150 Watt LED-Studioleuchte Bowens-Bajonett

Testbericht: Jinbei LED-Dauerlicht EFC-150 RGB

Seite 2 von 2, vom 2022-03-21 (Autor: Harm-Diercks Gronewold)Zur Seite 1 wechseln

Ausstattung

Die EFC-150 RGB hat zwei große Licht-Betriebsarten die sich aus den drei unterschiedlichen LED-Typen ergeben, die in der Leuchte für Licht sorgen. Die erste ist der RGB-Modus. In diesem Modus kommen fast ausschließlich die RGB-LEDs zum Einsatz. Der Foto-/Videograf kann dabei aus 19 vordefinierten Lichteffekten wählen. Diese reichen von Rot-, Grün- und Blau-Tonungen bis hin zu Farbabfolgen die von der US-Polizei, einem Gewitter oder der Feuerwehr eingesetzt werden.

Bei den Effekten lässt sich außerdem noch die Frequenz des Lichtwechsels von einer bis 1/10 Sekunde einstellen. Wem das zu viel Spielerei ist kann, sich einen Farbtonbereich aus einem Farbkreis (HSL) definieren, die Leistung anpassen und die Frequenz einstellen. Wem das dauerhafte Geflacker zu viel wird, der kann mit der "Pause"-Taste das Effektprogramm pausieren und wieder starten. Das animierte Licht ist natürlich eher eine "Spielerei", der eine oder andere Videofilmer mag das gebrauchen können. Natürlich gibt die Leuchte auch ganz normales statisches Licht ab.

Die Jinbei EFC-150 RGB bietet dafür eine HSL- und RGB-Einstellung an. Während die HSL-Einstellung ermöglicht Farbton (Hue), Sättigung (Saturation) und Helligkeit (Luminance) einzustellen ist die RGB Einstellung über den rot, grün und blau Kanal in Werten von 0 bis 255 möglich. Im HSL-Modus gibt es bei bestimmten Farbwechseln keine weichen Übergänge. In diesen Bereichen werden die entsprechenden Farb-LED ein- beziehungsweise ausgeschaltet und das führt zu der sprunghaften Änderung der Farbe. Bei Eingabe der RGB Werte fällt das nicht auf,

In der zweite große Betriebsart des EFC-150 RGB werden gleich zwei Arten LEDs eingesetzt. Dabei handelt es sich um warm- und kaltweiß LEDs und diese kommen mit ihrer präzisen Farbtemperatur fast ausschließlich im CCT-Modus zum Einsatz. In diesem Modus kann die Farbtemperatur im breiten Bereich von 2.700 (Warmton) bis 7.500 (Kaltweiß) Kelvin gewählt werden. Zusätzlich kann jede der eingestellten Farbtemperaturen mit einem "Finetuning" wärmer oder kälter gemacht werden. Für letzteres kommen dann die RGB-LEDs zum Einsatz. Der Wert, den man gerade einstellen kann, wird übrigens grün angezeigt, die anderen Weiß. Dies fanden wir nicht sehr ergonomisch, da sich das dunklere Grün gegen das hellere Weiß visuell nicht hervorhebt. Man muss teilweise schon recht genau hinschauen, welches nun der Wert ist, der gerade eingestellt wird.

Die höchste Lichtleistung von 3.856 Lux gibt die EFC-150 RGB laut Hersteller bei einer Farbtemperatur von 5.500 Kelvin und einem Abstand von einem Meter ab. Wir haben bei einem Meter Abstand etwa 4.100 Lux gemessen. Bei 2.700 Kelvin sind es nur noch 2.200 Lux und bei 7.500 Kelvin etwa 3.000 Lux. Im RGB Modus erreicht das EFC-150 RGB maximal 2.720 Lux (RGB 255) und in den einzelnen Kanälen etwa 780 Lux (rot), 1.370 Lux (grün) und etwa 650 Lux (blau).

Die EFC-150 RGB hat einen Farbwiedergabeindex (CRI) von 97. Der Referenzwert des CRI liegt bei 100. Der CRI beschreibt die gleichmäßige Aufteilung der Spektralfarben im von einem Leuchtmittel abgegebenen Licht (siehe weiterführende Links).

Die ermittelten Werte sind ohne den Einsatz eines Reflektors ermittelt worden. Die "Zoom"-Einstellung hat auf diese Messung also keinen Einfluss, außer dass sie die Lichtquelle etwas dichter an das Objekt schiebt. In Kombination mit dem Reflektor zeigt sich der "Zoom" als funktional, aber er liefert keine spektakulären Ergebnisse. Vielmehr erzeugt die Funktion in Kombination mit dem mitgelieferten Reflektor einen dunkleren Bereich in der Mitte des ausgeleuchteten Bereichs, wenn "hineingezoomt" wird. Mit anderen Reflektoren werden sich vermutlich ganz andere Effekte ergeben. Allerdings muss sich dabei immer vor Augen führen, dass die LEDs überwiegend frontal abstrahlen, anders als beispielsweise eine Blitzröhre oder eine Glühlampe, die ihr Licht rundum abgeben. Der Effekt des "Zooms" der LED wird deshalb meist nicht sehr ausgeprägt sein.

Das EFC-150 RGB besitzt die Möglichkeit per 2,4 GHz WLAN und über Bluetooth angesteuert und eingestellt zu werden. Während die Bluetooth Verbindung ermöglicht einen Blitz per Android oder iPhone App zu steuern. Die WLAN-Funktion ist in Kombination mit der Jinbei EF-RGB Fernbedienung und der Smartphone App möglich. Die Fernbedienung ist allerdings noch gar nicht vorgestellt worden und nur in einem Tutorial-Video zu sehen. Aber auch die App ermöglicht es die verbundenen Leuchten auf 32 Kanälen in 16 Gruppen anzusteuern und detailliert einzustellen.

Während die iOS App im Apple App Store erhältlich ist, muss die Android App via Amazon App Store oder manuell installiert werden. Wieso die App nicht über den Google Play Store erhältlich ist konnte uns Jinbei bei Veröffentlichung des Testberichts nicht beantworten. Die Funktion der App haben wir nicht getestet.

Das Jinbei EFC-150 RGB ist für knappe 600 Euro im Fachhandel erhältlich. Zum Lieferumfang gehört ein Reflektor, ein Netzteil, die Leuchte selber und eine hochwertige, stabile Tragetasche.

Fazit

Die Jinbei EFC-150 RGB ist eine kraftvolle Leuchte mit hohem Farbwiedergabeindex und umfangreichen Farbeinstellungen. Sie lässt sich dank umfangreicher Optionen auf verschiedenste farbliche Anforderungen anpassen. Dank Bowens S-Bajonett bleibt dabei genug Luft nach oben, um mit Lichtformern kreativ zu gestalten. Im HSL-Modus fallen "ruckartige" Farbwechsel unangenehm auf. Die Bedienung wirkt nicht immer durchdacht (Gefahr des versehentlichen Resets). Dafür überzeugt das Kühlkonzept, die Verarbeitung sowie die Möglichkeit des mobilen Einsatzes.

Kurzbewertung

  • Hohe Lichtleistung
  • Leiser Lüfter
  • Umfangreiche Farbfunktionen
  • Sauber verarbeitetes Gehäuse
  • Fehlbedienungsgefahr (Reset-Funktion)
  • Lichtformerwechsel nicht immer möglich
  • Android App nicht bei Google Play erhältlich

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