ausstatters für Audio- und Video-Übertragungssyteme.

Lieferumfang

Das Lark Max in Duo erreicht den Kunden mit üppigem Zubehörpaket. So beinhaltet das Paket zum einen die eigentliche Lark Max Hardware bestehend aus zwei Sendeeinheiten und der Empfängereinheit. Dazu gibt es zwei 3,5 Millimeter Klinkenstecker-Spiralkabel (TRS und TRRS) für die Verbindung zum Rekorder/Kamera, ein etwa 35 Zentimeter langes USB-C auf Lightning Flachkabel, ein etwa 100 Zentimeter langes USB-A auf USB-C-Kabel sowie ein etwa 35 Zentimeter langes USB-C-Kabel mit einem Winkelstecker.

Darüber hinaus gehören zwei weiche "Dead Cats" aus Kunstfasern für effektiven mechanischen Windschutz zum Lieferumfang. Diese werden einfach in die entsprechenden Halterungen auf den Sendern geklemmt und sitzen dann sicher. Auch für die Aufbewahrung ist gesorgt, denn eine halbfeste Transporttasche gehört ebenfalls zum Lieferumfang.

Die Sende- und Empfangs-Hardware des Lark Max ist in einer festen Krippe untergebracht, die ohne Inhalt etwa 200 Gramm wiegt. Im Inneren der 114 x 60 x 45 Millimeter (B x H x T) großen Krippe befinden sich die Aufnahmeeinrichtungen für die Hardware, die Ladeelektronik und ein Akku, mit dem die eingesetzte Hardware aufgeladen werden kann. Im Prinzip ist die Krippe eine kleine Powerbank. Die Stromversorgung der Krippe erfolgt über eine USB-C-Schnittstelle. Ein USB-Ladegerät gehört nicht zum Set. Steckt die gesamte Hardware in der Krippe, steigt das Gewicht insgesamt auf 330 Gramm an.

Das Lark Max ist in zwei Sets und zwei Farben (schwarz und weiß) erhältlich. Das Duo-Set (hier im Test) kostet knapp 320 Euro. Zudem kann das Lark Max als Solo-Set, bestehend aus Empfänger und einem Sender sowie Anschlusskabeln, erworben werden. Das Solo-Set kostet etwa 220 Euro.

Sender und Empfänger

Die Sendeeinheiten sind etwa 48 Millimeter hoch, 20 Millimeter tief (Inkl. Clip) und 30 Millimeter breit. Auf die Waage bringen die Sender jeweils etwa 30 Gramm. Wird der mitgelieferte Windschutz auf den Sender gesteckt, so erhöht sich das Gewicht auf 34 Gramm und die Höhe um etwa zehn Millimeter.

Das Laden der Hardware in der Krippe ist denkbar einfach. Wird eine oder mehrere Komponenten geladen, dann blinken die entsprechenden LEDs in der Krippe. Sind die Komponenten voll, so leuchten die LEDs dauerhaft. Die Sender haben laut Hollyland eine Akkulaufzeit von mehr als sieben Stunden und der Empfänger hält mit etwa neun Stunden etwas länger durch. In nur zwei Stunden sind die Akkus der Sender und Empfänger wieder voll geladen.

Auch der Ladestand der Krippe selbst kann einfach überprüft werden. Dazu muss man nur die Klappe der Krippe kurz öffnen und schon leuchten bis zu vier LEDs auf der Vorderseite auf. Leuchten vier LEDs, ist der Akku voll. Leuchten nur drei, hat die Krippe noch 75 Prozent Ladestand, leuchten nur zwei, dann ist nur noch 50 Prozent Ladung vorhanden. Leuchtet nur noch die letzte LED, stehen nur noch 25 Prozent der gesamten Akkuladung der Krippe zur Verfügung.

Öffnet man die Krippe, begrüßt einen das AMOLED Display des Empfängers und informiert über seinen Ladezustand, den Ladezustand der von Werk aus gekoppelten Sender und den Ladestand der Krippe. Werden die Komponenten aus der Krippe genommen, dauert es einen kleinen Moment und der Empfänger zeigt Aussteuerungsleisten für eines oder beide Mikrofone.

Das AMOLED des Empfängers ist die Hauptinformationsquelle für den Benutzer und hat sogar eine Touchfunktionalität, die erstaunlich gut funktioniert, inklusive Wischen. Alternativ kann auch das Einstellrad mit Druckfunktion für die Menünavigation eingesetzt werden. Die kleine eingekreiste Fläche rechts neben dem Display ist die "back" (zurück) Touch-Taste.

An den Seiten des Empfängers sind die Audioschnittstellen in Form von zwei 3,5 Millimeter Klinkenbuchsen untergebracht. Eine der Buchsen ist für einen Kopfhörer zur Tonkontrolle vorgesehen, die andere ist für die Tonausgabe zum Aufnahmegerät. Auch eine USB-C-Schnittstelle ist an der Seite zu entdecken. Das einzige Bedienelement ist auf der linken Seite des Empfängers in Form einer einfachen Taste zu finden. Mit dieser kann der Empfänger bei längerem Druck ausgeschaltet werden. Mit kurzem Druck verriegelt sich lediglich das Display.

Was Tasten angeht, ist an den Sendern mehr los. Hier finden sich gleich drei kleine Tasten. Eine der Tasten schaltet das Gerät aus oder wieder ein. Eine weitere ist für das Pairing zuständig und aktiviert bei kurzem Druck die Geräuschunterdrückung. Das wird dann auch durch einen Farbwechsel von blau zu grün der einzigen LED am Sender bestätigt. Die dritte und letzte Taste löst die Aufnahme aus, falls man den Sender einfach einmal ohne Empfänger als “Diktiergerät” nutzen möchte. Leider gibt es keine Taste, um das Mikrofon auf Knopfdruck am Sender stummzustellen.

Die USB-C-Schnittstelle kann zum Laden des Akkus und zum Transferieren der gespeicherten Audiodaten genutzt werden. Außerdem gibt es eine 3,5 Millimeter Klinkenbuchse für den Anschluss eines Mikrofons. In letzterem Fall wird das interne Mikrofon des Senders stumm geschaltet. Der Sender dient dann nur noch als Aufzeichnungsgerät beziehungsweise als Sender für die Funkstrecke.

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Autor

Harm-Diercks Gronewold

Harm-Diercks Gronewold, 52, ist gelernter Fotokaufmann und hat etliche Jahre im Fotofachhandel gearbeitet, bevor er 2005 in die digitalkamera.de-Redaktion kam. Seine Schwerpunkte sind die Produktdatenbanken, Bildbearbeitung, Fototipps sowie die Berichterstattung über Software und Zubehör. Er ist es auch, der meistens vor der Kamera in unseren Videos zu sehen ist und die Produkte vorführt.