Kompakte LED-Leuchte mit Lichtformer-Anschluss

Testbericht: Weeylite Ninja 200

Seite 2 von 2, vom 2022-05-08 (Autor: Harm-Diercks Gronewold)Zur Seite 1 wechseln

Ausstattung

Bei der Weeylite Ninja 200 handelt es sich um eine sogenannte Bi-Color-LED die in der Lage ist Farbtemperaturen von 2.800 Kelvin bis 8.500 Kelvin zu erzeugen. Dafür kommen zwei unterschiedliche Arten von LEDs mit warmer und kalter Lichtfarbe zum Einsatz (daher auch der Name "Bi-Color"). Je nach eingestellter Farbtemperatur leuchten die beiden LED-Typen heller oder weniger hell, die Farbe ergibt sich also aus der Mischung der Warmweiß- und der Kaltweiß-LEDs. Der CRI (Color Rendering Index) der Leuchte wird vom Hersteller mit über 95 angegeben. Was genau der CRI ist haben wir in einem Fototipp genauer erklärt (siehe weiterführende Links).

Bei Tageslicht Farbtemperatur (5.500 Kelvin) liefert die Leuchte eine Lichtleistung von 2.270 Lux bei einem Meter Abstand. Bei Einsatz des mitgelieferten Lichtformers sind es 11.920 Lux, allerdings wird dabei auch der Abstrahlwinkel auf etwa 55 Grad reduziert.

Bei der höchsten Farbtemperatur von 8.500 Kelvin erreicht die Leuchte mit 2.460 Lux die höchste Lichtleistung bei einem Meter Abstand. Bei 2.800 Kelvin sind es hingegen nur noch 2.020 Lux. Ein solcher Unterschied ist bei allen Bi-Color-Leuchten zu beobachten. Die Helligkeit kann in Schritten von einem Prozent angepasst werden und die Farbtemperatur ist in 100 Kelvin Stufen einstellbar.

Hochleistungs-LEDs erzeugen, wie jede Lampe, Wärme und diese muss abgeleitet werden. Die Weeylite Ninja 200 besitzt aus diesem Grund ein Aluminiumgehäuse, jede Menge Lüftungsschlitze und einen beachtlichen internen Kühlkörper. Diese passive Kühlung wird durch einen dauerhaft aktiven Lüfter unterstützt. Der Lüfter läuft mit einer konstanten Drehzahl, sobald die Leuchte eingeschaltet wird und ist leider ziemlich laut. Für Videoproduktionen mit Live-Ton (zumindest in leisen Produktionsumgebungen) eignet sich dieses LED-Leuchte somit nicht (außer die Leuchte steht wirklich sehr weit weg von den Mikrofonen). Der Lüfter schaltet sofort ab, wenn die Leuchte ausgeschaltet wird.

Neben der dauerhaften Beleuchtung mit hoher Farbqualität bietet die Ninja 200 noch insgesamt 13 mehr oder weniger sinnvolle "Effekte". Mit diesen lässt sich dann Dinge wie ein Lagerfeuer, ein Gewitter oder verschiedene Helligkeits-Anstiege automatisch "abfeuern". Etwas unnütz für die Fotografie, aber sicherlich anwendbar bei der Videografie als Hintergrund- oder Effektbeleuchtung.

Durch die WLAN-Funktion per App oder Fernbedienung ist es ein Leichtes für den Fotografen mehrere Ninja Leuchten in bis zu 19 Gruppen zu organisieren. Diese Gruppen lassen sich dann als Einheit einstellen. Zudem können bis zu 6 Kanäle genutzt werden, falls sich in der Umgebung noch andere Ninja Beleuchtungs-Setups befinden sollten, die ebenfalls per WLAN kontrolliert werden. Dazu müssen aber die Gruppe und der Kanal an der Leuchte selber mit wenigen Handgriffen eingestellt werden.

Die Weeylite Ninja 200 wird mit Transporttasche, Aluminiumreflektor, Fernbedienung, Netzteil und weiterem Zubehör geliefert und hat eine unverbindliche Preisempfehlung von etwa 180 Euro. Optional sind Griff S-1, Akkupack/Ladegerät-Kombination und Schnellspann Softbox VP-45 sowie Bowens-S-Adapter VP-05 für als Zubehör erhältlich.

Die Weeylite Ninja 200 ist die kleinste und mit 60 Watt die zur Zeit leistungsschwächste Weeylite Bi-Color-Leuchte (Stand 05/2022). Möchte man es etwas kräftiger, dann kann man auf die Weeylite 400 II mit 150 Watt zurückgreifen. Diese ist mit einem Bowens-S-Bajonett ausgestattet und kann nicht mobil eingesetzt werden. Des Weiteren gibt es eine Ninja 300 Leuchte. Diese besitzt keine Bi-Color-LEDs, ist mit 80 Watt leistungsstärker als die Ninja 200 und kann wie diese auch mobil eingesetzt werden. Außerdem hat die Ninja 300 Leuchte das gleiche Lichtformer-Bajonett wie die Ninja 200 (siehe weiterführende Links).

Fazit

Die Weeylite Ninja 200 ist eine kleine interessante LED-Leuchte für gehobene Ansprüche. Der Farbwiedergabeindex ist hoch und die Lichtleistung für eine so kleine Leuchte beachtlich, Außer im Studio kann die Leuchte mit einem Akku-Adapter auch mobil eingesetzt werden – und dann durch ihr geringes Gewicht frei in der Hand gehalten werden. Die Menünavigation ist und hat ein einfaches Bedienkonzept. Der wackelige Drehknopf trübt die sonst sehr edle Haptik. Durch den lauten, ungeregelten Lüfter eignet sich diese LED-Leuchte nicht für Videoproduktionen mit Live-Ton.

Kurzbewertung

  • Klein und handlich
  • Einfache Bedienung
  • WLAN-Funktion über Fernbedienung oder App
  • Großer Lieferumfang
  • Lauter Lüfter
  • Wackeliger Drehknopf

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