Gedrucktes Buch

Rowohlt Aufbaukurs Digitale Fotografie

Um ungewöhnliche Bilder zu machen, braucht es viel Erfahrung und Inspiration. Die bewährten Prinzipien der Fotografie verändern sich nicht, doch die neuen Techniken und Arbeitsmittel der Digitalfotografie bieten eine bessere Kontrolle und mehr Möglichkeiten des Ausdrucks als je zuvor. Vor allem erlauben sie hemmungsloses Experimentieren ohne zusätzliche Kosten, der Weg zum Wissen wird deutlich kürzer.

Der Aufbaukurs macht dem ambitionierten Fotofreund zugänglich, was zuvor Sache der Profis war. Dabei hat, trotz aller Hilfen, die die digitale Technik zur Verfügung stellt, der fotografische Blick stets oberste Priorität. Deshalb zeigt der Kurs am Beispiel außergewöhnlicher Fotos Schritt für Schritt und mit einer Fülle von Tipps, wie anspruchsvolle Lösungen möglich werden.

ISBN 3-499-61235-6
Anspruch Anfänger: NEINEinsteiger mit Grundwissen: JAFortgeschrittene: JAambitionierter Amateur: NEINProfi: NEIN
Rezension

Beim Aufschlagen des Buches macht dieses einen frischen und modernen Eindruck. Das hebt es von anderen Sachbüchern dieser Art ab. Und schon beim Durchblättern macht das Buch durch seine schönen Fotografien neugierig auf den Inhalt. Eine klare Gliederung der Kapitel macht das Buch sehr übersichtlich. So ziehen sich die immer gleichen Unterkapitel Aufnehmen, Bearbeiten und Verwenden wie ein roter Faden durch alle Beispiele. Mit Screenshots werden Arbeitsschritte dokumentiert und diese kommentiert. Meist wird jedes Thema auf einer Doppelseite abgehandelt und an schönen Bildbeispielen erklärt, um was es geht. Der Adobe Photoshop Benutzer wird sich zuhause fühlen. Nutzer von anderen Bildbearbeitungsprogrammen müssen die Umsetzung der gezeigten Vorgehensweisen in ihrem Programm ausprobieren, was nicht sehr schwer sein dürfte – ähneln sich doch die EBV-Softwareprogramme. Unverständlich, warum der Autor soviel vom Einscannen spricht, wo es doch um digitale Fotografie geht. Wer sich einmal dem digitalen Medium verschrieben hat, der wird schwerlich wieder zu seiner "Analogen" greifen, um dann die Ergebnisse – sei es als Dia oder Aufsichtsbild – mit einem Scanner zu digitalisieren.

Ein wichtiger Punkt für eine gelungene Bildbearbeitung wird nicht angesprochen: das Kalibrieren des Bildschirmes (vor allem, wenn Farbstiche korrigiert werden sollen, ist wenigstens eine Angleichung des Bildschirmes, die auch mit einfachen Mitteln durchgeführt werden kann, unumgänglich). Das Glossar des Buches ist etwas dünn geraten und hätte über den Inhalt des Büchleins hinaus sicher noch weitere Begriffe vertragen. Im Anhang widmet sich der Autor dann ausgiebig seinen Bildlieferanten und stellt diese mit Homepage vor. Das mag dem einen oder anderen Leser ein paar Bildideen vermitteln, wenn er sich die Mühe macht, durch die Seiten der Bildautoren zu surfen.

Dem Buchtitel "Aufbaukurs Digitale Fotografie – Kniffe und Know-how für Ambitionierte" kann der Inhalt des Buches nicht ganz gerecht werden. Oft wird nur an der Oberfläche gekratzt, so dass nicht wirklich Kniffe und Know-how vermittelt werden. So behandelt der Autor etwa die Notwendigkeit eines Bilddatei-Browsers zur Betrachtung und Sortierung der Motive. Das ist einem ambitionierten Digitalfotografen ohnehin bekannt. Bei einem noch relativ günstigen Preis für ein Buch dieser Kategorie bekommt der Leser ein schönes Bilderbuch und obendrauf noch Anregungen für die eine oder andere Lösung der Bildbearbeitung. Das Buch eignet sich aber weniger für den ambitionierten Amateur, als für Einsteiger mit Grundkenntnissen und für Fortgeschrittene. (Michael Hüttl)

Aufbaukurs Digitale Fotografie von John Clements ist im September 2004 bei Rowohlt erschienen.

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