Kompakte LED-Leuchte mit Lichtformer-Anschluss
Testbericht: Weeylite Ninja 200
2022-05-08 Die kleine und handliche Weeylite Ninja 200 steht im Mittelpunkt dieses Testberichts. Die gerade einmal ein Kilogramm wiegende 60 Watt Bi-Color-LED Leuchte eignet sich für den stationären Betrieb im Studio, kann durch die Option, Akkus zu verwenden, aber auch draußen verwendet werden. Zudem ist ist sie so klein, dass es einen Handgriff dafür gibt. Dennoch lassen sich unterschiedlichste Lichtformer mit dieser LED-Leuchte verwenden. Eine sehr universelle Leuchte also, die wir unbedingt einmal testen wollten. (Harm-Diercks Gronewold)
Die Weeylite Ninja wiegt etwa 990 Gramm und ist etwa 18 Zentimeter lang, etwa neun Zentimeter breit und tief. Das Gehäuse ist aus Aluminium und besitzt mehrere Reihen von Lüftungsöffnungen auf der oberen und unteren Seite. Die Front mit dem flachen LED-Element und dem proprietärem Weeylite-Mini-Port-Bajonett ist ebenso wie die Rückseite aus Kunststoff. Vergleichen mit üblichen 60W-LED-Leuchten mit dem üblichen Bowens-S-Anschluss für Lichtformer ist das Weeylite Ninja 200 nur etwa halb so groß (siehe unser Größenvergleichsfoto mit der 60W-LED-Leuchte von Jinbei LX100).
Größenvergleich zwischen Jinbei LX100 (links), einer 60W-LED-Leuchte mit normalem, großen Bowens-Bajonett und dem Weeylite Ninja 200 mit kleinem Bajonett, auch der Standard-Reflektor ist entsprechend geschrumpft.. [Foto: MediaNord]
Größenvergleich zwischen Jinbei LX100 (links), einer 60W-LED-Leuchte mit normalem, großen Bowens-Bajonett und dem Weeylite Ninja 200 mit kleinem Bajonett, auch der Standard-Reflektor ist entsprechend geschrumpft.. [Foto: MediaNord]
Größenvergleich zwischen Jinbei LX100 (links), einer 60W-LED-Leuchte mit normalem, großen Bowens-Bajonett und dem Weeylite Ninja 200 mit kleinem Bajonett, auch der Standard-Reflektor ist entsprechend geschrumpft.. [Foto: MediaNord]
Verarbeitung und Haptik
Die Verarbeitung des Gehäuses ist gut, nichts wackelt oder zeigt ungleichmäßige Spaltmaße. Auch der serienmäßige, nur einseitig am Gehäuse befestigte Bügel macht einen guten Eindruck. Der Bügel und auch die Spigot-Hülse für die Montage an einem Leuchtenstativ sind aus Metall.
Die Weeylite Ninja 200 passt bequem auf eine Handfläche. [Foto: Weeylite]
In der Frontansicht ist die LED-Einheit und auch der asymmetrisch angebrachte Bügel deutlich zu sehen. [Foto: Weeylite]
Der 50° Reflektor aus Aluminium gehört zum Lieferumfang des Weeylite Ninja 200. [Foto: Weeylite]
Die Bedienelemente sind übersichtlich angebracht, was bei nur einem Knopf, einem Schalter und einem Drehrad nicht ganz so schwer ist. Während die Taste und der Schalter keine Kritik einstecken müssen, so fühlt sich das Drehrad wackelig und auch ein bisschen billig an. Das grobe Raster des Rades sind zwar nicht ganz so schön, es erledigt seine Aufgabe aber problemlos.
Einen großen Teil der Rückseite nimmt das beleuchtete und quadratische 4,5 Zentimeter LC-Display ein auf dem alle wichtigen Einstellungen zu sehen sind. In Kombination mit dem Drehrad und seiner Klick-Funktion ist das Bedienkonzept auch schon erklärt. Mit dem Rad ändert man die Werte der gewählten Einstellung und mit dem Klicken auf das Rad wechselt man zur nächsten Einstellungsoption.
Neben den Bedienelementen besitzt die Weeylite Ninja 200 eine USB-C-Schnittstelle, über die sich die Firmware der Leuchte über aktualisieren lässt. Zudem besitzt die LED-Leuchte eingebautes WLAN, worüber sie einzeln oder in Gruppen über die zum Lieferumfang gehörende Fernbedienung RC-11 oder eine Smartphone App ferngesteuert werden kann.
Die letzte Anschlussbuchse ist für die Stromversorgung vorgesehen. Das Weeylite Ninja 200 wird über ein ein externes Stecker-Netzteil mit Strom versorgt, Dank eines 4,5 Meter langen Kabels ist genug Spielraum vorhanden, um bequem im Heimstudio arbeiten zu können.
Weeylite Ninja 200 mit der Softbox VP-45 und einer niedrigen Farbtemperatur im Studioeinsatz. [Foto: MediaNord]
Der Reflektor kann mit einer Hand montiert werden, allerdings ist das Einrasten des Bajonetts sehr leise. [Foto: Weeylite]
Der Alu-Reflektor sorgt für eine Begrenzung der Lichtabstrahlung auf 55 Grad und damit für eine höhere Lichtkonzentration. [Foto: Weeylite]
Die Bedienung des Ninja 200 ist dank des beleuchteten Displays und der wenigen Bedienelemente recht einfach und schnell verinnertlicht. [Foto: Weeylite]
Alternativ zur Stromversorgung über Netzteil gibt es den optional erhältlichen Akku-Adapter WB2 für etwa 30 Euro. Dieser wird an der Seite des Ninja 200 montiert und mit einem kleinen Kabel in die Stromversorgungsbuchse des Weeylite Ninja 200 gestöpselt. Mit dem Adapter allein ist es nicht getan. Zusätzlich benötigt man zwei Akkus der relativ weit verbreiteten Bauform Typ NP-960 oder NP-970 (eigentlich ein Sony-Video-Akku, den es auch von diversen anderen Herstellern gibt). Ein Set mit zwei Akkus mit der Bauform NP-970 inklusive Ladegerät ist ebenfalls als Zubehör von Weeylite erhältlich und hat eine unverbindliche Preisempfehlung von etwa 70 Euro. Inklusive dem Akku-Adapter liegt man dann also bei etwa 100 Euro.
Dank dieser optionalen mobilen Stromversorgung lässt sich die Weeylite Ninja 200 mobil vor Ort "on Location" einsetzten, sondern auch richtig mobil "aus der Hand". Dafür gibt es sogar den für knapp 20 Euro den Handgriff Weeylite S1, Der Handgriff wird nicht direkt am Gehäuse des Ninja 200 montiert, sondern am Spigot-Anschluss der sich am Ende des L-Förmigen Bügels der Leuchte befindet. Also genau dort, wo man die Leuchte sonst aufs Stativ setzt.
In Kombination mit dem mitgelieferten 55 Grad Reflektor funktioniert das auch noch ganz gut. Wird aber zusätzlich zum Akku-Adapter und den beiden Akkus noch ein etwas voluminöserer Lichtformer montiert, wie etwa die Weeylite Softbox VP-45, dann ist das ganze Konstrukt sehr kopflastig. Das führt dann dazu, dass die Leuchte nicht wirklich ruhig gehalten werden kann. Alternativ kann man die Leuchte eigentlich auch gleich direkt am Bügel greifen und festhalten. Das funktioniert, ehrlich gesagt, viel besser als mit dem Handgriff. Die Wärmeentwicklung der Leuchte ist nicht allzu groß, so dann man keine Angst haben muss sich die Finger zu verbrennen.
Für die Montage von Reflektoren und anderen Lichtformern besitzt die Ninja 200 einen Weeylite-Mini-Port-Bajonett aus Kunststoff. Die Einrast-Funktion des Weeylite-Mini-Port-Bajonetts funktioniert wie die jedes Bajonetts. Lichtformer rein, ein paar Grad im Uhrzeigersinn drehen und schon rastest der mechanische Sperrschalter sehr leise ein. Um den Lichtformer wieder zu entriegeln hält man einfach den Sperrschalter gedrückt und dreht den Lichtformer ein paar Grad gegen den Uhrzeigersinn und schon ist der Lichtformer von der Ninja 200 entfernt.
Mit der RC-11 Fernbedienung kann die Leuchte konfiguriert werden. Zudem lassen sich Gruppen und Kanäle einzeln anwählen. [Foto: MediaNord]
Der optionale Handgriff ist groß, gummiert und aus Kunststoff, mit Ausnahme des Bolzens und des 1/4" Stativgewindes. [Foto: Weeylite]
Weeylite Ninja 200 in Verwendung mit dem Handgriff S1 für den mobilen Einsatz. (Hinweis: An der Seite der Leuchte würde im mobilen Einsatz noch der Akkuadapter mit den beiden Akkus zu sehen sein). [Foto: MediaNord]
Der Einsatz der Weeylite Ninja 200 und Softbox VP-45 ist unter Verwendung des Handgriffes S1 ohne Stativ möglich, ist dabei aber sehr wackelig. [Foto: MediaNord]
Das Weeylite-Mini-Port-Bajonett wird als "Mini Bowens Style" Bajonett vom Hersteller bezeichnet und es lässt sich dank Bajonett-Adapter VP-05 auf das größere und "standardisierte", weit verbreitete Bowens-S-Bajonett adaptieren. Der Adapter VP-05 kostet knapp 20 Euro und ist aus Kunststoff. Er besitzt eine eigene Stativ-Aufnahme und kann somit anstelle des L-Förmigen Bügels der Ninja 200 auf das Leuchtenstativ gesetzt werden. Das ist besonders bei großen Lichtformern sinnvoll, weil die ganze Konstruktion sonst zu frontlastig wird und das kleine Weeylite-Bajonett zu stark belaste würde. Der normale Bügel am Weeylite-Leuchtengehäuse kann unterdessen montiert bleiben.
Fortsetzung auf Seite 2