Ausstattung
Die Canon EOS 250D gehört unzweifelhaft zu den Einsteigerkameras und das verleugnet sie auch nicht. Mit zwölf Motivprogrammen erleichtert sie dem Einsteiger verschiedenste Aufnahmesituationen. Auch kleine Eingriffsmöglichkeiten, wie zum Beispiel eine Belichtungskorrektur, stehen zur Verfügung. Wem schon das zuviel Aufwand ist, der kann der Motivautomatik die Zügel in die Hand drücken. Diese erkennt dann das entsprechende Motiv und nimmt die entsprechenden Aufnahmeeinstellungen vor. Zudem werden Verarbeitungsanweisungen an den DiGIC 8 Bildprozessor übergeben. Letzteres fällt natürlich aus, wenn die Bilder als Rohdaten gespeichert werden.
Auch wenn es sich bei der Canon EOS 250D um ein Einsteigermodell handelt, besteht der Bajonettring aus Metall. [Foto: MediaNord]
In der Motivautomatik kann der Fotograf immerhin mit Hilfe eines Kreativassistenten in seine Bilder eingreifen. Um das zu bewerkstelligen, stehen Einstellungen für Hintergrundunschärfe, Farbsättigung und vieles mehr zur Verfügung. Außerdem kann man auf sogenannte Bildstile zurückgreifen. Doch dazu später mehr. Natürlich kann der fotografische Aspirant auch auf eine Zeit-, Blenden- und Programmautomatik zurückgreifen oder mit dem komplett manuellen Modus experimentieren.
Mit den Bildstilen steht ein kreatives Mittel zur Verfügung, um schon bei der Aufnahme mehr aus seinen eigenen Bildern zu machen. So kann man die Aufnahmecharakteristik der Bilder anpassen. Dazu stehen beispielsweise voreingestellte Bildstile für Monochrom, lebhafte Aufnahmen oder Retroaufnahmen zur Verfügung. Jede Voreinstellung ist zudem in verschiedenen Details anpassbar. Dazu gehören Kontrast, Farbsättigung, Farbton, Schärfe, Helligkeit und mehr. Neben den Voreinstellungen stehen darüber hinaus drei Speicherplätze für Eigenkreationen zur Verfügung.
Doch bei den Bildstilen ist noch lange nicht Schluss, was die kreativen Möglichkeiten angeht, denn auch verschiedene Spezialeffekte stehen direkt bei der Aufnahme zur Verfügung. Doch da ist ebenfalls noch nicht Schluss, denn im Wiedergabemodus können ebenfalls diese Effekte mit vorhandenen Bildern kombiniert werden. Diese werden dann als neue Dateien gespeichert. Zudem kann die EOS 250D auch eigene Rohdatenaufnahmen bearbeiten und als JPEG-Aufnahmen auf die Speicherkarte schreiben.
Die EOS 250D besitzt, wie jede DSLR mit Live-View-Funktion, zwei Aufofokus-Messsysteme. Das für DSLRs typische Phasen-AF-System übernimmt die Fokussierung, wenn der Spiegel heruntergeklappt ist. Dazu nutzt das System neun Messpunkte mit einem mittleren Sensor mit Kreuzcharakteristik. Dabei geht es auch recht flott zur Sache und die 250D fokussierte unseren Testaufbau in etwa 0,17 Sekunden im Weitwinkel beziehungsweise 0,21 Sekunden im Telebereich, jeweils inklusive Auslösung.
Direkt am Handgriff ist bei der Canon EOS 250D das Terminal für USB- und HDMI-Schnittstelle unter einer Kunststoffabdeckung verborgen. [Foto: MediaNord]
Beim Live-View kommt ein Hybridsystem zum Einsatz. Das System kann aus 143 AF-Zonen den Fokusbereich automatisch wählen. Will der Fotograf das manuell erledigen, dann stehen ihm sogar 3.975 Messpunkte auf 88 Prozent der Sensorbreite und 100 Prozent der Sensorhöhe direkt auf dem Aufnahmesensor zur Verfügung. Das zum Einsatz kommende Dual-Pixel-CMOS-AF-System ist deutlich schneller, als ein herkömmlicher Kontrast-Autofokus. Im Fall der EOS 250D fokussiert die Kamera in etwa 0,25 Sekunden im Weitwinkel und 0,31 Sekunden im Telebereich, ebenfalls jeweils inklusive Auslösung. Wie diese Systeme funktionieren, haben wir in einem Fototipp erklärt (siehe weiterführende Links). Wird die Kamera im Videomodus für 4K-Aufnahmen genutzt, muss der Videograf allerdings auf das schnelle Dual-Pixel-AF-System verzichten. Hier kommt lediglich der langsamere Kontrast-Autofokus zum Einsatz.
Damit Bilder auch bei schlechtem Licht ausgeleuchtet sind, kann man auf künstliches Licht in Form des eingebauten Blitzlichts zurückgreifen. Allerdings sollte man von ihm trotz seiner Leitzahl von zehn (ISO 100 / ein Meter) keine Wunder erwarten. Bei ISO 100 und bei einer eingestellten Blende von 4 beträgt die Reichweite etwa 2,5 Meter. Glücklicherweise besitzt die Kamera einen Blitzschuh für Systemblitzgeräte, mit dem sich dann größere Bereiche ausleuchten lassen. Leider beherrscht der eingebaute Blitz nicht die drahtlose Steuerung von entfesselten Blitzgeräten. Dazu ist dann ein kompatibles Systemblitzgerät beziehungsweise ein Steuergerät auf dem Blitzschuh notwendig. Die Möglichkeit einen Blitz per Mittenkontakt auszulösen gibt es in der EOS 250D hingegen nicht mehr.
Die Kamera erreicht bei Raw-Aufnahmen eine Serienbildgeschwindigkeit von etwa 5,4 Aufnahmen pro Sekunde, bis zehn Aufnahmen im Kasten sind. Danach stottert sich der unregelmäßige Dauerlauf mit etwa zwei Bildern pro Sekunde zurecht. Bei JPEG-Aufnahmen sind es knapp fünf Bilder pro Sekunde für 57 Aufnahmen, bevor der Pufferspeicher voll ist und die Kamera diesen mit flotten 77 Megabyte pro Sekunde auf die Speicherkarte schreibt. Wenn eine Speicherkarte benutzt wird, die mindestens 77 Megabyte pro Sekunde schreiben kann, dann steht auch einer 4K Aufzeichnung mit 25 Bildern pro Sekunde nichts im Wege. Bei der Serienbildfunktion macht sich das Kunststoffgehäuse der Kamera allerdings unerwünscht bemerkbar, denn der Spiegel klappert im Gehäuse fröhlich vor sich hin, während die Serienbildaufnahmen auf die Speicherkarte geschrieben werden.
Auf der linken Seite der Canon EOS 250D sind die Anschlüsse für ein externes Mikrofon und eine Kabelfernbedienung zu finden. [Foto: MediaNord]
Im Test der EOS 200D haben wir die Videofunktionen noch als Standard bezeichnet, da sie nicht mehr als FullHD-Videos aufzeichnen konnte. Das hat sich zum Glück bei der EOS 250D geändert, zumindest ein bisschen. Grund dafür ist die 4K-Videoauflösung (3.840 x 2.160) mit maximal 25 Bildern pro Sekunde. Allerdings beschneidet die Videofunktion das Sensorbild und reduziert damit deutlich den Bildwinkel des Objektivs. Wie auch im Fotomodus ist der Videomodus mit einer Motivautomatik ausgestattet, manuelle und halbautomatische Betriebsarten sind ebenfalls vorhanden. Darüber hinaus können Spezialeffekte bei der Aufnahme mit aufgezeichnet werden. Insgesamt stehen dem Fotografen fünf verschiedene Spezialeffekte zur Verfügung, die das Video beispielsweise mit einem Retroeffekt versehen. Diese Effekte sind allerdings permanent und lassen sich nicht nachträglich rückgängig machen.
Die EOS 250D besitzt ein eingebautes Stereomikrofon, das automatisch ausgesteuert wird. Wenn das nicht ausreicht, kann ein Mikrofon mit 3,5 mm Klinkenstecker angeschlossen werden. Sollen die Videos gleich angeschaut werden, so kann die Kamera mit einem TV-Gerät mit HDMI-Anschluss verbunden werden. Die Autofokusnachführung klappt bei Verwendung des STM-Setobjektivs recht gut. Einstellungen für die Bitrate oder gar einen HDR-Video-Modus sucht man hingegen vergeblich.
Wie Eingangs erwähnt, verfügt die EOS 250D über eine WLAN- und Bluetooth-Funktion, muss aber auf eine NFC-Funktion, wie sie der Vorgänger noch besaß, verzichten. Zur Verbindung der Kamera mit einem Smartgerät muss die App "Canon Camera Connect" installiert sein. Diese ist für iOS und Android Smartgeräte kostenlos in den entsprechenden Herstellershops herunterladbar. Die App führt den Fotografen durch den Koppelungsprozess und präsentiert schon nach kurzer Zeit eine Verbindung.
Die Canon EOS 250D besticht durch ihre kleine Bauweise trotz des beweglichen 3" Touchscreens. [Foto: MediaNord]
Sind beide Geräte verbunden, kann die Bluetooth-Verbindung zum Geotagging eingesetzt werden. Dabei werden die Positionsdaten vom Smartgerät bei der Aufnahme an die Kamera übertragen und gleich in die Metadaten der Aufnahme geschrieben. Darüber hinaus kann die Bluetooth-Verbindung für den eine einfache Fernauslösefunktion eingesetzt werden. Möchte der Fotograf hingegen das Live-View mit der Fernbedienung zusammen nutzen, dann aktiviert die App die WLAN-Funktion der Kamera, um eine leistungsfähigere Verbindung zur App aufbauen. Das Sucherbild ist ziemlich flott, doch leider sind die Einstellungsmöglichkeiten stark begrenzt. Natürlich ist es auch möglich, Bilder von der Kamera auf das Smartgerät zu übertragen, um sie gleich in die sozialen Netzwerke diese Welt zu übertragen.